Und wie befragt man quasi doppelblind Kinder im nicht sprechfähigem Alter? Oder auch später über Erfahrungen aus diesem?
Bin keine Psychologin. Aber zumindest in der sozialwissenschaftlichen Biografieforschung gibt es andere methodische Vorgehensweisen als eine Doppelblindstudie. Bzw. ist die nicht anwendbar, weil man ja niemanden „blind“ über die eigene Biografie befragen kann. Und da geht es auch nicht darum, die eigene Erlebniswelt des Befragten anhand „objektiver Tatsachen“ zu verifizieren oder falsifizieren. Natürlich stehen solche Studien dann schneller in der Kritik und es gab da ab den 50ern bis in meine Studienzeit hinein einen handfesten Methodenstreit.
Aber eine gewisse Unschärfe muss man bei allem annehmen, was über die Erlebniswelt von Kindern vor Spracherwerb geforscht und theoretisiert wird. Weil halt auch der Spracherwerb die Organisation der eigenen Erlebenswelt umfassend verändert. Das heißt aber nicht, dass solche Studien wertlos sind.