Weimaraner - Rute kupiert ?

  • Tja, ein Wildtier kann ja aber auch die noch so lang belassene Rute abbeißen, oder ein Ohr... Aber die kann man ja glücklicherweise auch einfach abschneiden...


    Schön, daß es so einfach ist. Hat zwar nix mit Tierschutz zu tun, aber ist ja egal. Hauptsache es ist bequem. Und klar, man findet für alles Gründe.


    Die Dobi und Doggen besitzer haben sich seinerzeit auch tierisch drüber aufgeregt, weil sich ihre armen Tiere ja jetzt alle ihr Ruten kaputt hauen. Nur komisch, daß davon nun nicht mehr die Rede ist.


    Noch mal: Ein Hund kann sich überall die Rute kaputt hauen. Es ist für einen Familienhund genauso schmerzhaft wie für einen Jagdhund. Also warum sollte dann das Tierschutzgesetz da so einen Unterschied machen, wenn es um die Verletzungsgefahr geht???


    Warum kriegen Züchter in allen möglichen Rasen alle möglichen Erbkrankheiten und Probleme in den Griff, wenn sie es nur wollen? Warum kriegt man beim Schäferhund die HD in den Griff? Warum schafft man es Taubheit beim Dalmi in den Griff zu kriegen? Warum können alle anderen Wesenszüge sowie körperlichen Merkmale in einer Rasse in den Griff gekriegt werden, der Mode angepaßt werden (in relativ kurzer Zeit), aber ausgerechnet die Verletzungsproblematik der dünnen Ruten bei Jagdhunden nicht??? Vielleicht weil es keiner versucht und keiner will, weil es ja viel kostengünstiger und bequemer und einfacher ist, das blöde Teil einfach abzuschneiden???
    Hat man ja schon immer so gemacht, warum soll man es also ändern??? Warum den Tierschutzgedanken in den Vordergrund stellen, wenn man zivilisiert sein will, wo es doch auch einfach geht??
    Schade, daß es immer noch so viele Menschen gibt, die so denken. Und so lange wird den armen unschuldigen Tieren was gesundes abgeschnitten, damit es für den Menschen wieder paßt... Bloß nix hinterfragen, bloß nix ändern, nix verbessern. Hat ja immer funktioniert, hat schon seine Gründe...
    Früher war alles besser.

  • Zitat


    Noch mal: Ein Hund kann sich überall die Rute kaputt hauen. Es ist für einen Familienhund genauso schmerzhaft wie für einen Jagdhund. Also warum sollte dann das Tierschutzgesetz da so einen Unterschied machen, wenn es um die Verletzungsgefahr geht???


    Nochmal: Es ist erwiesen, dass der Jagdhund sich die Rute auf der Jagd öfters kaputthaut als anderswo, und auch öfters als der gleichrassige Familienhund von nebenan. Siehst du wirklich keinen Unterschied in einem Verletzungsrisiko von 1% oder von 50%? Ich finde ja auch, dass man das Problem züchterisch angehen sollte, aber ich kann auch den Jäger verstehen, der seinen Hund nicht der langwierigen und schmerzvollen Rutenverletzung aussetzen will, und von zwei Übeln lieber das kleinere wählt.

  • Zitat


    Die Dobi und Doggen besitzer haben sich seinerzeit auch tierisch drüber aufgeregt, weil sich ihre armen Tiere ja jetzt alle ihr Ruten kaputt hauen. Nur komisch, daß davon nun nicht mehr die Rede ist.


    Wurden die Ruten der Dt. Doggen je kupiert :???:


    Zitat


    Vielleicht weil es keiner versucht und keiner will, weil es ja viel kostengünstiger und bequemer und einfacher ist, das blöde Teil einfach abzuschneiden???


    Fräuleinwolle, schreibe bitte nicht so abwertend über die schönen unkupierten Ruten der Weims :zensur:

  • Wenn es ja nur um die Jäger ginge, da könnte man wohl schon so argumentieren, müßte dann aber auch mit Ohren, Pfoten und sonst was argumentieren, den wenn diese Körperteile nicht robust genug sind, dann kann man sie ja nicht (ok, Ohren schon, Pfoten nicht) einfach so abschneiden..... Aber jeder Welpe eines Wurfes dieser Rassen aus jagdlicher Zucht wird ja kupiert, obwohl viele davon nachher nie jagdlich geführt werden. Wie viele Hunde dieser Rassen werden denn HEUTE noch TATSÄCHLICH jagdlich geführt???


    Ich kenne viele Besitzer solcher Rassen, die ihre Hunde nicht jagdlich führen, nie jagdlich führen wollten und dennoch haben sie kupierte Hunde aus jagdlicher Zucht, weil eben für Geld alles zu haben ist... Ob es so sein sollte, ist da ja nicht die Frage, aber im echten Leben wird es so gehandhabt.



    Und würden sich denn wirklich soooo viele Hunde die Ruten kaputt hauen? Was ist wirklich der Unterschied zwischen einem jagdlich geführten Hund und einem vernünftig gehaltenen Familienhund? Sollte nicht auch ein Familienhund durch Gestrüpp und Dickicht rennen dürfen? Durch den Wald pesen und laufen dürfen? Wo und wie bewegt sich ein Jagdhund, wo sich nicht auch ein Familienhund bewegen sollte, wenn er vernünftig ausgelastet ist???


    Das sind alles so Fragen, die ich mir da stelle.


    Ich sage ja, die ganzen Diskussionen gab es damals in ALLEN Rassen, bei denen das Kupierverbot gelten sollte. Jeder Züchter und Halter hat mit den kaputten Ruten argumentiert, die armen Tiere, ständig verletzt usw...
    Aber wieviele kaputte Ruten gibt es denn in der Realität zu beklagen?


    Und zu der Härte der kurzhaarigen Rassen: Ich kenne einen Deutsch Kurzhaar-Rüden, kupiert, aus jagdlicher Zucht, Familienhund, der ist das absolute Weichei, weicher geht gar nicht mehr. Und nein, keine Ausnahme, der ganze Wurf ist so, aber hauptsache mal allen gleich den Schwanz abgeschnitten. Könnte ja ein vernünftiger dabei sein... (Achtung Ironie!).
    Und die wurden alle schon als Welpe (Jagdtrieb haben alle, kann man mehr beim Welpen erkennen?) in Familien abgegeben.


    Ich kenne 3 Weimaraner mit unkupierten leicht kringeligen Ruten. Die rennen durch Feld, Wald und Wiese, durch Gestrüpp, Geäst und sonst was. Die haben keine Verletzungen. Ich kenne noch 2 weitere unkupierte Weimaraner, von denen hat auch keiner Rutenverletzungen.
    Ob von diesen 1 jagdlich geführt wird, weiß ich nicht, da ich mit den Besitzern bisher über dieses Thema nicht gesprochen habe. Treffe die Hunde immer nur, wenn sie neben dem Fahrrad an mir vorbei sausen, oder der Besitzer joggenderweise vorbei ist.


    Ich kenne einen kupierten Weimaraner, der ist Familienhund, von Welpe an, wird nicht jagdlich geführt.


    Ich kenne einen kupierten DD, absolutes Weichei, von Welpe an in eine Familie abgegeben, wird nicht jagdlich geführt.



    Könnte es nicht wirklich ein klein bißchen so sein, daß so manchem Anhänger dieser Rassen die kringelige Rute nicht gefällt?
    Beim Dobermann ist es oft so, bei Doggen ebenfalls. Auch bei Schnauzern habe ich dieses Argument schon oft gehört. Nun ist das Saarland ja in arger Nähe zu Frankreich. Wer also einen kupierten Hund haben will, hat es hier einfach. Dann steht halt irgendwo drin, daß er aus dem Tierschutz kommt, Tierärzte machen ja vieles, was sie nicht dürften (so manches schwarze Schaf zumindest). Wenn man die Leute dann fragt, wieso ihr 6 Monate alter Dobi nen kupierten Schwanz hat, bekommt man die Antwort: weil ich keinen mit so ner häßlichen Kringelrute wollte. Weil das sooo häßlich ist. Nein, dann wollte ich lieber keinen Dobi haben. Wenn ich hier so auf die Hundeplätze fahre und schaue, haben viele Dobis keinen Schwanz, weil es halt nicht gefällt.
    Könnte es nicht beim Weimaraner und den betroffenen Rassen nicht ein ganz klein wenig ähnlich sein???


    Ich mag Ringelruten, ich mag Hängeruten, ich mag puschelige Ruten, ich mag alles an Hunden, was ihnen gut tut und was gesund ist...


    edit: Das soll nicht abwertend über die Ruten sein, sondern viel mehr die abwertende Meinung mancher Leute zu diesen Ruten darstellen. Viele denken halt leider so, siehe mein Beispiel mit Dobermann.
    Ja, Deutsche Doggen wurden kupiert, in meinem Kynos von 1996 sind noch Bilder davon drin, ebenso Boxer, Schnauzer, Pudel, alle mögliche Arten Terrier, Dobermänner. Es wurde vielen Hunden der Schwanz abgeschnitten. Damals wurden die gleichen Gründe genannt wie jetzt bei den Jagdhunden: Verletzungsgefahr, heilt nicht, die armen Hunde, die muß man doch spätestens nach nem Jahr dann doch amputieren, weil sie sich die Rute kaputt gehauen haben. Hatte damals viele Diskussionen mit solchen Rassehaltern. Und heute? Heute spricht niemand mehr davon, wenn überhaupt noch jemand weiß, daß es mal gemacht wurde...

  • Sorry, aber das stimmt so nicht


    Zitat

    Aber jeder Welpe eines Wurfes dieser Rassen aus jagdlicher Zucht wird ja kupiert, obwohl viele davon nachher nie jagdlich geführt werden. Wie viele Hunde dieser Rassen werden denn HEUTE noch TATSÄCHLICH jagdlich geführt???


    Nach wie vor herrscht ein großer Bedarf an Jagdhunden, allerdings ist die Ära des reinen Vorstehhundes so ziemlich vorbei.
    Mal einen DK oder DD beim verfolgen einer frischen Fährte schwänzeln sehn?
    Da wird dir schwindlig.
    Die Vorstellung, dass mehr Welpen einer jagdlichen Leistungszucht an Nichtjäger gehen, entspringt wohl ehere deiner Phantasie.


    Und was die Härte betrifft? Schonmal gesehen, wie die traditionelle Tabel-Ausbildung eines deutschen Vorstehhundes aussieht? Wenn die Hunde keine außergewöhnliche Härte besitzen würden, dann würde keiner von denen hinterher mehr jagen.

  • Werden denn tatsächlich nur 3 cm abgeschnitten, das glaube ich nun auch nicht... Es war die Rede von ca. 1/3. Was ja auch immer mal schwankt. Da sind die Unterschiede sehr beträchtlich. Und auch da wiederhole ich mich gerne noch mal: Wer einmal einen unkupierten Weimi und einen unkupierten gesehen hat, wird das in Zukunft immer sofort auf den allerersten Blick erkennen. Dann MUSS es ja wohl einen ordentlichen Unterschied geben, sonst müßte man ja auch nicht amputieren.


    Und nur weil andere diese Halbargumente wiederholen, werden die auch nicht sinniger und wahrer...


    Ich habe nirgends geschrieben, daß mehr Welpen in Nichtjägerhände gehen als in Jägerhände... Ich habe aus meinen Erfahrungen berichtet, mehr nicht und ansonsten die Frage aufgeworfen....


    Wer hat denn tatsächlich Statistiken ??? Gibt es solche? Interessiert es jemanden?


    Wurde denn mal überprüft, wieviele HEUTIGE Weimaraner oder DD oder DK sich tatsächlich die Rute so kaputt hauen, daß sie sie amputiert bekommen müßten??
    Und wieviele Hunde welcher Rassen werden tatsächlich jagdlich geführt und wieviele sind in Nicht-Jägerhand??? Wißt Ihr es tatsächlich besser, oder könnt Ihr auch nur von Euren Erfahrungen berichten??? Wer hat denn wirklich Belege?? Ich werfe ja nur mal die Fragen dazu auf.
    Und meinst Du ein DK wedelt weniger heftiger mit dem Schwanz, wenn er auf Fährte ist, wenn er sein Bällchen sucht und findet, wenn er sich zu Hause über Besuch freut???? Nur, weil ein Hund nicht jagdlich geführt wird, heißt das ja nciht, daß gar nicht mit ihm gearbeitet wird, daß er seinen Schwanz nicht benützt. Oder wer sagt dem Hund, daß er die Amsel jetzt nicht anzeigen darf? Das wird dann halt über Kontrolle geübt,


    Nein, noch keine Ausbildung gesehen, aber wenn sie tatsächlich so ist, müßten wir da auch wieder drüber diskutieren, wieso sich Jäger auch da immer noch mit TT und so weiter über das bestehende Tierschutzgesetz hinweg setzen dürfen. Wieso haben ausgerechnet Jäger sooo viele Ausnahmeregelungen? Da spielt nicht die Lobby mit?


    Ihr wollt mir hier Eure Meinung als Tatsache verkaufen. Dann bringt doch mal bitte Belege. Ich stelle lediglich die unbequemen Fragen. Könnt Ihr sie mir beantworten? Ich würde wirklich gerne dazu lernen und vielleicht würde es mich sogar ein wenig beruhigen, wenn es tatsächlich sooo stichhaltige Gründe und gerechtfertige Argumente geben sollte, die das Kupieren von Jagdhunden erklären.


    Wieso klappt es übrigens in Österreich und der Schweiz auch ohne Kupieren???? Auch mal interessant...
    Dort könnte man ja vielleicht mal Antworten her bekommen..

  • Zitat


    Nein, noch keine Ausbildung gesehen, aber wenn sie tatsächlich so ist, müßten wir da auch wieder drüber diskutieren, wieso sich Jäger auch da immer noch mit TT und so weiter über das bestehende Tierschutzgesetz hinweg setzen dürfen. Wieso haben ausgerechnet Jäger sooo viele Ausnahmeregelungen? Da spielt nicht die Lobby mit?



    auch wenn Du mich jetzt steinigst aber ein jagdlich eingesetzter Hund muss zu 100% kontrollierbar sein.


    Gerade bei den Weimaraner ist es so das diese selbstständig "krank" geschossenes Wild aufspüren. Das kann über mehrere Kilometer gehen.


    Wenn dann der Hund in die Nähe einer stark befahrenen Strasse kommt und nicht zurückzuhalten ist .....


    Wenn ihm dann ein TT das Leben rettet....


    Nicht falsch verstehen ich würde sowas niemals einsetzen. Schon aus dem einfachen Grund weil ich gar nicht damit umzugehen weiss.


    Aber wenn ich es aus der Persepktive betrachte das mein Hund bei der Arbeit drauf gehen könnte würde ich auch zu anderen Mitteln greifen als Leckerchen und Bestätigung durch kuscheln.


    Gruß
    Andrea

  • Zitat


    Und meinst Du ein DK wedelt weniger heftiger mit dem Schwanz, wenn er auf Fährte ist, wenn er sein Bällchen sucht und findet, wenn er sich zu Hause über Besuch freut???? Nur, weil ein Hund nicht jagdlich geführt wird, heißt das ja nciht, daß gar nicht mit ihm gearbeitet wird, daß er seinen Schwanz nicht benützt.


    Ja genau das meine ich - das sieht ganz anders aus auf echtes Wild. Ausserdem legen die wenigsten Leute ihre Spassfährten ins Dornendickicht, oder schmeissen ihre Bälle da rein.


    Über die Nachkupierrate in der Schweiz konnte ich leider nichts finden, der Link zur schwedischen Studie wurde schon eingestellt. Ich hatte auch schon erwähnt, dass es unter CH-Verhältnissen besser klappen kann, mit den unterholzarmen Wäldern und ohne Niederwildrevier. Der Bedarf an Vollgebrauchshunden ist hier relativ klein, viele Jäger führen lieber andere Rassen.


    GB steht vor einer ähnlichen Problematik, dort betrifft es vor allem Spaniels. Nach der neuen Regelung muss nachgewiesen werden, dass der Welpe zum Jäger geht, bevor kupiert werden darf. Daher bleiben auch Working Spaniels zunehmend unkupiert. Für statistische Angaben ist es noch zu früh, dazu müssen die unkupierten Hunde erst mal einige Jahre im Einsatz stehen. Seit ich im Herbst im Urlaub gesehen habe, wie Working Springer nach Vögeln stöbern, verstehe ich das Problem besser. Da konnte ich auch bei meinem eigenen Hund den Unterschied in der Rutenbewegung sehen zwischen Suche nach dem heissgeliebten Futterbeutel und der nach Fasan & Co - da wird auch an der Rute noch der Turbo gezündet!

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