Er ist jetzt fast drei Wochen hier, also noch nicht sehr lange. In der Zeit haben wir auch schon große Fortschritte erzielt. Anfangs hat er sich draußen keinen Millimeter bewegt, da hätten wir Schleifspuren im Boden hinterlassen. Das hat sich dann urplötzlich sehr gebessert, bis hin zu draußen das Geschäft verrichten. Anfangs war das undenkbar und er hat nur in der Wohnung gemacht, auch auf dem Balkon war keine Option.
Seit 2-3 Tagen läuft er draußen aber wieder sehr sehr viel schlechter und ich kann’s mir nicht erklären, ihm muss irgendwas super gruseliges passiert sein, was ich gar nicht wahrgenommen habe. Und dadurch ist er Abends nach den Spaziergängen total gestresst. Aber ein bisschen bewegen muss er sich, da führt kein Weg dran vorbei.
Über Abgabe denke ich ja auch schon nach, auch wenn der Gedanke echt schwer ist. Ich teile da eure Meinung, dass er sich im ländlichen Umfeld mit Garten und einem souveränen Ersthund sehr viel wohler fühlen würde. Ich denke er wird das hier auch irgendwann schaffen, aber das wird eben sehr sehr lange dauern. Ich hätte mir bei der Vorkontrolle auch den Hinweis gewünscht, dass das in meiner Wohnlage sowohl drinnen, als auch draußen mit einem so reizarm aufgewachsenen Hund extrem schwierig werden kann... Ich hab das tatsächlich falsch eingeschätzt, das gebe ich offen und ehrlich zu.
Ob der Hund zu meiner Mama kann, ist noch in der Diskussion. Meine Mama erholt sich aktuell von dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenkes. Spaziergänge sind aktuell für sie nur eingeschränkt möglich. Hier hat sie aber meine volle Unterstützung. Da mein Semester komplett Online stattfindet, bin ich auch gerne bereit das tagtäglich zu leisten, muss ich so ja auch. Und wir hoffen sehr, dass sie in naher Zukunft auch wieder selber gut zu Fuß ist.
Ein weiterer Punkt ist, dass sie im Familienunternehmen arbeitet und hier und da mal eine Fahrt übernimmt, der Hund müsste also zwischendurch mal eine Stunde alleine bleiben können. Bei mir bleibt er aktuell maximal 25-30 Minuten problemlos alleine, das funktioniert wirklich sehr sehr gut, wenn er einen Kauartikel hat. Meine Mutter besteht aber darauf, dass er dann an eine Box gewöhnt ist, in der er so lange entspannt Ruhe findet. Daran arbeiten wir gerade intensiv. Dann ist das vielleicht eine wirkliche Option. Für den Hund, für mich und auch für meine Mama würde es mich sehr freuen. Er fühlt sich dort sehr viel wohler und meine Mama blüht durch den Hund nach ihrer Krankheitsgeschichte förmlich auf. Sobald der Hund da ist, sind alle Schmerzen vergessen, sie liebt den Kleinen wirklich von ganzem Herzen. Das lässt sich wohl auch kaum vermeiden, wenn man lange Hunde hatte. Bei allen Zweifeln schwärmt sie schon von den Momenten, in denen sie mit ihm durch die Wiesen streift, also vielleicht klappt das 
Unser Tag heute war durchwachsen. Er macht wieder vermehrt in der Wohnung und draußen läuft er immer noch nicht so, wie es war mal. Ich muss mich selber immer wieder zur Geduld besinnen, sonst tut es meine Mama auch gerne für mich. Ich bin einfach nicht als geduldiger Mensch auf die Welt gekommen. Ich hoffe immer noch auf eine Lösung, die nicht Abgabe nach irgendwo bedeutet. Das würde mir wirklich sehr zu schaffen machen. Aber viel länger mag ich das Sam auch nicht antun. Über die Feiertage passiert ohnehin erstmal nichts und wir warten mal ab, wie sich die nächsten Tage entwickeln, gefühlt gibt es ja jeden Tag was Neues