Henning bleibt auch gerne vor der Haustür stehen und will noch ein bisschen die Gegend anschauen. Wir haben da einen guten Kompromiss gefunden. Meistens gehe ich rein, hänge die Leine von außen an die Klinke und ziehe schon mal Schuhe aus etc. Wenn ich dann wieder an den Schreibtisch will, rufe ich ihn rein und er bekommt einen Keks. Wenn es mir nicht passt, muss er aber sofort rein, da bin ich streng. Und wenn ich ganz viel Zeit habe, setze ich mich auch schon mal dazu und wir gucken gemeinsam
Beiträge von Henning&Me
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Henning darf nicht anspringen. Aber das ist auch seiner Größe geschuldet. Bei Ponys hört der Spaß auf (und kann ja auch mal gefährlich werden). Nur bei meiner Mutter probiert er es immer mal. Und vor einem Monat ungefähr hatte er eine kurze Rüpelphase. Hat mich zweimal angesprungen, als ich ihn nicht beachtet habe. Aber das war so schnell vorbei wie es gekommen ist.
Henning ist ja der perfekte Homeoffice-Hund. So was ruhiges und unaufgeregtes. Unsere Probleme sind ja nur draußen. Ich habe letztens noch mal versucht ihn abzuleiten - das ist im Moment schwierig. Er hat zwar nicht ab, aber der Rückruf ist auch nicht mehr 100%. Er dreht gerne kurz vorher ab, die Kröte. Letztens war es schlammig, da wollte ich seine Schlepp nicht schleifen lassen.
Und was macht Herr Hund? Wollte einen anderen Weg gehen als ich. Und zum ersten Mal (das hat er ja noch nie gemacht
) ist er einfach seinen Weg weitergestiefelt. Dachte, ich renne ihm wohl hinterher. Ist dann auch noch ins Feld rein marschiert
Na ja, ich habe mich dann einfach hinter einen hohen Grasbüschel gehockt. Nicht nett, aber effektiv. Er ist sofort losgerannt in meine Richtung weil er dachte, ich hätte mich in Luft aufgelöst. Danach gab es dann wieder Leine. Und da bleibt die nächsten Monate auch so. Zumindest bis er wieder Kapazitäten im Kopf hat.
Letztens habe ich mich aufgeregt. Hundebegegnungen sind ja schwierig, weil er zu jedem Hund hin will. Und dann ist erst mal der ständig freilaufende Hund einer Nachbarin zu ihm hin. Hat ihn angesprungen, angespielt… Ich war nicht dabei, aber mein Mann bat darum, dass der Hund doch bitte angeleint wird. Ach, der spiele doch nur so gerne und wäre so nett. Aber mit so großen Hunden, das wäre ihr nicht geheuer…
Ich glaube ich hätte in dem Moment gedroht, Henning abzulehnen. Dann wäre sie wohl schnell geworden. Mein Mann musste stattdessen einen Umweg gehen, denn der nette, verspielte Hund wurde nicht eingesammelt. Und ratet mal, wer seitdem wieder viel aufgeregter bei Hundebegegnungen ist? Danke für nichts
Aber es glauben ja mittlerweile eh viele, Henning wäre aggressiv. Ich laufe halt große Bögen, mit Abstand ist Henning besser ansprechbar. Und wurde vor kurzem gefragt, ob mein Hund denn die anderen Hunde nicht mögen würde. Sonst könnten die sich ja hallo sagen. An der Leine. Ja, das wäre total wertvoll, wenn Henning an der Leine die französische Bulldogge vor Begeisterung zertrampelt und sich die Leinen verwickeln.
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Wir sind sowieso nur Kurzurlauber. Nach der Hochzeit haben wir eine zweiwöchige Rundreise gemacht. Nach 1 1/2 Wochen hat es uns innerlich wieder nach Hause gezogen.
Wir haben eine Stamm-Fewo an der Mosel. Die Vermieterin ist aber kein Hundefreund. Und da wir auch gerne was besichtigen, passt ein Hund nicht perfekt. Also jetzt nur noch als verlängertes Wochenende und Henning kommt zu meiner Schwiegermutter (die sich schon sehr freut
). Quasi Kurzurlaub ist für uns auch Besuch bei einer Tante, die aber Angst vor Hunden hat (und überall Ziertassen auf Schwanzwedelhöhe rumstehen hat). Da ist Henning dann auch bei meiner Schwiegermutter.
Und ganz ehrlich? Das ist mir schon oft genug um ihn abzugeben. Im Herbst wollen wir mal an die Nordsee und Henning soll mit. Erster Urlaub zusammen! Ich freu mich schon total darauf. Zumal wir im Urlaub überwiegend sowieso hundefreundliche Sachen machen würden. Dann halt noch mehr. Denn ihn allein in der Ferienwohnung lassen möchte ich nicht.
Vielleicht auch irgendwann mal in einem Hundehotel. Aber das würde ihn im Moment noch zu sehr stressen. So viele Hunde direkt vor der Nase und sich trotzdem benehmen müssen. Nee, da warte ich lieber noch
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Henning ist im Moment überwiegend an der 10 Meter Schlepp. Er hat einfach einen großen Außenfokus, alles riecht gut. Frauchen anschauen obwohl man gerade schnüffeln will? Ungern! Und dann gibt es wieder Tage, wo ich ihn mit 5 Metern absichere, die Leine aber schleppen lassen kann. Dann achtet er auf mich, lässt sich nicht zu sehr hinterherfallen, alles wunderbar. Na ja, außer der Rückruf. Ich rufe ihn an guten Tagen, er stürmt los… und dreht kurz vor mir ab, weil was spannender riecht
Insoweit gibt es im Moment keinen Rückruf. Entweder Leine dran oder an guten Tagen gehe ich halt weiter und schaue, dass keiner kommt. Ist ja nicht so, als würde er mir abhauen. Sobald ich mich 20 Meter entfernt habe, kommt er hinterher.
Zur Auslastung: Henning hat im Moment gar keine Lust ausgelastet zu werden. Gestern Abend fing er nach einer halben Stunde an zu schleichen und zu schnüffeln wie ein Weltmeister. Er ist dann nicht ausgepumpt, atmet nicht schwer… er wirkt, als habe er dann einfach keine Lust mehr. Ich habe schon Wettrennen mit ihm versucht, Futterbeutel verstecken… Er will lieber rumstehen und die Gegend anschauen. Kann er ja gerne machen, aber irgendwann will ich dann ja auch wieder nach Hause
Na ja, ich hoffe einfach, seine Begeisterung kommt wieder. Ist noch nicht ewig lange und auch abhängig von seiner Laune. Vielleicht vermisst er auch einfach das kalte Wetter. Ih, Frühsommer
Edit: vielleicht sollte ich ergänzen: Er ist zuhause super zufrieden und schläft viel. Also scheint ihm die Auslastung auch zu reichen. Ich glaube fast, es modelt sich im Moment im Kopf viel um, so dass er einfach keine Kapazitäten mehr frei hat für große Touren.
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Ich kann deine Probleme gut nachvollziehen, ich habe auch so ein Kälbchen an der Leine. Und der zieht nicht nur zu Freunden hin, für den sind alle Hunde Freunde. Zum Glück war das von Anfang an sein Problem. Ich habe es also von Welpenbeinen an unterbunden, dass er zu anderen Hunden hin darf. Und er hat nie rausgefunden, dass er theoretisch stärker ist als ich.
Bei dir liegt der Fall ja jetzt anders. Dein Hund hatte Erfolg, das macht es schwieriger. Was andere schon schrieben: Verabrede dich mit bekannten Hundehaltern. Nähert euch langsam an. Oder mache deinen Hund bewusst aufmerksam. Und fürs Ruhigbleiben wird er hochwertig belohnt. Ich würde ihn definitiv nicht immer spielen lassen. Er muss seine Erwartungshaltung abbauen. Kann übrigens dauern - bei Henning bin ich jetzt ein Jahr dran. Ohne, dass er mit den Hunden unterwegs überhaupt spielen oder Kontakt haben darf
Zum Halten: Du musst super vorausschauend laufen. Auch wenn das Entspanntheit kostet. Es ist ja wirklich zu befürchten, dass er im nächsten Schritt zu läufigen Hündinnen oder einfach fremden Hunden hin will. Und dann großzügig ausweichen, den Hund fürs ruhig laufen belohnen und gut festhalten. Also Leine sehr kurz halten, sonst baut er Kraft auf. Und mit dem Geschirr hast du überhaupt keine Chance, also mit Halti. Ich nutze keins, aber da gibt es wohl einige falsche Anwendungen, die auch schlecht für die Gelenke vom Hund sind. Mach dich da entsprechend schlau!
Ansonsten viel Erfolg. Das wird bestimmt wieder wenn du jetzt konsequent bist!
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Wir hatten jetzt endlich mal ein paar Tage gutes Wetter und ich konnte was im Garten machen. Letztes Jahr kam Henning da gar nicht zur Ruhe. Immer am hin und her laufen, zu. Zaun hinjagen, Insekten hinterher…
Es hat sich total gewandelt. Er hat mal seine Zoomies wo er einfach Lust hat, ein paar Temporunden einzulegen und sich danach im Gras zu wälzen. Aber das ist reiner Genuss und kein Irrsinn. Ansonsten legt er sich gerne in den Schatten und schaut träge vor sich hin. Tatsächlich zieht er sich dabei teilweise in eine Ecke zurück, wo er überhaupt keinen Überblick über den Garten hat. Finde ich super und überlege, ob ich ihm da ein bisschen was herrichte. Sollte eigentlich auf Dauer mein Pflanztisch hin, aber den habe ich eh noch nicht.
Ich bin nur begeistert, dass er sich mittlerweile selbst so rausnehmen kann wenn er seine Ruhe braucht. Da sieht man es mal wieder - manche Sachen kommen einfach mit der Zeit . Aber abends war er dann trotzdem platt. Ganz und dauerhaft kriegt es das Aufpassen nicht abgelegt. Und bis er draußen mal schlafen kann, dauert es wohl noch seine Zeit.
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Ich glaube, Henning hat im Moment wieder einen kleinen Entwicklungsschub. Hatte ein paar Tage einen extremen Außenfokus und war bei Geräuschen auf einmal schreckhaft. Oder wenn ein Blatt seinen Rücken berührt hat. Während er sich durchs Gebüsch schlägt
Leider kann ich das nicht so richtig verifizieren. Denn Mittwochmorgen ist er auf einmal mit Schnupfen und Fieber aufgewacht! Am Vortag hatte er mal etwas Schleim in der Kehle, war aber ansonsten normal. Konnten aber sofort vormittags beim Tierarzt reinschneien. Antibiotika und Fiebersenker. Armer Kerl. Bis einschließlich Samstag hat er quasi nur geschlafen. Gab natürlich auch kaum Gassigänge, damit er sich gut erholt. Seit Sonntag geht es ihm aber deutlich und merklich besser. Wir können also langsam wieder die Spaziergänge ausdehnen
Beim Tierarzt hatte mein Mann sofort angesprochen, dass wir ihn auf HD/ED Röntgen lassen und in dem Zuge auch sofort seine schlabberigen Wolfskrallen entfernen lassen wollen. Da kam nur die Frage, ob er für die Zucht eingesetzt werden soll oder „Show and Shine“. Scheinen ja echt nicht viele zu machen. Klar, kostet. Aber bei einer großen Rasse, der eventuell auch mal etwas ZHS machen soll… Ohne geht ja eigentlich gar nicht. Oder ist zumindest unvernünftig… Aber gut, kann mir ja egal sein. Hauptsache, bei ihm ist alles fit. Vielleicht ist er einfach ein so schönes Exemplar, dass sich die Zucht aufdrängt. Wenn wir die Wolfskrallen entfernen lassen, können die bestimmt auch nicht mit vererbt werden
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Jetzt bin ich neugierig.
Was hat Dich zu dieser Mischung geführt?
Wir haben immer von einem Schweizer Sennenhund geträumt und unsere Hündin liebt Doodles. So dachten wir das könnte eine zufriedenstellende Lösung für alle sein :-)
Das ist so ähnlich als wenn man immer einen Schweizer wollte, man sich wegen der kompakteren Größe dann aber einen Appenzeller holt. Sieht ähnlich aus, ist aber ein völlig anderer Charakter.
Berner sind ja auch nicht nur langhaarige Schweizer - obwohl die Rassen schon ähnlich sind, das ist klar.
Aber wie die anderen schon sagten: Das kann eine völlige Überraschungsnummer werden. Entweder völlig Pudel, völlig Berner oder die schlimmsten Eigenschaften vermischt.
Was ich noch bedenken würde: Berner sind als Rasse sehr krank. So ein Doodle-Erzeuger unterliegt ja keinen Beschränkungen durch Zuchtvereinen. Woher weißt du also, dass die eingekreuzte Berner-Linie wirklich gesund ist? Gerade bei solchen Rassen wäre es wichtig, einen Stammbaum zu haben um die Gesundheit prüfen zu können (Wie alt sind die Vorfahren? Wie sieht es mit Epilepsie aus? Etc.).
Denk da lieber noch mal drüber nach. Warum kein Schweizer? Zu groß? Aber dann schau, ob nicht noch eine andere Rasse vom Charakter in Frage kommt. Eine, die zumindest etwas weniger Überraschungspaket ist.
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Viel, viel gelesen. Erst die Rasseportraits allgemein, dann habe ich gezielt gegoogelt: Und zwar nach den negativen Punkten. Wann ist ein GSS ungeeignet, welche Probleme macht er usw. Mir war einfach aufgefallen, dass die typischen Rasseportraits viel zu positiv berichten. Da wird ein GSS auch mal gerne als einfacher Anfängerhund für Familie mit kleinen Kindern verkauft. Ich meine - er ist super mit kleinen Kindern. Und wir sind Ersthundehalter. Aber es braucht viel Management und Konsequenz. Wusste ich zum Glück vorher.
Wobei - egal wie viel man sich vorbereitet, man kann nicht alles vorher einordnen. Ich wusste, dass ein wtp bei der Rasse eigentlich nicht vorhanden ist. Aber was das im Alltag bedeutet, das muss man selbst erleben. Und ein dickes Fell gegenüber Hundehaltern mit leichtführigen Hunden entwickeln.
Ich bin einfach im Nachhinein froh, dass ich mich eher auf das Worst Case Szenario vorbereitet habe. Und ich glaube, das ist der Knackpunkt: Die rosarote Brille zu verlieren kann verdammt hart sein.
Oh, und noch was Wichtiges: Gut, dass ich kein Instagram hatte zu dem Zeitpunkt. Da sieht man ja nur Border Collies, ACT und Malis, die cooles Zeug machen. Ich glaube, mit so lebhaften Beispielen wird man schnell auf die falsche Fährte gelockt. (Nicht, dass die das nicht können und cool sind. Aber da mein Typ Hund genau passend für mich ist, wären die garantiert grundverkehrt bei mir).
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Henning meinte gestern beim Spaziergang in den Fluss zu müssen. Mein Mann hielt die Schleppleine und hat es mal wieder vercheckt, die rechtzeitig kurz zu nehmen. Also habe ich sie noch geschnappt, aber nicht richtig zu packen bekommen (Leckerli auch noch in der Hand). Da ist mir die Biothane-Leine erst mal schön durch die Hände geflutscht. Hund mit Vorderpfoten im Wasser. Da hat er aber einen mächtigen Anschiss kassiert (und ja, ich habe ihn an der Leine ein gutes Stück herausbefördert). Hat keinen Spaß gemacht, aber danach wusste er auf einmal wieder, dass er auf dem Weg bleiben muss.
Wie die anderen schon sagen: Entweder man sieht vorher was passiert und bereitet sich drauf vor oder - im Idealfall - es kommt gar nicht erst zum Kräftemessen.
Auch Thema gehalten kriegen: Die kleine Kröte hat letztens bei einem anderen Hund einen super Eindruck gemacht. Nach einem Tag Ruhe im Garten (er hatte Durchfall, muss irgendwas nicht vertragen haben) waren wir das erste mal wieder auf einer großen Runde. Hund natürlich auf dem Rückweg irgendwann etwas drüber. Kamen uns hintereinander zwei Hundehalter entgegen. Beide Hunde liefen frei und haben etwa Zweidrittel der Straße eingenommen. Keine Chance, dass mein Hund in der Situation ruhig vorbei geht (ich lief schon im Gras). Also habe ich ihn am Geschirr gepackt (kann ich bei ihm ja bequem im Laufen, muss mich nur minimal runter beugen). Das eskaliert ihn leider noch mehr - aber er hat gleichzeitig keine Chance, zu nah an die Hunde zu kommen.
Sah für die Hundehalter bestimmt so aus, als wäre mein Hund super aggressiv. Aber in der Situation habe ich mich auch nicht entschuldigt. Wer den Hund nicht auf die abgewandte Seite nehmen kann und mitten auf der Straße laufen muss, der hat sich seinen Schreck selbst eingebrockt.
Worauf ich hinaus wollte: Hand am Geschirr ist für mich trotz des guten Griffs immer die letzte Lösung. Besser an der Leine auf der abgewandten Seite laufen. Zur Not in den Sitz bringen.
Edit zur Einschätzung: Henning hat jetzt gerade 55 kg und ist ordentlich im Muskelaufbau. Aber durch vorausschauendes Führen eigentlich kein Problem.