Irrglaube bezüglich Rangordnung und Privilegien??

  • ich habe auch mal davon gehört, dass sowas bei den amerikanischen timber-wölfen vorkommen soll.
    da ziehen zwei weibchen manchmal zur gleichen zeit junge welpen groß.
    und dementsprechend groß ist dann der welpenbestand im wolfsrudel. werde gleich mal den artikel lesen, ist ein interessantes thema.

    liebe grüße

    und euch allen ein schönes wochenende! :smile:

  • Hallo,
    ich persönlich seh das so, dass ich mir alles reinzieh, was ich an solchen Studien kriegen kann. Die andere Frage ist dann halt, was man daraus macht...Leider habe ich weder Verhaltensbiologie noch Zoologie studiert, aber solange die Herrschaften untereinander sich noch nicht mal einig sind oder z. T. völlig konträre Meinungen vertreten (alle mit Studien unterlegt, klar...), bleibt mir doch eh nur übrig, zu überlegen, was auf unsere Hunde davon zutreffen könnte oder zu entscheiden, was davon auf unsere Situation mit Haushunden überhaupt übertragbar ist....

    Jedenfalls lese ich solche Studien immer wieder gern, also danke für den Link und mehr davon...

    LG, Chris

  • Ja, der link ist klasse, vielen lieben Dank an Quebec :smile:

    Der Hintergrund, weshalb ich diesen Thread hier gestartet habe ist, dass immer wieder von usern dieses Forums behauptet wird, dass ein Hund NICHT unnatürlich lebt, wenn man ihn nicht "zum Zuge" kommen lässt, weil in der Natur ja auch nur die Alphatiere kopulieren. Dieses Argument wäre ja erschlagen, wenn das stimmt, was ich in meinem Eingangspost geschrieben habe.

  • Mal halbernst: Dann schweigen wir lieber still und lassen den Thread hier unauffällig verschwinden, sonst gibt es außer den "einmal sollte eine Hündin einen Wurf haben-Welpen" auch noch ganz viele "mein Hund soll natürlich leben-Welpen"...

    Und wieder ganz ernst:
    Aber wie immer bei solchen Studien an Wölfen, bleibt die Frage offen, inwieweit wir diese Ergebnisse tatsächlich zu 100% auf die Haushunde übertragen können/dürfen/sollen - auch wieder ein Thema, bei dem sich noch nicht mal die Verhaltensforscher einig sind.

    Und auch in der genannten Studie sind so Redewendungen zu finden wie "ich stelle die Behauptung auf", was für mich in erster Linie eines bedeutet, nämlich dass das, was man wahrnimmt, in Listen packt und nach Farbe und Größe sortiert, immer noch eine Menge Platz für kreative Interpretationen bietet....

    Wenn es tatsächlich so wäre, dass es unnatürlich ist für einen Haushund, sich nicht fortzupflanzen, was wäre denn die Konsequenz für uns daraus?

    zigtausende von Welpen
    Kastration von Nicht-Zuchttieren

    Was noch? Mehr fällt mir aus dem Stehgreif nicht ein, Euch?

    LG, Chris

  • Ja Chris, das ist ja die Crux: schreibt hier jemand was über Kastra, wird er rund gemacht, schreibt einer was über Unfallwurf, wird er ebenfalls rund gemacht, wo ist da die Mitte? Wahrscheinlich in einem allzeit unfehlbaren Herrchen/Frauchen. Aruna war vor Kurzem läufig, es war für sie eine Qual nur an der Leine laufen zu müssen. Sie spurtet sooo gerne wie ein Derwisch über Felder und Wiesen, was sie nun drei Wochen nicht machen konnte. Sie war am Schluss ihrer Läufigkeit schon ganz depressiv vor lauter unausgelebtem Bewegungsdrang, und ich bin in einem Alter, in dem ich nicht mehr kilometerweit joggen kann.....


    Wenn jetzt einer schreibt, dann sollte ich in dem Alter keinen Junghund anschaffen, flipp ich aus! :headbash:

    ..denn ansonsten klettern, turnen und abenteuern wir noch jede Menge herum! ;)

  • Zitat

    von usern dieses Forums behauptet wird, dass ein Hund NICHT unnatürlich lebt, wenn man ihn nicht "zum Zuge" kommen lässt, weil in der Natur ja auch nur die Alphatiere kopulieren.


    Wo mir dann auch wieder meine schonmal gestellte Frage einfällt: Können Hunde sexuell gefrustet sein - was gleich total verneint wurde: sowas würden sie nicht empfinden... :???:
    Kastriert wird Max auf jeden Fall nicht mehr!

    McChris: du hast vollkommen recht diese Diskusion kann auch wieder schnell "nach hinten los gehen"

  • Bei jedem hoch entwickelten Tier ist der Sexualtrieb mMn. als Grundbedürfnis fest verankert, denn wenn das nicht so wäre würde ja die Art aussterben. Die Natur hat schon dafür gesorgt, dass sie das im allgemeinen nicht tut, deshalb denke ich, dass ein Hund sehr wohl gefrustet sein kann, wenn er sehr triebig ist und diesen Trieb nie ausleben darf. Übrigens: Wenn Aruna keine weiteren Beschwerden während ihrer Scheinträchtigkeit bekommt, die jetzt unmittelbar bevor steht, bleibt sie auch intakt...und decken lassen werden wir sie auch nicht. Damit niemand falsche Schlüsse aus meinen Postings zieht!

  • Hallo Aruna,
    für mich gehört die Frage, ob ich meine Hunde zwecks Mehrhunde-Haltung in meinem Fall kastrieren lasse (Antwort: ja), aus genau diesen Gründen auch gar nicht zur Diskussion gestellt...

    MEINE Situation, sowohl wohnlich, vom täglichen Umgang her, von der Hundegruppe her und alles, was dazu gehört, kann ICH gar nicht so detailliert schildern, wie es nötig wäre, damit alle, aber auch wirklich alle, die es lesen würden, meinen Gedankengänge bezüglich Pro und Kontra und nach gründlicher Abwägung, folgen könnten....

    Also lasse ich es.

    Jetzt hier unter uns, schreibe ich Dir, dass 4 meiner 5 Hunde kastriert sind, weil ich ansonsten weder die räumlichen Möglichkeiten hätte, die Hunde bei Bedarf zu trennen, weil es ihnen 2 x jährlich für einige Wochen eine erhebliche Einschränkung an Lebensqualität bescheren würde, weil ich die gesundheitlichen Risiken einer Kastration abgewogen habe und geringer einschätze als den weiteren Aufenthalt in einem spanischen Auffanglager, weil unsere Hunde fast den ganzen Tag bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten mitlaufen und ich nicht arbeiten könnte, wenn ich ständig Verhüterli spielen müsste und noch ein paar andere weils...

    Für mich ist lediglich wichtig, ob sich jemand intensiv mit der Frage nach Vor- und Nachteilen einer Kastration in seinem besonderen Fall beschäftigt hat.

    LG, Chris

  • Finde ich völlig okay, Chris. Da hat niemand rein zu reden. Und der Quatsch mit dem:"das ist verboten" stimmt ja eh nicht, denn im Tierschutzgesetz steht eindeutig drin, dass man zur Vermeidung von Nachkommenschaft sehr wohl einen Hund kastrieren lassen darf. Ich finde auch eine Haltung bei einem guten Herrchen/Frauchen, der aus den von dir genannten Gründen um eine Kastra nicht herum kommt für einen Hund erheblich besser als das Leben in einem TH!

  • Wow, eine Doku mit David Mech, da habe ich ja was versäumt!

    David Mech ist ja nicht "Irgendwer" sonder doch einer DER Wolfsforscher im amerikanischen Raum, und das schon seit Jahren.

    Und zu der "Hunde brauchen Sex" Diskussion: wenn ich da mit artgerecht komme, muss ich es auch artgerecht finden, wenn ich dann die Welpen töte, weil mir der Wurf nicht in den Kram passt. Weil im Wolfsrudel machen sie das ja auch :roll: ....

    Na klar sagt ein rangniedriger Wolf nicht einfach so "ich mag keine läufigen Wölfinnen". Er wird einfach so massiv von den Ranghohen unterdrückt, dass er im (für ihn) besten Fall gar nicht auf die Idee kommt. Und auch das muss man doch nicht nachmachen, nach dem Motto artgerecht...

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