Beiträge von Caissa

    Körperverletzung zieht einfach mehr als Sachbeschädigung.

    Grundsätzlich ja. Einen Menschen zu verletzen ist strafrechtlich relevanter als ein Tier zu verletzen. Allerdings ist es nicht nur Sachbeschädigung, einen Hund ohne Sinn (wie zB Selbstverteidigung) zu verletzen oder gar zu töten. Man verstößt dabei auch potenziell gegen das Tierschutzgesetz, was durchaus sensiblere Strafen nach sich ziehen kann. Nur der Vollständigkeit halber.

    es ärgert mich, dass hier einer praktischen Erfahrung weniger geglaubt wird als einer theoretischen Überzeugung.

    Das sollte doch jede Person für sich entscheiden dürfen, ob Einzelfallberichten in solchen Fällen geglaubt wird. Genau wie bei allen anderen Methoden der sogenannten "Alternativmedizin".
    Du darfst und sollst deine Geschichte hier gerne teilen, andere dürfen aber auch andere Perspektiven haben. Der/die TE entscheidet dann für sich.

    Man liest ja immer wieder, dass man einem Welpen nicht sofort das ganze Haus und den ganzen Garten zur Verfügung stellen sollte. Stattdessen sollte man ihm die Umgebung Schritt für Schritt in seinem eigenen Tempo erkunden lassen.

    Habe ich noch nie gehört. Wie wird das denn begründet? "Im eigenen Tempo" ist sinnvoll, klar. Aber das passiert ja genau dann, wenn der Hund sich frei bewegen kann, oder habe ich da einen Denkfehler?

    Ich würde alle Räume, die der Hund später auch nutzen soll, von Anfang an freigeben. Bzw habe ich es so gemacht. Ausnahmen wären nur Gründe der Gefahrenabwehr. Wenn man zB ein Zimmer hat, dass (noch) nicht welpensicher ist. Aber sonst fiele mir kein Grund ein, den Hund künstlich und grundlos über längere Zeit zu begrenzen.

    Hier wurde ja schon viel Gutes geschrieben, darum von mir einfach nur ein paar Gedanken zu Dingen, die mir beim Lesen besonders ins Auge gestochen sind:

    alleine bleiben können (hier beginnen wir erstmal langsam, steht noch aus).

    Ich würde mit dem Alleinebleiben nicht zu lange warten. Warum soll der Hund sich erst daran gewöhnen, dass IMMER ein Mensch da ist, damit er kurz danach lernen muss, dass nicht immer ein Mensch da ist? Die Logik habe ich tatsächlich noch nie so richtig verstanden, obwohl es ja oft so empfohlen wird. Dass das nun nicht heißen soll, den Hund an Tag 1 kommentar- und kontrolllos 6 Stunden alleine zu lassen, ist denke ich klar :D Aber ich habe mit Reika als Welpe ab de, zweiten Tag geübt, kurz alleine zu bleiben. Erst die klassischen Müll duschen, Müll rausbringen Geschichten. Und dann aber auch schnell einige Minuten ganz alleine.
    Ich hatte auch bereits einen älteren Hund und ich habe von Anfang an die Gänge mit Balu genutzt, um mit Reika alleinesein zu üben. Aus mehreren Gründen:
    1. Die Gänge konnte ich zeitlich gut anpassen, wie es gerade Trainingsstand war
    2. Balu sollte auch seine Zeit bekommen, in der er mit mir allein etwas machen kann. Es war nun ein kleiner Wildfang eingezogen, aber trotzdem finde ich es bis heute schön, sich auch mal Zeit für nur einen Hund alleine zu nehmen.
    3. Ich finde es ohnehin wichtig, dass beide Hunde unabhängig voneinander allein bleiben können. Weder möchte ich sie immer beide überallhin mitnehmen, noch möchte ich Probleme kriegen, wenn irgendwann ein Hund vor dem anderen stirbt. Und obwohl ich deiner Hündin natürlich wünsche, dass sie 103 wird (15, Wahnsinnsalter :cuinlove:), ist das eine Realität, mit der ihr euch in absehbarer Zeit wohl auch auseinandersetzen müsst. Aber hoffentlich möglichst weit in der Zukunft!

    Ich sauge täglich, trotzdem verstecken sich durch Lunas Fell und Unterwolle ständig neue Flusen. Die findet er vor mir und blöderweise veranstalte ich dann ein regelrechtes Wettrennen, um ihm die Sachen aus dem Maul zu holen. Leider, ich weiß natürlich. Ein Fehler, ich weiß. Aber er schluckt tatsächlich sofort.

    Vielleicht bin ich da auch sehr robust und unbesorgt, aber ich würde da gar nichts machen bei ein paar Flusen. Die kann er auch schlucken, wenn er sich selbst putzt. Das Risiko, dass er sich das Runterschlucken (weiter) angewöhnt, wäre für mich größer als das Risiko, dass von ein paar Haaren ausgeht.

    Wir fügen diese Übungen immer nur in die Spaziergänge mit ein, viel Erfolg haben wir dabei noch nicht. Aber zumindest entwickelt sich daraus meist ein Spiel.

    Ich bin gerade dabei, ihm einen speziellen Zergel total spannend zu machen, damit er überhaupt die Ambition hat, diesen wieder zu bringen.

    Ich wollte einfach nur mal einwerfen, dass du dich vielleicht auf die Möglichkeit vorbereiten solltest, dass dieser Hund niemals apportieren und/oder suchen möchte. Es ist kein Retriever. Und Hunde sind eben individuell. Vielleicht lese ich es auch falsch, ist immer schwierig mit schriftlicher Kommunikation. Aber du schreibst immer davon, dass du ja irgendwann endlich was mit ihm machen kannst. Und vielleicht ist das auch so, wünsche ich euch natürlich! Aber vielleicht ist er auch einfach nicht der Typ dafür und wird es nie sein. Dann wirst du wohl umdenken müssen und es hilft vielleicht, sich für den Fall einfach schonmal bereit zu machen.

    Mir ist die Beschäftigung mit dem Kleinen draußen wichtig, damit ich bzw. wir für ihn interessant werden. Damit er anderen Blödsinn lässt und merkt, nur mit uns gibt`s Spaß.

    Das lese ich auch häufiger, und vielleicht meinst du es auch gar nicht so absolut. Aber ich fände es sehr traurig, wenn meine Hunde NUR mit mir Spaß hätten und sonst nicht. Ebenso fände ich es gruselig, wenn sie sich nicht mehr für ihre Außenwelt interessieren würden (das hast du genau so auch nicht geschrieben). Dass man sich trotzdem eine gewisse Verlässlichkeit wünscht und einen Hund, der gerne mit dem Menschen in Kontakt tritt, da gehe ich völlig mit. Aber nicht in der Absolutheit.

    Urteile kenne ich nicht bzw habe ich auch nicht gesucht.


    Ich bin aber bei Facebook in einer Tierrechts-Gruppe, in der verschiedene rechtliche Fragen beantwortet werden. Die Admins sind dort zum größten Teil Anwälte. Und dort gab es schon einige Male ähnliche Fragestellungen. Wie ich es erinnere, hieß es dort, sowas könne wohl haltbar sein, wenn es individuell vereinbart wurde, pauschal nicht. Wichtig wäre wohl auch, dass die reinen Liebhabertiere günstiger abgegeben wurden als die Zuchttiere. Der Käufer also einen Vorteil von der ursprünglichen Vereinbarung gehabt hätte (quasi Rabatt für die Zusage, nicht zu züchten).

    Bearbeitet, Ergänzung: Ein ZuchtVERBOT wäre also wohl nicht haltbar, aber es könnte durch den Züchter dann ggf. der Aufpreis gefordert werden, den er sonst für einen Zuchthund genommen hätte.

    Wenn ein Züchter bei 10 Welpen mit einem Plus rausgeht, sei es ihm gegönnt. Denn es wird ja nicht jeder Wurf 10 (gesunde) Welpen hervorbringen. Es ist auch immer ein gewisses Risiko, das ein Züchter eingeht. Dieses Risiko darf sich dann auch mal positiv rechnen, mMn. Auf der anderen Seite wird es ja auch Würfe mit 0-3 Welpen geben, wo der Züchter vermutlich ordentlich Miese macht.

    Nach euren Rückmeldungen habe ich noch ein paar Fragen. Zum einen überlege ich, welche Ausbildung für Lotta wirklich sinnvoll wäre.

    Irgendwer schrieb schon "die, die ihr Spaß macht". Da stimme ich zu und würde aber noch ergänzen wollen um "die, die sie leisten kann".
    Es wirkt beim Lesen so, als wäre es für dich völlig klar und selbstverständlich, dass sie Schulhund wird. Bevor man aber überhaupt darüber nachdenken kann, welche Ausbildungsstätte man besuchen sollte, ist der erste Schritt, zu prüfen, ob sie überhaupt der Typ Hund ist, der ein Schulhund werden kann. Und da rede ich jetzt nicht vom Anspringen oä, das sind tatsächlich Erziehungsthemen, die man abstellen kannWenn man es denn kann.

    Die Frage stellt sich viel grundsätzlicher. Nicht jeder Hund hat den Charakter dafür, Schulhund zu werden. Und das hat nicht nur mit Aggressionspotential zu tun. Ich habe 2 Hunde hier, die total nett mit Menschen sind. Und sogar sehr kindererprobt und auch dort absolut freundlich. Trotzdem würde ich Reika niemals, unabhängig vom Erziehungsstand, als Schulhund sehen. Und Balu nur eingeschränkt.
    Reika ist, was Stresssymptome angeht, sogar Retriever-ähnlich, die fiddelt nämlich auch. Das sieht dann so aus, als hätte sie totaaal Lust auf Kontakt mit Menschen, sie wird immer aufdringlicher, biedert sich an, lässt sich bekuscheln etc. Aber das ist nichts als Überforderung. Und so kompensiert sie Stress immer, Aufregung schnellt hoch und sie wirkt wie ein überdimensionierter Welpe. Ja, viele Menschen reagieren da super positiv drauf. Sieht vielleicht süß aus: großer, flauschiger Hund der kuscheln will. Aber für Reika ist es purer Stress. Schulhund sein wäre nur stressig für sie, sie könnte die Reize nicht verarbeiten und wegpuffern, dafür ruht sie nicht genug in sich. Und das ist Typsache. Ich trainiere dran, sie bekommt genug Struktur und Ruhe im Alltag, aber im Kern werde ich das niemals wegtrainieren können. Nicht mit jedem Hund ist alles möglich.

    Wenn du also ehrlich und verantwortungsvoll an die Sache rangehst, dann steht noch vor jeder konkreten Planung von Trainingsschritten die Frage, ob dein Hund als Persönlichkeit überhaupt jemals als Schulhund geeignet wäre. Und die Frage beantwortest du dir im besten Fall nicht selbst, sondern holst dir eine professionelle Einschätzung.
    Wenn dir ein Profi sagt "Ja, wäre theoretisch möglich", DANN kommen die nächsten Schritte: Alltagserziehung, Kindergewöhnung, konkrete Vorbereitung auf die Arbeit als Schulhund.