Der verdeckt arbeitende Therapiehund

  • Zitat

    aber wie kann man den Wunsch verspüren, sich zu schneiden? Das tut doch weh! :schockiert:
    Ist dann das Schmerzempfinden ausgeschaltet?


    Was geht tief im Innern vor, dass man sich sowas antut?

    es gibt verschiedenste gründe zu schneiden...

    ich hab das erste mal geschnitten nachdem ich seit monaten das verlangen hatte mich selbst zu bestrafen - aus selbsthass... dann kam n größerer streit mit der familie und dann bin ich diesem "bedürfnis" nach gegangen

    speter hab ichs dann auch aus angst vor "monstern unter meinem bett" gemacht, von den ich wusste das sie nicht da sind dessen anwesenheit ich aber zu spühren glaubte - hab ich geschnitten waren sie weg
    war ich arg gestresst wegen streit und hab mich mieß gefühlt, hab ich geschnitten und es ging mir besser
    manchmal um den inneren schmerz zu überdecken, manchmal um mich selber wieder zu spühren und in die realität zurück zu kommen... schlusendlich dann auch aus sucht...

    häufig ist es der einfachste weg um mit meinen gefühlen klar zu kommen, in den letzten zwei jahren hab ichs nur selten gemacht aber als letzes mittel wenn sonnst nix mehr geht bekomm ichs nicht aus dem kopf...

    ursache ist wohl mobbing und das gefühl nix im leben erreichen zu können was ich von meiner mutter bekommen habe weil ich mit meiner großen schwester nie mithalten konnte

    bei anderen leuten hat es aber mitunter komplett andere gründe und uhrsachen

  • So etwas wollte ich mit dem Text eigentlich gar nicht vom Zaun brechen, tut mir Leid.

    Und danke nochmal, diesmal ziehen wirs durch ... auch wenn mir meine Therapeutin noch immer nicht sagen will, was mit mir los ist.

    SVV ist etwas, das meistens viel zu spät auffällt, da es eben jeder nur in der Form vom Schneiden kennt.
    Aber man leidet auch darunter wenn man sich nicht genügend Schlaf gönnt, Kinder die sich extrem an den Fingernägel kauen oder man übertrieben Sport betreibt. Es schließt einfach alle Tätigkeiten ein, die für den Körper nicht gesund sind und die man dennoch bewusst tätigt.

    Meine Eltern haben immer weggesehen. Sie haben erst geschaltet als meine Freundin mich zu einer ehrenamtlichen Therapeutin schleppte - und selbst da musste Balou mit. Dann haben sie mich zu einer Psychiaterin gebracht und dachten, damit wäre es getan.
    Ich nehme es ihnen aber nicht übel, es ist nicht leicht mit "so jemandem" richtig umzugehen.

  • Zitat

    ... würdest uns deinen therapie-hund denn mal zeigen?

    Klar ^^

    Die Fotos sind vom Fasching 2009:

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    Und das hier ist mein persönliches Lieblingsbild, ein Schnappschuss von meinem Bruder als wir dieses Jahr im August im Zoo waren:

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  • Zitat

    Wow, voll die Schönheit :schockiert: ! Ich tippe auf Husky-Schäfer Mix???

    Genaues wissen wir nicht, er stammt aus Rumänien, aber mit deiner Schätzung bist du nicht allein ;)

    Laut einer Tierärztin ist in ihm aufgrund seiner Fellbeschaffenheit wohl ein Husky versteckt.
    Laut einer Hundetrainerin ist er ein HSH-Windhund-Mix; HSH wegen seiner Art und Weise sich zu verhalten, Windhund wegen dem Körperbau - wenn man mich fragt hat die noch nicht viele Windhunde gesehen ...
    Schäferhund schätzt jeder sofort rein ^^

    Und unser jetziger Tierarzt sagt: "Das ist ein Urhund, noch ein ganz normaler Hund" :D
    Und er tippt auf Spitz, hat aber nicht gesagt wie er darauf kommt :schockiert:

  • Nochmal zur Selbstverletzung.. an Bungee.. und alle, die es interessiert.

    Ich habe das auch eine Weile gemacht, in den späten Teenagerjahren, ich war damals so einem Dauerdruck ausgesetzt, Borderliner-Mutter, die irgendwann richtig ausgetickt ist (ich wurde teilweise stundenlang brüllend verfolgt, durfte auf der Toilette die Tür nicht mehr schließen, sie stand dann schreiend vor mir, solche Sachen.. ), dummerweise hatte sie es immer darauf angelegt, mich zum Weinen zu bringen (wobei es dann *noch* schlimmer wurde), also habe ich das alles so sehr unterdrückt, bis ich irgendwann nicht mehr in der Lage war, zu weinen.

    Irgendwann war ich auch nicht mehr imstande, überhaupt noch meine eigenen Gefühle zu erkennen, ich habe einen permanenten inneren Druck verspürt, eine Kakophonie von Gefühlen, nicht mehr einzuordnen, nicht aushaltbar. Ich fing dann irgendwann auch mit dem Ritzen an, Schmerzen hatte ich dabei keine (mit so einem Irrsinn in einem fühlt man nicht mehr viel), es war, als müsste mein Körper für mich weinen. Es hat sehr erleichtert, denn dann war einfach für eine Weile endlich Ruhe in einem. Eine zwar sehr erschöpfte und "tote" Ruhe, aber besser als der Whirlpool aus allen möglichen Gefühlen in einem.

    Es ist nicht so, als würde einen das ein Leben lang verfolgen.. als ich aus der belastenden Situation raus war, wurde es besser. Das hat natürlich Jahre gedauert (gab ja auch noch andere Probleme, Mißbrauchserfahrungen etc., die führen auch zu nachhaltigen Problemen, die eigenen Gefühle oder Körperwahrnehmungen noch spüren zu können), aber die Gefühle, das Wahrnehmen, auch das Weinen kam wieder, irgendwann sogar Weinen vor Freude. Ans Schneiden denke ich heute, über 10 Jahre später, gar nicht mehr.. ich habe es schlicht nicht nötig. Und ich habe auch keinen Kontakt mehr mit meiner Mutter. :->

    Die Seele ist schlau.. sie sucht sich Ventile und Auswege, um eine Situation, der man ausgeliefert ist, irgendwie ertragen zu können. Und wenn es Autoaggression ist, dann ist es so. Aber sie klopft immer wieder an die Tür, ob man nicht doch schon langsam bereit ist für Verarbeitung, Erinnerungen und anderes Verhalten.

    Dass sowas Modeerscheinung wird, ist natürlich tragisch - Stichwort Emos - die Gothics haben soetwas nie zelebriert, auch wenn dort natürlich auch viele sind, die ihren trüben Zustand dort frei ausleben können.

    Aber naja.. letztlich ist es einfach ein Ventil.. man kann aber lernen, soetwas in andere Wege zu kanalisieren - Kunst, Sport, Schreiben oder einfach lernen, Auszuhalten.. bis es irgendwann einfach nicht mehr nötig ist und ganz irgendwann nichtmal mehr die Gedanken daran auftauchen.

    Dazu ist es aber notwendig, dass man soweit aus der belastenden Situation heraus ist und auch nicht mehr ständig argwöhnt, dass diese wieder über einem zusammenbrechen könnte (wie z.B. Mißbrauch).. mit Therapie geht diese Verarbeitung sicher schneller, aber auch ohne geht es voran.. die Psyche ist klug. :)

    Und am Spruch "Die Zeit heilt alle Wunden" ist viel dran - manche Wunden heilen nie, das muss man einfach sagen - aber das heißt nicht, dass sie ständig weiter wehtun müssen und man nicht doch irgendwann damit leben könnte..

    Liebe Grüße,

    Monica

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