ABER - es stimmt schon, durch die krasse Professionalisierung in "meinem" Sport (rede von Agility, bei den anderen Sachen kann ich es nicht beurteilen), gibt es halt mitterweile auch wirklich qualitativ sehr hochwertiges und leistungsbezogenes Training bei Sportlern, die sich damit eben selbstständig gemacht haben und wo es nicht mehr direkt einen "Verein" gibt, der dahinter steht.
Ich glaube Agility ist wirklich das krasseste was Professionalisierung angeht. Was ja auch ok ist, da hat man dann auch eine andere Dichte an Trainern und Online Angebot und ist ja auch nicht so auf andere angewiesen. Wie gesagt, ich schätze es schon mir bei der Fährtenarbeit nicht alleine den Hintern abzufrieren, brauche in der UO eigentlich permanent jemanden der draufschaut, Körperhilfen und so und Schutzdienst geht alleine ja auch gar nicht. Im Dummysport muss der Hund natürlich schon auch mal andere Hunde arbeiten sehen, aber da reicht wirklich auch ein guter Online Kurs und eine private Gruppe die sich immer mal locker trifft.
Ob Verein ja/nein ist denke ich sowieso Charaktersache und wie viel und wie oft man sich engagiert sicherlich auch Typsache. In unserem Verein gab es auch jede Menge "Hausmuttis" (soll nicht abwertend gemeint sein), die schlicht keine Zeit/Lust hatten mitzuhelfen.
Bei mir ist es aber definitiv so, dass ich zu Studienzeiten deutlich mehr Kapazitäten hatte und auch bereit war diese für Vereine zu "opfern" (bzw. es auch gern gemacht habe). Aber Prioritäten verschieben sich halt auch mit der Zeit.
Meine Großeltern waren damals noch klassisch aktiv im Schutzhunde-Verein - das war vor 30-40 Jahren?
Da war das absolut strikt geregelt, meine Oma stand mindestens 1x in der Woche mit Küchendienst einen ganzen Anbend hinter dem Tresen und hat Bier ausgeschenkt, gespült, geputzt ... Das war noch ein ganz anderes Pflichtbewusstsein dahinter.
Das ist doch aber kaum noch so streng.. Früher hatten die Vereine richtig Mitglieder und es gab weder Handy, noch TV, noch Internet in dem ausmaße. Da hat man sich auch noch regelmäßig in der Kneipe getroffen. Ich weiß von Vereinen, da waren 100 Mitglieder im Vereinsheim und die Hunde wurden mit Ringhetze beschäftigt. Die Zeiten sind doch nun wirklich vorbei.
Wir haben einen Arbeitsdienst im Jahr, nach Bedarf. Vielleicht 2 wenn es hochkommt und es gibt gar keine Dienste, am Ende des Trainings werden vielleicht 10 tassen abgewaschen und fertig ist. So handhaben das hier alle Vereine im Umkreis. Und es ist auch niemand böse, wenn man keine Zeit für Nachtübungen, Grillabende hat und nur kurz den eigenen Hund arbeitet. Anders ist es nur, wenn man Schutzdienst machen will.