Selbst bei Depressionen ist doch oft der Hund der Anreiz sein Leben zu verändern. Wenn jemand Depressionen vorschiebt, um mit seinem Hund GARNICHT mehr rauszugehen oder über Monate hinweg sein Tier vernachlässigt (nur das Minimum machen), dann ist liegt das Problem definitiv nicht in der Depression. Zumal diese oftmals eine Begleiterscheinung eines ganz anderen Zustandes ist.
Ich glaube, so kann nur jemand schreiben, der das Glück hatte bisher keine Depression zu gehabt zu haben. Das klingt leider ziemlich von oben herab. Ich selber habe schon damit zu tun gehabt, war aber in der glücklichen Lage, dass ich meine Tiere trotzdem adäquat versorgt habe, weil mir gerade die Spaziergänge mit den Hunden viel gegeben haben. Aber ich weiß auch, wie unvorstellbar schwer damit die simpelsten Sachen sind, was man sich als Nicht Betroffener in der Form gar nicht vorstellen kann (konnte ich früher auch nicht und dachte man müsste sich nur mal zusammen reissen).
Was ich in Bezug zu psychischen Krankheiten und Hundehaltung wichtig finde, ist dass man sich das 1. gründlich überlegt ob man trotz der Erkrankung einem Hund gerecht werden kann, und 2. wirklich Jemanden an der Hand hat der einspringen kann wenn was ist.
Wenn man bspw einen Hund holt mit der Denke : ,,Der wird mir jetzt helfen, mich stabilisieren, meinen Alltag aktiver machen, mir Liebe schenken die ich von den Menschen nicht bekomme." In Kombination damit dass man wirklich alleine da steht, ist es einfach nicht verantwortungsbewusst sich einen Hund zu holen. Eben weil sowas tückisch ist. Was, wenn einen die Hundehaltung auch einfach stark belastet ? Was, wenn man doch wieder in ein Loch fällt? Was, wenn noch schlimmeres ? Depressionen sind einfach nicht Depressionen. Bzw bei jedem Menschen sind die unterschiedlich, überhaupt jede Krankheit ist unterschiedlich... Jeder Mensch kann unterschiedlich gut oder schlecht damit umgehen, ist unterschiedlich gut oder schlecht auf Hilfe seitens Fachleuten eingestellt, und je nach Umständen und Phase kann das alles auch nochmal unterschiedlich schwer verlaufen.
Ergo : Ja, psychische Krankheiten sind kein Hinderungsgrund hinsichtlich Hundehaltung. Aber es ist da eben umso wichtiger dass man gründlich schaut ob man dem gerecht werden kann, ob man vielleicht erstmal mehr Hilfe braucht um überhaupt erst auf den Stand zu kommen dass man Verantwortung für ein Lebewesen tragen kann, und dass man eben auch ein ausreichendes soziales Umfeld hat.
Grade eben, weil es immer mal sein kann dass man mal doch nix auf die Kette bekommen kann, obwohl man eigentlich ziemlich gefestigt ist und die Hundehaltung einem vielleicht sogar wirklich hilft.