Naja, den einmaligen Besuch, der durchaus etwas eskaliert ist, als Stalking zu bezeichnen, halte ich doch für übertrieben.
Das hat sie ja nicht, sondern erwähnt, dass sie mal einen Stalker hatte, und sie das deswegen mehr getriggert hat, als ggf. jemand anderen.
Auch wenn ein haustier gesetzlich als Sache gilt, ist es trotzdem ein schutzbedürftiges Lebewesen und sollte auch als solches behandelt werden.
Einfach nur, weil es MICH triggert - Grundsätzlich sind Tiere vor dem Gesetz KEINE Sachen. (dass bei der Herausgabe trotzdem der Sachbegriff genutzt werden wird, hängt damit zusammen, dass es hier um das "Eigentum" oder einen ggf. Übergang von Eigentum geht, wo dann der Sachbegriff wieder greift.). Paragraph 90 a BGB.
Du drückst damit nicht den Wunsch aus, den Hund zu behalten, weil Du an ihm hängst (was menschlich recht einfach nachvollziehbar wäre, auch für Jemanden, der gerade auf einem Egotrip ist). Sondern Du willst den Daumen drauf behalten, weil Du Deiner Freundin eben nicht zutraust, sorgfältig geplant und mit dem Wohl des Hunds im Vordergrund die Vermittlung an eine geeignete Dauerstelle zu übernehmen.
Finde ich nicht ganz zutreffend, denn die Freundin hat ja bereits geäußert, dass ihre Therapeutin die Situation mit dem Hund so schnell wie möglich beenden will, und sie deswegen den Hund so schnell wie möglich zu den Menschen bringen will, die sie jetzt im Kopf hat. "So schnell wie möglich" widerspricht allerdings in meinen Augen dann der Prämisse
Zitat
dass egal wie die Situation langfristig ausgeht das Wohl des Hundes im Vordergrund steht, und eine Vermittlung nicht aus einem spontanen Impuls heraus zu Stande kommt, sondern wenn, sorgfältig geplant und gegebenen falls mit Unterstützung bzw Beratung einer Trainerin stattfindet. Einfach um zu Verhindern, dass der Hund psychischen Schaden davon trägt, da er sehr sensibel ist, sehr lange braucht um sich in einer ungewohnten Umgebung sicher zu fühlen, und da es außerdem innerhalb von einem Jahr schon das zweite Mal wäre, dass er sein Zuhause verlassen muss.
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In meinen Augen hat besagte Freundin doch bereits geäußert, dass es IHR um ihr eigenes psychisches Wohlbefinden (was ich nicht schmälern möchte, aber dennoch erwähnen) geht, und "Sie schrieb, dass sie mit ihrer Therapeutin gesprochen habe und jetzt "endlich so schnell wie möglich einen Abschluss“ brauche."
Für mich sind das im Grunde zwei Punkte, die sich "beißen". Dass, wenn man selber psychisch angeschlagen ist, die eigene Psyche einem wichtiger ist als ein Hund, zu dem man sowieso keine emotionale Bindung aufbauen konnte, und den man deswegen an eine Freundin abgegeben hat, kann ich zwar nachvollziehen, wie man aber "so schnell wie möglich" und "sorgfältig geplant und gegebenen falls mit Unterstützung bzw Beratung einer Trainerin" unter einen Hut bekommen soll, erschließt sich mir gerade nicht.