Beiträge von WorkingDogs

    Aber wäre es nicht sinnvoll die Wölfe auf andere Arten zu vergrämen? Für den Lerneffekt wäre dies sicherlich sinniger. Sprich Wolf merkt, an die Weide gehen bedeutet unangenehmes, eventuell sogar ein Schmerz durch ein Gummigeschoss

    Es geht nicht um einen Lerneffekt, sondern um Schadensprävention und Begrenzung.

    Ein Raubtier wird es immer dann und wann versuchen, es geht um Schadensbegrenzung dieser Wiederansiedlung und Kompromissfindung.

    Aber wenn wir die Wölfe wieder in der Landschaft haben wollen

    „Wir“ wollen den Wolf nicht wieder in der Landschaft haben. Ein Teil der Menschen möchte das. Meinetwegen könnte ich gut drauf verzichten, wie schon geschrieben, mit Natur hat unsere Landschaft so oder so nichts zu tun.

    Der Kompromiss wäre einfach, dass man ein paar Wölfe hat und den Rest regulieren kann so dass der Schaden gering bleibt

    Wenn das so für dich klingt tut es mir leid. Nein das war nicht meine Intention.

    Aber wenn wir die Wölfe wieder in der Landschaft haben wollen müssen sie ja nun mal irgendwo leben.

    Je weniger Menschen dort sind umso konfliktärmer. Eine Einöd unberührt vom Menschen gibt es ja nunmal nicht...

    Wölfe haben aber kaum Konflikte mit Menschen, sondern mit Weidetieren. Sie müssten also dort leben wo es kaum Weidetiere gibt.

    Im örtlichen Stadtwald freuen die Leute sich immer bei Sichtungen, da gibt’s auch keine Weidetiere, für nen krähenden Hahn gibt’s nämlich direkt ne Anzeige :D

    Wölfe die Menschen angreifen oder auch nur oft genug bedrohen, da wäre sehr schnell richtig was los.

    Glaub ich nicht dran, die Ausrottung damals wurde massiv mit Kopfgeldern befeuert und die Mentalität war anders, Kadaver wurden ja sogar öffentlich ausgestellt, das Ganze war angesehen. Heute kostet eine solche Jagd doch nur Zeit und Geld, merkt man doch schon beim restlichen Raunwild wie gering das Interesse ist. Und Prestige gibt es dafür auch nicht wirklich.

    Sollte es soweit kommen dass Wölfe anfangen Menschen ernsthaft zu bedrohen, dann wird man die Wolfspolitik so oder so infrage stellen müssen, weil man sich hier ja nicht adäquat schützen darf wie es in anderen Ländern der Fall ist die große Raubtiere haben. Da muss dann sowieso eine gangbare Prävention her.

    Ja, sicher. Aber genauso wenig wird das beim Wolf plötzlich klappen.

    Kommt auf die Motivation an. Der Wolf war hierzulande schon ausgerottet. Und das mit den Gegebenheiten von vor 200 Jahren.

    Da hatte halt auch noch fast jeder eigenes Vieh und Waffen waren auch leichter zugänglich. Das waren doch nicht ausschließlich Jäger im Heutigen Sinne, oft gab es sogar Kopfgelder.

    Was soll denn da heute die Motivation sein?

    Und auch das Risiko lässt sich ja mittels Abschussplänen steuern wie überall sonst auch.

    Warum schlägst du jetzt diesen Ton an?

    Weil ich davon ausgegangen bin, dass du weißt dass es auch noch mehr Tiere gibt, die ebenfalls schützenswert und bereichernd sind. Wie beispielsweise ein Maulwurf.

    Dass ein Wolfsdichterzaun auch für alles andere dicht ist wird ja schon seit Jahren immer wieder wiederholt, ich ging nicht davon aus dass das an dir vorbeigegangen ist wenn sich informiert wird und dass der Fakt dir bekannt sein sollte.

    Das ist klar, dass der nicht mehr reißt. Aber man will ja nicht kategorisch alle Wölfe töten. Nur abschrecken.

    Das wird man mit solchen Abschüssen auch nicht schaffen, selbst bei den Tieren wo man es probiert schafft man ja keine Ausrottung. Wie Waschbär und Nutria oder Mink. Es geht um Schadensbegrenzung, gänzliche Verhinderung gibt es auf keinem Weg.

    Nochmal zum Thema Untergrabschutz. Meine Naturschutzflächen sind Steinmoor, das besondere ist ja grade der Boden. Da gibt es keine Genehmigung dafür, dass man diesen Boden verändert und großflächigen Untergrabschutz angelegt. Außerdem brauchen wir zwingend die Maulwürfe, die halten uns nämlich mit die Wühlmäuse klein und schützen so junge Hecken und unser Streuobst. Ein massiver Wolfsschutz würde das ganze Gleichgewicht massiv verschlechtern.

    Und Beschuss kann ja höchstens durch Jäger erfolgen. Und die sehen anders aus als Menschen. Woher kommt die Annahme, ein Beschuss würde die Scheu wieder herstellen?

    Ich bin Tierhalter und Jäger, ich bejage was meine Tiere bedroht. Ich bin täglich auf den Flächen, das Wild läuft vor mir auch nicht weg. Es geht mir nicht darum, dass sämtliches Raubwild verschwindet, sondern darum die Tiere zu entnehmen die uns konkret bedrohen. Es leben auch weitaus mehr Füchse bei uns als mir konkrete Probleme bereiten.

    Ob im Rahmen der Hege Abschüsse notwendig sind entscheidet man auf Basis von Seuchen oder anderen Tieren. Ich ziehe und wildere Rebhühner aus, die Tiere sollen auch nicht einfach nur Futtwr für den Fuchs sein.

    Natürlich greifen wir auch hier zu mehreren Maßnahmen, wie auch die Wiederherstellung von passenden Lebensräumen. Aber auch die Bestandsregulierung von Raubwild gehört dazu, bei uns fallen beispielsweise 9 von 10 Kiebitznestern dem Raubwild zum Opfer wenn wir nicht regulieren. Ja, das haben wir gezählt und beobachtet.