Keine Sorge ich habe deine Beiträge gelesen, und ich würde dir auf deine zitierte Passage auch genau das antworten, wie in meinem vorherigen Beitrag. Deine zitierte Passage betrifft nunmal nicht unsere Realität, deine Worte zu wiederholen ändern daran nichts. Ich teile den Eindruck, dass dir vermutlich etwas die Vorstellungskraft von unserer Situation fehlt, was auch kein Problem ist. Aber so dreht man sich dann leider nur im Kreis. Ich hätte mir echt gewünscht, dass du verstehst was an deinen Beiträgen für unsere Situation nicht zutreffend war, aber ich gehe da auch gerne mit, das an der Stelle zu beenden.
Beiträge von Nono
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Du hast zwar trainiert (das habe ich sehr wohl gesehen
), aber mit selbst gesuchtem Trainer,
Bestimmt bist auch auch an der Beschreibung von flying-paws vorbei gekommen:
ZitatHinzu kommt noch, dass viele Trainer und auch Verhaltenstierärzte diesen Hundetyp nicht können.
Versteh mich bitte nicht falsch Phonhaus, ich möchte damit nicht sagen, dass deine Einwände oder Vorschläge falsch wären. Was du schreibst ist die theoretische Vorstellung, wie es sein sollte. Das entspricht aber offenbar leider nicht der Realität. Ja wir sind uns da beide einig, eine fachtierärztlich begleitete Medikamentenverordnung in Kombination mit Verhaltenstraining wäre auch mein Weg. Aber ich frage dich auch ganz ehrlich, was, wenn dieser Weg nicht existiert?
Mal ein Beispiel aus der Realität, mir wurde von einem Verhaltenstierarzt (laut Eigenbeschreibung auf seiner Webseite) eine Trainerin empfohlen, deren Lösung es war mit einer Wasserflasche (anspritzen) auf Kayla los zu gehen. Wodurch sie wieder anfing draußen negativ auf Menschen zu reagieren, was zuvor kein Thema mehr war. Und dieser "Verhaltenstierarzt" hatte Kayla auch noch mit der Leine gehauen, weil er sie widerholt in eine Situation brachte wo sie damals ausrastete und er meinte, das müsse man nur oft genug widerholen bis es aufhört, weil es wichtig wäre, dass sie damit nicht durchkommt.
Und jetzt kommst du und meinst aber ich soll doch zu einem Verhaltenstierarzt, der mit einem Trainer zusammen arbeitet. Was dabei herausgekommen ist, kannst du im oberen Absatz nachlesen. (Was ich nicht verallgemeinern möchte, aber ich habe hier auch keine Auswahl von 25 Verhaltenstierärzten, wo ich mir einfach den nächsten ausschen kann.) Dass deine Theorie mit der Kombination aus begleiteter Medikamentenverordnung in Kombination mit Verhaltenstraining (was ich auch möchte) funktioniert setzt voraus, dass die dazu passenden Fachleute auch vorhanden sein müssen. Ich mache die Medikamentengabe und die Trainersuche nicht eigenständig, weil ich meine es besser zu wissen, sondern, weil mir bisher nichts anderes übrig bleibt.
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Die TE hat geschrieben, dass sie während ihrer Suche in einer Tierklinik angerufen hat und es dort von einer Neurologin verschrieben bekommen hat, aber ohne therapeutische Begleitung. Also nackte Medikamentengabe ohne Empfehlung/Anleitung für ein abgestimmtes Training bzw. ohne Verweis an einen entsprechend qualifizierten Trainer.
Vielleicht bitte nochmal genauer nachlesen:
-Ich bin froh, dass die Neurologin das überhaupt erstverordnet hatte. Selbst der Verhaltenstierarzt, der es jetzt nur weiter verordnet,
-Ich war dann etwa 3 Monate lang bei einer Hundeschule im Einzeltraining, wo wir gute Fortschritte gemacht haben ...
-Teilnahme an Social Walks auf wenige Meter Entfernung (unter kontrollierten Situationen). ...
usw.
Viele Hütehundbesitzer berichten, so aus meiner Erinnerung, eher schlechte Erfahrungen.
Ich habe dazu versucht zu recherchieren, das Tryptophan soll eine Vorstufe von Serotonin sein. Das Serotonin wird bei Menschen z.B. auch als Antidepressiva (SSRI) angewendet, (bei Depressionen, Zwangs- und Angststörungen) Serotonin führt aber auch dazu, dass man mehr Antrieb bekommt. Was für mich bei Hütehunden, die man gefühlt nur angucken braucht und sie können schon hochdrehen, gar nicht sinnvoll klingt. Sondern eher etwas gut wäre, dass den Hund entspannt, runter fährt, etc.
Ich habe ihr heute kein Tryptophan mehr gegeben,
Es wird übrigens tatsächlich wieder nach und nach besser, mit ihrem Verhalten. Das Tryptophan habe ich seit Samstag aufgehört (bisher 4 Tage ohne) und es kommt mir so vor, als ob die Wirkung von Tag zu Tag nachlässt. Ist das normal, dass es nach Absetzen mehrere Tage braucht, bis die Wirkung nachlässt? Ich dachte nicht, dass das so lange anhält, da man laut Packung ja täglich 3 von diesen Snacks geben soll. Aber wenn das über mehrer Tage anhält ist täglich geben ja viel zu viel.
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Das Gabapentin soll also bei Deinem Hund in seinem Verhalten soweit dämpfen, dass er auf Reize (nur frustrierende, oder auch andere?) weniger überschießend reagiert
Das Gabapentin dämpft nicht einfach nur wie ein Beruhigungsmittel, sondern hilft ihr dabei, denken zu können bevor sie reagiert, wodurch es ihr überhaupt möglich wird Situationen umzulernen.
Es könnte z.B. auch sein, dass sie aufgrund des hohen Stresses im Tierheim ein Ungleichgewicht von Gaba und Glutamat entwickelt hatte, wenn der Körper dann den Dauerstress nicht mehr ausgleichen kann. Wodurch ihr Impulskontrolle und Stress-Toleranz nicht irgendwann gar nicht mehr möglich war anzuwenden und sich das im Kreis drehte. Ich weiß aber nicht, ob man solche Neutrotransmitter wegen der Blut-Hirn Schranke überhaupt hätte messen können.
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Es wäre schön, wenn Tierärzte den Hund ankucken können und Tata, DAS hilft.
Die Realität scheint zu sein, dass das Thema Psychopharmaka bei Hunden oder Tieren generell nichts ist, wo sich Tierärzte überhaupt (ausreichend) mit auskennen. Ich hatte mir eine Liste gemacht mit allen Praxen im Umkreis, darunter auch Tierkliniken, und alle haben mich abgewiesen überhaupt etwas zu verschreiben, mangels Ahnung von dem Thema.
Ich bin froh, dass die Neurologin das überhaupt erstverordnet hatte. Selbst der Verhaltenstierarzt, der es jetzt nur weiter verordnet, meinte damals beim Ersttermin "Probieren Sie erstmal noch Training" (das war übrigens der, von dem ich damals erzählte, dass er Kayla mit der Leine "gemaßregelt" hatte...) Und bei dem "Probieren Sie erstmal noch Training" hatten wir auch schon ein paar erfolgose Trainer hinter uns. Mir kam es da ehrlich gesagt vor, als würde ich meinen Hund quälen, wenn ich weiter Dinge von ihr abverlange zu denen sie offnebar kognitiv und emotional gar nicht fähig zu sein scheint, das umsetzen zu können.
Eigentlich brauche ich keinen Tierarzt, der zwingend erfahren mit Psychopharmaka sein muss, sondern überhaupt einen Tierarzt der offen und bereit dafür wäre, sich auf das Thema einzulassen. Man kann ja heutzutage recht einfach alles nachlesen, auch Indikationen und Dosierungen. Dass ich nur das Rezept bekomme und nicht begleitet werde hat für mich auch nichts damit zu tun, dass dieser Verhaltenstierarzt offen und bereit wäre, sich darauf einzulassen.
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Gerade, wenn man schon andere Substanzen verabreicht/nimmt, und ganz besonders im Bereich Hirnchemie, kann das ganz schnell nicht nur nach hinten losgehen, sondern wirklich gefährlich werden.
Gehört dann auf so ein L-Tryptophan Produkt für Hunde nicht zumindest ein Warnhinweis oder ein Beipackzettel mit möglichen Wechselwirkungen dazu? Oder eher gar nicht frei verkäuftlich sowas?
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Du schreibst, sie macht Trainingsfortschritte. Führst Du das auf die Medikation zurück, auf Übungen/Training mit ihr (und welche Übungen bzw. welcher Ansatz), oder die Kombi.
Mein Eindruck ist, dass es die Kombination ist. Sie hat ganz klar eine unterstützende Medikation gebraucht, um draußen ansprechbar genug zu sein, damit Training und Lernen überhaupt möglich war.
Ich war dann etwa 3 Monate lang bei einer Hundeschule im Einzeltraining, wo wir gute Fortschritte gemacht haben. Zum Beispiel wurde Kayla abrufbar, auch nachdem sie einen Hund gesehen hat. Ich hatte dann wegen weiteren Stunden gefragt und sie meinten, dass ich Mitte Mai nochmal nachfragen sollte. Weil eigentlich geplant war, dass wir kontrollierte Spaziergänge mit einzelnen Hunden anfangen, also außerhalb vom Platz, um Kayla an reale Situationen zu gewöhnen. Seit meiner erneuten Anfrage Mitte Mai blieben meine Anfragen nach weiteren Terminen unbeantwortet, weshalb ich überhaupt erst weiter gesucht hatte.
Zwischenzeitlich war ich dann noch bei 2 Social Walks, was auch gut funktionierte aber zu selten stattfand. Weil die kontrollierten Hunde-Situationen in der og Hundeschule, wo man steuern kann welcher Hund kommt und aus welcher Richtung, welcher Abstand, usw. die waren für Kayla quasi der gamechanger, wodurch sie stückweise lernen konnte dass nichts passiert.
Wir haben in der og Hundeschule auch aufgebaut, dass Kayla durch Nasenarbeit und Kekse suchen abgelenkt wird, also zum Einen was besseres zu tun hat als sich aufzuregen, und damit auch wegschaut. Weil es bei ihr nicht funktioniert hatte, sie mit Futter in der Hand im Fuß zu führen, weil dann ihr Kopf oben war und der Blick ging wieder zum anderen Hund. Das Thema Social Walk hatte mich auch zu der jetzigen Hundeschule geführt, weil ich mich eigentlich nur deswegen gemeldet hatte.
Was konkret erhoffst Du Dir von den Social Walks und denkst Du, dass Dein Hund ohne zusätzliche Medikation nicht hinreichend dafür gewappnet ist?
Nein ist sie noch nicht, ich hatte es nach den positiven Social Walks nochmal versucht weiter zu reduzieren, aber dann kippte es bei ihr wieder vom Verhalten draußen. Es wurde ja schonmal reduziert aufgrund ihrer Fortschritte und das war auch gut. Aber ein weiterer Reduktionsversuch hat gezeigt, dass die aktuelle Dosis noch nötig ist. Bei den Social Walks lernt sie in kontrollierten Situationen unter Trainerbegleitung die Anwesenheit anderer Hunde zu tolerieren.
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Sorry, aber wieso macht man solche Experimente mit dem Wohlbefinden seines Hundes auf Anraten von medizinischen Laien, wenn die Behandlung beim Facharzt doch so deutliche Verbesserungen gebracht hat?
Dass Kayla Gabapentin bekommt wussten sie, da ich denen vorab ein paar Infos zukommen lassen sollte. Das Gabapentin habe ich ja nicht abgesetzt, aber ich hätte ein frei verkäufliches Produkt aus dem Zooladen, dass man ganz easy als Leckerlies zufüttert, auch nicht für ein Problem gehalten. Ich dachte eher, schlimmstenfalls wirkt es nicht. Wobei ich bei so etwas eher mit keiner/kaum Wirkung rechnen würde, bestenfalls vielleicht ein Bisschen.
Das Tryptophan wird ja für Hunde als der "sanfte Alleskönner" beworben, lindert Stress, sorgt für Enspannund und Ausgeglichenheit, ohne einen umzuhauen und viel problemloser als irgendwelche Medikamente. Das Produkt, dass die Hundeschule empfohlen hat, hätte sogar auch Gaba enthalten (Gamma-Aminobuttersäure, den Neurotransmitter) damit hätte sie dann Gabapentin und Gamma-Aminobuttersäure bekommen.
Die Empfehlung das Gaba auszuschleichen kam dann nach dem Ersttermin, was ich aber nicht tun werde, da erschließt sich mir der Sinn nicht. Sie meinten das Gabapentin wäre eher für Angsthunde, das sehen sie bei Kayla nicht, ein Angsthund würde 10m weiter in der Ecke sitzen und sich nicht vor trauen. Nachdem ich denen auch erklärt hatte, dass Kayla das Gabapentin für die Impulskontrolle und Stress-Toleranz bekommt.
Da Gabapentin strukturell mit der Gamma-Aminobuttersäure verwandt ist, und das von denen empfohlene Produkt Gamma-Aminobuttersäure enthält, wäre das derselbe Effekt wie vom Gabapentin, weshalb sich für mich deren Argumentation gegen das Gabapentin nicht nachvollziehen lässt.
Ich bekomme demnächst noch von der Hundeschule eine schriftliche Empfehlung für den Tierarzt, da kann ich euch hier auch darüber informieren was sie genau empfehlen.
Wenn ich zu Trainern gehe und nicht darauf höre, was sie mir empfehlen, bekomme ich das angekreidet. Ich soll doch mal eine Weile dran bleiben und die Trainer wären ja Fachleute usw. Und wenn ich darauf höre, ist es auch falsch.
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Passt die Zusammenfassung soweit?
Ich habe in der Zwischenzeit nichts mehr berichtet, das Gaba konnte Mitte April halbiert werden, da sie seit der Gaba Unterstützung gute Trainingsfortschritte draußen gemacht hatte. Auch gut ansprechbar und ablenkbar war bei anderen Hunden, bis zur mehrfachen erfolgreichen Teilnahme an Social Walks auf wenige Meter Entfernung (unter kontrollierten Situationen). Zuletzt sogar in einer Gruppe mit 8 fremden Hunden. Sie hatte bei 2 fremden Hunden angefangen beim Gassie diese ohne Aufregung zu ignorieren, hat sich auf die Ablenkung eingelassen. Auf Autos, Menschen und Fahhräder hat sie zu 100% sicher gar nicht mehr reagiert.
Du warst bei einem verhaltenstherapeutisch arbeitenden Tierarzt?
Die macht aber leider nicht mehr, als mir ein neues Rezept für das Gaba zu geben, ich werde nicht begleitet. Beim letzen Termin hatte ich das Thema mit der Medikation angesprochen, da hieß es dann, wenn das Gaba hilft und gut vertragen wird dann soll ich das so beibehalten. Das mit dem Tryptophan kam von einer Hundeschule, wo ich mich zu einem Social Walk anmelden wollte und die dann gleich Tryptophan empfohlen haben und auch meinten, dass man das Gaba ausschleichen und absetzen soll. Obwohl es für Kayla damit gut zu funktionieren scheint und ihr das Gaba bisher gute Trainingsfortschritte ermöglicht hat.
Ich habe ihr heute kein Tryptophan mehr gegeben, die letze Gabe war gestern gegen 16 Uhr und heute früh wirkte sie auf mich wieder entspannter, als die letzen Tage mit Tryptophan. Vor allem draußen war es wieder besser, auf dem Gehweg ging eine fremde Person an uns vorbei und sie reagierte wieder gar nicht mehr.
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ob ich einen Tierarzt mit diesem Schwerpunkt finde und eine etwaige Medikation mit ihm abklären.
Kayla bekommt schon Gabapentin (zur besseren Impulskontrolle und besserem Umgang mit Stress)
Mit Tierärzten ist das leider schwierig, wirklich auskennen mit so etwas tut sich scheinbar keiner und nahezu alle durchtelefonierten in größerem Umkreis wollten auch nichts verschreiben. Dass ich das Gaba bekommen habe lag auch eher daran, dass ich in der Tierklinik gefragt habe und es (von einer Neurologin) verschrieben bekam, aber ohne weitere Begleitung.
Die Situation ist nicht optimal und ich bin so auch nicht zufrieden, hätte eher (oder alternativ) den Wirkstoff Selegelin versucht (bei
Verhaltensstörungen emotionaler Natur, wie Angst, pathologische Stimmungsschwankungen, Depressionen, antisozialem Verhalten) Das hatte mein letzer Hund aufgrund von negativen Verhaltensänderungen bei Demenz bekommen und es soll, im Vergleich zu den meisten andern Mitteln, auch sehr gut verträglich sein.
Selegilin
- Trennungsangst (Horwitz 2002b)
- Angstaggression (Seksel 2002a; Jöchle 1998a)
- Angstprobleme bis hin zu Phobien und Panikattacken (Schöning 2002a).
- Angstprobleme, die sich äussern in Erbrechen, Durchfall, Salivation oder Leckdermatitis (Seksel 2002a)
- Stereotypien, wie Schwanzjagen (Seksel 2002a)
- Psychisch bedingte Tachykardie, nervöses Hecheln und Urinieren (Kraft 1999a; Jöchle 1998a).
Es gibt auch Studien zum positiven Einsatz von Phenobarbital bei aggressiven Hunden, bei denen die Angriffslust und Kampfbereitschaft deutlich reduziert werden konnte.
Habe mir da eine schöne Liste von Vetpharm zusammen gestellt mit allen Mitteln, Indikationen und Dosierungen und soweit vom Verständnis her möglich Studien und Fachberichte durchgelesen. Aber es findet sich bisher kein Tierarzt, der überhaupt bereit wäre sich mit der Thematik zu befassen. Etwas anderes als das Gaba bekomme ich auch nicht, mein Tierarzt übernimmt einfach nur die weitere Rezeptausstellung und darüber hinaus muss ich selbst gucken.