Woher hat der Züchter die Glaskugel, um "wesensfest" im Bezug auf Nervenstärke in jeder Trieb- und Lebenslage für das gesamte spätere Hundeleben zu sehen?
Ich sehe das wie du, man sollte keine zu hohen Versprechen tätigen. Bei meinen Schäferhunden sehe ich vor der Zucht ob die Elterntiere wesensfest sind, prädestiniert hierfür der Schutzdienst. Und da kann man natürlich sagen dass ein Hund im Alltag offen und frei ist, aber im Schutzdienst ernsthaft arbeitet. Verbellarbeit ist ein gutes Beispiel, maximale Reizlage, aber der Hund muss trotzdem eine saubere und gehorsame Arbeit zeigen. Auch in den Griffen kann man Nerven sehen.
Und genauso merkt man in der Ausbildung die Nerven, ich habe einen Hund der im Alltag glasklar ist, aber in den Reizlagen merkt man dass die Nerven etwas flattern, die Belastbarkeit ist auch nicht 100%, aber die Nerven machen das einfach wett. Ist im Alltag übrigens mein konfliktfreister und einfachster Hund. Das konfliktfreie macht es einfach aus, dafür in der Arbeit mit Defiziten in manchen Bereichen. Finde den Hund wesensfest, aber für die Zucht ist es meiner Meinung nach trotzdem nichts.
Ich kenne den Begriff ja hauptsächlich von Züchtern. Wesensfeste Welpen lautet das Werbeversprechen. Er kann doch aber noch gar nicht voraussagen, was für Lernerfahrungen die Zwerge im neuen Heim machen werden. Die Anlagen hingegen, die rassetypisch sind, sind bei den Welpen ja bereits erkennbar. Erst recht bei entsprechender Förderung.
Es sind Werbeversprechen, ich würde mir sowas nicht anmaßen, wobei man schon auch bei den Welpen Unterschiede sehen kann, aber mit 8 Wochen kann man einfach gar nichts versprechen, das zeigt sich alles erst im laufe der Entwicklung.
Und bei guter Genetik muss da schon viel passieren damit man die verkorkst!