Funf Monate alter Collie - überfordert?

  • hört sich nicht so gut an, was mit dem Collie passiert. Ich habe einen Collie aus 2. (wohl aber eher aus 3. oder 4.) Hand und er versteinert auch bei Überforderung oder wenn er Angst hat. Zum Glück habe ich, als ich ihn bekam, ganz langsam ankommen lassen und habe ihn 3 Monate lang in Watte gepackt... nur so konnte ich sein gestörtes Vertrauen bekommen.
    Er muss sehr viel Streß gehabt haben.
    Was auch verantwortlich ist für sein gestörtes Verdauungssystem, bei dem geringsten Streß bekommt er Durchfall....
    Ich sage immer: "die Collies sind die Mädchen unter den Hunden", die darf man nicht hart anfassen, die gehen einem kaputt davon!!!!
    Collies sind was für Menschen, die mit Sensibilität gut umgehen können!
    Anschreien und schlagen geht mal gar nicht!!

    liebe Grüße

  • Zitat

    [Tja, es ist wirklich schwierig. Wenn man noch keinen "very british" Collie erlebt hat, kann man einerseits durchaus mal einen falschen Eindruck gewinnen. Aber mir dreht sich bei Deiner Beschreibung auch der Magen.


    Das ist das Hauptproblem. Ich will ihnen wirklich kein Unrecht tun. Sie lieben ihren Hund und Collies wirken auf mich (sorry) fast allesamt seltsam ;) ich hatte noch nie näheren Kontakt zu Collies und sie sind von ihrem Verhalten her schon anders als andere Hunde.

    Die Kinder spielen wild mit ihm, aber eben auch, wie oben beschrieben. Die Kinder spielen wild, der Hund hingegen sehr zögerlich und wirkt fziemlich "reserviert" und auch angespannt, aber vielleicht wurde das auch durch unsere Anwesenheit verstärkt.

    Silverster ist er wohl wirklich "ruhig" geblieben und hat nicht versucht zu fliehen. Ich habe nicht gemeinsam mit ihnen gefeiert und kenne auch niemanden ihrer Freunde, der die Situation aus seiner Perspektive schildern könnte. Es wäre so bitter, wenn ihr Hund direkt neben ihnen steht und womöglich fst stirbt vor Angst und sie es als Geslassenheit interpretieren. Kann sowas sein?
    Ich kann mir das kaum vorstellen, gerade auch, weil ihre Familie schon immer Hunde gehabt hat. Aber genauso wenig kann ich glauben, dass dieser Hund bei Silvesterknallern und Raketen ruhig und gelassen bleibt, dazu die Menschen.

    Kann es sein, dass er sich draußen so anders benimmt als drinnen? Ich hab ihn die Abende nur drinnen gesehen.

  • Wir haben ja auch einen Collie, eine Hündin, die jetzt 8,5 Monate alt ist. Überall hin mitnehmen finde ich prinzipiell gut, das haben wir von Beginn an auch so gemacht, aber die Grundvoraussetzung ist natürlich, dass sich der Hund bei seinen Leuten sicher fühlt und nicht überfordert wird.

    Collies sind sensibel, das stimmt, und sie beobachten extrem viel. Entsprechen genau reagieren sie auch, sie bekommen einfach viel mit und finden alles wichtig ;) Dass sie generell aber fremdenscheu oder zurückhaltend wären, kann ich nicht bestätigen. Unsere liebt alle Menschen und stürmt (wenn sie darf) zu jedem hin. Jeder wird angehimmelt und begrüßt.

    Ich rate auch ganz klar zu einem Hundetrainer, aber ich glaube, dass das Problem gar nicht mal unbedingt mit der Rasse zu tun hat, sondern dass womöglich fast jeder andere Hund in dieser sozialen Situation sich ähnlich verhalten würde...

  • Zitat

    Collies wirken auf mich (sorry) fast allesamt seltsam zwinkern ich hatte noch nie näheren Kontakt zu Collies und sie sind von ihrem Verhalten her schon anders als andere Hunde.

    Collies sind nicht seltsam und wenn du mehr Kontakte hättest, wüßtest du das ;)

    Die Reserviertheit gegenüber Fremden ist ja nichts Schlimmes, und hat auch nichts mit Ängstlichkeit zu tun.


    Zitat

    Ich sage immer: "die Collies sind die Mädchen unter den Hunden", die darf man nicht hart anfassen, die gehen einem kaputt davon!!!!
    Collies sind was für Menschen, die mit Sensibilität gut umgehen können!

    Es gibt sicher auch Ausnahmen, aber im Grunde stimme ich dir da zu. Dadurch sind solche Hunde aber auch leichtführiger und lassen sich schneller beeindrucken.

  • Zitat

    Bist du dir sicher, dass der Hund wirklich vor seinen Besitzern zurückgewichen ist?
    Für mich klingt das mehr so, als ob der Hund in der Situation, in der ihr mit am Tisch saßt, sehr angespannt war, vermutlich wegen euch (als fremde Personen) und deshalb auf jede kleinste Bewegung reagiert hat und dabei auch auf Bewegungen, die von seinen Besitzern ausgingen.


    Auf mich wirkte es wie gezieltes Zurückweichen. Die gesamte Haltung änderte sich und er wirkte nicht wie ein Hund, der zurückweicht, weil er ein Spiel erwartet oder den Gang seines Menschen zur Haustür oder zum Leckerlitopf, sondern wie einer, der Angst hat.

    Was ich auch schon überlegt habe: Vielleicht hatte es auch mit diesem Tisch zu tun. Der Tisch ist ihr Esstisch und vielleicht haben sie ihn von dort wirklich mehrfach sehr grob/laut verscheucht und die Schreckhaftigkeit ist an den Tisch gebunden?

    Ich habe mir ehrlich auch gar nicht so große Gedanken über die Situation in der Familie gemacht bis ich heute gehört habe, wo sie mit dem Hund schon überall waren und dass ihn die Menschenmassen und der Lärm angeblich überhaupt nichts ausmachen.
    Da kam mir erst der Gedanke, dass zwischen dem extremen Verhalten des Hundes und diesen Ausflügen ein Zusammenhang bestehen könnte.
    Denn extrem scheu ist er schon. Sowas hab ich sonst nur bei Hunden aus dem Ausland gesehen, die zuvor kaum Kontakt zu Menschen gehabt hatten.

    Zitat

    Bei der Tricksituation hat er ja deiner Beschreibung nach keinerlei Angst vor seinen Besitzern gezeigt und meiner Meinung nach hätte er, wenn er wirklich Angst vor seinen Besitzern hätte, sie auch hier gemieden bzw. wäre gestresst/angespannt gewesen.

    Das irritiert mich auch. Das Knuddeln war nicht seins, aber er hat es akzeptiert, wie es wohl viele Hunde akzeptieren, ohne es direkt zu lieben. Aber bei den Tricks war die Schreckhaftigkeit weg. Er war vorsichtig und nicht impulsiv, aber schreckhaft war er nicht.

  • Zitat

    Ich finde an dem Mithinnehmen eigentlich nichts Schlimmes und Verkehrtes, so kann der Hund den Trubel kennen lernen. Bei einem scheinbar so sensiblen wäre es zwar vermutlich besser ihn erst schrittweise an solche Menschenmengen ranzuführen, aber den Gedanken, den die Besitzer an sich dabei hatten, finde ich gar nicht mal so verkehrt. Ich gehe z.B. extra mit meinen Hunden über solche Veranstaltungen hier im Ort, damit sie das kennen lernen.


    Es gibt viele Hunde, bei denen ich es ähnlich machen würde. Die Allegernhaber und Jedenbegrüßer würde ich wohl auch mit auf Märkte nehmen und schauen, dass ihnen niemand auf die Füße tritt oder dergleichen und sie dabei im Auge behalten. Solange sie die Situation nicht stresst und sie sich wohlfühlen und ansprechbar bleiben, wieso nicht.
    Aber bei diesem Hund :???:
    Nun kommt auch hinzu, dass er gewöhnlich auf dem Dorf lebt und ein Weihnachtsmarkt in der Stadt dann natürlich etwas ganz anders ist.

    Es ist echt kniffelig und aus der Ferne wohl kaum zu beurteilen.

  • Zitat

    Mit diesem Satz komme ich überhaupt nicht klar :schockiert:

    Der lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.


    Der soll nicht mehr aussagen, als dort wörtlich steht.
    Ich weiß nicht, was die Kinder mit ihm machen.

  • Zitat


    Auf mich wirkte es wie gezieltes Zurückweichen. Die gesamte Haltung änderte sich und er wirkte nicht wie ein Hund, der zurückweicht, weil er ein Spiel erwartet oder den Gang seines Menschen zur Haustür oder zum Leckerlitopf, sondern wie einer, der Angst hat.


    Da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Ich meinte nämlich, dass es ja sein kann, dass der Hund, als sich seine Besitzer bewegt haben bzw. aufgestanden sind, vor Angst zurückgewichen ist, aber nicht aus Angst vor den Besitzern, sondern, weil ihn die Situation allgemein so gestresst hat und er auf jede Bewegung, eingeschlossen der seiner Besitzer, mit Angst reagiert hat.
    Natürlich muss das nicht so sein, aber wäre ja vielleicht auch eine Möglichkeit.

    Zitat

    Die Allegernhaber und Jedenbegrüßer würde ich wohl auch mit auf Märkte nehmen und schauen, dass ihnen niemand auf die Füße tritt oder dergleichen und sie dabei im Auge behalten. Solange sie die Situation nicht stresst und sie sich wohlfühlen und ansprechbar bleiben, wieso nicht.


    Weißt du denn, ob der Hund nicht ansprechbar bleibt und gestresst ist?
    Und wie will man einem Hund den Stress bei so einer Situation nehmen, wenn man diese nicht übt, weil sie ihn stressen könnte?

  • Zitat


    Da hast du mich glaube ich falsch verstanden. Ich meinte nämlich, dass es ja sein kann, dass der Hund, als sich seine Besitzer bewegt haben bzw. aufgestanden sind, vor Angst zurückgewichen ist, aber nicht aus Angst vor den Besitzern, sondern, weil ihn die Situation allgemein so gestresst hat und er auf jede Bewegung, eingeschlossen der seiner Besitzer, mit Angst reagiert hat.
    Natürlich muss das nicht so sein, aber wäre ja vielleicht auch eine Möglichkeit.


    Das kann sein.

    Zitat


    Weißt du denn, ob der Hund nicht ansprechbar bleibt und gestresst ist?
    Und wie will man einem Hund den Stress bei so einer Situation nehmen, wenn man diese nicht übt, weil sie ihn stressen könnte?


    Ich weiß es nicht, deshalb frage ich hier ja.
    Ich hab nur gesehen, wie sich der Hund in der Wohnung verhalten hat und wie er zu uns Abstand hielt, obwohl wir an zwei Tagen in Folge da waren und ihn nicht bedrängt haben oder dergleichen. Wenn wir aufstanden, war er weg.
    Vom Gefühl her würde ich sagen, dass man solch einen Hund eher behutsam an Menschenmassen heranführen sollte und ich wäre nicht gleich beim ersten Stadtbesuch mit ihm über den Weihnachtsmarkt gegangen.

    Ich kenne ihn halt nur drinnen, vielleicht ist er draußen relaxter, auch in der Stadt. Aber dran glauben kann ich nicht so recht.

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