Beiträge von Caissa

    Ist hier irgendwem etwas reingewürgt worden? Es geht ja um Rassen, nicht um individuelle Hunde.

    Und trotzdem sind damit ja auch individuelle Hunde gemeint. Wenn ich jetzt schreibe "Ich finde Menschen mit braunen Haaren echt hässlich", dann muss ich die braunhaarige Frau Müller ja nicht explizit nennen. Sie weiß trotzdem, dass sie in die Gruppe gehört, die ich hässlich finde.

    Mir käme ehrlich niemals in den Sinn jetzt traurig zu sein oder mich gar angegriffen zu fühlen, wenn jemand hier schreibt, dass er merle generell nicht schön findet oder Tan markings ihn abschrecken weil die Hunde damit einen bösen Blick haben, oder wenn einer sagt das er creme/beige als Farbe so gar nicht mag(die Farben meiner Hunde).

    Gefühle kommen einem ja nicht "in den Sinn". Es ist keine Entscheidung, traurig oder verletzt zu sein.

    Wenn man schön sagen darf, darf man auch hässlich sagen. Alles andere ist Zensur, da es einem nicht erlaubt seine freie Meinung zu äußern und Gesagtes in die positive Richtung verzerrt.

    Offensichtlich darf man es sagen, sonst gäbe es diesen Thread nicht. Also von Zensur sind wir wirklich noch sehr weiter entfernt. Zur freien Meinungsäußerung gehört aber nunmal auch, dass andere Menschen auf die eigenen, frei geäußerten Meinungen reagieren. Jetzt zu erwarten, dass keiner hier Unmut über das Wort "hässlich" äußert, ist doch eigentlich genau das, was du kritisierst.

    Meine optischen Präferenzen sind gut an meinen Hunden zu sehen.

    Ich mag langes Fell. Ich mag Schlappohren. Ich mag Hunde über 30 Kilo, die aber noch nicht so schwer sind, dass sie total unbeweglich sind (also ab 50 Kilo circa hörts dann auch spätestens wieder auf, je nach Verteilung von Fett/Muskeln).

    Aber bei mir kommt "schön finden" auch ganz viel über den Charakter und Ausdruck. Es gibt glaube ich keinen Hund, den ich besser kennengelernt habe, den ich danach nicht irgendwie liebenswürdig und auch schön fand. Eine Freundin hat zum Beispiel eine Cattle Dog Hündin. Blick auf meine Präferenzen: Die erfüllt nichts davon :pfeif: Aber ich finde sie trotzdem schön (und seit ich sie kenne, auch die meisten anderen Cattle Dogs. Witzig, was Emotionen so machen und wie Geschmack sich mit Erfahrung ändert).

    Für mich sieht sie aus, als sei sie maßlos überfordert und gestresst.

    Sie ist erst ganz kurz bei dir, woher kommt sie? Aus dem Tierschutz (wegen Panikgeschirr)?


    Ich würde die Gassizeiten und Trainingszeiten mal ganz massiv runterschrauben. Ihr seid aktuell mindestens 2,5 Stunden am Tag unterwegs. Das finde ich viel zu viel für einen Hund, der gerade im neuen Zuahuse angekommen ist und dazu auch noch ziemlich jung ist. Ich würde auf kurze Gassirunden (15-20min) wechseln. Diese reizarm und möglichst langweilig.

    Das Spielen und Lernen zwischendrin würde ich außerdem fast komplett streichen.

    Wie viele Stunden schläft sie, über den ganzen Tag gerechnet?


    Edit: Wie ist eure Gassiumgebung so? Du schreibst, als ihr mittags mit dem Auto weggefahren seid, war die Runde entspannter. Ist die Umgebung dort anders als bei dir Zuhause?

    Ich bemerke fremde Einkäufe durchaus und 'bewerte' sie auf eine Art. Ich verknüpfe das aber nicht mit den Menschen. Ich denke jetzt also nicht "Der Mann ist ja blöd/unwissend/ein schlechter Mensch, weil er Billigfleisch kauft". Ich finde die Produkte an sich einfach bedrückend, weil ich das Leid dann vor Augen habe. Das ist dann auch nicht nur an der Kasse so, sondern schon, wenn ich durch den Supermarkt gehe.

    Ich muss mich da noch trainieren, die Scheuklappen wieder mehr aufzusetzen. Ich lebe aber ja auch erst ca ein Jahr vegan. Und ich habe von anderen, langjährigen Veganer schon häufiger gehört, dass sie die Anfangszeit auch bedrückender fanden und sich mit der Zeit etwas abgehärtet haben.

    Aber wie gesagt: Bei mir sind es eher die Produkte an sich als die konkreten Menschen, die sie kaufen. Wäre ja auch mehr als albern, wenn ich nun alle Menschen um mich rum für Konsumentscheidungen verurteilen würde, die ich den größten Teil meines Lebens selbst genauso getroffen habe.

    Füttert man jetzt Junior bis zum ersten Lebensjahr oder steigt man bei so großen Rassen auf adult um?

    Man füttert Junior bis zum Ende des Höhenwachstums. Also je größer der Hund wird, desto länger füttert man Juniorfutter.

    Wie groß ist euer Hund denn?

    Meine Landseer Hündin habe ich erst mit über einem Jahr umgestellt.

    Weil ich einfach nicht verstehe wie man seinem eigenen Hund weh tun kann, wenn es nicht gerade um Leben oder Tod geht.


    Und ja, geschubst, gepackt und angeschrien werden ist kacke. Egal wie man es benennt, dabei bleibe ich.

    Wehtun ist ja schon recht hoch gegriffen in der Eskalation. Schmerzen zufügen würde ich auch nicht in normalen Alltagssituationen.

    Unangenehm muss der Reiz sein, damit es eine positive Strafe ist. Aber unangenehm ist noch nicht gleich schmerzhaft.

    Anleinen und gegen den Wunsch des Hundes wegführen zum Beispiel ist ebenfalls nicht schmerzhaft, aber unangenehm und kann (je nach Empfinden des Hundes) eine Strafe sein.

    Aber ob du sie nun körpersprachlich wegschickst (ohne Schlagen etc, ich spreche wirklich nur von körpersprachlichem Druck) oder sie mit der Leine auf die Decke bringst, wenn sie eigentlich gerade wie eine wilde Hummel rumsausen will - das ist doch beides uncool für den Hund in dem Moment. Muss es ja sein, denn du strafst in dem Moment (Strafe -> Verhalten, hier bellen, wird weniger).

    Die Belohnung schiebst du nach, ok. Kann man theoretisch auch, wenn man körpersprachlich geblockt hat. Das schließt sich nicht aus.


    Aber die Kombi ist bei dir die gleiche. Ungewünschtes Verhalten (Bellen) wird unterbrochen (durch die Leine). Richtiges Verhalten belohnt.

    Ja, andere würden vielleicht ungewünschtes Verhalten unterbrechen (mit Blocken) und dann belohnen. Wo ist der Unterschied für dich?

    Ich wette dass jeder Hund, wenn er die Wahl hätte, sich für die Decke entscheiden würde anstatt für den Schubser.

    In einer Situation, in der nichts los ist, würde sich wahrscheinlich nie ein Hund für einen Schubser entscheiden, nö. Wäre ja dumm. Ein Schubser soll normalerweise eine Strafe sein, dementsprechend ist der Schubser natürlich unangenehm. Dem würde glaube ich niemand widersprechen, der verstanden hat, was Strafe ist.

    Ob jeder Hund die Decke wählen würde, wenn es genau die beiden Optionen gibt? Denke ich nicht unbedingt. Für einige Hunde ist es sicher schlimmer, irgendwo festgetackert zu sein, als einen Schubser abzubekommen. Hunde sind nunmal extrem unterschiedlich.

    Reika würde die Decke glaube ich 100 mal nerviger finden als einen Schubser. Die ist aber auch grobmotorisch und körperlich nicht empfindlich. Auch mit anderen Hunden nicht. Sie spielt auch am liebsten sehr körperlich. Dafür wechselt sie sehr gerne ihre Liegeplätze, checkt gerne regelmäßig die Haustür (Wachhund halt), liegt auf dem kalten Boden (dickes Fell). Also: Man kann nicht von einem Hund auf alle anderen schließen.

    Mir geht es nicht darum, dass man keine Regeln haben soll und blanke Anarchie herrschen sollte. Mir geht es einfach nur darum, dass ich es unfair finde den Hund für etwas zu bestrafen, wenn man doch die Möglichkeit hätte ihm etwas aufzuzeigen wofür man ihn belohnen kann.

    Für mich bleibt die Antwort darauf die gleiche wie bisher: Ich möchte meinen Hunden nicht ständig sagen, was sie tun müssen.

    Ich hatte glaube ich weiter vorne irgendwo schon das Beispiel Essen klauen gebracht. Balu ist extrem futtermotiviert. Der würde gerne Essen klauen wo es nur geht. Vom Tisch, aus Kinderhänden, aus der Küche... Würde ich das nur über Alternativen wie die Decke lösen, dann müsste er quasi den ganzen Tag auf der Decke sitzen, wenn meine Neffen und Nichten zu Besuch sind. Denn da liegt ständig mal Essen rum oder ein Kind hat was in der Hand. Würde ich für Balu sehr nervig finden. Über Strafe hat er gelernt, dass er kein Essen klauen darf. Also bewegt er sich den Tag über frei zwischen den Menschen. Unterm Strich finde ich das einfach schöner für ihn.

    Habe ich bereits beschrieben. Z.B. Klickern, positive Bestätigung, Lob, Alternativen etc.

    Warum ist das normal und anderes nicht?


    Es spricht nichts gegen Regeln, aber es spricht vieles gegen einen aversiven Aufbau,


    Regeln kann man auch freundlich etablieren. Sie geduldig immer wieder einfordern anstatt es nicht einmal zu versuchen.

    Wie forderst du Regeln ein?

    Meine Hündin kannte das Konzept Spielzeug gar nicht als sie einzog. Ich musste es ihr schmackhaft machen, über Wochen.

    Weil ich es aus Erfahrung zu 100% bestätigen kann. JEDER Hund kann positiv erzogen werden, es braucht halt mehr Geduld als ein Schrei oder ein Schubs.

    Das ist das, wo ich bei "rein positiv" oft hake. Ich glaube halt nicht, dass es für den Hund immer das Beste ist, alles über Wochen trainieren zu müssen. Denn in der Trainingszeit muss man bei "rein positiv" ja alle Situationen, die noch nicht klappen, vermeiden und viel managen. Heißt, dass der Hund auch viele Privilegien wie zB Freilauf für einen längeren Zeitraum entzogen bekommen muss, weil man noch am trainieren ist.

    Ich glaube ehrlich, dass meine Hunde lieber fünf Wochen früher Freilauf genießen, selbst wenn sie dafür mal in die Seite gestubst wurden, als dass sie "rein positiv" fünf Wochen an der Leine laufen müssen. Bei diesem Argument fehlt mir einfach der Hund. Da wird so getan, als ginge es nur darum, dass der Mensch frühe Resultate will, weil er zu faul dafür ist, länger zu trainieren. Aber der Mensch ist nur ein Faktor, was ist mit dem Hund?

    Wie gesagt, mit schnellem Trainingsfortschritt kommen auch schneller Privilegien und Freiheiten.

    Und ich glaube, dass Freiheiten und Privilegien sehr zum Wohl eines Hundes beitragen.


    Ähnlich wie beim Thema "Kommando/Tricks im Alltag" vs "keine/wenige Kommandos im Alltag". Da gehts ja auch, unter anderem, um freie Entscheidungen. Ich finde es schade, dass du darauf gar nicht eingegangen bist. Zum Beispiel Thema Deckentraining: Ist es für den Hund wirklich so viel schöner, auf der Decke sein zu müssen als sich frei zu bewegen, wenn dafür ein Abbruch nötig war?


    Ich trainiere übrigens sehr viel positiv und werde oft dafür belächelt, wieder mit Leckerlis unterwegs zu sein. Ich plädiere also keinesfalls dafür, ständig nur zu strafen. Aber ich finde das andere Extrem, positive Strafen komplett abzulehnen, auch irgendwie nicht logisch.

    Schleppleine möchte ich eher nicht nutzen, weil er sich ja wirklich frei bewegen soll. Zu viel Leine ist schlecht für Welpen.

    Warum denkst du, eine Leine ist pauschal schlecht für Welpen?

    Wenn du eine lange, wirklich dünne und leichte Schleppleine ranmachst, kann er sich immer noch ziemlich frei bewegen. Er hat dann einen gewissen Radius, ja. Aber den sollte er ja sowieso lernen, einzuhalten. Auch später möchtest du sicher keinen Hund, der ohne Rücksicht auf dich irgendwo im nirgendwo rumstromert.

    Und wenn Leine schlecht für Welpen ist... So richtig schlecht ist es für Welpen, wenn sie vor ein Auto oder Fahrrad laufen. Oder in einen anderen Hund rein, der keinen Bock auf sie hat. Oder wenn sie irgendwo rein- oder runterstürzen. Wenn dein Hund nicht zurückkommt, dann muss eine Leine dran. Zu seiner Sicherheit!