Beiträge von WorkingDogs

    Sehen wir das mal ganz neutral:

    Es gibt bei dem Thema grds nur 2 Komponenten bzw Auslöser das Angebot und die Nachfrage.

    Bedeutet, um das Problem zu lösen, muss man eins von beiden „beseitigen“. Ich halte es für realistischer, das Angebot anzugehen, als die Nachfrage. Dies kann eben nur durch Zucht und Staat geschehen. Zumal dies dann eben auch für Vermehrer gelten würde.

    Wie zB jetzt auch in Holland durchgegriffen wurde. Es hat nicht geklappt, die Nachfrage zu beseitigen, also hat man das Angebot eingegrenzt.

    Ich denke, das wird sich mit den hohen Tierarztkosten erledigt und wenn die Versicherungen anfangen, diese Rassen auszuschließen. Gewährleistung hat man bei einer Qualzucht ja auch nicht, da ist nichts mit "den Züchter verklage ich".

    Die letzen Jahre war ja bereits ein Rückgang zu verzeichnen, auch wenn dieser andere Ursachen haben kann.

    Man muss sich wirklich nicht für VDH-Reinzucht aussprechen, aber bei dem Thema ist der VDH der völlig falsche Gegner, wenn man wirklich was gegen Qualzucht tun möchte. Keine Ausstellung der Welt gibt den Trend in den Kleinanzeigen vor. Kein Vermehrer macht sich so viele Gedanken oder versucht da irgendwelche Champions nachzuahmen. Es ist ganz schlichtes Geldverdienen. Ein großes Interesse an gesunden Tieren besteht in dem Bereich offenbar auch nicht, bei dem Beliebheitgrad der Bullys würden sich mit Sicherheit genug Züchter finden lassen. Aber es setzt sich eben alles nicht durch.


    Den komplett Gegenläufigen Trend der moderateren Typen beobachte ich genauso. Die können ja parallel existieren.

    Da darf man aber auch nicht vergessen, wo haben die Produzenten die Hündinnen und auch die Deckrüden her

    Viele anzeigen von Hunden brüsten sich damit das die Eltern Papiere haben es aber aufgrund weil Vermehrer ein Papierloser wurf ist.

    Somit hat man die Extreme die auf Shows gezeigt wird automatisch mit in den anderen würfen

    Es gibt im VDH aber keine Sonderfarben. Die heißen ja Sonderfarben, weil sie nicht dem Rassestandard entsprechen. Die sieht man auf keiner Ausstellung. Der Markt da ist weit weg von VDH-Reinzucht. Und Sonderfarben sind überhaupt kein Thema, aber Sonder-Nasen scheinen sich ja nicht durchzusetzen.

    Französische Bulldoggen sind wirklich ideale Vermehrerhunde. Aufgrund ihrer Anatomie wird es gerne auch mal schwierig den Züchter in Gewährleistungspflicht zu nehmen. Sie lassen sich gut verkaufen, in Sonderfarben nochmal besser. Qualzuchtmerkmale lassen sich nicht so einfach reklamieren.

    Ich bin mir sicher, dass eine gesündere Variante (brauchen wir nicht drüber diskutieren, was geht und was nicht) ebenso grossen Absatz finden würde.

    Aber die wären dann halt vermutlich nicht mehr reinrassig.

    Ich glaube es nicht. Gab es doch nun auch schon alles. Vom Retromops, über Sportbullys und nichts hat sich da durchgesetzt.

    Was aber daran liegen wird, dass es in Bereich kaum Hunde aus sinnvoller Zucht gibt, sondern überwiegend Vermehrerhunde, denen das nun auch nicht wichtig ist, ehrgeizige Ziele zu verfolgen.

    Gekreuzt wird ja munter, was die Palette an beliebten Sonderfarben beweist.

    Im VDH sind 2022 69391 Welpen gefallen. Davon waren 118 französische Bulldoggen dabei.

    Die französische Bulldogge ist absolut nicht repräsentativ für die Rassehundzucht. Sie ist ein Extrem und macht einen super kleinen Bruchteil aus. Bei rückläufigen Welpenzahlen.

    Dagegen stehen alleine 10.723 Neuregistrierungen bei Tasso in 2022.

    Ja, das Ausstellungswesen dort ist Extrem, aber sicherlich nicht die Ursache der Problematik und der Grund für die Beliebtheit der Rasse.

    Ich weiß ja nicht, wie viele vereinslose Züchter ihr so im Bekanntenkreis habt, aber bei mir orientiert sich da niemand an irgendwelchen Ausstellungen. Sondern am Welpenpreis in den Kleinanzeigen. Da wird der blaue Franzose angeschafft, weil man die Welpen so toll loswird und sich damit gut Kasse machen lässt. Der Rüde steht möglichst dicht dran und darf nicht zu viel kosten.

    Also ich sehe auch bei allen Komponenten den Halter als am wenigsten schuld.

    Die Züchter und alles um Zucht herum (zB Ausstellungen etc) sind die, die letztendlich am informiertesten im Thema Gesundheit sind oder zmd sein müssten und bedienen lieber den Bedarf, statt auf Tierwohl zu setzen. Damit sage ich nicht, dass Halter unschuldig sind, sondern dass sie von allen Beteiligten am wenigsten schuld sind.

    Man kann sich jetzt über Angebot und Nachfrage streiten aber mal ehrlich: wenn in einer perfekten Welt die Züchter einfach ungesunde Ideale nicht verfolgen würden und man schlicht keine dieser Hunde bekommen würde, wäre auch keine Nachfrage mehr da.

    Und für mich sind die Züchter stelle Nummer 1. die für Hundegesundheit stehen sollten. An 2. Stelle sehe ich ehrlich gesagt den Staat.

    Und deshalb muss man sich jetzt bei 400 Hunderrassen ausgerechnet für die Qualzuchtrasse entscheiden, weil irgendwer züchtet die ja und deckt meinen Wunsch nach einer blauen französischen Bulldogge?

    Wo liegt denn da nun das Problem, einfach eine Rasse zu wählen, die keine Qualzucht ist?

    Hier geht es doch nur darum, Qualzucht auszuklammern und nicht darum, dass all unsere Rassen 100% perfekt gezüchtet werden und Züchter niemals nie Schuld sind. Natürlich sollten sie mehr WIssen innerhalb ihrer Rasse haben und sich entsprechend besser auskennen. Die gesetzliche Gewährleistung sieht das ja genauso.

    Es geht ja nicht darum, irgendwelche besonderen Erbkrankheiten und Inzuchten sowie Fallstricke zu kennen, sondern darum zu sehen, dass ein Hund offenbar nicht vernünftig atmen kann.

    Das ist sehr richtig und gibt dieser ganzen Diskussion immer wieder so ein ermüdetes, verzweifeltes Ende, wenn man sich das bewusst macht.


    Plus der oben verlinkte Artikel, der ebenso ernüchternde Schlüsse zulässt: alle wissen es, dass die Hunde krank sind. Keinen interessiert es.

    Ja, das ist es. Im Grunde ist man gegen diese ganzen Trends ziemlich machtlos.

    Das ist sicherlich bedauernswerterweise so. Nur, wenn man nicht züchtet, oder nicht schnell genug züchtet, weil man das nicht mit seinem Gewissen und der Rassegesundheit vereinbaren kann, passiert ja nichts. Dann wird die Nachfrage eben nicht bedient. Natürlich ist das utopisch, zu denken, dass da nicht jemand schnell das große Geld machen möchte und sich Menschen finden, die den Markt fluten. Aber das ist ja genau der Punkt: Verantwortung bedeutet eben nicht nur, den Plattnasenbulli nicht zu kaufen, sondern auch, ihn gar nicht erst zu züchten.

    In Organisierten Vereinen hängt da ja ein ganzer Rattenschwanz hinter. Das betrifft nicht nur die Hundezucht. Stichwort Selektion der Zuchttiere. Veranstaltungen müssen Organisiert werden, Sichtungen durchgeführt werden, man braucht die Richter, die ganzen Helfer. Das ist für Vereine in der Regel nicht machbar, wenn die eigene Rasse plötzlich in Visier der Nachfrage gerät.

    Aber du hast natürlich Recht, dass man solche Hunde auch gar nicht erst züchten sollte. Ich könnte das gar nicht mit meinem Gewissen vereinbaren und habe Bewusst weder Widderkaninchen, noch Haubenenten, oder irgendwelche Ziertauben. Genauso wenig französische Bulldoggen, natürlich.

    Aber diese Rassen sind in der seriösen Vereinszucht auch kaum Präsent. Die Frage ist, woher kommen diese ganzen Welpen? Und oft steckt dann doch Welpenhandel dahinter und etwas im Ausland kontrollieren zu wollen, nunja. Es gibt halt nicht nur gute Menschen auf der Welt und da kann man nur an die Käufer appellieren, die Finger von solchen Hunden zu lassen. Hier sind keine Züchter vor Ort greifbar.