Beiträge von WorkingDogs

    Viel liegt doch an der Erwartungshaltung gegenüber Hunden. Beispiel Hund springt Mensch an (grundsätzlich ganz normales Hundeverhalten, ob man das selbst will oder nicht ist eine andere Frage), Mensch verletzt sich. Hätte man früher unter unglücklicher Zwischenfall abgehakt, natürlich mit den daraus resultierenden zivilrechtlich Konsequenzen. Heute würde der selbe Hund als gefährlich eingestuft und ist ein Problemfall. Ähnlich wenn jemand Fremdes einem Hund etwa ein Spielzeug abnehmen möchte, das dieser nicht hergeben möchte und dabei gebissen wird, selbst wenn der Hund zuvor knurrt und warnt. Früher wäre das "selbst schuld, was versuchst das auch obwohl der Hund dich gewarnt hat", heute Einstufung als gefährlicher Hund mit Leinen-und Maulkorbzwang. So kann man natürlich auch die Anzahl der Problemfälle erhöhen, und das liegt weder am Hund noch am Hundehalter, sondern allein an veränderten gesellschaftlichen Bedingungen.

    Wir sind ja selten einer Meinung, aber heute ist der Tag der Tage xD

    Mittlerweile wird sich einfach an Dingen hochgezogen und dramatisiert, das ist der Wahnsinn.

    Ohne Kontrollen ist das alles sinnlos. So ist das kein Wunder, dass die BuS/Leinenpflichten, Hundegesetze, das Tierschutzgesetz etc. laufend missachtet werden … und es dadurch zu Vorfällen, jagenden Hunden usw. kommt.

    Naja, es gibt ja auch nicht grundlos Blitzer und Verkehrskontrollen, Drogentests und co.

    So sind Menschen einfach, die Frage die man sich stellen muss, ist, wie viel Energie man in ein Thema stecken will, welches gesamtgesellschaftlich so irrelevant und nebensächlich ist.

    Da gibt es so viel wichtigere Themen als irgendwelche Hundethemen politisch zu fokussieren, das ist absolute Ressourcenverschwendung.

    Ja, als Hundehalter dreht sich die Welt viel um Hunde, im gesamten Kontext ist das aber ein solch irrelevantes Thema. Und nein es ist auch keine Thematik für die man an sowas wie Datenschutz oder IT-Sicherheit herumdrehen sollte.

    Die Frage nach dem Ziel sollte man nicht außer Acht lassen!

    Zitat:

    Im zentralen Hunderegister werden alle dauerhaft in Berlin lebenden Hunde registriert.

    Das Register dient gemäß § 11 Abs. 2 HundeG der Durchführung des Hundegesetzes, der Identifizierung von Hunden, der Feststellung der Halterin oder des Halters eines Hundes sowie bei herrenlosen Hunden der Ermittlung der letzten Halterin oder des letzten Halters, der Durchführung der Aufgaben des Hundesteuergesetzes vom 10. Oktober 2001 (GVBl. S. 539) in der jeweils geltenden Fassung, der Durchführung des Tierschutzgesetzes in der jeweils geltenden Fassung sowie der Gewinnung statistischer Erkenntnisse über die nach Rasse oder Kreuzung oder Gefährlichkeit aufgeschlüsselte Anzahl der in Berlin gehaltenen Hunde.

    Viel bla bla.


    In Niedersachsen sieht das so aus, dass du auf eine Webseite gehst, 5 Angaben zu deinem Hund machst, Geld überweist und das wars. JEDER kann da angeben was er möchte, geprüft wird so oder so nichts. Zusätzlich dazu musst du deine Hunde noch bei der Gemeinde anmelden. Von den ganzen unregistrierten Hunden fange ich gar nicht erst an, denn trotz Hundeführerschein ist das den meisten eh nicht bewusst dass es das Register gibt.

    Deine Erfahrungen teile ich. Aber das Register wird von einer externen Firma (GovConnect GmbH) betrieben. Die werden wahrscheinlich ein besseres Sicherheitssystem haben als die meisten Behörden.

    Ja, und was soll das nun bringen? Wir haben sowieso schon viel zu viel Bürokratie, Fachkräftemangel an allen Ecken und Enden und alles strotzt vor Ineffizienz.

    Wir brauchen weder Konjunkturprogramme für noch mehr Hundetrainer, noch muss für jeden Mist irgendwer beschäftigt werden.

    Aber ich verstehe nicht, was die Leute für ein Problem mit dem Register haben.

    Zum Beispiel Datenschutz, Sicherheitsbedenken und natürlich auch Effizienz. Sorry, aber beruflich sind meine Erfahrungen mit Behörden und IT alles aber nicht positiv.
    Und diesen Punkten nachzugeben nur um ein paar Hunde zu zählen ist doch lächerlich.
    Vernetzung macht angreifbar und die Kompetenz die man dafür bräuchte sitzt nun mal nicht in Behörden.

    Absolut. Das, was es bisher an Statistik bzgl. Auffälligkeiten von Rassen gibt, ist ein Witz.

    Habe beispielsweise mehrfach wirklich gesucht - und ja, (ohne hier jetzt eine weitere Diskussion aufmachen zu wollen) es gibt Studien, die eine statistisch höhere Gefährlichkeit von Staff und Co. zeigen - aber das ist sehr dünn und funktioniert teilweise nur indirekt (also indem Auswirkungen von Rasselisten o.ä. untersucht werden.)

    Teil der Frage ist auch, was ein Rassehund und was ein Mischling ist - phänotypisch eindeutige Hunde ohne Abstammungsnachweis, werden ja teilweise auch als "Mischling" geführt.

    Ich frage mich halt: wofür soll denn sowas gut sein? Verschwenden wir nicht schon genug Ressourcen?

    Ganz einfach: saubere Strafen wenn was passiert. Fertig. Ich persönlich finde Niedersachsen da schon recht abschreckend. Und auch hier passieren Vorfälle, lässt sich einfach nicht in Gänze verhindert. Irgendwo ist das Thema aber auch gut, unsere Ressourcen sind begrenzt, man kann nicht alles bis zur Perfektion betreiben.

    Der Gesetz-Geber könnte aber veranlassen, dass für bestimmte Rassen oder Linien *) eine Aufmerksamkeit beim neuen Halter erzwingen kann.

    Sprich: WENN ein Hund von bestimmten Rassen angemeldet oder erworben wird, sollte einem Halter bewußt gemacht werden, dass hier ggf. andere Regeln gelten, und es ein mehr an Aufmerksamkeit bedarf gegenüber anderen Rassen.

    Warum denn so rum, wenn die meisten Probleme von Begleit- und Familienhunden ausgehen?

    Sinn würde es ja eher machen die Ausbildung von Hunden zu fördern, durch Steuersenkungen und Unterstützung lokaler Vereine, ausgebildete Hunde bilden immerhin eine der kleinsten Gruppen wenn es um Gefährlichkeit geht.

    Mit dieser Erläuterung verstehe ich endlich, woher deine Einstellung zu diesem Thema kommt, das ist jetzt für mich absolut nachvollziehbar. Ich bin selber ja in der Situation "Arschbacken zusammenkneifen" und teile deine Einstellung auch dazu vollkommen.


    einerseits finde ich es schwierig, auf Hundehalter, die sich für für den für sie falschen ("zu schwierigeren") Hund entschieden haben, erzieherisch einwirken zu wollen oder sie zu bestrafen, indem sie z. B. eine Tötung entscheiden sollten.


    Was ich befürworten würde, wäre ein Register von Hundehaltern: Wer einen Hund frühzeitig aufgrund von Fehlkauf / Überforderung / eigene Fehleinschätzung (keine Zeit, Platz, Geld) / Beschädigung abgibt, bekommt danach keinen neuen.

    Man wird es nie verhindern, dass die Menschen sich für den falschen Hund entscheiden. Es kann sich auch jeder Hans und Franz ein Pferd kaufen, da sind die Kosten noch viel höher. Um ein Tier zu erwerben muss man Geschäftsfähig sein und ist ein erwachsener Mensch. Wenn man sich da verkalkuliert, dann hat man schlicht Pech gehabt. Als Erwachsener darf man Kredite aufnehmen, wenn eine Unterbringung notwendig ist, lässt sich eine solche Bezahlen. Jeder Mensch kann einfach so Kinder bekommen, ganz ohne irgendwelche Regulierungen.

    Unvorhergesehen Kosten und Fehlentscheidungen gehören zum Erwachsensein dazu. So ist das Leben. Das Auto kann einen Motorschaden haben, die Heizung kann kaputt gehen, usw.

    Nochmal: diesen Tieren geht es dort doch überhaupt nicht schlecht, sie müssen lediglich weg. Das hat absolut nichts im Tierschutz zu suchen. Da gibt es wesentlich dringendere Themen als die vereinfachte Abgabe für überforderte Hundehalter die ihren Geldbeutel schonen wollen.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von denen wo ich meine Hunde herhatte eine Tötung durchgezogen hätte. Tatsächlich haben die auch draus gelernt, dass sie sich übernommen haben, es ist nicht so als wäre da morgen ein neuer Hund eingezogen. Aber ich für mich finde daran absolut nichts was in den Bereich Tierschutz fällt, ganz im Gegenteil. Geholfen habe ich den Menschen damit, für die Tiere war das definitiv kein Upgrade.