Beiträge von WorkingDogs

    Da weiß ich nicht, ob IPG nicht allgemein eher nen Imageverlust (sag ich mal so) erlitten hat? Also weniger, dass keiner mehr Gebrauchshunden Herr wird, sondern dass Gebrauchshunde schlechter in das Leben vom Normalmenschen passen und dass Schutzhundesport eben "out" ist und Hoopers und Rally Obi dafür boomt.

    IGP ist ein sehr aufwendiger Sport, das ist einfach so. Man trainiert 3 Sparten, welche alle aufwendig sind. Hoopers oder RO fällt dagegen viel mehr in den Bereich der Beschäftigung und hat auch wenig mit Anlagensport zu tun. Der Aufwand ist wesentlich geringer und die Anforderungen niedriger.

    Gebrauchshunde passen sehr gut in das Leben von normalen Menschen, nicht grundlos war grade der DSH jahrzehnte die beliebteste Hunderasse, auch als Familienhund. Der DSH war aber in der Tat irgendwann gesundheitlich sehr belastet, was ein Boom eben mit sich bringt. Mittlerweile steht die Rasse wieder sehr gut da. Aber zumindest meine beobachtung ist, dass selbstbewusste, charakterstarke Hunde eher nicht das sind, was man heutzutage in der breiten Masse händeln kann und haben möchte.

    Ich hätte auch ohne Hundesport DSH. Es sind einfach super perfekte Hunde, verzeihend, ein sehr gutes Nervenkostüm, gesundheitlich wesentlich besser aufgestellt als andere Rassen, funktional, wetterfest, für jeden Mist zu haben, ausgeglichen und eine mittlere Reizschwelle. Nur erziehen muss man sie, und zwar auch mal mit Grenzen und Zwang.

    Und selbst die verpönte Hochzucht bringt mehr Nerven mit, als viele andere Hunderassen aus Ausstellungszucht, mit unter dadurch, dass da immer so ein Zirkus betrieben wird auf den Schauen und die Hunde das abkönnen müssen.

    Es gibt sehr gute Hundeschulen. Ich bin im jagdlichen Bereich selbst in einer Hundeschule unterwegs und Kunde, nehme in dem Bereich auch Einzeltraining, genauso im Dummytraining.

    Vielleicht ist es auch Corona und das damit alles eingeschlafen ist. Seit Wochen wird auch versucht, ein Welpentreffen bei meinem Labrador zu organisieren, letztendlich wird immer wieder abgesagt, weil dann doch nur zwei dabei wären, der Rest sagt teilweise noch am gleichen Tag ab. Finde ich auch unfassbar, da stellt sich jemand hin, bereitet Kuchen vor, organsiert alles und dann sind die Leute so unzuverlässig oder haben sowieso gar kein Interesse. Schade, echt schade.

    Ja, das ist mEn auch der Grund dafür, warum (Hundesport-)Vereine wenig Nachwuchs haben. Dieses Konzept kommt aus einer Zeit, als pro Paar nur der Mann arbeitete. So hatte die Frau Zeit, für die Vereine (in denen der Mann Fußball spielte oder so) Kuchen zu backen, zu putzen, am Basar zu stehen usw. usf.


    In einer Welt, in der alle Menschen arbeiten dürfen - und die meisten es leider in Vollzeit müssen um die irren Mieten zahlen zu müssen - geht dieses Konzept nicht mehr auf. Da geht es den meisten (die ich kenne) eben wie Dir, man ist froh, wenn man Kuchen backen noch zum Geburtstag der besten Freundin hinbekommt und seine eigene Wohnung ab und an mal geputzt hat.

    Und auch hier kann ich für meine Gegend nur widersprechen. Besten Gegenbeispiel sind die ansäßigen Angelvereine. Die haben eine Anzahl von Arbeitsdiensten, dagegen ist Hundesport Kinderkram. Und da läuft es, weder kann man über Mitglieder klagen, noch über fehlende, helfende Hände. Und zwar wirklich mit verpflichtenden Diensten, das leistet sich hier kaum noch ein Hundesportverein. Da kommen die Kernmitglieder und das war’s, der Rest hilft eh gar nicht mit.

    Aber über Nachwuchsmangel habe ich mich auch gar nicht beschwert, sondern darüber, dass es eng wird, wenn man bestimmte Sportarten einfach nur mit Gleichgesinnten sinnvoll trainieren will.

    Ich denke insbesondere im IGP Sport ist das Problem eher, dass der Großteil der Leute einem Gebrauchshund gar nicht mehr Herr wird. Und wenn man das Erziehungsthema nicht gewuppt bekommt, ist Sport in sehr weiter Ferne

    Wie funktioniert das denn im Agi oder auch in anderen Hundesportarten mit den Prüfungen?

    Im Dummy ist es ja so, dass im Prinzip alle Prüfungen über den Verein laufen. Das macht es für mich dann schon ärgerlich, wenn Leute privat trainieren und keinerlei Mitarbeit in der BZG zeigen, aber wie selbstverständlich auf Prüfungen starten möchten oder dann sogar noch meckern, wenn zu wenig Prüfungen stattfinden.

    Ich persönlich finde es auch gar nicht schlimm, wenn man in privaten Gruppen trainiert. Aber man kann sich doch trotzdem in irgendeiner Form im Verein engagieren und mit einbringen.

    Ich finde im Dummy sollte die BZG eigentlich die Funktion übernehmen uns alle zusammenzubringen. Egal ob ehrgeizige Prüfungssportler oder just for fun.

    Im IGP kannst du auch über den DVG starten und im SV auch ohne Ortsgruppe über die Landesgruppe.

    Private Gruppen sind ja nochmal was andere als Privattraining. Ich persönliche mag mich ja einbringen, tue das auch, aber Training dort bringt mir halt nichts und das sieht die BZG genauso wie ich. Also alles schick, da ist mir keiner bös drum. Im Gegenteil, die Ambitionierten HF trainieren dort alle Privat für sich alleine. Also es gibt auch keine Prüfungsgruppe oder sowas. Sondern schlicht kein Interesse.

    miamaus2013 Jupp, deshalb mag bei uns in der BZG auch keiner Training geben. Die eigenen Hunde kommen zu kurz und die Teilnehmer haben so eine richtige „just for Fun“-Mentalität. Daheim wird nicht geübt und beim Training arbeitet man dann jahrelang die gleichen Baustellen. Und das für Lau. Hat keiner Lust drauf.

    Ich fahr ja auch privat ins Training und zahle dafür Geld. Aber es nervt mich trotzdem, weil ich gerne im Verein bin. Aber bringt ja nichts, wenn man vernünftig trainieren will. Im Dummy geht die Kombi aber auch sehr gut, sofern man ein Revier und genug Gelände hat. Daheim Basics, paar mal die Woche ins Gelände und ab und an zu Seminaren oder Privat. Im Bereich Basics gibt es super Onlinekurse. Jagdlich ja sowieso nochmal was eigenes.

    Im IGP ist es hier noch anders, da sind wir ein nettes Team, schauen aber auch arg wen wir uns dazu holen und wen nicht. Muss man einfach. Hier müsste ich für Privattraining auch irre weit fahren, je nach Disziplin ja auch zu unterschiedlichen Trainern um alle Sparten vernünftig abzudecken. Und grade das Fährten fällt mir viel leichter, wenn man da nicht ständig nur alleine aufm Acker steht und sich kaputtfriert (wir gehen 3x die Woche los). Zumal viele Hunde das auch checken: viele Autos = Prüfung. Da ist ein Verein schon Gold wert um sowas auch mal zu üben. So ein wenig Gesellschaft finde ich da außerdem sehr motivierend und sehen oft auch mehr als 2 Augen. Im Schutzdienst finde ich 2x die Woche auch wichtig wenn es nicht nur darum geht die ZZL oder bisschen Prüfung zu machen, sondern man auch auf Landesebene möchte. Dazu kommt eigentlich Sportplatztraining ab Landesebene, Verstecke aufbauen, mindestens einen Helfern dafür haben, das ist mit einem kleinen Verein oder zumindest als Gruppe alles viel schöner und auch einfacher was die Organisation angeht. Privattraining kann hier doch lediglich ergänzen, wenn man nicht in einem Nest wohnt. Nicht grundlos halten sich an der Leistungsspitze hauptsächlich Vereine und Trainingsgruppen.

    Das ist kein Sport für Einzelkämpfer und durch die drei Sparten sowieso schon sehr aufwendig.

    Wobei es mir gar nicht um Freundschaften geht, sondern um Austausch und darum, Hunde aus unterschiedlichen Linien zu sehen, gemeinsam zu trainieren. Und nein, das hab ich im Privattraining so nicht, da kommt für mich an aktive Verein oder meinetwegen Gruppen kaum was ran. Natürlich ergeben sich auch mal Freundschaften, aber so einfache Bekanntschaften mit denen man ein Hobby teilt sind für mich total ok. Auf Stress hab ich aber keine Lust. Aber je mehr die Vereine sterben, desto weiter und aufwendiger werden auch da die Wege. Sei es zu Veranstaltungen vom Rassezuchtverband, oder sportlich. Es macht einfach einen Unterschied, ob man mal für nen halben Tag Prüfung, Wesensbeurteilungen oder Zuchtschauen gucken fahren kann, oder das gleich ein Wochenendtrip wird.

    Genauso ist es schon schade, wenn sich kaum Vereine finden, um Landesveranstaltungen auszurichten. Weil die Mitglieder und das Interesse fehlen. Oder Prüfungen mangels Teilnehmer oder Richter ständig abgesagt werden müssen.

    Es mag sein, dass Agi da einfach geeigneter für ist. Wie gesagt, im Dummy ist das zwar nervig aber am Ende halb so wild. Lässt sich aber nicht auf alle Sportarten übertragen.

    Wenn Du es nur auf die Vereine bezogen hast, die Du kennst, dann kann ich natürlich nicht mitreden.

    Naja schon, woanders kann ich mich doch nicht drauf beziehen. Aber wie gesagt, ich rede von sinnvollem Training. Just for Fun, findest man hier auch in den Vereinen viel. Der Bereich verdrängt normales Training. Und ja, das ist natürlich eine Entwicklung und ja ich lebe auch damit, sehr gut sogar, aber manchmal nervt es eben trotzdem und man findet es trotzdem schade, weil darunter natürlich der eigene Austausch, usw. leidet und der Aufwand für einen selber immer höher wird.

    Ja, wie schon gesagt, das Vereine menscheln und die Leute lieber zum Dienstleister gehen, kann ich verstehen und ist auch voll ok für mich.

    Und trotzdem nervt diese Privatisierung, wenn man sozial keine Probleme mit Vereinsleben hat. Beim Gesundschrumpfen gehe ich nicht mit, alleine die ganze Politik aktuell ist nur noch verrückt, es ist immer schwieriger überhaupt Veranstaltungsorte zu finden, Plätze werden an Privatleute vergeben, usw. Allein dieses Jahr fahren viele Sportler nicht zur SV BSP, weil die Auflagen ein Vermögen kosten, nur, damit man dabei ist. Oder man das seinen alten Hunden nicht antun möchte, alle zwei Stunden aus dem Hänger gezerrt zu werden.

    Was bei uns auflebt, ist halt „just for fun“, den Bereich decken hier auch viele Vereine ab und können sich über Mitglieder nicht beklagen. Es kann also gar nicht mal daran liegen, dass es Vereine sind. Sinnvolles Trainieren, das ist ein Problem. Beschäftigung findet man auch vereinstechnisch an jeder Ecke. Also, hier.

    Und ja, das ist schade. Vor allem wenn man viele Freunde und Bekannte in diesem Hobby hat wo man sich tatsächlich drauf gefreut hat, sich wieder zu sehen. Aber Hundesport wird immer mehr zum Hobbys von Leuten die mehr Kohle und Zeit haben.

    Ja, das nervt, wenn es einen tangiert. Genauso nervt mich, in einer DRC BZG nicht sinnvoll trainieren zu können, wo ich ja im Grunde extra dafür Mitglied bin und wo es eigentlich ein hervorragendes Gelände gebe. Es würde mich sehr freuen, wenn man sich da mehr Richtung Hundeschule orientieren würde. Stattdessen muss ich als Hundesportler ewig weit fahren für ganz normales Basistraining. Und ja, da fehlt mir dann der Austausch, mit anderen zu trainieren, andere Hunde zu sehen. Genau das ist nämlich eigentlich der Sinn solcher Vereine.

    Wenn man den ganzen Bumms eh nicht mehr macht, ist es natürlich einfach zu sagen „Pech gehabt“, aber zum Glück ist es nicht verboten, die Entwicklung doof zu finden, wenn man aktiv Hundesport und -Zucht betreibt.

    Halte ich persönlich für eine Fehlanalyse (nicht nur auf HSV bezogen, sondern auf viele Typen von Vereinen), dass es hauptsächlich daran liegt. Aber beweisen können wird es keine von uns, daher können wir uns hier gerne friedlich uneinig sein.

    Worüber wird uns uneinig sind, verstehe ich nicht. Gibt doch auch gar kein Gegenanargumentieren, so weit ich weiß leben wir auch in komplett verschiedenen Ecken, letztendlich kann es bei dir ganz anders aussehen als bei mir und du kannst in deiner Vereinsarbeit ganz andere Erfahrungen gemacht haben als ich. Ich betreibe auch keine Studien, das macht meine Erfahrungen ja nun nicht unwahr.

    Ich war zum Beispiel noch nie in einem HSV wo gesoffen wurde. Ungelogen. Nicht sinnvoll trainiert, ja. Oder auch gar nicht trainiert, aber tatsächlich kenne ich hier keinen Saufclub. Macht aber deine Erfahrung doch nicht unwahr.

    Aber ich sehe viele Parallelen in verschiedenen Vereinen, und ich bin sehr aktiv, von Hundesport, Hundezucht, Geflügel und Kleintierzucht, rote Liste, Naturschutz, Jägerschaft, Sportverein. Aber Fußballvereine können sich ja zum Beispiel null beschweren, die haben hier bei uns auch super schöne Anlagen, mit automatischer Bewässerung, mehreren Plätzen und pipapo, für die wird politisch die Welt bewegt. Aber wehe man fragt mal an, ob man dort mal mit zwei Hunden Revieren und Voraus machen dürfte. Auf gar keinen Fall, das wäre doch für alle Hundehalter eine Einladung zur Platznutzung und die Hunde machen den Platz kaputt. Ja, mir fehlt oft das Miteinander mittlerweile und das sich gegenseitig unterstützen. Zum Glücken gibt es (noch) ein paar nette Sportvereine hier, übrigens mit Platzwarten älteren Semesters die zum Glück entspannt sind.

    Und ja, ich bin da manchmal auch etwas neidisch was die Toleranz angeht. Fußballverein Mitten im Ort ist überhaupt kein Thema. Aber wehe die Hunde bellen einmal zu oft. Zum Glück ist unser Platz im Wald.

    Was den Konsum von Alkohol angeht, brauchen die sich auch nicht verstecken, daran kann es nicht liegen…

    Also aus meiner anekdotischen Evidenz kann ich das Aussterben der HSV gut verstehen.

    Nö, der Wandel bleibt aus, weil generell eine Dienstleistungskultur herrscht. Das Problem haben alle Vereine, können wir auch beim Judo ein Lied von singen. Unverbindlichkeit ist zum Beispiel dort auch ein riesiges Problem, man kann sich auch kaum auf wen verlassen. Sei es bei Veranstaltungen oder wenn es ums Training geht. Und da sind wir gewiss kein Altherrenverein, sondern überwiegend junge Leute.