Beiträge von yane

    Zu deinem Leidwesen muss ich gestehen, dass ich das Qualzuchtgutachten gelesen habe ... Und zwar nicht nur willkürlich Auszüge daraus, die mir gerade passend erscheinen.

    Inzestzucht ist bereits ein Verstoß gegen § 11b, wenn sie zur „genetischen Reinigung“, wie es in der populären Zuchtliteratur heißt, empfohlen wird, es sei denn, dies würde im Rahmen eines genehmigten Tierversuchs durchgeführt.


    Das ist der einzige Punkt, in dem explizit von gesicherter Qualzucht gesprochen wird.

    Ein Beispiel hierzu sind Zuchtversuche in den 70ern bei Grosspudeln, bei denen gezielt an Sebadenitis erkrankte GP verpaart wurden, um über die F1 und F2 Generationen mögliche Aussagen zur Vererbung zu treffen. Im pbrigen ein offiziell begleiteter Zuchtversuch. Damals waren derartige Tierversuche noch relativ einfach durchzubekommen. Heute sieht das etwas anders aus.

    Ansonsten wird empfohlen, von fortwährender enger Linienzucht zur Festigung einzelner Merkmale abzusehen und lieber Merkmale über mehr Generationen zu festigen. Es wird zwar davon geschrieben, dass es ethisch fragwürdig ist, aus derartigen Gründen enge Linienzucht oder gar Inzestzucht zu betreiben, aber explizit als Qualzucht wird Linienzucht/Inzucht nicht bezeichnet.
    Also bitte keine Behauptungen aufstellen, die so nicht getätigt wurden.

    Den Erstellern des Qualzuchtgutachtens ist nämlich durchaus klar, dass Linienzucht, selbst Zucht auf ein bestimmtes Merkmal nicjt per se Qualzucht ist. Auch wenn die Stammtisch-Kompetenzen das anders sehen.

    BTW im VDH ist Inzest-Zucht seit Jahren verboten. Wenn überhaupt, dann ist Inzest-Zucht inzwischen nur noch mit offiziell gesteuertem Zuchtprogramm unter Einbeziehung der Zucht-Experten des VDH möglich.

    @Tahlly

    Warum war mir klar, dass wieder so ein unqualifiziertes Kommentar wie "wird vom VDH gefördert und unterstützt" kommt?

    Kennst Du die VDH Zuchtordnung, dass Du so eine Behauptung aufstellen kannst? Ich wage mal, die Behauptung aufzustellen - Nein, Du kennst die ZO des VDH nicht.

    Denn sonst wüsstest Du, dass es da einen §9 Punkt 2 gibt.

    Hält sich ein ZV nicht daran, Kann man das entsprechend beim VDH zur Anzeige bringen. Bedeutet aber, dass man selbst aktiv werden muss und nicht nur rumnölen, wie sch..... alles ist.

    Was hast DU denn bisher für die Rasse Spitz getan?

    Ach so, und was Farnschläge etc. anbelangt. Auch da kann man entsprechend was tun. Wir haben jahrelang für die Anerkennung der dunklen Aprikosen, gemeinhin auch rot genannt, bei den Pudeln gekämpft. Unterschriften gesammelt, Ahnentafel zusammengestellt, alte Berichte, Ausstellung'skataloge und und und zusammengetragen. Bis wir 2005 eine Einladung vor die FCI Standard Kommission erhielten um dort diesen Farnschlag vorzustellen. Dort erschienen zum einen die Organisatoren der Petition, wobei die Hauptinitiatorin aus Israel kam. Da meinereiner den Großteil der Übersetzungen Deutsch-Englisch erledigt hatte, war ich auch dabei, Dazu Züchter aus verschiedenen Ländern.

    Ende vom Lied - 2007 wurde der Standard bzgl. Farnanerkennung zum ersten Mal geändert. Im Nachgang erfolgte eine Änderung aus pragmatischen Gründen dahingehend, dass nun unter der Bezeichnung fawn bzw. Falb Alle Farben von hellcreme bis dunkelmahagonirot und unter der Bezeichnung grau alle Schattierungen von hellgrau bis dunkelgrau zugelassen sind.
    Eine aufspaltung wie in den USA in rot, apricot, Creme bzw. Grey und Blue hat man wieder verworfen, da es keine definierte Abgrenzung gab, und es immer zu Diskussionen bei Hunden in den "Grenzbereichen" kam. Das meinte ich mit pragmatisch.

    Die tan-Farben und die Weiss-Scheckung sind nach wie vor nicht FCI anerkannt. Da aber die Züchter selbst noch uneins sind, wie sie das Ganze anerkannt haben wollen .... wird es da wohl auch noch ein Weilchen dauern, bis sie in der Lage sind, Druck zu machen.
    Die einen wollen nur die schwarzen mit Ran bzw. Schenkung anerkennen. Die anderen alle Grundfarben. Die nächsten Fragen dann nach brindle und sable. Und so ziemlich alle sind gegen tricolor (tan mit scheckung).

    Ich würde ja alles zulassen, was originelle im Pudel vorkommt. Und in jeder Kombination. Logischerweise Kein Merle, denn das ist keine originäre Pudelfarbe. Auch wenn es inzwischen "reinrassige" Pudel in Merle Gibt ....

    Haplotyp Bestimmung ist ja nun auch nix Neues.

    Am besten ist wohl, wir hören ganz auf zu züchten, weil eh jegliche Form der Selektion zu Qualzucht führt. Denn jegliche Form der Selektion, auch die auf Gesundheit'suntersuchungen hin, führt zur Einengung des Genpool.
    Denn wenn ich den Hund mit schwerer HD aus der Zucht nehme, nehme ich dessen genetische Varianz aus der Zucht.
    In der Natur Hätte der Hund sich evtl. Noch fortpflanzen können, wenn er denn keine allzugrossen Einschränkungen durch seinen anatomische Defekt gehabt hätte ...

    Nur dann kreischen wieder alle "Quakzucht", wenn dann Nachkommen entstehen, die schwere HD haben und die auch Probleme damit haben.

    Was also wollt ihr eigentlich? Gesunde Hunde soll man züchten, aber bitte keine Einschränkung des Genpools. Auf gar keinen Fall Selektion, denn das ist eine Einschränkung des Genpool, aber trotzdem bitte nur die Hunde in die Zucht, die bestimmten Anforderungen genügen ...

    Merkt ihr, wie sich das im Kreis dreht?

    @Tahlly

    Mir brauchst Du mit dem Thema "Farbzucht" nicht zu kommen. Da rennst Du offene Türen ein.
    Also fahr mal runter.

    Nichtsdestotrotz ist Farbzucht per se KEINE Qualzucht.

    Ich hatte ne GP Hündin mit nem 49%-Wycliffe-Factor.
    Und trotzdem wurde sie fast 15, war bis ins hohe Alter fit und starb dann ganz schnell an einer Aspirationspneumonie. Ansonsten hätte sie noch einige Zeit leben können. Fit genug war sie.
    Meine apricot GP Hündin war aus einer Farbzucht. Mit nem COI15 von 18% und nem OEA von 51%.
    Und hätte sie nicht diese Besch..... Anaplasmose bekommen, wäre sie ebenfalls ein gesunder Hund gewesen.

    Die Frage ist immer - was liegt genetisch vor. Ist der Genotyp weitgehend in Ordnung, dann wird auch ein relativ hoher COI nicht gleich zum Drama.
    Liegt im Genotyp was im Argen, hilft u.U. auch der niedrigste COI nix - wenn Bsp zwei prcd-PRA Träger aufeinander treffen - da ist der COI völlig egal, das Risiko, dass die Hunde blind werden ist extrem hoch.

    Wenn die Duldung und Förderung von einem hohen Ahnenverlust und hohem IK nicht irgendwann zu Leiden und Schäden führt, weiß ich ja auch nicht.

    Inzucht, selbst Inzestzucht, führt nicht automatisch zu Leiden und Schäden.
    Ein Ahnenverlust begünstigt Homozygotie. Das ist aber nicht per se Qualzucht, sondern nur, wenn nachweislich genetische Defekte vorliegen, die zu Schmerzen, Leiden und Schäden führen.
    Ein hoher COI allein führt nicht zu Schmerzen, Leiden und Schäden

    @Einstein51

    Aber auch Forscher können nur Näherungswerte bestimmen. Jetzt habe ich einen Hund, der mit etwas weniger offensichtlicher Nase weniger Probleme hat als ein anderer Hund mit etwas mehr Nase. Was einfach daran liegt, dass nicht nur die Länge der Nase relevant ist. Sondern auch die innen liegenden Strukturen.
    Wie bewerte ich jetzt das, wenn ich eine explizite Relation HS:GS festlegen?

    Aus diesem Grund eben die Selektion über die Belastungsfähigkeit. Und da macht es ME eben keinen Sinn, gleich mit einem Maßstab anzufangen, den 80%+ der Hunde nicht erfüllen können. Man muss da erst mal Erfahrung sammeln. Dann kann der Test sukzessive angepasst werden.

    Da muss ich jetzt mal unsere PudelZVs loben. Als 1998 das Kupierverbot für die Rute kam, legten sie in selten gesehener Einstimmigkeit tatsächlich gesunden Menschenverstand an den Tag. Sie beschlossen nämlich, dass für die nächsten 10 Jahre die Rutenform für die Bewertung nicht gezählt werden soll. Diese Zeit soll dazu genutzt werden, sich einen Überblick über die Gesamtsituation zu machen. Und anhand dieser Erkenntnisse soll dann für die Zukunft entschieden werden, wie die weitere Zucht gelenkt wird.

    Und nicht anders ist aktuell der vom VDH vorgegebene Belastungstest zu sehen.

    Als eine Art Standortbestimmung anhand der dann zukünftig die weiteren Selektion'skriterien festgelegt werden können

    Alle die, die hier so schnell mit Gesetzen und Verboten um sich werfen - dann gebt doch mal Bewertung'skriterien und ihre Evaluierung an. Aber objektiv messbare Werte. Kein inhaltloses blablabla. Ab wann entspricht eine Rasse einer Qualzucht.
    Wennman mal vom Merkmal Brachycephalie ausgeht ... wenn man Bsp. den Boxer nicht als Qualzucht einstufen möchte, nur weil er zu den brachycephalen Rassen gehört - Wann spricht man dann von Qualzucht?
    Wenn die Relation Hirnschädel:Gesichtsschädel einen bestimmten Wert unterschreitet? Welcher Wert ist das? Wer legt den Wert fest?

    Hier wurde als Beispiel für Spezialisierung auf Qualzucht ein TA genannt, der Gaumensegel operiert.
    Tut mir leid, das ist KEINE Spezialisierung im Sinne Fachkompetenz zur Erkennung und Bewertung von Qualzucht. Sondern Fachkompetenz in einer Behandlungs/OP-methode, die einen französischen Defekt korrigieren soll.
    Wenn ich genug Kompetenz habe, in meinem Sicherungskasten daheim eine Sicherung wieder reinschauen, heisst das noch lange nicht, dass ich die Kompetenz habe, zu entscheiden ob und was gemacht werden muss, damit die Sicherung gar nicht mehr erst rausfliegen.