Ich kann Henning im Moment total oft in den Freilauf ohne Schlepp lassen. Klar, ein Auge immer auf ihn. Denn wenn er in der Ferne einen Hund sieht, muss ich reagieren. Aber er zischt nicht sofort los. Er schaut, ist neugierig und ich kann ihn in aller Ruhe loben und sichern. Und wenn er sich abwendet weiß er mittlerweile auch, dass er den Hund abhaken kann.
Wenn wir näher an einem Hund vorbei gehen ist es noch schwierig. Ich lobe ihn immer und gebe ihm Belohnungen, wenn er sich abwendet und mit mir weiter geht. Problem: Er jammert dabei immer ein bisschen. Frage an euch: Verstärke ich das Jammern oder das Abwenden mit meinem Lob? Ist nämlich beides gleichzeitig.
Mein Plan aktuell: bis das Abwenden top klappt, mache ich so weiter. Sollte er weiterhin jammerig sein, würde ich auf Dauer das Lob und den Keks verschieben, bis er das Jammern einstellt. Aber im Moment nehme ich es in Kauf und hoffe, dass es sich von alleine löst.
Ein mentales Erfolgserlebnis für mich gab es noch: Weil Henning immer noch jammerig ist und manchmal in die Leine geht bei anderen Hunden, habe ich mir ein Buch gekauft (ich glaube Neala hatte das letztens empfohlen) zur Frustrationstoleranz und Impulskontrolle. Stehen auch gute Ansätze drin und vor allem ein guter, knackiger Theorieteil. Mir ist nur beim ersten Durchblättern aufgefallen, wie viele Übungen ich nicht brauche. Auto: zu 90% entspannt. Alleinebleiben: kein Problem. Betteln: höflich genug, um ihn zu ignorieren. Usw. Manchmal sieht man ja nur, was nicht gut läuft. Aber wenn ich mir die Problempunkte in dem Buch anschaue, ist Henning insgesamt doch ein entspannter Hund 