Beiträge von yane

    Hi Angelika,

    nun ja, im Hundesport ist man allgemein einfach noch nicht wirklich soweit, zu sehen, dass Hunden durchaus auch Grenzen gesetzt sind, die aufgrund des Körperbaus oder der Körperfunktion, also dem Zusammenspiel von Gelenken, Bändern, Sehnen und Muskeln zustande kommen.

    Liegt wohl daran, dass Hundesport, zumindest in den Bereichen Agility, THS usw. immer noch hobbymässig betrieben wird. Und grundsätzlich stelle ich immer wieder fest, dass man bei einem Hobby davon ausgeht, dass das ja aus Spass gemacht wird und deshalb sowieso alles funktioniert. Ja, teilweise sogar das "professionelle" Herangehen an die Sache eher verpönt ist.

    Das fängt bsp. mit der Wahl des Hundetyps an.
    Kaufe ich mir einen Border Collie, habe ich einen Hund, der vom Körperbau her völlig anders ist als ein Grosspudel oder DSH. Entsprechend habe ich bei jeder Rasse mit Vorzügen, aber auch Einschränkungen zu rechnen. Und dann sind da noch individuelle Vorzüge und Einschränkungen. Suzanne Clothier schreibt bsp. in ihrem Buch zum Video "Your Athletic Dog", dass Hunde, die entsprechend triebig und hoch motiviert sind, "the'll die trying it for you" - "sie würden sterben um es für Dich zu versuchen". Ist zwar etwas übertrieben, aber wer kennt nicht den Hund, der beim Anblick einen bekannten und geliebten Spielkameraden völlig vergisst, dass er gerade noch auf 3 Beinen durch die Gegend gehumpelt ist.

    Also liegt es an uns, zu sehen, ob unser Hund die gewünschte Leistung bringen kann oder nicht. Und notfalls eben mit dem zufrieden zu sein, was Hund bringen kann. Oder ganz aufhören rsp. gar nicht erst anfangen, wenn die strukturellen und funktionalen Defizite des Hundes, das bedingen.

    Viele Grüße
    Cindy

    Hi Claudia,

    auf keinen Fall ist 24% Rohprotein zu wenig. Die meisten Futtermittel haben zu viel Rohprotein. Gerade so grosse Rassen wie Leonberger etc. sind da sehr "empfindlich". Zu viel Rohprotein lässt die Hunde zu schnell muskelmässig wachsen. Ende vom Lied, die Hunde sehen bereits als Junghunde fast erwachsen aus. Und das geht ganz böse auf die Knochen.

    Im Prinzip Futter mit mittlerer Energie, Rohprotein 25% oder weniger, Calcium-Phosphor-Verhältnis etwa 1,2:1 bzw. 1:0,8.

    Viele Grüße
    Cindy

    Hi girlys,

    um eine Begleithundeprüfung abzulegen, die für Turniere anerkannt ist, musst Du im entsprechenden Verband sein. Also wenn Du bsp. auf VDH-Turniere gehen willst, muss Du Mitglied in einem Verein ein, der selbst wiederum Mitglied im VDH ist.

    Zitat

    bei einem hieß es es müssen stunden geleistet werden um den verein zu helfen. ehrlich gesagt, hab ich dazu keine lust.

    und ehrlich gesagt, auf Leute mit so einer Einstellung können Vereine ganz gut verzichten. Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern. Leute, die nur nehmen wollen, aber nicht bereit sind, was zu geben, sind der Tod eines jeden Vereins.

    In den Slalom muss der Hund laut Reglement von rechts einfädeln. Und ob Du deinen Hund rechts oder links führst, er vor Dir oder hinter Dir läuft, bleibt Dir überlassen.

    Im übrigen würde ich nicht ohne vernünftiges Training mit Agi anfangen. Die Chance, dass Du dir jetzt vor lauter Ungeduld Fehler einbaust, die später durch langwieriges Training wieder aus"gemerzt" werden müssen, ist dazu zu gross.

    Viele Grüße
    Cindy

    Hi Kiddo,

    der korrekte Begriff für "Front cross" ist in D "Belgischer Wechsel" (weiss das inzwischen, da ich in einer amerikanischen Mailingliste für Pudel-Leute bin).
    Bei Wechseln ist es immer wichtig wo dieser gemacht wird und v.a. auch wie.
    Das völlige Verteufeln von "Blind crosses" (in D blinder oder auch französischer Wechsel genannt) finde ich persönlich nicht gut. Je nach Situation im Parcours kann ein Blinder Wechsel sogar besser sein als ein Belgischer. ABER! Man muss diesen Wechsel wirklich können. Beim Blinden ist das Wann (Zeitpunkt) und Wie (Ausführung) noch wichtiger als beim Belgischen.

    Ich würde mir übrigens auch die erste DVD bestellen. Auch wenn deine Trainerin sagt, da seit ihr drüber raus. Ich stelle immer wieder fest, dass es Sinn macht, sich auch mal wieder "Anfänger-Niveau" anzuhören/sehen. Man vergisst so viel, denkt nicht mehr dran und da tut es gut, wenn man das öfter mal in Erinnerung gerufen bekommt.

    Ach ja, Klappe halten im Parcours ist das A und O. Solltest Du wieder nach D kommen, dann versuch mal, ein Seminar bsp. bei Hinky Nickels zu machen. Der wird Dir genau das auch sagen - den Hund im Parcours nicht vollquasseln ;) , weil sonst wirklich wichtige Informationen völlig untergehen.

    Wobei es erfolgreiche HF gibt, die permanent im Parcours quasseln.

    Was Greg Derrett direkt betrifft, Du musst bedenken, dass hier der grösste Teil der Leute aus Mitteleuropa kommt. Und da dürfte Greg Derrett doch eher unbekannt sein. Schätze, Du hättest hier mehr Glück, wenn Du nach Hinky Nickels, Phillip Müller-Schnick, Thomas Behrendt usw. gefragt hättest ;) . Wobei die alle meines Wissens noch keine DVDs, Bücher etc. rausgebracht haben.

    Kommst Du eigentlich ab und an nach Deutschland?

    Viele Grüße
    Cindy

    und noch was, hast Du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, dass dein Hund einfach nicht in der Lage ist, schneller zu sein?

    Nur weil ein Hund auf gerader Strecke ohne Hindernisse schneller ist als Du, heisst das nicht, dass das auch gilt, wenn Geräte im Weg stehen.

    Also stellt sich grundsätzlich zuerst die Frage, ob dein Hund körperlich in der Lage ist, schneller zu sein. Körperlich heisst nicht nur, dass Hund HD-frei ist.

    Wir Menschen tendieren dazu, von unseren Hunden zu verlangen, dass sie Gerätesportarten wie Agility oder THS schnell sind, weil es uns Spass macht. Die Frage ist aber, ob dein Hund rein vom Körperbau, von seiner Struktur, her in der Lage ist, in einem Parcours schnell zu sein. Und selbst wenn der Körperbau dafür ok ist, heisst das immer noch nicht, dass der Körper entsprechend funktionsfähig ist.

    Wir neigen dazu, immer nur auf die mentalen Fähigkeiten des Hundes zu achten, sprich Motivation, Temperament usw. Und gehen davon aus, dass das völlig ausreicht. Dem ist aber nicht so. Ein Hund kann noch so motiviert sein, noch so viel Temperament haben, noch so viel "Drive", wenn Struktur und Funktion des Körpers Grenzen setzen, dann hilft einem die grösste Motivation nichts.

    Nehmen wir mal als Beispiel den Hund meines Vorschreibers. Schätze mal ein Eurasier :^^: . Ein Eurasier kann noch so hoch motiviert sein, zu seinem HF zu rennen (bsp. bei Hunderennen), sein Körperbau ist nicht darauf ausgelegt, so schnell zu rennen, wie ein Windhund. Demzufolge wäre es von uns Menschen unvernünftig, zu erwarten, dass ein Eurasier mit einem Windhund bei einem Rennen konkurrieren kann.

    Genauso ist es im Gerätetraining. Nur weil ein Hund auf einer geraden Rennstrecke schnell ist, heisst das nicht, dass er im Geräteparcours auch sehr schnell ist. Ich habe inzwischen ein paar kleinere Windhunde, idR Whippets, im Agility gesehen. Ziemlich sicher sind diese Hunde auf einer geraden Rennstrecke jedem Border Collie überlegen. Im Geräteparcours dagegen waren diese Hunde alle deutlich langsamer. Lag es daran, dass in der Ausbildung die Motivation zu kurz kam? Ich weiss es nicht. Aber eines ist trotzdem logisch. Der Körperbau dieser Hunde ist nicht wirklich dafür gemacht, Speed zu entwickeln und dann alle 5-6m ein Hindernis zu überwinden. Ja, sie können extremen Speed entwickeln. Aber dafür brauchen sie Platz. Sie können in der Geschwindigkeit auch ab und an mal ein Hindernis nehmen. Aber eben nicht jeden 2. oder 3. Galopp-Sprung.

    Viele Grüße
    Cindy

    Hi Kiddo,

    Zitat

    ist Greg Derrets methode so ausgerichtet das man immer klar fuer den Hund bleibt, das ein Hund nie "raten" muss wo es hingeht...

    ich würde sagen, dass ist nicht nur Greg Derret's Methode. Das ist so ziemlich die Methode jedes erfolgreichen Agi-Hundeführers :D . Ohne klare Ansagen im Parcours, die so gestaltet sind, dass Hund auf der Ideallinie läuft, kommt man heute vielleicht gerade mal noch ins A3 in D, aber das war's dann auch schon. Zumindest bei den Large. Sobald ein Stocken in Form von "Hund muss raten" oder auch nur eine Abweichung von der Ideallinie passiert, war's das heute idR.

    Das einzige Problem dabei ist, dass das sehr viel Wissen erfordert. Und selbst wenn das theoretische Wissen da ist, gibt es noch genügend HF, die nicht in der Lage sind, das immer praktisch umzusetzen - meine Wenigkeit bsp. :p

    Viele Grüße
    Cindy

    schnauzermädel,

    mir ist klar, dass es auch Leute gibt, die auf Pudel allergisch reagieren. Und vielleicht nicht auf andere Hunde. Trotzdem ist es eine Tatsache, dass sehr viele Allergiker auf Pudel nicht reagieren.

    Das heisst dann ganz einfach, dass bsp. Schnauzer auch wieder eine etwas veränderte Proteinstruktur haben. So dass Du darauf nicht reagierst.

    Generell empfiehlt es sich, wenn man Allergiker ist, erst mal durchzutesten, und nicht einfach losgehen und einen Hund kaufen.

    Jeder seriöse Pudelzüchter würde das auch jedem Allergiker, der wegen eines Pudels anfragt, sagen. Im Gegensatz zu diesen "Doodle"-Produzenten.

    Viele Grüße
    Cindy

    Conny,

    wenn man sich nen Fehler eingebaut hat, dann braucht das seine Zeit, bis man den wieder draussen hat. Mehr als nur 2-3 mal üben.

    Also heisst es entweder so lange trainieren bis der Fehler wieder ausgebügelt ist, oder eben in Kauf nehmen, dass Hund bei der BH dann schräg sitzt.

    Viele Grüße
    Cindy

    und was "doof" aussieht und nicht, das liegt am Geschmack des Halters :D .

    Ich würde bsp. keinen "Rasta-Man" haben (na ja, im Winter sind meine etwas länger im Fell, aber auch nicht länger als 5-6 cm). Dafür entweder kahlgeschoren oder Show-Frisur. Geschmacksache eben.

    Hi Conni,

    was soll dein Hund durch das Packen und Ranziehen lernen? Der Fehler ist doch dann schon längst passiert, Hund sitzt doch dann schon schräg. Schlimmstenfalls baust Du dir eine Verhaltenskette auf wenn Hund lernt, dass deine manuelle Korrektur mit zur Übung gehört. Und Hund lernt das, da kannst Du drauf wetten. Hab es jetzt schon oft genug gehört und gesehen, dass HF meint "wenn ich dann nochmal 'richtig' sage, dann setzt er sich gerade hin, er weiss doch also, dass er sich gerade hinsetzen soll, warum macht er es nicht gleich?". Na warum wohl? Weil das Signal für's geradehinsetzen eben "richtig" ist und nicht "Fuss".

    Mauer und ähnliche Begrenzungen würde ich auch lassen, denn die bringen nicht wirklich was. Hund lernt dadurch NICHT, was richtig ist. Wenn die seitlichen Begrenzungen weg sind, ist es ein Glücksspiel, ob er gerade sitzt oder nicht. Weil Hund nicht aktiv weiss, dass Geradesitzen das ist, was gewünscht ist.

    Schätze mal, Du hast deinen Hund zunächst mal mit Leckerlie vom Fuss in die Grundstellung geführt. Läuft dein Hund hinter Dir rum? Vermutlich. Dabei hast Du dann am Ende das Leckerlie immer vor deinem Körper gegeben. Bsp. vor deinem linken Oberschenkel. Oder sogar noch etwas weiter zur Körpermitte. Dein Hund weiss jetzt, dass es da das Leckerlie gibt. Also richtet er sich gleich mal in die entsprechende Richtung aus. Und je mehr er seinen Kopf zu Dir dreht, desto stärker dreht er sein Hinterteil raus. Das ist nun mal anatomisch einfach so. Kannst Du bei Dir selbst mal ausprobieren. Stell Dich gerade hin und dreh dann deinen Kopf bsp. nach recht über die Schulter. Wo zeigt jetzt dein Hinterteil hin?
    Bingo.

    Die einfachste Variante wäre, den Hund beim rumkommen etwas früher mit Hand und Leckerlie abzustoppen. Und zwar SEITLICH von Dir. Also Leckerlie wird nicht mehr vor deinem Körper gegeben. Sondern seitlich so, dass Hund sich neben Dir gerade ausrichtet. Wenn Du das ein paar Wochen konsequent durchziehst, sitzt Hund auch gerade.

    Viele Grüße
    Cindy