Beiträge von Henning&Me

    Ich melde mich auch mal wieder. Frohes Neues zusammen!

    Weihnachten und Silvester haben wir gut überstanden. Vor Silvester war ich so nervös, aber Henning hat das meiste Geknalle verschlafen. Wobei man auch sagen muss, dass hier nicht extrem viel geballert wird. Viele Nachbarn haben Hunde, die haben alle keine Lust darauf.


    Nach Weihnachten war Henning zwei Nächte bei meiner Schwiegermutter. Lange Spaziergänge an der kurzen Leine. Aber wir haben ihn einmal für zwei Stunden entführt und toben lassen. Hat er aber auch gut mitgemacht, trotz der relativ fremden Wohnung. Nur hat er bei ihr wohl beim Spaziergang gezogen wie sonst was. Aber lag natürlich auch an der neuen Umgebung.


    Hier klappt Leinenführigkeit grundsätzlich ganz gut. Liegt aber auch an den Ansprüchen: Er muss meistens nicht im Fuß laufen und darf schlendern und zwei Meter vorhoppeln. Hauptsache die Leine ist nicht auf Spannung.

    Bei Hundebegegnungen geht es hier noch immer schleppend. Mal besser, mal schlechter. Letztens hatte er ein, zwei total aufgeregte Tage und hing nur an der Leine. Auch ohne anderen Hunden. Wollte auch zu allen Leuten hin und war kein bisschen ansprechbar. Furchtbar. Wir hatten am Vortag etwas ruhiger angehen lassen, weil wir davor viel unterwegs waren. Und schon hatte er angestaute Energie, die raus musste.

    Zur Korrektur: Henning wird definitiv aufgeputscht, wenn ich ihn hart korrigiere. Zumindest ist so herausfordernden Situationen. Er scheint auf Lob, wenn er sich gerade gut benimmt, deutlich besser zu reagieren.

    Wir haben jetzt einen neuen Kurs in der Hundeschule, um uns noch ein bisschen besser aufeinander einzuspielen. Das hilft ihm hoffentlich auch, ignoranter gegenüber anderen Hunden zu werden. Aber das meiste wird die Zeit wahrscheinlich bringen.


    Wo er sich stark entwickelt hat ist der Wachtrieb. Vor allem, wenn jemand die Einfahrt hochkommt und er gerade am Schlafen war. Dann wird sofort die Bellkanone gestartet. Wenn er schon wach ist, lauscht er erst mal und checkt die Lage. Aber alles im guten, erwünschten Rahmen. Und wenn er die Person erkennt, schaltet er sowieso sofort auf Schwanzwedeln um :grinning_squinting_face:

    Reico dürfte bei den meisten Sorten nicht deckend sein (und schwurbeln mit ausgedachten Begriffen wie „mineralisches Gleichgewicht „).

    Es gibt viele gute, deckende Marken. Josera, Belcando… Probier einfach mal was aus was dich anspricht. Das solltest du aber langsam einschleichen und länger testen.

    Yelly Das würde mich auch wütend machen! Ich finde das furchtbar. Früher ist es mir nie aufgefallen, aber die Qualzucht gerade der französischen Bulldoggen wird sooo verharmlost! Ist das bei anderen Rassen auch der Fall?

    Schauen wir mal beim GSS. Der fällt ja wegen seiner Größe für manche schon darein. Und wegen der Erkrankungen, die aufgrund des engen Zuchtpools auftreten (Epilepsie z.B.). Aber da nehme ich die Gruppen bei FB völlig anders war. Eine Züchterin, mit der ich mal Kontakt hatte, hat mir sogar dazu geraten, mich in den Gruppen schlau zu machen. Da sind natürlich die gesunden, die 12, 13 und teilweise 14 Jahre alt werden. Aber es wird auch offen darüber gesprochen, dass einige Tiere nur 6 Jahre alt werden und Krankheiten viele Jahre tot geschwiegen wurden. Wenn einer von einem Leckanfall berichtet, wird sofort auf Licky Fits und entsprechende Facebook-Gruppen verwiesen. Die ersten Symptome für Epilepsie werden auch geteilt mit dem Hinweis, dem Züchter Bescheid zu geben. Alle dort wollen, dass man mit offenen Augen durchs Leben geht und die Rasse die Kehrtwende hinbekommt, bevor sie so krank wie der Berner wird. Ich glaube eine Gruppe, die so drauf ist wie deine, würde ich auch nicht ertragen.

    Aber ist ja scheinbar großer Konsens unter den Besitzern. :frowning_face:

    Puh, tragen würde ich auch nicht wollen. Aber Henning soll überwiegend eh im Erdgeschoss bleiben. Schläft er auch ruhiger. Wenn er was draußen hört, kann er kurz an der Tür abchecken. Oben fängt er sofort an zu bellen (für Sie getestet).


    Unter uns: Seit er Treppen läuft, darf er hin uns wieder zum Kuscheln mit aufs Bett. Und mein Mann fragt sich immer, woher diese plötzliche Begeisterung für die Treppe kommt :rolling_on_the_floor_laughing:

    Henning ist auch so eine Schmusebacke. Die Tierärztin ist immer verblüfft - sie kennt eher reservierte Exemplare. Aber wenn sich unsere Gäste setzen und Henning die mag, setzt er sich gerne halb auf den Schoß. Ganz, wenn er nicht so groß wäre :rolling_on_the_floor_laughing: Lasse ich aber nur bei Hundeerfahrenen zu. Die wissen bei Bedarf, wie man sich wehrt. Wobei er sowieso ein Gespür hat, die rauszufinden. Aber auf dem Sofa kann er auch zu großen Teilen nicht für sich liegen. Meistens muss er sich auf meinem Schoß breit machen.

    Das hat mich bei ihm auch am meisten verblüfft. Ich wusste, dass viele Schweizer Schmusebacken sind. Aber das ist schon heftig :grinning_squinting_face:


    Ich wollte noch mal das Treppenthema ansprechen. Wir haben Henning ja viel zu wenig Treppen laufen lassen. Dadurch hatte er eine gewisse Scheu entwickelt. Ich habe also unser Treppengitter tagsüber mal aufgelassen und ihn von oben angesprochen. Nicht groß gelockt (da wird er misstrauisch), aber das Geschoss schmackhaft gemacht. Und es kam, wie es kommen musste: sobald jetzt die Treppe frei ist, flitzt er nach oben. Wir haben das Sonntag genutzt. Wir wollten noch nicht aufstehen, er wollte Nähe - Win Win im Bett :winking_face_with_tongue:

    Übrigens klappt das auch ohne die Treppenteppiche. Wobei ich aus Sicherheitsgründen weiter drüber nachdenke. Nach oben ist kein Problem, aber wieder runter ist er noch etwas unsicher.

    Das ganze schriftlich deutlich zu machen ist halt nicht so leicht scheinbar.

    Also - Henning würde gerne bei anderen Hundesichtungen abhauen. Sobald diese eine gewisse Distanz unterschreiten, muss ich die Leine in die Hand nehmen. Ist die Distanz größer, beobachtet er und kann sich manchmal nicht lösen. Dann nehme ich die Leine auch in die Hand.

    Ansonsten hat er die Schlepp hinten dran, damit ich bei Bedarf reagieren kann. Denn manchmal sind die Ohren in dem Alter nicht so gut. Wenn er den Weg verlässt und auf das Kommando nicht hört, ziehe ich ihn an der Schlepp da raus. Ganz ehrlich - bei höchstens 25 Metern Abstand bin ich doch auch sofort da.


    Schlepp kürzer nehmen: Ja. Kann man. Wir haben wegen Sichtbarkeit und Sauberkeit eine Biothane Leine. Die ist aber nicht so griffig. Und wenn der Hund durchstartet und man packt die Leine kürzer könnte (!) es schon mal passieren, dass die Hand unglücklich eingewickelt wird.


    Ganz ehrlich: Zerlege doch nicht jedes Wort. Wir haben ein System, mit dem mein Hund sicher bei mir ist und nicht zu anderen Hunden hinläuft. Er jagt nicht und versucht nicht zu verschwinden. Gleichzeitig kann ich ihm die größtmögliche Freiheit für seinen Entwicklungsstand geben.

    Vielleicht schaue ich in zehn Jahren zurück und sehe, was ich hätte besser machen können. Vielleicht bin ich sogar zu ängstlich. Aber das muss sich entwickeln. Ich bin jetzt seit knapp sieben Monaten Hundehalterin. Ich misstraue meinen Methoden selbst ständig und betrachte die Entwicklung sehr aufmerksam. Glaub mir einfach: Für uns funktioniert das so. Und wenn es sich ändert, ändern wir die Methode.


    Und ich könnte jetzt noch 20 Situationen aufführen, wann wir den Hund wie und mit welcher Leine führen. Aber ich hoffe wirklich dass jetzt klar ist, dass ich den Hund nicht einfach frei laufen lasse und das beste hoffe.


    Edit: Das klang jetzt harscher als gemeint. :face_with_rolling_eyes:

    Die längere Schlepp könnte ich dann wirklich nur zum Schleppen nehmen. Denn stell dir mal 50 Kilo vor, die meinen loszuspringen. Das ist bei 5 Metern schon unangenehm. Kommt selten vor, weil an der Schlepp nicht gerannt wird. Aber wenn er zum Beine dehnen an einer längeren Schlepp wäre, würde es bestimmt vorkommen. Und entweder hältst du nichts oder renkst dir die Schulter aus. Und die 50 kg sind ja noch lange nicht Ende der Fahnenstange. Er ist sogar für einen GSS ein Kalb und wird vermutlich 65 kg haben am Ende. Und bis dahin muss der Freilauf sitzen :smirking_face:

    Henning ist wie gesagt kein Hund, der abhauen möchte. Da kann man gut mit der schleifenden Leine arbeiten. Wir sind auf dem platten Land, ich kann hier so weit gucken: wenn man jemandem begegnet, nehme ich halt die Leine auf.

    Ich verstehe deine Bedenken, aber das ist wieder je nach Hund unterschiedlich.

    Dann lernt er nichts. Außer, dass er schneller werden muss, weil er sonst eingesammelt wird.

    Aber dann ist er doch schlicht noch nicht bereit ohne Schlepp zu laufen? Wäre zumindest bei mir so.

    Er läuft ja auch nicht ohne Schlepp. Aber die schleift auf dem Boden. Ich habe ihn und die Umgebung immer im Blick. Wenn ich in der Entfernung was sehe, bin ich alert. Dann bleibe ich etwas näher dran und habe ein genaues Auge auf Henning. Wenn ich merke, dass er stehen bleibt und sich partout nicht lösen kann, gehe ich hin und nehme die Schlepp auf.

    Was ich mit meinem Spruch meinte: Ich gebe ihm die Chance, sich erst selbst zu lösen. Erst durch Zeit, dann durch ein Weiter. Ich kann ihn mittlerweile auch lesen und weiß, wann er überlegt loszurennen. Deshalb werde ich im nächsten Schritt den Abstand wieder größer werden lassen wenn ich merke, dass er nur gucken will.


    Aber nur weil er manchmal stehen bleibt und Schwierigkeiten hat, sich zu lösen, kann ich doch nicht die ganze Zeit die Schlepp in der Hand halten. Er ist erst einmal zu einem Hund abgedüst. Und das war mit Ansage, weil mein Mann ihn in aller Seelenruhe auf meine Warnung einsammeln wollte. Und man hat gesehen, dass er sich verabschieden will.


    Insoweit sehe ich da jetzt keine Notwendigkeit, ihm kein Rennen mehr zu erlauben. Wie es aussieht, wenn er ein Jahr alt wird - das werde ich dann sehen. Ich überlege ja jetzt schon jedes mal, ob er in der Verfassung ist die Leine schleppen zu lassen.

    Es ist halt einfach ein sehr, sehr schmaler Grat. Man muss irgendwann auch mal vertrauen und nach und nach mehr zulassen. Das heißt ja nicht, dass man einen Trigger sieht (bei uns andere Hunde) und nichts macht. Ich schätze immer ab: Ist die Distanz ausreichend, dass er nicht los stürmt? Kommt der andere Hund auf uns zu? Aber ich kann den Hund nicht bei jeder Sichtung, die 300 m Weg ist, sofort an die Leine nehmen und weiter zerren. Dann lernt er nichts. Außer, dass er schneller werden muss, weil er sonst eingesammelt wird. Wäre anders, wenn er auf diese Entfernung versuchen würde hin zu rennen. Aber das ist individuell und je nach Hund unterschiedlich.

    Ich hoffe auch einfach, dass das weiter so gut funktioniert. Sonst müsste ich eine längere Schlepp holen und da hätte ich Bedenken, dass er mal wirklich den Kopf verliert und rein braust. Der Kleine kann ordentlich Kraft aufbauen.

    Massai Da bin ich ganz bei dir. Vielleicht sollte ich den beiläufigen Rückruf auch lassen, um ihn nicht auszuleiern. Ich versuche tatsächlich im Freilauf so wenig Kommandos wie möglich zu geben, damit es ein entspanntes Laufen ist.

    Die Schleppleine ist ja aktuell nur noch da, um ihn im Zweifel einsammeln zu können (wenn er wieder zu sehr Leute beobachtet) oder um ihn aus dem Feld rauszufischen, wenn er nicht hört. Denn die werden nicht betreten. Und - im Moment wichtigste Funktion: Sie gibt mir Sicherheit. Henning läuft 20 Meter weiter vorne und ich weiß: Oho, die 5 Meter Schlepp ist dran. Da kann nichts passieren. :rolling_on_the_floor_laughing: Nicht, dass ich beim Durchstarten auch nur die leiseste Chance hätte :shushing_face: