Gibt es sowas wie Eifersucht?

  • Guten Abend,

    kurz mal zum Charakter von meinem Hund:
    Sie (18 Monate) ist generell eine eher vorsichtige Hundedame. Fremde Sachen die womöglich noch Krach machen (letztens erst eine Spieluhr) werden erstmal angeknurrt und verbellt. Das legt sich aber recht schnell wenn ich ihr signalisiere das keine Gefahr von diesem unheimlichen Kram ausgeht. Auch wenn wir auf bekannten Routen unterwegs sind und da steht plötzlich ein Misthaufen, Grasschnitt, Schilder etc. was da sonst nie war, wir angebellt und wenn sie ihren gesamten Mut zusammen nimmt dann traut sie sich nach einiger Zeit mal dran zu schnuppern. ;)

    Das ich sie nicht gut sozialisiert habe kann eigentlich nicht sein ich habe im Welpenalter viel mit ihr unternommen, Welpenspielstunde, Hundeplatz dann natürlich mit in die Stadt genommen etc.
    Der Hundetrainer meinte mal ich solle das einfach so hinnehmen, es gibt Hunde die einfach so einen Charakter haben und darunter leiden tut sie ja nicht, sie ist halt nur sehr, sehr vorsichtig.

    Leider hat sich diese Unsicherheit auch teilweise auf Hundebegegnungen fest gesetzt, sie mag es partout nicht wenn ihr fremde Hunde zu nahe kommen und sie angeleint ist. Auch das akzeptiere ich soweit da es nur bei fremden Hunden der Fall ist, bei solchen die sie kennt hat sie da überhaupt kein Problem mit, bzw. bei Rüden lässt sie es sich noch gefallen und ich gehe dann mit ihr weiter wenn sie siganlisiert das der andere Hund ihr zu nahe kommt.

    Nun mal zu meiner eigentlich Frage:
    Gibt es sowas wie Eifersucht?
    Ich habe jetzt kurz hintereinander zwei merkwürdige Erlebnisse mit ihr gehabt. Mein Hund läuft eigentlich fast immer ohne Leine und wir treffen dann natürlich auch des öfteres alte Hundekumpels von ihr mit denen sie sich wirklich gut versteht. Aber sobald ich diesen anderen Hund streichel kommt meine knurrend angedüst und "verjagt" den anderen. Sobald ich aufhöre den anderen zu streicheln hört sie auch auf. :???:
    Glaubt mein Hund ich wäre sein Frauchen oder wie soll ich das verstehen?

  • möchte meine auch machen zumindest ausserhalb.
    Pflegis oder die Katzen dürfen mir gerne ihre 'liebe' zeigen ohne gestreichelt werden.
    Nur draussen soll mir keiner zu nahe kommen, das wird aber verboten.

  • Auch Eifersucht bei Menschen ist ja letztlich Verlust-Angst, Unsicherheit und Ressourcen-Verteidigung. Ich frage mich, ob ein unterbinden dem Hund wirklich zum umdenken bringt oder ob er sich einfach nicht mehr traut, es zu zeigen. Und gäbe es Möglichkeiten, an der Ursache zu arbeiten, statt die Symptome zu bekämpfen?

  • Und warum verteidigen manche Stöcke, Bälle ( oder auch Frauchen / Herrchen ) bis aufs Blut und warum juckt es andere nicht die Bohne ?

    Das hab ich mich auch schon oft gefragt.

    Sind das dann die unsicheren / sicheren Hunde ? Müssen sich unsichere Hunde darüber Sicherheit holen ?

    Außerdem ist es stark situationsabhängig.
    Mücke würd sich draussen nie um einen Stock oder ein Bällchen streiten, aber als Bandit einzog, wurde jede Ressource wichtig und "verteidigt", also eine Machtdemonstration oder auch wieder Unsicherheit wegen der neuen Situation ?

  • Zitat

    Mücke würd sich draussen nie um einen Stock oder ein Bällchen streiten, aber als Bandit einzog, wurde jede Ressource wichtig und "verteidigt", also eine Machtdemonstration oder auch wieder Unsicherheit wegen der neuen Situation?

    Bei Lucy fiel das auch auf. Es juckt sie nicht, wenn ich einen fremden Hund knuddel, sie verteidigt draußen weder Futter noch Spielzeug noch Grisu. Aber als Grisu einzog, hat sie doch demonstrativ Ressourcen zu "Erziehungszwecken" verwendet... Grisu dagegen neigt allgemein sehr zu "Eifersucht" bei fremden Hunden. Gegen Lucy oder mich/Menschen im Allgemeinen verteidigt er aber nichts. Was genau da bei ihm der Hintergrund ist, da bin ich auch am rätseln :???:. Es scheint mir schon ein wenig Unsicherheit/Wut zu sein, der andere Hund könnte "seine" Aufmerksamkeit, seine Ressourcen bekommen. Ein Hund, der sich seiner sicher ist, hat das ja eigentlich nicht nötig...

  • Zum Teil ist es Rasseabhängig,ein Herdenschutzhund,wird in der Regel einen stärkeren Schutztrieb haben.Bei Mischlingen kommt es darauf an welche "Rassegene" sich stärker durchgesetzt haben.
    Die Bindung an seinen Sozialpartner (HH),spielt ebenfalls eine Rolle.
    Und nicht zuletzt ist der "Rudelführer" souverän,oder ist er in manchen Situationen unsicher,möglicherweise versucht dann der Hund die Situation zu "retten".
    Ausserdem ist es auch noch eine Charakter/Wesensfrage,sensibel,Unsicherheit usw.
    Also DEN HUND gibt es nicht.

    Gruss
    Norbert

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