Beiträge von WorkingDogs

    Wie äußert sich diese Eigenschaft?


    Wenn's ihm aber Spaß und persönliche Erfüllung bringt?

    Darin, dass ihm beispielsweise das jagend von Schatten keinen Spaß und Erfüllung bringt und man sich um sowas überhaupt keine Gedanken machen muss, weils für den Hund sowieso nicht von Interesse ist.

    Border Collie verschwenden oft auch Zeit damit in Hundekontakten ständig zu hüten... Scheint irgendwas intrinsisches zu sein, findest du nicht?

    Ich persönlich empfinde die Briten ja eh immer als bissl anders. Auch bei den Retrievern im vergleich, die bringen intrinsisch schon sehr viel Verhalten mit, welches sich toll in der Arbeit nutzen lässt, aber den Alltag massiv erschwert. Nein, ich würde da deshalb auch nicht von Wesensschwächen sprechen, weils das ja irgendwie Zuchtziel ist und man nicht jeden Zielkonflikt züchterisch löschen kann, manche Eigenschaften haben einfach einen Preis, die Eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Nicht grundlos finden sich bei diesen Rassen hohe Neigung zu sterotypen Verhaltensweisen.

    Angekratze Nerven machen sehr Reaktionsschnell, wirken sehr imposant und intensiv und diese Hunde gehen gut über eigene Grenzen, das reaktive was damit einhergeht lässt sich natürlich auch zum anstellen sehr gut nutzen.

    Im Alltag ist das nicht zwangsläufig störend wenn der Hund grundsätzlich wesensfest und gut ausbildbar ist. Wenig Übersprungsverhalten mitbringt und sehr konfliktfrei und Umweltsicher ist.

    "Angekratzte Nerven" ist aber nicht identisch mit "schlechte Nerven" - denn es geht ja bei der "Nervenstärke" eben genau darum, ob diese "angekratzen Nerven" zu Übersprungsverhalten, Konflikten und Umweltunsicherheiten führen, oder ob der Hund eben stark genug ist, um trotz "angekratzter Nerven" noch klar im Kopf zu sein und sein Handeln steuern zu können.

    Lies und verstehe doch bitte einfach all meine Beiträge im Kontext, so dreht sich das ganze nur im Kreis. Dann wüsstest du, dass ich das sicherlich schon 5x geschrieben habe und du da nichts „korrigieren“ brauchst. Keine Ahnung was man davon hat sich einen Beitrag rauszupicken der eine explizite Frage beantwortet hat.

    Wenn sie unter Belastung steht oder im früher ja gerne so genannten "Trieb" ist, sieht das aber wieder anders aus.

    Belastung und Trieb sind verschiedene Dinge, Belastungen gibt es heutzutage kaum noch, was diesem angekratzten Typ ja zugute kommt, der keine echt Auseinandersetzung und Belastung braucht um sich möglichst imposant zu präsentieren, bei Belastungen aber oft gar nicht bestehen würde.

    Diese ausgeglichenen, nervenstarke Hunde die aber oft ausgesprochen belastbar sind ziehen den kürzeren, weil sie nicht darin glänzen sich zu präsentieren, sondern in Belastungsphasen glänzen würden.

    Und ja, manche Hunde kompensieren Belastungen nur durch Trieb, die retten sich halt rein.

    Früher hatte man mehr Hunde die vom Wesen her kerniger waren und/oder sowieso einen Konflikt mit Menschen hatten und das spult sich dann von alleine hoch. Und die Körungen waren knackiger, ausgerichtet auf Belastbarkeit und Nervenstärke. Das würde man hier wohl nicht als Wesenstark bezeichnen, wenn ich den Thread so lese, weil da dieses ganze offene und freundliche eher weniger vorhanden war/ist.

    Danke, jetzt verstehe ich besser was du meinst.
    Ich verstehe deinen Punkt, bin mir aber grade nicht sicher, ob das für mich zum Thema Wesensfestigkeit gehört. Mit angekratzem Nervenkostüm für die Arbeit meinst du wahrscheinlich einen Hund, den man gut "anstellen" kann? Vieles davon funktioniert ja unabhängig von Wesensfestigkeit und Nervenkostüm über situatives Lernen.

    Die Diskussion kam ja dadurch zustande dass ich schrieb, ich würde die Nervenstärke nochmal gesondert sehen.

    Angekratze Nerven machen sehr Reaktionsschnell, wirken sehr imposant und intensiv und diese Hunde gehen gut über eigene Grenzen, das reaktive was damit einhergeht lässt sich natürlich auch zum anstellen sehr gut nutzen.

    Im Alltag ist das nicht zwangsläufig störend wenn der Hund grundsätzlich wesensfest und gut ausbildbar ist. Wenig Übersprungsverhalten mitbringt und sehr konfliktfrei und Umweltsicher ist.

    [...] mir persönlich aber einfach zu allgemein, weil bei meinen Rassen explizite Kontraste gewünscht sind.

    Kannst du das genauer erklären?

    Der Helfer im Versteck soll druckvoll gestellt werden, mein Nachbar aber bitte nicht wenn er den Hof betritt. Das ist der heutige Anspruch, kernig in der Arbeit, aber relativ unkompliziert im Alltag mit wenig „Nebeneffekten“.

    Ein leicht angekratzes Nervenkostüm bei hoher Wesensfestigkeit ist da mitunter sehr entgegenkommend. Reizschwelle eher niedrig, bei geringer Konfliktneigung und hoher Führigkeit. Kann man schon gut was mit anfangen. Ein sehr gutes Nervenkostüm ist natürlich auch klasse, dann muss das Wesen aber schon kernig angelegt sein und das wollen viele nicht mehr daheim haben.

    Mir ist die Trennung und folglich auch die Definition von Wesen vs Nerven immer noch unklar. Worauf gründet sie sich? Oder ist das einfach eine persönliche Neudefinition?

    Ich trenne doch gar nichts, lies meinen ersten Beitrag nochmal. Ich schreibe nur, dass sich das Nervenkostüm in der Reizlage und bei Belastungen zeigt, dass bedeutet nicht dass man ich im Umkehrschluss nicht ein Grundstock an Nervenfestigkeit bei einem Wesensfesten Hund sehe.

    Aber um bei meinen Rassen Aussagen über das Nervenkostüm explizit zu treffen bedarf es einfach eine gesonderte Betrachtung und ein Defizit an der Stelle bedeutet nicht gleich das Urteil „Wesensschwach“.


    Ist doch auch logisch, ich kann doch keine Aussage über das Nervenkostüm machen ohne einen Reiz zu haben.

    Andere zählen das einfach mit zur wesensfestigkeit, ist doch auch in Ordnung, mir persönlich aber einfach zu allgemein, weil bei meinen Rassen explizite Kontraste gewünscht sind.