Ich komme dieses Jahr endlich mal wieder ins Lesen rein
Während der Diss habe ich tatsächlich beruflich so viel gelesen, dass ich mich in der Freizeit nicht mehr dazu aufraffen konnte. Da war ich echt runter auf 1-2 Bücher pro Jahr. Jetzt geht's wieder bergauf. Und zwei richtig tolle Bücher waren schon dabei, die ich wärmstens empfehlen kann.
Der letzte Eskimobrachvogel (Fred Bodsworth)
Nicht von dem aus heutiger Warte rassistischen Titel abschrecken lassen, das Buch ist schon ziemlich alt. Es ist so etwa um Jack-London-Wildnis-Romantik-Stil geschrieben und beschreibt die Suche des letzten Überlebenden seiner Art nach einer Brutgefährtin. Also eine Reflektion über das Aussterben einer Art. Unglaublich schwermütig und eindringlich, und vor dem aktuellen Artensterben aktueller denn je. Ist auch echt ein dünnes Büchlein, gut für eine Zugfahrt o.ä.
Wildwuchs (Chaim Nachmann Bialik)
Auf das Buch habe ich richtig hingefiebert, Bialik ist ja der israelische Nationalschriftsteller, bisher aber kaum auf Deutsch übersetzt. Und das Warten hat sich echt gelohnt, ich habe gar nicht das Gefühl, dass ich das Buch adäquat beschrieben kann. Es sind Kurzgeschichten/ Erinnerungen an seine Kindheit und die Sprache ist einfach so unheimlich bildhaft und lebendig, sie illustriert die kindliche Gedankenwelt und das Erleben der Umwelt so gut. Und beschreibt natürlich quasi nebenbei auch das Leben der Juden*Jüdinnen in der Ukraine in den 20ern etwa. Zusätzlich ist auch eine tolle Übersetzung seines wahnsinnig mitnehmenden Gedichts "In der Stadt des Tötens" enthalten.
Ansonsten habe ich auch bereits etwa 10 schöne Bücher gelesen. Für eine schöne Sommerromanze kann ich "Triff mich im tiefen Blau" empfehlen. Aber die beiden oben genannten haben bei mir bislang des größten Eindruck hinterlassen.