Hi Angelika,
nun ja, im Hundesport ist man allgemein einfach noch nicht wirklich soweit, zu sehen, dass Hunden durchaus auch Grenzen gesetzt sind, die aufgrund des Körperbaus oder der Körperfunktion, also dem Zusammenspiel von Gelenken, Bändern, Sehnen und Muskeln zustande kommen.
Liegt wohl daran, dass Hundesport, zumindest in den Bereichen Agility, THS usw. immer noch hobbymässig betrieben wird. Und grundsätzlich stelle ich immer wieder fest, dass man bei einem Hobby davon ausgeht, dass das ja aus Spass gemacht wird und deshalb sowieso alles funktioniert. Ja, teilweise sogar das "professionelle" Herangehen an die Sache eher verpönt ist.
Das fängt bsp. mit der Wahl des Hundetyps an.
Kaufe ich mir einen Border Collie, habe ich einen Hund, der vom Körperbau her völlig anders ist als ein Grosspudel oder DSH. Entsprechend habe ich bei jeder Rasse mit Vorzügen, aber auch Einschränkungen zu rechnen. Und dann sind da noch individuelle Vorzüge und Einschränkungen. Suzanne Clothier schreibt bsp. in ihrem Buch zum Video "Your Athletic Dog", dass Hunde, die entsprechend triebig und hoch motiviert sind, "the'll die trying it for you" - "sie würden sterben um es für Dich zu versuchen". Ist zwar etwas übertrieben, aber wer kennt nicht den Hund, der beim Anblick einen bekannten und geliebten Spielkameraden völlig vergisst, dass er gerade noch auf 3 Beinen durch die Gegend gehumpelt ist.
Also liegt es an uns, zu sehen, ob unser Hund die gewünschte Leistung bringen kann oder nicht. Und notfalls eben mit dem zufrieden zu sein, was Hund bringen kann. Oder ganz aufhören rsp. gar nicht erst anfangen, wenn die strukturellen und funktionalen Defizite des Hundes, das bedingen.
Viele Grüße
Cindy