Beiträge von Clover

    Leider wohnen wir in der Großstadt und um wirklich Ruhe zu haben müssen wir immer ein Stück rausfahren.

    Genau das würde ich zumindest 1x täglich machen. Ich wohne auch in der Großstadt und fahre mit meinen Hunden nachmittags in die Pampa, weil wir sonst alle wahnsinnig werden würden. Dann könnte euer Hund jeden Tag einen entspannten Spaziergang machen und zu Hause reicht es dann auch erst mal, nur kurze Löserunden zu gehen.

    Du hast also einen Hund, der überhaupt nicht das ist, was du dir erhofft hast und möchtest jetzt einen zweiten, der deinen Vorstellungen besser entspricht. Das finde ich jetzt grundsätzlich nicht schlimm, man sollte sich nur ehrlich fragen, wie viel Zeit man dann wirklich noch für den Ersthund hätte. Denn Verträglichkeit hin oder her, selbst wenn das mit den beiden Hunden funktionieren würde, wie bekommt man das zeitlich auf die Reihe? Getrennte Spaziergänge kosten Zeit, Hundesport kostet Zeit, oft genug landet der erste Hund dann früher oder später auf dem Abstellgleis.

    Kannst du dir vorstellen, es mit Merlin noch mal "zu versuchen"? Aktuell klingst du ziemlich resigniert, aber vielleicht ist es ja möglich, da noch was zu retten? Wenn man schöne Momente mit seinem Hund erlebt, dann kann man problematisches Verhalten besser ertragen, als wenn alles nur doof und nervig ist.

    Hast du z. B. die Möglichkeit, mit Merlin irgendwo in ruhigen Gebieten spazieren zu gehen, wo ihr keine anderen Hunde trefft und ihr einfach entspannt zusammen die Gegend erkunden könnt? Wie hast du versucht, mit ihm zu trainieren? Lässt er sich wirklich mit gar nichts begeistern? Weil, Hunde, die nicht spielen, die gibt's natürlich, aber keine, die nichts fressen. Mal mit was besonderem versucht (gekochtes Hühnchen, Leberwurst, Käse o. ä.), auf ganz spielerische Weise was zu machen?

    Und ich würde sicher auch mal weitere Vereine, Hundeschulen etc. anschauen, nur weil es in einem Verein nicht geklappt hat, heißt das nicht, dass es woanders nicht passen könnte.

    Lerntheorie ist ja nun nicht rasseabhängig... Strafen, um ein Verhalten "abzusichern", welches vorher über positive Verstärkung aufgebaut wurde, kann man ja machen. Aber hier wurde halt, wie früher üblich, das gewünschte Verhalten direkt über Strafe aufgebaut und das ist einfach dem Hund gegenüber unfair. Das muss man sich nun nicht schönreden.

    Hast du denn das Gefühl, dass allein bleiben ein Problem für ihn darstellt? Es gibt schon Hunde, die sich damit schwer tun und wo man ans Training etwas strukturierter heran gehen muss, aber idR geht es am besten, wenn man das einfach ganz selbstverständlich macht im Alltag und nicht so eine große Sache daraus macht. Nicht unbedingt gleich stundenlang allein lassen, aber mal ne halbe Stunde, während du zum Kindergarten läufst. Zumal das Mitgehen für den Hund offensichtlich ja auch mega stressig ist, da wäre zu Hause bleiben vermutlich selbst dann besser, wenn er nicht sofort tiefenentspannt allein bleibt.

    Allgemein ist dieses hin und her laufen, Jacke an, Jacke aus, Schlüssel nehmen, Schlüssel hinlegen meiner Erfahrung nach nicht für jeden Hund geeignet, manche kann man damit auch komplett verunsichern.

    Das klingt echt gruselig, Erziehung nur über Gerucke an der Leine, und nicht gestraft ist Lob genug...

    Mag sein, dass das vor 100 Jahren noch die gängige Art war, Hunde zu erziehen, aber zum Glück ist man mittlerweile schon weiter, was die Erforschung von Lernverhalten betrifft.

    Wie wird denn im Verein trainiert, ist man da auch noch mit Methoden von anno dazumal unterwegs?

    Also ich erwarte von einem TA schon, dass er meinen Tieren eine gewisse Empathie entgegenbringt.

    Natürlich soll der da jetzt nicht stundenlang meinen Hund therapieren, aber den Hund mal irgendwie beachten, wenn der ankommt, paar Leckerlis, wenn er mag, das ist ja wirklich nicht zu viel verlangt. Ist ja nun kein Auto, das ich mal eben zur Reparatur bringe.

    Bei meinem Stammtierarzt läuft das so ab: Hund kann im Behandlungszimmer erst mal ohne Leine rum schnuppern, Leckerlis abstauben und sich heiteitei anhören, während ich mit der TÄ bespreche, warum wir da sind. Es wird darauf eingegangen, wenn Hund z. B. entspannter ist, wenn er gucken kann, was passiert o. ä. Mein Hund fühlt sich da wohl und freut sich nach wie vor auf den TA, auch wenn da natürlich auch mal blöde Sachen passieren.

    Hier sprechen ja alle jetzt viel davon. "nicht viel machen, kurze Weg u.s.w." aber die Podencos sind doch Jagthunde. Müsste man den nicht wenigstens mal rennen lassen?? ist er denn dann körperlich ausgelastet? Od

    Ich seh in dem Hund jetzt zwar eher keinen allzu großen Podenco-Anteil, aber falsch liegst du mit deinen Überlegungen nicht.

    Ich bin tatsächlich gar kein Fan von diesem extremen "nur kurz raus und ansonsten schlafen", zumal es sich hier ja nicht um einen Angsthund handelt. Es sollte nur so sein, dass der Hund möglichst sein Ding machen kann und nur sehr dosiert solche Sachen wie an kurzer Leine laufen machen muss.

    Mit den Auslandshunden hier war es immer am besten, die ins Auto zu laden, in die Pampa zu fahren und dort an ner langen Schleppleine laufen lassen. Ich bin da auch von Anfang an durchaus länger unterwegs und meiner Erfahrung nach tut es den Hunden einfach gut, wenn sie sich den Stress ablaufen können, ohne dabei aber ständig mit zig Reizen konfrontiert zu werden.

    Bei mir gibt's zumindest nix kaputt zu machen, das hab ich alles schon selber klar bekommen xD

    Aber bei Besuch mit Kindern ist das Mäusegehege immer ein Thema, das zieht irgendwie magisch an, wenn da die Flauschebälle durch die Gegend turnen. Jeder Besuch bekommt hier gesagt, gucken OK, mehr nicht, nicht am Gitter rum tatschen und vor allem keine Finger durchstecken, weil die dann herzhaft rein beißen. Jo, da hatte ich auch schon Leute da, deren Kinder sich dringend frei entfalten mussten. Und dann gab's Gebrüll und entsetzte Blicke, dass die wirklich beißen, dabei wollten Torben und Nele doch nur mal streicheln :muede:

    Zum Glück kenne ich aber überwiegend normale Eltern mit normalen Kindern, wo klar ist, dass man sich nicht wie die Axt im Walde benimmt, wenn man wo eingeladen ist.