Beiträge von WorkingDogs

    Es ist doch in Ordnung, Texte sind immer Interpretation und genug Leser werden es so interpretieren wie ich es tue, auch wenn der Schreiber eine andere Intention hatte.

    Zurück zu Hunden: Ob man jetzt ganz allgemein Knurren nie verbieten darf/kann/soll - das ist hier ja nicht das Thema. Hier in diesem Fall hat das Übergehen zu einer deutlichen Eskalation geführt, mit der der Mensch dann nicht umgehen konnte - es war also ganz sicher der falsche Weg (so, wie es gemacht wurde).

    Die TE verbietet das Knurren doch gar nicht, der Trainingsansatz läuft über Gewöhnung und Desensibilisierungsversuche:

    Der Trainingsplan sieht so aus: Ich hab Lucy in den letzten Wochen an einen gut passenden Metall-Maulkorb gewöhnt. Jetzt soll mein Freund täglich ruhig, aber beharrlich ganz einfache Handgriffe mit ihr üben, während sie durch den Korb gesichert ist. Die Hoffnung war/ist, dass sich ihr Verhalten legt, wenn sie mit dem Knurren dauerhaft keinen Erfolg hat.

    Ja, der Hund steigert sich da rein. Ist jetzt wahrlich keine Überraschung. Zu implizieren dass die Lösung sein könnte dass der Hund mit dem Verhalten Erfolg haben muss kann dann genauso zum Beißvorfall mit Ansage führen. Steigern sich viele nämlich nicht weniger rein.

    Deshalb schreibe ich auch nicht von Leistung, sondern von Verantwortung. Hundehaltung hat nun mal nicht nur Sonnenseiten, da sollte man wirklich schauen. Es ist ja auch vieles ok, aber zumindest eine Grundversorgung sollte auch in schlechten Phasen nicht hinten drunter fallen. Das ist nicht ok, wenn man sich Tiere anschafft.

    Aber ich finde spannend das impliziert wird es würde auf jeden Fall klappen wenn man das Thema langsam und nett angehen würde

    Das hast du reininterpretiert.

    Hab ich?

    Knurren immer akzeptieren und nie bestrafen. Das führt nur dazu dass die nächste Stufe eingesetzt wird, das abschnappen.
    Lasst das Zwangsanfassen unbedingt sein.



    Genau das wurde hier doch nicht nur einmal geschrieben. Und es stimmt so leider nun mal nicht, wenn man je nach Typ Knurren akzeptiert und daraufhin „Druck“ rausnimmt kommt man zu genau dem selben Ergebnis, ein Hund der weiter eskaliert und der im Alltag immer mehr Aggressionsverhalten etablieren wird. Weil er damit Erfolg hat.


    Auch sowas wie Schönfüttern klappt nicht bei jedem Hund! Bei manchen heizt man den Konflikt damit erst Recht noch an.

    Das ist einfach ein sensibles Thema bei dem es viel Auge, Gefühl und keine Pauschallösungen gibt. Da brauchts im Zweifel einen sehr fähigen Trainer der unterstützt.

    Ich hoffe nur, dass in Zukunft dann in diesem Forum auch bei dem immer wieder empfohlenen Pudel auf die inzwischen anscheinend häufig anzutreffende beschissene Fellqualität hingewiesen wird.

    Ich denke es geht einfach darum dass man dort einfach pflegen muss, egal ob gute oder schlechte Wolle. Muss man ja bei vielen Rassen.

    Das ist aber in der Tat etwas was erwähnt gehört weil es super wichtig ist und eine hohe Priorität haben muss bei diesen Rassen. Es kostet Geld, Zeit und ist keine Option.

    Dagegen sind Rassen wo man vielleicht mal bürstet damit im Fellwechsel die Bude nicht so dreckig wird in der Tat einfacher weil da sowas nicht passieren kann.

    Gleiches mit Zähneputzen, da sind ja nun auch nicht alle Rassen so empfindlich mit Zahnsteinbildung.

    Ein an Ort und Stelle festhalten (durch leine) und dann trotz „ nicht anfassen“ zu streicheln , ist kein „versehentlich berühren“.

    Das ist der Trainingsansatz, ja. Liest man den Eingangsbeitrag, dann wird aber schnell klar dass die Hündin das ja auch gerne im ganz normalen Zusammenleben zeigt. Ich persönlich würde das trainingstechnisch auch anders machen.

    Aber wieso nicht langsam und nett das Vertrauen aufbauen und an dem Thema arbeiten?

    Ich werde mich hüten hier irgendwelche Tipps zu geben. Aber ich finde spannend das impliziert wird es würde auf jeden Fall klappen wenn man das Thema langsam und nett angehen würde, das kann einfach am Ende nicht weniger in die Hose gehen.

    Wobei man dazu sagen muss, die allermeisten Nutztiere sehen doch eh nie Sonnenlicht und werden unter horrenden Bedingungen gehalten. Und leider fällt das gesetzlich ja nichtmal unter Tierquälerei.

    Das ist so, mir ging es eher um dieses „Tiere laufen nebenbei“, das tun sie nämlich ganz und gar nicht, der Hund ist da doch noch das einfachste und anpassungsfähigste was man sich anschaffen kann.

    Aber auch Tiere in der kommerziellen Haltung müssen versorgt werden, Landwirte stehen nachts auf, müssen mehrmals täglich füttern, pflegen, und und und. Die laufen eben auch nicht nebenher, hat man Tiere richtet sich der eigene Tag ganz schnell danach welche Bedürfnisse diese haben.

    Das ist, als würde ein Mensch „Nein“ brüllen und trotzdem angefasst werden.

    Ich finde die Situation die der Freund der TE verlangt klingen zu 90% nach ganz normalem Zusammenleben und nicht nach körperlichem Missbrauch.

    Aber ich werde auch nie verstehen woher die Schlussfolgerung kommt, dass man Knurren immer akzeptieren müsste, sonst würde es schlimmer werden. Das wird ja genauso schlimmer wenn der Hund damit ständig bestätigt wird und es gibt auch einfach Situationen da ist Aggressionsverhalten nun mal nicht in Ordnung. Niemand kann der TE versprechen dass sich das Verhalten des Hundes bessert wenn der Freund jedes Mal weicht wenn der Hündin was nicht in Krempel passt. DAS kann genauso nach hinten losgehen! Mit solchen Ratschlägen wäre ich irre vorsichtig.

    Ich kann ja auch nicht fremde Leute in der Bahn anbrüllen und bedrohen weil die mich versehentlich berührt haben. Das ist in dem Kontext null angebracht und was ganz anderes als wenn einen jemand sexuell belästigt, wo Aggression angebracht wäre.

    ber hier schreibt doch ausnahmslos jeder, dass mindestens die grundbedürfnisse des hundes erfüllt sein müssen - egal wie hart die persönliche lebensphase gerade ist.

    Ich beziehe mich ja auf das was ich zitiert habe und das Erfüllen von Grundbedürfnissen stellt für mich kein „in den Mittelpunkt“ stellen dar, bzw. Ist das für mich etwas was eigentlich sehr dringend „in den Mittelpunkt“ gestellt gehört wenn man Tiere hat. Vor allem wenn die Forderung aufkommt dass Tiere wie Tiere behandelt gehören.

    Wenn ich Tiere habe sollte sich schon mein Universium darum drehen dass ich deren Grundbedürfnisse erfüllen kann und da auch eine gewisse Belastbarkeit für mitbringe.

    Worum sich das Universum nicht drehen muss ist um Hundetraining, jeden Pups und Seufzer den der Hund von sich gibt und mMn auch nicht darum wie abwechslungsreich die Gassirunden sind oder ob es Aldi oder Wolfsblut zu fressen gibt.

    Aber ja, Futter, Wasser, medizinische Versorgung und je nach Rasse auch die Pflege sind dringend Dinge um die sich das eigene Universum drehen sollte wenn man Tiere hat, das sollte eine sehr hohe Priorität haben.

    Das wird ja schon berechtigterweise immer mal angeführt dass weniger Fokus auf den Hund beiden Parteien gut täten.


    Ich spreche ja auch gar nicht die Schreibe im Thread an, lediglich den zitierten Absatz weil ich die Relativierung hier fehl am Platz finde wenn es darum geht ob Tiere hinten drüber fallen, worunter ich verstehe dass Grundbedürfnisse eben nicht erfüllt werden.

    Und ja, das ist häufiger so als man denkt. Mein Tierarzt sagt zum Beispiel immer, im Dezember ist die Praxis sehr leer, die Leute haben da keine Lust und keine Kohle, keinen „Kopf“ für medizinische Versorgung und das ist einfach ein Nogo.

    Oft täte es Tieren gut, wenn sie wie Tiere behandelt werden würden und nicht der Mittelpunkt des eigenen Universums sind.

    Ich stelle mir grade vor, ich würde meine Nutztiere nicht rauslassen, weil ich grade ne depressive Phase habe und mir die 15 Minuten nicht nehmen könnte. Ich würde die Tiere dann abschaffen.

    Tierhaltung bedeutet genau das: dass du immer ran musst, egal wie scheiße es dir grade geht. Zumindest für die Grundbedürfnisse.

    Das ist doch kein „in den Mittelpunkt“ stellen oder Vermenschlichung, genauso diese Verantwortung geht mit Tierhaltung einher, wieso sich auch ganz ganz viele Menschen gegen Tiere entscheiden, weil sie genau das nicht leisten können oder wollen. Man ist einfach nicht so frei wenn man Tiere hat.

    Ich verstehe ehrlich gesagt weder den Sinn und Nutzen der Frage noch der Diskussion hier. Was soll damit erreicht werden? Wem nützt es etwas, wenn die DF-User feststellen, bis dahin ist ein "Hinten runter fallen" noch ok und ab da nicht mehr?

    Wahrscheinlich nützt es jemandem der sowas berufsbedingt viel mitbekommen. Manchmal möchte man sich einfach mal austauschen ohne dass irgendwas damit erreicht werden muss.