Beiträge von Phonhaus

    :klugscheisser: Gaius Mucius Scaevola. Da war das Latinum mal wenigstens für etwas gut :lol:


    Hektorine


    Ich hatte gestern ja versprochen, dass ich nochmal mehr dazu schreibe, aber meine Arbeitstage sind gerade echt auslaugend. Daher erst heute.


    Also noch einmal zu der Frage, ob auch andere Rassen als die Bull and Terrier Typen dazu in der Lage sind, Menschen zu zerfleischen: Ja, sind sie. Wie erwähnt und verlinkt. Auch was einem Hund antrainiert wurde, greift ja auf Potenzial zurück, das der Hund nunmal hat.


    Und nein - das an alle Andere - das soll absolut nicht heißen, dass bei allen Hunden aller Rassen das gleiche Gefährdungspotenzial besteht. Da verstehe ich nicht, wieso diese Aussage immer wieder den Leuten unterstellt wird, die sich für Rasselisten evidenzbasierte und nicht medienbasierte Entscheidungen wünschen.


    Ich weiß zwar nicht, was in Redaktionssitzungen so besprochen wird. Aber ich kenne nun wirklich etliche Beispiele dafür, dass ein aus Medienberichten erzeugtes Bild der Wirklichkeit sich von dem Bild der Wirklichkeit unterscheidet, das sich bei sorgfältiger Zahlenanalyse ergibt. Siehe z. B. die „Coronahundeschwemme“ 2021.


    Alle Hunde haben in unterschiedlichem Maß Eigenschaften des Beutegreifers. Und natürlich hat die generationenlange Selektion auf Rasseeigenschaften erheblichen Einfluss darauf, welche dieser Eigenschaften in welcher Ausprägung vorhanden sind. Und neben Größe, Gewicht und funktionalem Körperbau auch Einfluss darauf, wie gefährlich diese Eigenschaften werden können. Es wäre völlig widersinnig, das abzustreiten. Ich hab hier bisher auch nur einen einzigen Beitrag gelesen, in dem das abgestritten wurde. Und nebenher gibt es Hunde, die über das „Normalmaß“ der entsprechenden Rasse aggressiv bzw. schwerer einzuschätzen, zu kontrollieren und zu führen sind.


    Es haben aber auf der anderen Seite alle - wirklich alle - Hunderassen ein Problem, wenn bei ihnen die Abstammung vom Beutegreifer verkannt, verleugnet oder von Bergen rosa Zuckerwatte überhäuft wird. Denn dann ist die Gefahr riesig, dass weder ihren Bedürfnissen entsprechend mit ihnen umgegangen wird sie nicht ihrem Potenzial entsprechend geführt werden. Und das kann blöd werden, egal wie groß oder klein das Potenzial ist.


    Diese Verkennung dessen, was Hund nunmal ist, die ist mir im Tierschutz einfach öfter begegnet, immer zum Schaden des Hunds, und deshalb reagiere ich kritisch auf Fragen wie „aber können andere Rassen denn auch …“ Ja, verletzen kann jeder Hund und Eigenschaften des Beutegreifers - in völlig unterschiedlichen Ausprägungen -hat auch jeder Hund. Und hat das Recht darauf, mit diesem Bewusstsein geführt zu werden. Wir haben Hunde über viele Generationen nicht trotz, sondern wegen dieser Eigenschaften an uns gebunden.


    Was dann zu der Frage führt, ob es Hunderassen gibt, deren genetische Eigenschaften so ausgeprägt sind, dass sie nicht (mehr) in diese Gesellschaft passen und die in dieser Gesellschaft entsprechend keinen Platz mehr haben sollten bzw. deren Haltern deutlich erhöhte Anforderungen auferlegt werden sollten. Ist völlig legitim. Aber (zum gefühlt 1345en Mal in diesem Thread): Damit das dann Hand und Fuß hat, die „Problemfelder“ auch richtig erkannt und benannt werden können und sinnvolle uns wirksame Maßnahmen getroffen werden können, doch bitte nicht auf Basis einer aktuellen hochgekochten Geschichte, sondern auf Basis einer sauberen wissenschaftlichen Auswertung. Denn einerseits sollen die Maßnahmen ja greifen und andererseits die Einschnitte in die Entscheidungsfreiheit objektiv zu rechtfertigen sind.


    Für die zumindest in Deutschland aktuell noch nicht mal der Versuch unternommen wird, einheitliche Daten zu erheben. Ich verstehe es nicht.


    Eine Einschätzung der Gesetzesänderung in OÖ behalte ich mir für den Zeitpunkt vor, an dem ich das Gesetz mal in leserlicher Form sehe. Aber was ich bisher gesehen habe stimmt mich ziemlich skeptisch.

    Wenns auch unterhaltsame Krimis (Whodunnit-style) ohne Fantasy sein dürfen, mag ich die "Hawthorne ermittelt" Reihe gerne.


    Ach ja, fantastisch noch: "Stranger Times" - gerade gabs einen weiteren Band. Wird immer besser, finde ich.

    Danke für die Tipps :smile:


    Die Enzyklopädie der Feen habe ich mir mal zugelegt. Und Horovitz kann ich gut lesen, mag ihn größtenteils auch als Drehbuchschreiber, da habe ich mir den ersten Band gerade ausgeliehen.


    Fourth Wings reizt mich von der Beschreibung her jetzt nicht so sehr. Ich schaue zwar auch gelegentlich mal in so romantische Fantasybücher rein, aber nur, wenn ich sie leihen kann :smile: Da gibts gerade so viel.

    Ei, ei, ei der Begutachtungsentwurf den Phonhaus verlinkt hat, hat es in sich!

    Warum findest du, dass der es in sich hat?

    Weil das Potenzial für Willkür riesig ist.


    Wie das Gesetz letztlich ratifiziert wird, kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht wissen. Aber z. B. die Kombi aus einen „neuen“ Kategorie „auffälliger Hund“, die nach dem Beispiel beim Landrat selbst schon bei bedrohlich wirkendem Zaunpöbeln verhängt werden kann, und weit reichenden Kompetenzen der Gemeinde, bei „auffälligen“ Hunden zu regulieren - bis hin zur Abnahme - die finde ich persönlich gruselig.

    Es gibt keine einheitliche Statistik und keine aussagekräftigen vergleichenden Quellen. Das ist ja genau das Problem. Es gibt Medienberichte. Die müsste hier jeder selbst erstmal raussuchen.


    Auch die Einträge von Wikipedia sind keine Statistik, sondern überwiegend aus gesammelten Medienberichten erstellt.

    Bei dem Einsatz bezweifle ich schwer, dass 1. die Hunde nicht extra gedrillt wurden, uU mit Tierschutz widrigen Methoden und dass

    2. Ernsthaft versucht wurde die Hunde wieder von den Opfern zu trennen


    Also passt das nicht.

    Kann man ein Tier solange quälen bis es irre wird und kopflos alles angreift? Das ist aber ne völlig andere Frage.

    Nicht so wie die Frage gestellt war, da gings nur darum, ob Angriffe ähnlicher Vehemenz durch andere Rassen bekannt sind. Und dazu ist hier ja auch schon Einiges verlinkt worden. Ja, gab und gibt es, zumindest bekannte Vorfälle, inwieweit der berichtende Journalismus als Beleg dienen kann, sei dahingestellt.


    Und nein, bei Diensthunden auch zu der Zeit handelte es sich nicht um gequälte Kreaturen, die wirr und kopflos alles angreifen. Wobei damalige Ausbildungsmethoden aus heutiger Sicht definitiv tierschutzwidrig sind.


    Aber das ist nichts genuin „ Anderes“. Nicht, wenn nach der reinen Befähigung gefragt wird.


    Edit: Hektorine


    „Barry“ hat da eine traurige Berühmtheit erlangt. Ja. Das war Training. Gibts heutzutage übrigens auch noch, je nach kulturellem Kontext/Milieukontext. Deine Frage, so wie Du sie gestellt hast, zielte auf die Befähigung. Und die ist in einem Tier, das von einem Beutegreifer abstammt, vorhanden.


    Ich muss jetzt Gassi, später dazu mehr.

    Nächste Frage

    Dürfte die im selben Haushalt wohnende LG sich denn Staffs anschaffen? Ich denke schon - und wäre dann im Entwurf auch vorgeschrieben, welche Voraussetzungen man zum Gassi braucht?

    Zu 1: Kann ich mangels Informationen nicht beantworten, dazu müsste ich wissen, wie das Strafregister für die Dame aussieht.


    Zu 2: Der Entwurf sieht Einiges an Voraussetzungen für die Haltung vor, ein Sachkundenachweis, Zuverlässigkeit, Leinen- und Maulkorbpflicht, die aber mit einem erfolgreichem Wesenstestaufgehoben werden kann. Man darf nur mit einem auffälligem Hund und dazu maximal einem nicht auffälligen Hund gleichzeitig Gassi gehen. Und die Gemeinden erhalten deutlich weiter reichende Befugnisse für Anordnungen bis hin zur Abnahme als bisher.


    Alles unter Vorbehalt, den blanken Gesetzestext habe ich noch nicht gesehen. Und es ist noch nicht durch.