Beiträge von WorkingDogs

    Funktionierender Freilauf ist da für mich ein vorgeschobenes Argument. Als ob Freilauf ein Grundrecht ist, statt eines Privilegs (wie Hundehaltung selbst auch).

    Wie gesagt, ein Hund der ständig in meterlange Schleppleinen reinknallt lebt mit Sicherheit auch kein Schmerzfreies und gesundes Leben. Und ja, das passiert. Dauernd. Liest man im Forum ja auch genug drüber. Und genug Leute haben Schleppleinen mit 10 Meter und mehr an ihren Hunden. Und dazu kommen dann die Hunde bei denen das Training auf Entfernung „Stress rausnimmt“, bei denen es nicht besser klappt wenn man den Leinenradius auf 5 Meter begrenzt.

    Aber für ein Rückruf-Signal braucht man doch keine Stromreize, sondern nur ein Vibrationshalsband

    Das kommt immer auf den Hund drauf an, aber solange immer gemeint wird, dass da mit sonstwas für Stärken hantierten werden müsste, bringt die ganze Diskussion nicht. Ich denke hier wäre so einige erschrocken darüber wie schwach die modernen Geräte sind. Deshalb eignen die sich mitunter auch gar nicht (mehr) für Abbrüche.

    Dann frag ich mich, wie effektiv das Training gegenüber anderen Trainingsmethoden ist? Ist es dann effektiver? Besonder bei Rassen die gezüchtet wurde bei widrigen Umständen ihre Beute zu verfolgen.


    Wenn man weiß dass schmerzempfinden individuell ist und variiert je nach Umständen, wie kann man sicher sagen, dass der Hund keine Schmerzen hat?

    Das ERG ersetzt bei guter Nutzung einfach die Schleppleine. Nein, es ist kein Wundermittel, aber genug Leute basteln auch 10-30 Meter Schleppleine an ihre Hunde und die ballern da regelmäßig (mitunter im Vollspeed!) rein. Das ist wesentlich ungesünder als ein kribbelnder Reiz.

    Es ist kein Wundermittel dafür, eine falsche Rassewahl auszugleichen.

    Ich würde die Gassizeiten reduzieren und ihn erstmal ankommen lassen. Stubenreinheit, Alleinebleiben und Hausregeln reichen völlig. Dinge wie Sitz und Platz lernt er auch später noch.

    Okay hatten wir die ersten Tage so gehandhabt. Er hat sich so schnell eingewöhnt das wir dann mit wirklich kleinen runden ca. 15min gestartet sind.

    Er ist sehr neugierig vom Wesen

    Es ist toll dass ihr offenbar einen neugierigen und offenen Charakter erwischt habt, aber lasse ihm doch trotzdem noch Zeit, das ist noch so ein junger Hund.

    Dass nach dem gassi die wilden 5 Minuten kommen spricht für Reizüberflutung.

    Trainingstechnisch könntet ihr das Thema Alleinebleiben schon mal langsam starten.

    Ich nehme das tatsächlich so wahr, wo früher berechtigt bemängelt wurde dass die Hundeplätze zu Extrem wären, scheint es sich mittlerweile gedreht zu haben. Ich erlebe einen enormen Trend dahin dass Begleithunde sich verhalten sollen wie totes Fell, wohingegen der Trend im Sport wieder zu lebendigen Hunden geht. Seit diesem Jahr sogar auch wieder belohnt und gefördert durch die PO.

    Meine Einschätzung: Der weiß sehr genau was er tut und sagt das auch sehr offen. Und mit Sicherheit erreicht er sehr gute Ergebnisse, wenn der Hundetyp dazu passt.


    Der hat eine "Der Zweck heiligt die Mittel" Philosophie, die mich schaudern lässt. Mich erinnert das an die Welle von überperfektionistischen Pferdetrainern, die das "natural horsemanship" zu unnatürlichem Robotertraining pervertiert haben (bei Birger Giesecke endete das sogar mit dem Tod einer unbeteiligten Person, weil sein Pferd so "gehorsam" war, dass es lieber rückwärts einen Menschen umgenietet hat, statt sich zu "widersetzen").

    Die Toten Felle sind aber nicht das, womit es die höchsten Bewertungen gibt. Tatsächlich kenne ich diesen Trend das zu Idealisieren wesentlich mehr aus der Hundetrainer/Begleithunde-Bubble als dass ein solchen Bild im Hundesport oberhalb von Ortsgruppenniveau Relevanz hätte oder gar Bestnoten erzielen würde.

    Ja, technische Korrektheit wird mitbewertet, aber der Ausdruck, Arbeitseinstellung, usw ist nicht weniger wichtig. Und letztendlich muss ein Hund sich auch konstant durch eine Prüfung tragen. Da trennt sich dann auch die Spreu vom Weize und diese Herausforderung wird häufig unterschätzt. Auf Prüfung hab ich keine Hilfsmittel, solche Hunde sind extrem schnell Prüfungsschlau und dann reichts maximal zum Trainingsweltmeister bis Mittelfeld nach den ersten Prüfungen.

    Anders mag das Bild in Sportarten sein, wo technische Korrektheit sehr forciert wird, bei uns im Anlagensport entscheidet dann doch noch mehr darüber ob ein Hund in den höchsten Prädikaten landet.

    aber kam (gerade bei Hundebegegnungen) nie über einen gewissen Punkt hinaus.

    Es macht einfach Sinn sich nicht auf eine Sache einzuschießen, den höchsten Erfolg hast du immer wenn du alle Theorien kombinierst. Und wie ich schon schrieb, grade in Trieblagen befeuern Einwirkungen (auch Sprühflaschen und sowas) den Hund auch sehr gerne und bewirken genau das Gegenteil von dem was ich erreichen will.

    Das stört mich auch bei diesen Nepopo-Quatschköppen. „Ich bin ja auch kein Fan von der Arbeit mit Futter“ und wie gesagt ICH fand da noch keinen Hund den ich gesehen habe als wow. Prüfungstechnisch ist es ja auch eher die Ausnahme dass da Erfolg drin steckt.

    Ja, die schaffen ihre Prüfungen, aber so wirklich konkurrenzfähig auf Wettbewerbsebene ist es am Ende dann doch äußerst selten. Mag bei Diensthunden egal sein wo es nicht um Ausdruck, Schnelligkeit, Griffe und sowas geht, aber im Sport gibt’s da einfach sehr schnell Grenzen was die massentauglichkeit angeht, da setzen man dann doch eher auf andere Methoden.

    Es ist überall das wie und beim Thema Futterentzug ist es ja gar nicht dieses „der Hund bekommt sein Futter im Training“, sondern das WIE das Training dann aufgebaut wird. Wenn ich nur im Training füttere, dann muss ich das Training auch so gestalten, dass der Hund das geforderte auch im Übermaß leisten kann.

    Wenn ich die Leinenführigkeit nehme, da kann man ja grade anfangs so engmaschig belohnen, da brauche ich ein hohes Futterkontingent, wenn ich da noch zusätzlich füttere, dann gehen die auseinander wie Hefekuchen.

    Oft sieht man futterentzug aber immer dann, wenn der Hund nicht „spurt“ und der Mensch direkt viel zu viel möchte. Das hat dann nicht mal was mit Leistung erbringen zu tun, da wird immer getan als würde der Hund sonst was erbringen müssen und am Ende geht nur darum dass die Tonne sich beim Gassi auch mal umdreht. Da muss man schon bissl lachen wenn dann bei sowas gefordert wird, dass der Hund auch „leistungsfrei“ gefüttert wird. Das wird er so schon, lediglich ortsunabhängig und so dass der nicht noch runder wird.

    Wenn der Trainingsaufbau sinnvoll ist, dann hat das Futterverdienen auch absolut nichts mit Leistung oder gar Hochleistung zu tun. Finde ich aber auch immer verrückt, was da so an normalen Dingen im Alltag als Leistung verkauft werden soll. Nen bissl Umorientieren oder an der Leine gehen fürs Frühstück ist nun auch nichts wofür man sich gleich einreden muss der Hund würde da Hochleistungen erbringen müssen um sich sein Futter zu verdienen. Im Zweifel hab ich schon an der Haustür die Ration verfüttert, da sind wir wieder bei Trainingsgestaltung.