Hi,
Problem dieser "Designer Dogs" ist, dass die "Züchter" nicht wirklich garantieren können, dass die gewünschten Eigenschaften auch wirklich rauskommen. Egal, was sie behaupten.
Auch die Amerikaner, Australier etc. können nicht garantieren, dass die Golden-Pudel-Mischlinge "fusselfrei" und hypoallergen sind.
Bestes Beispiel war vor kurzem ein Thread in einem reinen Pudelforum. Die Leute sind auch auf die haltlosen Versprechungen der "Doodle-Züchter" reingefallen, Sohn hat Hundehaarallergie und reagiert auf den "Doodle" extrem.
Die Frage "warum nicht gleich einen Pudel" ist da schon berechtigt. Wobei auch da nicht garantiert ist, dass deine Freundin nicht drauf reagiert.
Zum Wesen kann Dir auch niemand sagen, ob eher der Pudel oder eher der Labrador durchkommt. Es sind nun mal Mischlinge mit allen Vor- und Nachteilen derselben. Wobei diese beiden Rassen vom Wesen her noch verhältnismässig ähnlich sind. Der Pudel etwas temperamentvoller, idR nicht ganz so verspielt, um nicht zu sagen "kindlich" wie der Labbi, teilweise Schutztrieb. Aber beide durchaus ordentlichen Jagdtrieb. Auch hier individuelle Unterschiede.
Was bei der ganzen Geschichte "schiefgegangen" ist? Beide Rassen eignen sich gut als Blindenführhunde. Es gibt genügend Grosspudel, auch in D, die bewiesen haben, dass sie ebensogut wie Labbis als Blindenführhunde geeignet sind. Allerdings ist der Pflegeaufwand eines Pudels deutlich höher als der eines Labbis. Ziel war also, einen Blindenführhund zu züchten, der die "hypoallergenen" Eigenschaften des Pudels mit der Pflegeleichtigkeit des Labbis in sich vereint. Hätten die Leute vorher einen erfahrenen Hundefriseur gefragt, hätte der ihnen gleich sagen können, dass Pudelmischlinge idR in der Fellpflege noch extremer sind als reine Pudel. Reinrassige Pudel mit idealer Fellstruktur sind, kurz geschoren, sehr pflegeleicht. Einziger wirklicher Aufwand ist die Schererei alle paar Wochen.
Es stellte sich eben genau das raus, sowohl die F1-Generation als auch Folgegenerationen brachten sehr wenige Hunde hervor, die wirklich den gewünschten Zielen entsprachen - nämlich hypoallergene Eigenschaften bei wenig Pflegeaufwand. Die meisten Blindenführhundausbilder greifen heute bei Bedarf eben auf reinrassige Pudel zurück - da wissen sie, was sie bekommen. Kein Überraschungspaket auf 4 Beinen.
Nur haben inzwischen die Backyard-Breeder, Vermehrer wie auch immer erkannt, dass sie hier eine "Marktlücke" gefunden haben.
Rührselige Story vom hypoallergenen Blindenführhund, dazu braucht man nicht mal irgendwelche Voraussetzungen wie AKC-Registrierung oder so, um "züchten" zu können. Sprich, man kann bei seriösen Züchtern genauso Welpen kaufen wie bei anderen Backyard-Breedern, und ist nicht an die "Limited Registration" gebunden. Erzählt den Welpeninteressenten was vom Pferd rsp. von "neuer Rasse, Anerkennung wird angestrebt usw." und schon klingeln die Dollar-Scheine rsp. inzwischen auch Euro-Scheine in den Kassen.
Viele Grüße
Cindy