Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Ich kenne es eigentlich auch nur, dass Hafer- oder Sojamilch mindestens 50 Cent Aufpreis kostet. Manchmal sogar einen Euro.

    Ich trinke dann meinen Kaffee einfach schwarz, weil mir 4€ für einen Cappuccino zu teuer sind.


    Freunde haben erzählt, dass es in Schweden wohl mittlerweile normal ist, dass Hafermilch verwendet wird. Wer seinen Kaffee mit Kuhmilch möchte, muss das extra sagen. Finde ich nicht schlecht, weil ja nicht nur Veganer sondern auch Laktoseintolerante auf Kuhmilch verzichten.


    Hier bei uns in der Kleinstadt/auf dem Land kann man eher froh sein, wenn es überhaupt Pflanzenmilch im Kaffee/Bäckerei/usw. gibt. Darum trinke ich eigentlich schon seit Jahren nur noch schwarzen Kaffee...

  • Zu der Frage, wieso ich den höheren Preis für Mandel- und Kokosmilch gut finde:



    Erstmal vorab: Mein Text soll keineswegs mit erhobenem Zeigefinger daherkommen oder irgendwem ein blödes Gefühl vermitteln. Auf mein Geschriebenes gibt es sicherlich zig gute Gegenargumente (für die ich sehr offen bin) und ob meine Argumente jetzt wirklich den aktuellen Status Quo widerspiegeln weiß ich auch nicht. Ich hab nämlich irgendwann aufgehört, mich intensiv mit solchen Themen zu beschäftigen, weil man schier verrückt werden kann bei dem Versuch es perfekt zu machen. Letzten Endes nehmen sich die ganzen Pflanzenmilchsorten hinsichtlich Ökobilanz vermutlich nicht viel.


    Trotzdem:
    Ich stehe mit Kokos und Mandel irgendwie auf dem Kriegsfuß. Der Trend von beidem geht ja jetzt schon eine Weile, insbesondere im veganen und im kosmetischen Sektor.


    Beim Thema Kokos ging es "damals" hauptsächlich darum, dass Kokosöl angeblich so viel toller sei als das verrufene Palmöl, aus Umweltsicht.

    Ich stieß da relativ schnell drauf, dass dem nicht so ist. Hier mal eine schnell gegoogelte Zusammenfassung, man kann da sicher noch tiefgehender recherchieren: Link

    Der Vorteil ist natürlich, dass man aus so einer Kokospalme sehr vielfältigen Ertrag ziehen kann.

    Der Nachteil ist, dass der Anbau anscheinend ähnlich dramatisch ist wie der bei Ölpalmen. Das fällt denke ich nur nicht so auf, weil der Anteil an Ölpalmen einfach viel höher ist. Aber je mehr Leute Kokosprodukte nachfragen, desto mehr Anbau wird denke ich stattfinden.


    Den Mandelanbau betrachte ich ebenfalls kritisch, weil Mandeln anscheinend ungeheuer viel Wasser benötigen, was wiederum auf den Plantagen in Kalifornien (wo die meisten Mandeln ja herkommen) dank Dürreperioden Mangelware ist. Zudem stand der Mandelanbau ja bzgl. Bienen in scharfer Kritik: Link


    Es ist aber natürlich wie bei allem im Leben: Vieles ist Abwägungssache, ein "perfekt" gibt es nicht. Ob das Soja oder der Hafer aus meiner favorisierten Milch aus guten Bedingungen stammt oder überhaupt hier aus der Nähe (insb. bei Hafer wäre da ja durchaus möglich), weiß ich einfach nicht. Ob die nach eingehender Recherche so viel besser dastehen, als Kokos und Mandel? Oder Kuhmilch? Reis? Wer weiß, vermutlich nicht.


    Ich habe mich vor ein paar Jahren nur sehr darüber geärgert, dass Sachen wie Soja und Palmöl so ins Kreuzfeuer gerieten, während sich Kokos und Mandeln in sämtlichen fancy Superfoodprodukten wiederfanden. Mittlerweile gibt es gefühlt kaum noch ein veganes Ersatzprodukt ohne Kokosanteil, vor allem im Käsebereich.


    Ich habe oft das Gefühl, dass die negativen Aspekte von Kokos und Mandel nicht wirklich beachtet werden und das fand ich schade - ganz gleich, was für Konsequenzen ein jeder persönlich daraus zieht. Ich selber mag weder Mandeln noch Kokos übermäßig gern, bin also fein raus. Ich konsumiere beides trotzdem, wenn es angeboten wird, ich Lust drauf habe, es irgendwo enthalten ist (veganer Feta - köstlich!). Aber - um den Kreis zu der eigentlichen Frage mal wieder zu schließen - ich finde es legitim, dass diese Produkte teurer sind. Nicht, weil sich das bei den Anbaubedingungen widerspiegeln wird, sondern einfach, weil ein höherer Preis vielleicht doch ein Signal ist, diese Produkte nicht blind zu konsumieren.

  • doll parts ich stimme dir bei allem zu, was du gesagt hast!


    Wenn man deinen Gedankengang weiterführt und wiederum Kuhmilch hinzuzieht, müsste man aber dann zu dem Ergebnis kommen, dass Kuhmilch die teuerste Alternative sein müsste.


    Hier steht ganz unten was Zum Thema CO2 Bilanz und Wasserverbrauch: https://utopia.de/ratgeber/pfl…alternativen-zu-kuhmilch/


    Kuhmilch hat im Vergleich die höchsten CO2-Emissionen, den größten Wasserbrauch und verbraucht auch die meiste Anbaufläche. Betrachtet man es also aus rein ökologischer Sicht, dann müsste Kuhmilch am teuersten sein.


    Ist sie aber nicht, weil sie immer noch die höchste Nachfrage und das größte Angebot hat und deshalb billiger als Pflanzenmilch angeboten werden kann.


    Wenn ich ein kleines Café hätte und für Pflanzenmilch im Einkauf mehr bezahle, als für Kuhmilch, dann würde ich einfach anstatt auf Pflanzenmilch-Kaffee 20 ct drauf zurechnen, sowohl auf Kuhmilch-Kaffee als auch auf Pflanzenmilch-Kaffee jeweils 10 ct drauf rechnen. 10 ct tun niemandem weh und niemand wird "benachteiligt", weil er*sie mehr für den Kaffee bezahlen muss und es macht Pflanzenmilch nicht unattraktiver. :D

  • lisa_do Die Milchpreise in D sind ohnehin viel zu niedrig, nicht nur, wenn man den ökologischen Aspekt betrachtet. :-/

    Das Problem existiert ja schon seit einigen Jahren und man redet in dem Zusammenhang ja vollkommen zurecht von Dumpingpreisen.

    Natürlich stimmt das mit Angebot - Nachfrage, letztlich ist das aber auch ein politisches Problem.


    Das Ganze gilt natürlich auch für Fleisch und vermutlich für alles, was irgendwie mit Massentierhaltung zu tun hat.

  • Ich glaube, die Kaufland-Eigenmarke kostet 99ct. Wenn man die günstigste Milch nimmt, ist man vermutlich bei 60ct oder so? Ich würde aber halt bei beiden nicht unbedingt von der günstigsten Alternative ausgehen, sondern eher vom Durchschnitt.

  • Ich hab Zahlen von 95 Cent bis 1,15 Euro im Kopf, wenn ich an die Eigenmarken von Edeka und Netto denke.


    Hab da aber nicht so den Überblick weil ich mich bisher mit den Milch alternativen noch nicht so anfreunden konnte.

  • Also Bio-Hafermilch bekomme ich ab 99 Cent. Bio-Kuhmilch gibt's beim Discounter auch ab ungefähr einem Euro. Wobei in der Gastro dann oft doch nur die billigste H-Milch genommen wird, die gibt's so ab 69 Cent?!

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