Ungenehmigter Gassigang

  • Um in dem anderen Fred nicht zu OT zu werden mache ich mal einen Neuen auf. Wir können uns nämlich nicht einigen, was die Beweggründe von Susi sind.

    Ich zitiere mich mal selber:

    Zitat

    Ich habe gerade Suchspiele gemacht. Nee nicht den Hund suchen lassen sondern ich habe gespielt "such den Hund im Dorf".... grrr

    Der Nachbar repariert seinen Zaun. Da fehlt im Moment ein Stück. Ich hab's nicht gesehen und wie üblich unterm Vormittag den Hund etwas in den Garten geschickt. Das hat Susi genutzt und sich einen extra Gassigang gegönnt.

    Erst durch den Anruf eines netten Mitmenschen erfuhr ich, daß mein Hund bei der Feuerwehr gesichtet wurde.

    Vorgeschichte: Meine Kunden lassen ganz gern mal das Gartentor offen stehen wenn sie gehen, auch ist es mir schon passiert, das ich das Tor zur Einfahrt offen gelassen habe. Deshalb habe ich mit Susi trainiert, wenn Tor offen ist, ist an dieser Stelle das Weitergehen verboten. Das klappt auch super, Susi verläßt das Grundstück auch bei offenen Toren nicht.

    Jetzt gibt es zwei Standpunkte, über die wir uns nicht so richtig einigen können:

    1. Version Hund "denkt"
    Zaun ist weg, prima, unser Garten ist jetzt größer, ich gehe halt einfach weiter.

    2. Version Hund "denkt"
    Durch die offenen Tore zu gehen ist mir verboten, mach ich auch nicht, aber durch irgendwelche Lücken zu schlüpfen ist nicht verboten, daß mache ich.

    Was meint ihr, kann ein Hund solche Zusammenhänge bilden oder eher nicht?

    Liebe Grüße

    Jan

    • Neu

    Hi


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    • Hi,

      da würd ich eher fragen, ob der Hund den Zusammenhang bilden kann, dass er nicht durch das Tor gehen darf, weil er dann "draussen" ist. Dein Hund geht eher einfach nicht durch das Tor, weil du das nicht erlaubst. Fertig. Einen anderen Grund kennt sie nicht.

      Deshalb interessiert sie diese Regel nicht, wenn es um das Loch im Zaun geht. Da gibt es kein Verbot. Das Verbot gilt für das Tor.

      Wenn du möchtest, dass sie gar nicht raus geht, müsstest du bei so vielen Gelegenheiten wie möglich üben, damit sie versteht, dass sie grundsätzlich nicht vom Grundstück darf. Aber sowas wie Grundstücksgrenzen existiert in Hundeköpfen ja eigentlich nicht.

      lg Christine

    • Hallo,
      interessante Frage...

      Hunde sind sehr wohl in der Lage in "Revier"-Grenzen zu denken, um ihnen unsere menschlichen und baurechltichen Grenzen nahe zu legen, muss man sich nur ein wenig mehr ins Zeug legen...

      Deine Hündin hat den Tor-Bereich, egal ob geschlossen oder geöffnet, mittlerweile akzeptiert, das habt Ihr ja auch lange genug geübt. Den Rest des Zaunes habt Ihr in gewisser Weise beim Üben "vernachlässigt", weil Ihr Euch da in Sicherheit gewogen habt...

      Meine Hunde haben z. B. lernen "müssen", dass Ihr "Revier" da zu Ende ist, wo der Koppelzaun der Pferde steht. Da könnten sie problemlos durchschlüpfen oder - springen und, um die Verwirrung noch zu vergrößern, durch die Zwischenzäune dürfen sie das auch, aber nicht durch den Außenzaun, der das ganze Gelände einzäunt. Das waren - je nach Hund - einige Wochen bis Monate konsequentes "Nein", Abufen und weg vom Zaun weiterlaufen, bis das so gesessen hat, dass sie auch nicht unter großer Ablenkung gegen diese Regel verstoßen...

      Genauso ist z. B. unser Zaun im Hundegarten - wo es zum Pieseln reingeht oder ins "Sommerlager" oder wo die Hunde sich aufhalten, wenn wir mit dem Bulldog rangieren - nicht wirklich Sprungwunder-Podenco-tauglich - unser Janosch könnte, wenn er wollte mit einem eleganten Sprung aus dem Stand da drüber - ABER, wir haben ein "Gentlemens Agreement" getroffen, und er bleibt innerhalb dieses Zaunes, egal, was außerhalb los ist... Das hat ein wenig Übung gekostet - intensive Beobachtung des Hundes schon rein präventiv und immer, wenn er sich dem Zaun anfangs in "eindeutiger Absicht" genähert hat, wurde er mit "Nein" belegt und vom Zaun abgerufen und anderweitig umgelenkt...

      Unser Außen-Zaun ist NEIN und unser Hundegartenzaun ist NEIN.
      Und da wir das Hundegarten-Zaun-NEIN nur mit dem Podenco geübt haben, die anderen sind nicht so sprunggewaltig, kann ich mir vorstellen, dass er auch der Einzige wäre, der wenn der Zaun eine Lücke böte, drin bliebe, weil da "NEIN" ist....

      Je konsequenter man das übt - also nach Möglichkeit jedes Durchflutschen vermeidet - desto eher verinnerlicht der Hund das.

      "Unsichtbare Reviergrenzen" - die aber durch Markierungen gekennzeichnet sind, stecken, denk ich noch in jedem Hund im "Erbgedächtnis" drin. Und im Grunde habe ich die gepieselten Markierungen nur durch ein NEIN ersetzt....

      Ich denke, Dein Hund hat in Anlehnung an Version 2 gedacht - Tor verboten, aber Rest nicht, da kam ich bisher nur nicht durch, weil der blöde Zaun im Weg war...

      LG, Chris

    • Danke für eure ausführlichen Antworten.

      In unserer Familie herrscht nun wieder Einigkeit.

      Solange der Zaun weg ist lasse ich sie halt nicht mehr ohne Aufsicht in den Garten. Extra den Fall "Zaun ist weg" trainieren werde ich nicht. Das ist ja eher eine Ausnahme.

      LG Jan

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