Beiträge von Tobie

    Ist vllt auch Definitionssache. Kommt mir auf die Art der Korrektur an. Ich find den Kontext da wichtig und sie muss in Relation stehen. Im Fährten mach ich das aber gerne über Stimme. Gehorsam brauch ich natürlich auch für den Weg zum Abgang - ich bin da allerdings wohl eher weichgespült und nehme mir da auch sehr viel Zeit für.

    Aber klar - ob das bei dem aktuellen Problem zum Erfolg führen würde weiß ich natürlich auch nicht. Spielt ja auch die Grundausbildung eine Rolle. Vielleicht hilft es, sich aus den unterschiedlichen Antworten etwas rauszusuchen und zu gucken, womit man weiter kommt.

    Ich sehe da gar keine negativen Reize beim Fährten. Also hier in meinem Umfeld jedenfalls. Für die Hunde, die ich kenne, ist das Fährten um des Suchens Willen selbstbelohnend, also macht das schon Sinn für sie. Gibt ja auch immer reichlich Bestätigung. Durch den ganzen Aufbau wird das nur in die Richtung gelenkt, die man möchte (hier Bodenzerstörung). Ist ja in sämtlichen anderen "Suchsportarten" nicht anders. Fährte wird hier rein positiv verknüpft. Kein Gerucke oder Geschimpfe. Alles ruhig, leise und entspannt. Ich bin bislang immer sehr gut damit gefahren. Fährte ist aber auch Lieblingssparte. Und weil die Hunde es nach kurzer Zeit nicht abwarten können zum Ansatz zu kommen, muss auch sehr schnell der Weg dorthin besonders geübt werden. Sonst siehts so aus vom Auto zum Acker: :hundeleine04:

    Da nehm ich zurzeit 'ne zweite Leine ans Halsband und die lange Leine ans Geschirr.

    Auch da gilt das Prinzip Ruhe lernen um zum Ziel zu kommen. Braucht manchmal etwas Geduld.

    Ich find, der Vergleich zwischen Revieren und Fährten hinkt ein wenig, weil Revieren ja nur eine Übung/ein Baustein innerhalb des SD ist. So gesehen finde ich eine schöne, gleichmäßige Suche aufzubauen vllt schon aufwendiger. Schon wegen dem ganzen Drumherum (passendes Gelände, ggf Leute die Legen, und generell der ganze zeitliche Aufwand)

    Ich mach es eigentlich wie Quittentier.

    soll jeden Schritt intensiv und mit tiefer Nase absuchen

    Deswegen lasse ich die Futterstückchen ausnahmslos alle aufnehmen und achte darauf, dass keines überlaufen wird. Es muss jedes aufgenommen werden. In jedem Fußtritt (ich pack es an die Spitze) liegt ein Stückchen (die haben so ca. TroFu-Größe). Erst wenn Hund es aufgenommen hat, laufen wir weiter. Das natürlich an kürzerer Leine. Ich nehme 2 m bzw. ganz am Anfang lauf ich nebenher. Geht beim Legen auf den Rücken, lohnt sich aber langfristig. Erst wenn das begriffen wurde kommt nachher nur noch in jeden zweiten /dritten/vierten Tritt Futter und so ziehe ich es immer weiter in die Länge. Und ich nehm zwar gerne was gut riechendes, aber im Endeffekt wird sich schlicht das Frühstück erarbeitet - sprich der Hund ist nicht satt wenn wir zur Fährte gehen. So sieht unser Anfang in der Fährte aus.

    Sobald der erste Schritt aus der Fährte geht, (aneinandergereiht, Bögen, keine Geraden) rennt er wie ein Irrer.
    Überrennt alles, was auf der Fährte liegt, Qualität des Futters egal, einfach nur vorwärts. Auch gleichmäßig gestreutes Futter“Pulver“ (was er im Quadrat ausdauernd sucht und wirklich jeden Brocken rauspult) macht ihn nicht langsamer. Wenn ich versuche ihn an der Leine langsam zu halten, hält er einfach nur dagegen und wirft dazu sein ganzes Körpergewicht in die Leine bis er auf dem Bauch liegt. So ist Suchen auch nicht möglich.

    Und (natürlich je nachdem wie weit der Hund ist) kombiniere ich das später bei Bedarf noch mit übertrieben vielen Winkeln, Richtungswechseln, laaanges Ablegen beim Verweisen (geht erst weiter, wenn Hund merklich entspannt). Und ja - ich halte fest. Das ist kraftaufwendig, aber nach ein paar Mal haben sie es bisher begriffen:

    Bei ihr war die devise, dass sie kapieren musste, dass sie nur langsam ans Ziel kommt.

    Ich nehme außerdem bei "Stürmern" gerne ein Fährtengeschirr (nicht das BöttcherGeschirr), damit die trotzdem gerade bleiben wenn sie ziehen.

    Normalerweise bekommen meine Hunde am Ende den "Goldtopf" , also die riesen Belohnung. Bei den Raketen mache ich das aber vorerst nicht. Die sollen begreifen, dass der Weg das Ziel ist. Deswegen lege ich auch nie mehrmals hintereinander das Gleiche (bei uns ist es ja idR ein "U") sondern auch mal Zick-zack und ein kleines "R" oder sowas.

    Ich hatte mal einen Hund, der wurde langsamer indem ich größere Schritte gemacht habe. Komisch aber wahr. Und dann natürlich die Winkel wieder etwas mehr ausgetreten. Da hat er erst mal richtig angefangen aufzupassen. Also auch das gibt es. Vielleicht auch mal ausprobieren. Geholfen haben auch mehrere kleine Fährten nacheinander. Das mach ich jetzt gerade mit meinem Nachwuchs. Die erste Fährte ist eine Gerade zum Einstimmen, ungefähr 70 - 100 Schritt. Dann kurze Pinkelpause. Dann die zweite Fährte doppelt so lang mit Winkel. Klappt auch sehr gut. Die erste ist noch ordentlich Dampf drauf und die Konzentration noch nicht ganz da - bei der zweiten ist es erstaunlich viel besser. Eine Kollegin nimmt gerne wesentlich mehr Gegenstände auf die Spur als erforderlich - hat ihre Hündin aufmerksamer gemacht.