Wie unterdrücke ich mein intuitives Handeln?
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"Ui, die Alte is sauer. Ich geh mal hin!"
Ich schätze, genau das ist bei vielen das Problem. Ich verstehe es und unterstütze eigentlich auch die Idee, das es manchmal besser ist, wenn man sich und seine Stimmlage und all die emotionen die da mitschwingen, etwas besser im Griff hat.
Mein Großer z.B. kommt eben nicht, wenn er raushört "Ui, die Alte ist sauer"... jeder lernt das bei Hund abrufen: der Hund soll gerne kommen, wenn der Halter mißgelaunt ist oder Ärger droht, dann bleiben viele Hunde lieber auf Sicherheitsabstand.
Und das bedeutet eben, auch gerade in einer Drucksituation dem Hund beim rufen das Gefühl zu geben "komm her, hier ist es vieeeeeel besser" und nicht "komm her, ich bin sauer auf dich".Auch meine Hunde müssen mal mit meinen Emotionen, meiner Tagesform usw. klarkommen und auch ich mache vieles aus dem Bauch heraus... aber manchmal ist es besser sich zu beherrschen.
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Danke für die vielen Antworten! Ihr seid super
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Übrigens, schön zu lesen, was Ihr für Fortschritte macht!LG, Chris
Danke!
@alle: ok ich denke schon dass er in dem Moment den 'Ernst der Lage' schon erkannt hat. Er ist ja auch wirklich sofort stehen geblieben und zurückgekommen. Nun ist es so, dass ihn Katzen nicht wirklich doll interessieren. Klar sind die spannend wenn sie wegrennen aber lange nicht so spannend wie ein anderer Rüde z. B.
Stellt sich mir die Frage, ob in einer wirklich ernsthafen Situation nicht Tucker's Meinung einiges an Gewicht bekommt und man versuchen sollte mit dem 'noralen' Kommando in normaler Lautstärke zu reagieren. Obwohl ich mir nicht sicher bin ob er (derzeit) darauf hören würde. Wenn er schon in eine Beißerei verwickelt wäre sicher nicht, aber da könnte ich auch brüllen und es wär egal. Wenn die Hunde noch vor der Rauferei wären könnte es evtl. sein das er hört. Wobei ich nicht weiß worauf!
Tucker: bei mir ging es ja nicht um ein böses 'komm her ich bin sauer' sondern echt um ein erschrockenes 'nein, nicht die Katze fressen' gemischt mit 'wahhh hab ich mich selbst erschrocken'
Ich denke den Unterschied in der Stimme zwischen erschocken und böse können Hunde wahrnehmen, oder?
Hmm...ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass er 'Arbeit' und die 'normalen Kommandos' nicht mit meinem erschreckten Roockyyy verwechselt. Und gewirkt hat es ja auch
zu Glück!
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Ein bissle Bauchgefühl schadet sicher nichts, also es muß nicht alles wie in einem Trainingsvideo ablaufen.
Aber ich verstehe schon dein Anliegen, genau auch aus dem Grund den Tucker erwähnt hat.
Wie wäre es, für solche Situationen ein Stop einzuführen, das kann man auch mal energischer rufen, hauptsache Hund steht. Danach hat man sich ja meist wieder unter Kontrolle, das man ein freundlicheres Heranrufen realisieren kann.
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Tucker: ok, war vielleicht etwas zu lapidar ausgedrückt, denn natürlich hast du recht. Normalerweise denkt sich der Hund eher: "Ui, die Alte ist sauer... schnell weg!"
Glücklicherweise scheint Rocky ein netter Hund zu sein, der mit Frauchens Lautstärke (noch) nichts negatives verknüpft. Von daher hat er sich wahrscheinlich genauso erschrocken wie Baja, was in dem Fall ja von Vorteil war.
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Ich möchte mal betonen, dass Tucker (mein Großer) auch noch nie ne schlechte Erfahrung gemacht hat, selbst wenn ich mal vor Schreck laut war (was ich mir schnell abgewöhnt habe
).
Es hat sicher auch viel mit dem Charakter vom jeweiligen Hund zu tun. Ich hab hier z.B. zwei Hunde die völlig verschieden sind... Tucker, der eher unsicher ist und schon gar keinen harten Ton verträgt dafür sehr leicht zu motivieren ist und sich stark an mir orientiert.
Randy, die Selbstsicherheit schlechthin, teilw. ignorant wie die Nacht dunkel, der nen starken auftritt und ein deutliches Wort nicht nur gelegentlich verträgt sondern geradezu braucht (allerdings nicht grad beim ranrufen) sonst macht der Kerl was er will.
Würde ich mit Tucker so umgehen wie mit Randy, würde der nur noch beschwichtigend neben mir herschleichen, umgekehrt, würde ich Randy so händeln wie Tucker, würde der mich nur verarschen...Insofern ist es sicher vom einzelnen Hund abhängig, da muss man halt drauf eingehen.
Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich es einfach wichtig finde, sich selber unter Kontrolle zu haben wenn man ein anderes Lebewesen kontrollieren will.
Das dies nicht immer klappt ist klar, wir sind ja keine Steine. Und wir sind nicht an jedem Tag gleich gut drauf, das ist auch ok, da müssen Hunde auch mit klar kommen.
Dennoch sollte man sich dessen bewußt werden und im allgemeinen Umgang drauf achten. Baja ist das ja auch bewußt geworden und es hat sie irritiert.
Mir passiert sowas auch, aber ich denke mir dann halt schon während ich rumplärre "AHHH, schei**, das hätt ich mir sparen können!"Wisst ihr was ich meine? Einfach das bewußt werden über den eigenen Erregungszustand. Dieses Bewußtsein allein hilft einem auch, das öfter besser in den Griff zu bekommen.
Perfekt sind wir alle nicht und Gefühle haben wir auch alle, das Bewußtsein für die eigene momentane Stimmung kann man sich aber erarbeiten... und dadurch dann auch besser damit umgehen. -
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Tucker:
ein toller Beitrag! Sehr informativ und verständlich geschrieben! Danke!
ZitatBaja ist das ja auch bewußt geworden und es hat sie irritiert.
Mir passiert sowas auch, aber ich denke mir dann halt schon während ich rumplärre "AHHH, schei**, das hätt ich mir sparen können!"genau das ist es! Es ist mir aufgefallen (was schon etwas besonderes war) und hinterher dachte ich 'Mist, das war jetzt sicher falsch!'.
Vor allem stellte sich mir dann noch die Frage wie gehe ich in der nächsten Sekunde mit dem Hund um? Ihn loben...ähm...nichts tun...hmm...keine Ahnung...verflixt!
Und das passiert ja alles innerhalb von ca. 10 Sekunden vom Hund sieht Katz - rennt los - ich schrei - er kommt zurück - ich denk oh Mist was nun!
Und wenn man lang genug überlegt, ist der Moment in dem man reagieren kann ja auch schon rum!? Ich hatte ja sogar ne Futtertasche umund den Clicker in der Hand. Ich hätte also auch clicken + belohnen können als er bei mir war. Aber dafür war ich noch zu sehr am denken !
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Huhu,
also...
Hihi, ich reihe mich mal ein, ich plärre auch manchmal ein "Kenne-ich-gar-nicht"-Pseudo-Kommando... Grad in Situationen, die plötzlich und neu sind.
Was ich gemacht habe:
1.
Diese spontanen Wörter dann als Kommando positiv etablieren.
Bspw. sage ich heute nicht mehr "Straße" (so wie ich es mir vorher fein überlegt hatte), wenn er an der Straße stehen bleiben soll, sondern "halt", weil ich das aus Reflex ganz oft gesagt habe. Nachdem ich beschlossen hatte, "halt" zu sagen, habe ich es anstatt "Straße" brav trainiert. Jetzt kann ich es sowohl "ordentlich" als auch "aus-Schreck-plärrend" benutzen.2.
Ich habe solche "Spontan-Plärrer" dann als "Abbruchsignal" genommen und danach gaaaanz schnell ein "korrektes" Kommando gegeben (eben das, was ich als Ersatzhandlung/Folge will, bspw. "hier") und das dann positiv bestärkt.
Also so: "Neinichglaubeduspinnstbleibstehenverdammt!!!"
"Oh, ich habe geflucht. Jetzt ein ordentliches Kommando!"
"Pauli, hiiiier!" *flöt*
[Pauli kommt angerannt]
"Feeeiiiiin!" *leckerlireinstopf*3.
Wenn du jetzt herausgefunden hast, dass solche Situationen wie bspw. Katze-Sichten-Jagen öfter auftreten, kannst du dich innerlich darauf gefasst machen. Weil ich irre vergesslich bin, hänge ich mir oft Post-Its an die Leine (in deinem Fall dann wohl "Katze -> Nein, hier") und verinnerliche den Plan, wie ich in der Situation handeln will. Klappt meistens ganz gut.Und generell finde ich, dass eine Mischung aus gesundem Bauchgefühl/spontaner Reaktion und Planung(vorher)/Reflexion(nachher) optimal ist.
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Noch ein zweiter Beitrag von mir,
weshalb ich Dich, Baja, so gut verstehen kann, liegt an meinem leidenschaftlichen Jäger, dem Podenco Janosch. Wenn ich dem das 5. hintereinander ein "emotionales" JAAAANOSCH *brüll* bei Wildkontakt um die Ohren gehauen hätte, hätte er ab dem 6. Mal "gedacht": Oh, danke für den Hinweis, wo ist das Wild?.....Deshalb MUSSTE ich mir auch ganz bewußt angewöhnen (und zwar gefühlt ungefähr 30.000 Mal...) auch bei Wildkontakt das ganz stinknormale "Janosch, hier" im ganz normalen Alltagston zu sagen....
Was aber nicht bedeutet, dass ich nicht auch in manchen anderen Situationen auch mal einen gepflegten Brüller loslasse, so ganz ohne gängiges Kommando, da reicht dann der "Huch-Effekt" beim Hund aus, um mir seine Aufmerksamkeit zu schenken und dann bin ich auch wieder soweit, ein dem Hund geläufiges Kommando an den hund zu bringen...
LG, Chris
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Als Fazit würde ich mal sagen: es menschelt halt....und das ist gut so ;-)
Danke für Eure Beiträge!
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