Beiträge von Clover

    Ich frage mich auch, wie man bei Menschen, die man nicht kennt, so sicher gehen will :ka:

    Ich mein, jeder, der nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, weiß doch, was er erzählen muss, um einen Hund zu bekommen. Und Vorbesuche bzw. - kontrollen sind immer mit Ankündigung, da kann man alles passend herrichten.

    Davon ab muss es ja gar kein Vermehrer sein, der sich nen TS-Hund mit dem festen Vorsatz erschleicht, den als Gebährmaschine zu benutzen. Ich kenne mehr als genug eigentlich verantwortungsvolle HH, die gar nix Schlimmes dabei sehen, mal "einen Wurf zu machen". Weil der eigene Hund so nett ist und man einen Nachkommen davon haben will, weil jede Hündin einmal werfen muss (und ja, sowas hört man durchaus auch noch von TÄ!), weil jemand gefragt hat, ob der Rüde nicht mal eben... Und die Hunde sind ja lieb und der TA hat auch bestätigt, dass die gesund sind, also warum nicht einen Wurf machen. Daher verstehe ich mittlerweile jede Orga und jedes TH, das halt nur kastriert vermittelt. Das ist schon mal eine Sorge weniger, die man sich bei der Vermittlung machen muss.

    Ich hab das Problem hier auch, dass ich Hundebegegnungen nicht aus dem Weg gehen kann, aber Fortschritte haben wir trotzdem gemacht.

    Ich hab es im Endeffekt so gemacht, dass es einfach immer Futter gab, wenn ein anderer Hund da war. Auch, wenn mein Hund angespannt war, gekläfft, an der Leine gezerrt hat. Je näher die Begegnung, umso weniger lief irgendwas nach Lehrbuch, aber es ging (nachdem ich wirklich angefangen hab, das so durchzuziehen und blöde Blicke und Kommentare zu ignorieren) dann doch erstaunlich schnell. Mittlerweile klappt es in den meisten Fällen recht gesittet, sie sieht einen anderen Hund, schaut mich dann an und kassiert Leckerlis, immer wieder bis wir vorbei sind. Ich geb ihr dazu ein paar Sekunden, wenn sie sich in der Zeit nicht von allein abwendet und die Anspannung steigt, dann endet es idR mit Gepöbel, also marker ich dann das Anschauen des anderen Hundes, woraufhin sie sich mittlerweile zuverlässig ihr Leckerli abholt und sich dann auch wieder ohne Hilfe abwenden kann. Ausraster haben wir immer noch, aber sehr selten, meist wenn ich schlafe oder mehrere ungünstige Umstände zusammen kommen, aber auch da kann sie mittlerweile fix wieder umschalten.

    Also würde ich mich nicht davon entmutigen lassen, dass man keine perfekten Trainingsbedingungen hat, das macht es sicher schwieriger, aber ans Ziel kommt man trotzdem.

    Ich hatte beim ersten Hund auch so verklärte Vorstellungen, wie wir quasi die ganze Zeit gemeinsam durch Blumenwiesen springen und war natürlich auch der Meinung, dass MEIN Hund nicht so unerzogen wird wie viele andere, schließlich muss man ja einfach nur konsequent sein und fertig :hust:

    Jo, ich bin dann auch recht hart auf dem Boden der Realität aufgeschlagen, hab andere HH beneidet, bei denen scheinbar alles so locker und unkompliziert geht. Aber nun, das ändert zum einen nichts daran, dass mein Hund halt nicht so war, und zum anderen sieht man auch immer nur einen kleinen Ausschnitt. Man weiß nicht, wieviel Arbeit tatsächlich darin steckt, man weiß nicht, was der Hund sonst für Baustellen hat.

    Ich hab jetzt den 2. eigenen Hund, dazu hatte ich in den letzten Jahren noch 3 Pflegehunde vorübergehend hier (bzw. Pflegi Nr. 3 ist aktuell noch hier). Alles sehr verschiedene Hundetypen, jeder klar mit unterschiedlichen Baustellen, aber eben auch mit vielen Sachen, die der Hund einfach mitgebracht hat. Wo ich mir bei Hund 1 nen Wolf trainiert habe, ohne jemals so wirklich mein Ziel zu erreichen, macht Hund 2 das einfach von selbst. Dafür muss ich andere Dinge üben, die ich vorher für selbstverständlich gehalten habe (und daher überhaupt nicht zu schätzen wusste). Also nein, es liegt nicht grundsätzlich am "unfähigen" HH, wenn was nicht so klappt, gleichzeitig neigt man aber auch dazu, die vielen positiven Dinge zu übersehen und sich auf das zu konzentrieren, was nicht funktioniert.

    Meine Pointerhündin ist z. B. so ein Hund, der mit Artgenossen einfach unkompliziert ist. Kommt eigentlich mit jedem anderen Hund aus, geht Streit aus dem Weg, verteidigt keine Ressourcen. Dafür hat es unglaublich viel Training gebraucht, dass sie nicht zu jedem Menschen durchstartet, der am Horizont auftaucht. Und ne Jagdsau ist sie natürlich auch. Mittlerweile läuft sie nur noch an der Straße mal an der Leine, ansonsten hüpfen wir gemeinsam durch Blumenwiesen xD Und das sieht auch ganz locker trallala aus, war aber verdammt viel Arbeit. Zusätzlich hatte sie extreme Probleme beim Alleinsein, sieht man auch nicht, wenn man uns beim Gassi gehen trifft.

    Meine erste Hündin wollte gern andere Hunde schreddern, war aber ansonsten im Alltag recht unkompliziert (das weiß ich allerdings erst jetzt, wo ich Erfahrung damit habe, was da eben auch alles nicht funktionieren kann). Dann hätten wir einmal einen Pflegi, der mit allem nett war, in der Wohnung ein Träumchen, sich draußen aber komplett mit Jagdreizen abgeschossen hat, ableinbar ist der auch nach 2 Jahren noch nicht.

    Der jetztige Pflegi ist ein Pöbeltier mit nicht vorhandener Impulskontrolle. Ignoriert dafür aber fremde Menschen z. B. komplett, lernt super schnell. Mit anderen Hunden ist sie ähnlich wie dein Hund. Nicht unverträglich, aber bei fremden Hunden erst mal auf Krawall gebürstet und unsicher. Daher hat sie nur ausgewählte Kontakte mit anderen Hunden, durchaus auch mal mit fremden Hunden, wenn das passt, aber auch da schau ich, dass wir gemeinsam laufen und nicht rumstehen. Freilauf hat sie zZ auch nur an ausgewählten Stellen, ansonsten gehe ich mit Schleppleine, da kann sie auch rennen und springen.

    Es gibt sie natürlich auch, die völlig problemlosen Hunde, aber das sind dann doch eher Ausnahmen.

    Hach, der kleine Hund ist manchmal schon echt goldig :herzen1:

    Heute morgen, ich war mega spät dran und quasi im Laufschritt auf dem Heimweg von der Morgenrunde, Terriertier eh aufgedreht weil's kalt war und dann kommt natürlich auf dem engen Weg der absolute Erzfeind von beiden Hunden um die Ecke :dead:

    Kleinteil wirft sich postwendend röhrend in die Leine und rastet aus. Ich hab nicht damit gerechnet, da noch zum Hund durchzudringen, also nur genervt den Hundenamen vor mich hin gemurmelt und wollte nur fix durch die Situation. Und was macht der Hund? Setzt sich hin, strahlt mich an (kassiert dafür natürlich ordentlich Leckerlis) und spaziert dann entspannt zwischen mir und dem anderen Hund hin und her schauend mit mir weiter. :applaus:

    Das klappt so langsam immer besser, dass sie sich nicht völlig abschießt, sondern auch wieder runter fahren kann, auch wenn der Reiz noch da ist.

    Ich bin jetzt mal neugierig.

    Sind drei Stunden normales Gassie gehen, täglich bzw. mehrmals die Woche, tatsächlich für so viele Hunde problematisch?

    Also gesunde erwachsene Hunde mit normal stabilem Nervenkostüm.

    Das frag ich mich tatsächlich auch oft, wenn mal wieder so ein Thread kommt, wo das viiiieeeel zu viel ist :???: Also wenn der Hund ansonsten sehr viel Trubel im Alltag hat vielleicht, aber ich finde es irgendwie seltsam, dass ein Hund von dem Pensum grundsätzlich überfordert sein soll.

    Ich bin hier auch so 3-4 Stunden am Tag unterwegs, idR morgens ne Stunde hier im Wald, wo wir viele Hunde treffen und oft in ner größeren Meute unterwegs sind, nachmittags geht's dann für die große Runde ab in die Pampa, mal nur Gassi, mal mit "Auslastung". Abends dann noch ne Bummelrunde durch den Park vorm Schlafen gehen. Sicher brauchen die Hunde das nicht und wären auch mit weniger zufrieden, aber überfordert sind sie damit auch nicht. Ansonsten passiert hier aber auch nicht viel, also ich geh jetzt nicht ständig in die Stadt o. ä. (da bin ich dann nämlich total reizüberflutet xD)

    Hmmm, ich finde, man kann aus so ner kurzen Zufallsbegegnung unmöglich wissen, ob der Halter da Murks baut oder nicht.

    Ich z. B. mache bei meinem Pöbelterrier erst so richtig Fortschritte, seit ich sie in der Nähe fremder Hunde mit Futter quasi überschütte. Sie ist anfangs wirklich einfach komplett ausgerastet, irgendwelche Strafen bzw. "Korrekturen" kamen da nicht an, genauso wenig konnte sie sich abwenden oder irgendwas machen, was theoretisch eine Belohnung verdient hätte. Alle Ansätze in die Richtung sind gnadenlos gescheitert, da ich hier auch einfach ständig sehr nahe Hundebegegnungen habe, war es auch schlicht nicht alltagstauglich, eine Entfernung zu wählen, bei der sie noch einigermaßen entspannt war.

    Richtig geholfen hat hier: Futter, sowie irgendein Hund in der Nähe war. Auch, wenn sie anfangs getobt hat und das Futter erst nehmen konnte, wenn der andere Hund vorbei war und ordentlich auf Abstand war. Oder zwischen 2 Leckerlis weiter gepöbelt hat. Ich weiß nicht, wie oft ich mir Belehrungen anhören musste, dass ich den Hund ja damit noch schön fürs Bellen belohne, dabei bräuchte der doch nur mal ne gescheite Ansage :dead: Aber für den Hund hat das mit der Zeit dazu geführt, andere Hunde mit was Positivem zu verknüpfen und mich nicht mehr auszublenden. Nachdem wir locker 6 Monate auf der Stelle getreten sind, hat das innerhalb von ein paar Wochen riesige Veränderungen gebracht, sowohl was das Gepöbel, als auch was die Ansprechbarkeit des Hundes angeht. Auch wenn ich zugegebenermaßen anfangs mehr als skeptisch war.

    Ich hab mich echt gefreut, als ich vom erneuten Böllerverbot gelesen habe. Geböllert wird zwar trotzdem, aber letztes Jahr war es trotzdem um Längen besser als sonst (besonders was die Wochen vor und nach Silvester betrifft) und bis jetzt ist es auch noch ruhig (gab zwar schon mal was hier und da, aber nicht mehr als das restliche Jahr auch).

    Ich finde den Silvesterabend selbst auch immer halb so schlimm, aber die letzten Jahre hat das Geböller Ende November angefangen und ging bis in den Februar hinein, irgendwann ist der Hund da völlig durch. Silvester will ich dieses Jahr eigentlich Sileo holen, ansonsten haben wir an freiverkäuflichem schon alles durch ohne Efolg und selbst Alprazolam hat nix gebracht :dead:

    Hab's gefunden (zumindest den Fall, den ich im Kopf hatte), Juice hieß der Hund. Hier geht's los mit dem ersten Bild (Nasenfalte steht schon beim Welpen weiter vor als die Nase selbst) und zieht sich dann über die nächsten Seiten (ab S. 117) "Bald zieht ein Hund ein!" - Der Wartezeit - Laberthread Teil II

    Der Hund war zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingezogen, trotzdem wurde jeder Kommentar zur Rassegesundheit sofort nieder gebügelt, inkl mehrerer Modansagen. Auf die berechtigte Frage, wo man denn aufklären soll, wenn nicht an so einer Stelle, kam der Verweis, man soll doch im QZ-Thread schreiben. Hier freut sich schließlich jemand auf seinen Hund, da soll man gefälligst nicht durch blöde Korinthenkackerei bzgl Atemproblemen etc. stören.

    Ich fand das damals irgendwie sehr erschreckend und desillusionierend, sowohl die Tatsache, dass die Befindlichkeiten des zukünftigen Halters wichtiger sind, als zukünftiges Tierleid zu verhindern, als auch die Tatsache, dass nicht mal ansatzweise die Argumente überdacht wurden...