wieso hunde züchten wenn millionen auf ein zuhause warten?

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    Ja das versteh ich schon..hach ich kann mich doch schriftlich so schwer ausdrücken...früher wurde doch auch nicht so viel geröngt und getan... ist man heute nur schlauer und kontrolliert deshalb..oder muss man die ganzen Linien verfolgen gerade weil so viel gezüchtet wurde *ohweia* ich hoff mich versteht jemand..


    Jup, hat man früher nicht.
    Aber früher wurde auch ganz anders selektiert.
    - Erstmal über die Arbeitsleistung: Ein Goldie, der tagtäglich zur Jagd geht und da schwere und anspruchsvolle Arbeit bei jedem Wetter, auf schwierigem Gelände und bei fiesen Temeraturen verrichtet, wird verschleißbedingt viel früher Probleme mit eventuell nicht einwandfreien Gelenken bekomme als einer, der das erste Jahr keine Treppen steigt, danach lebenslänglich gepflegt spazieren geht und 3 mal die Woche ein Dummy bringt. Und somit wahrscheinlich noch vor Zuchteintritt "aussortiert". Bei einem "Hobyhund" ohne wirklichen Arbeitseinsatz kann man einfach diese Probleme nicht vor Zuchteindsatz entdecken, wenn mit 10 dann mal die klinischen Anzeichen einer HD auftreten, hat der Rüde uU schon 10x gedeckt und seine Veranlagung vererbt.
    - Dann durch fehlende Behandlungsmöglichkeiten: Vor 50, 30, 10 Jahren gab es viele medizinische Verfahren noch gar nicht. Man konnte nix verschleiern. Wenn der Hund lahm geht, geht er lahm und zwar für den Rest seines Lebens. Inzwisch kann mann ja durchaus mal bei einem "tollen" Zuchttier was korrigieren lassen, was dann nachher keiner mehr merkt, was sich aber trotzdem an die Nachzucht vererbt. Zu langes Gaumensegel z.B, oder Ektropium. Außerdem hat man sich früher oft gar nicht die Mühe gamacht, nen "Schwächling" oder "Krüppel" durchzufüttern. Heute geht alles mögliche in die Zucht, auch bei seriösen Züchtern, was vor 50 Jahren vielleicht gar nicht erwachsen geworden wäre.
    - Und bei vielen Rassen wird auf Formwerte auch einfach zu viel Wert gelegt und die Genpools sind zu eng, so das sich 1001 Möglichkeiten für Defekte aller Art ergeben, einerseits durch übertriebene Anatomie, anderseits auch auf Basis von Missbildungen der Stoffwechselerkrankungen. So kommt es dann, dass ein Champion, obwohl es "insidern" vielleicht sogar bekannt ist, dass er Epileptiker ist, noch in die Zucht geht, weil er so tolle Titel hat und sich die Nachkommen für viel Geld verkaufen lassen.
    Das hat natürlich mit seriöser Zucht auch nix mehr zu tun, aber wo Geld im Spiel ist...


    Bei Rassen von mehr auf eine funktionelle Anatomie geachtet wird und man eine gewisse Selektion auf bestimmte körperliche Leistung hat, hat man meist weniger Probleme mit orthopädischen Erkrankungen, weswegen man z.B bei den Windhunden oder Huskys aus Leistungszucht nicht auf HD und ähnliches untersucht:
    Es kommt einfach kaum mal vor.
    Dagegen hat man da an mancher Stelle z.B wieder das Problem zu kleiner Populationen und zu enger Zucht und dadurch z.B PRA beim Sloughi oder Autoimmunerkrankungen beim Saluki. Sowas kann sich in einer kleinen Population einfach rapide schnell ausbreiten und man kriegt es nur schwer wieder raus, denn würde man alle Verwandten erkrankter Tiere rauswerfen, könnte man danch vielleicht noch mit ner Hanvoll Tiere weiterzüchten. So bleibt nur, z.B. bei der PRA, homozygote (also erkrankte, die nix anderes vererben können als "krank") Tiere komplett auszuschließen, und heterozygote (also nicht erkrankte, die aber genetische Merkmalsträger sind) nur mit freien zu verpaaren.
    Und dafür muss man testen...


    Dass bestimmte Erkrankungen bei manchen Rassen gehäuft vorkommen sollte aber nicht dazu verleiten, Rassehunde generell als krank darzustellen. Es GIBT einige sehr kranke Rassen (keine Beispiele hier, sonst fühlt sich irgendwer mit Sicherheit persönlich angegriffen).
    Aber die meisten Rassen haben 1 bis 2 Probleme, die man oft durch ausgiebiges Studium von Linien und Abstammungen sogar vermeiden kann und sonst nur sehr wenige. In Rassehundepulationen hat man halt meist definierte Probleme, Mixe sind in der Hinsicht eher Ü-Eier...

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    Ich habe jetzt den 4. Boxer, vom Züchter, habe nie vor zu züchten, trotzdem lasse ich alle vorgesehenen Untersuchungen machen
    und diese Daten gehen auch an das Zuchtbuchamt.


    Vor 35 Jahren wurde unser Hund auch geröngt und die Daten gingen an den Boxerclub - und trotzdem ist die HD bei den Boxern bis heute noch weit verbreitet.


    Zitat

    ich glaube kaum, dass jemand sich die mühe macht, diese röntgenfotos etc. von einer offiziellen und sachkundigen stelle auszuwerten. denn viele tierärzte haben nicht die möglichkeit eine richtige auswertung zu machen.
    einen rüden/hündin aus der zucht zu nehmen, hat den nachteil, dass der züchter eben nicht mehr weiterzüchten darf.
    die vermehrer züchten mit den kranken aber dennoch weiter.
    die meisten dieser vermehrer/ups/bauernhof würfe landen dann im tierheim.


    Die Untersuchung sollte man schon von einem Facharzt machen lassen, der darauf spezialisiert ist - da ist das abschliessende Gespräch über den Zustand der Hüfte im Preis inbegriffen - so war es jedenfalls bei uns. Meine Tierärztin hat uns überwiesen, sie macht diese Aufnahmen nicht selbst.


    Was heisst, der Züchter DARF nicht mehr mit dem kranken Hund züchten ? Er sollte doch so viel Verantwortung haben, ihn nicht mehr in der Zucht einsetzen zu WOLLEN.


    Zitat

    In der Praxis ist es ein Nachteil für dich, wenn du das Risiko einen Hund aus der Zucht zu nehmen, den du ohne Untersuchung noch verwenden könntest. Für die Rasse ist es ein Vorteil. Dazu braucht es aber Verantwortungsbewusstsein.


    Aber das genau setze ich doch voraus, wenn ich einen Hund beim Züchter hole. Schliesslich wirbt er doch damit und ich zahle doch auch den angemessenen Preis, in dem die Kosten für ärztliche Untersuchungen der Eltern beinhaltet sind.

    Zitat

    Und wenn ich auf die Hundeplätze schaue, dann laufen die Rassehunde dort meist untersucht, die Mischlinge meist nicht. Scheint aber kein Problem zu sein, wenn Mischlinge sich die Knochen kaputt machen... :???:


    Wenn ich mir unseren Hundeplatz anschaue, ist der Grossteil der Mischlinge auch vorab untersucht worden, ob sie für den Leistungssport gesundheitlich fit genug sind. Incl. HD und Co. Ich schicke doch keinen Hund z.B. auf die Rennbahn, ohne nicht vorher das Herz schallen zu lassen. Ich verweigere doch dem anderen Familienhund nicht diese Untersuchung, weil ich mit ihm keinen Sport machen möchte und er ein Mischling ist.


    Zitat

    Und wenn man so ihn Foren liest und sich mit den Leuten draußen unterhält, dann sind die Mischlingseltern immer gesund, nur untersucht sind sie nicht...


    Wenn ich in diesem Forum die letzten Einträge lese, habe ich das Gefühl, dass es gar nicht vorrangig um die Gesundheit des eigenen Hundes geht, sondern nur um die Rückmeldung an den Züchter. Das wäre für mich zumindest zweitrangig, es geht doch in erster Linie um den eigenen Hund und dessen Gesundheit. Mein Hund wird seine Gene nie vererben, trotzdem ist sie geröngt, geschallt worden - und das, ohne Mitglied in einem Verein zu sein.


    Und ich glaube nicht, dass ich eine der wenigen bin, die keine Unterschiede zwischen Rassehund und MIschling macht, was regelmässige Vorsorgeuntersuchungen Skelettapparat und Organe betrifft.


    Mich ärgert es eben schon ein bisschen, dass hier Hundehalter mit Mischlingen so hingestellt werden, als hätten sie an der Gesundheit ihrer Hunde nicht das gleiche Interesse wie Rassehundebesitzer. Dem ist nämlich nicht so - zumindest was mich betrifft.

  • Zitat


    Mich ärgert es eben schon ein bisschen, dass hier Hundehalter mit Mischlingen so hingestellt werden, als hätten sie an der Gesundheit ihrer Hunde nicht das gleiche Interesse wie Rassehundebesitzer. Dem ist nämlich nicht so - zumindest was mich betrifft.


    Nicht ärgern...wir selbst wissen ganu das wir das bestmögliche für unsere Hunde tun / getan haben/ tun werden ..wie auch immer.
    Wenn ich mir überlege was mein Sheelchen mich an Geld gekostet hat :roll: und ich würds immer wieder tun.

  • Zitat

    Nicht ärgern...wir selbst wissen ganu das wir das bestmögliche für unsere Hunde tun / getan haben/ tun werden ..wie auch immer.
    Wenn ich mir überlege was mein Sheelchen mich an Geld gekostet hat :roll: und ich würds immer wieder tun.


    Ja eben, EURE Hunde, die anderen interessieren euch nicht.
    Das ist der Unterschied.
    Mich interessieren die Generationen vorher und hinterher sehr, auch wenn ich die einzelnen Hunde nie kennenlernen werde. Aber deren Gesundheit und Wohlergehen liegen mir sehr am Herzen.


    LG
    das Schnauzermädel

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    oder Autoimmunerkrankungen beim Saluki.


    entschuldige maru, aber den muss ich dir wieder rein hauen!
    diese erkrankungen kommen in bestimmten linien vor, man weis z.t. sogar die vererber, also das hat jawohl nichts mit der rasse an sich zu tun ;)


    und z.b. den genpool könnte man beim saluki und sloughi durchaus vergrößern, wenn man denn wollte! viele züchter wollen ja leider keinerlei importe aus den ursprungsländern, was man aber z.b. anhand der autoimmunerkrankungen in bestimmten linien, wo man davon z.t. ausgeht, dass sie vom import kommen erklärt.
    man reduziert hier also bewusst den genpool ;)

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    Vor 35 Jahren wurde unser Hund auch geröngt und die Daten gingen an den Boxerclub - und trotzdem ist die HD bei den Boxern bis heute noch weit verbreitet.


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    Schade das du auf dem Stand von vor35 Jahren stehen geblieben bist, denn durch die strengen Untersuchungsvorgaben sind die Erbkrankheiten stark zurrückgegangen.

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    Ja eben, EURE Hunde, die anderen interessieren euch nicht.
    Das ist der Unterschied.
    Mich interessieren die Generationen vorher und hinterher sehr, auch wenn ich die einzelnen Hunde nie kennenlernen werde. Aber deren Gesundheit und Wohlergehen liegen mir sehr am Herzen.


    LG
    das Schnauzermädel


    Ich kenne die Generationen vor meinem Hund nicht. Und welche danach gibt es nicht, weil sie sich nicht reproduzieren wird.


    Deine falschen Unterstellungen in Bezug auf meinen Rassehund jedoch darfst Du getrost stecken lassen. Auch ich bin sehr am Wohlergehen der Rasse Whippet interessiert - deshalb ist MEINE Hündin nicht in die Zucht gegangen.

  • mollrops und Audrey II
    Ich möchte mich an der Diskussion nicht beteiligen weil schon alles gesagt wurde..von euch.
    Danke dafür. Ich bin voll und ganz eurer Meinung...


    Meike *mit zwei Mischlingshunden aus Spanien und Griechenland, die auch beim TA waren...zum schallen, röntgen und co. Und die ich immer wieder einem Zuchthund vorziehen würde*

  • Zitat

    Ich kenne die Generationen vor meinem Hund nicht. Und welche danach gibt es nicht, weil sie sich nicht reproduzieren wird.


    Deine falschen Unterstellungen in Bezug auf meinen Rassehund jedoch darfst Du getrost stecken lassen. Auch ich bin sehr am Wohlergehen der Rasse Whippet interessiert - deshalb ist MEINE Hündin nicht in die Zucht gegangen.


    Ich habe nichts unterstellt, ich habe den Unterschied herausgestellt, das war alles. ;)
    Wenn du dich davon angegriffen fühlst, dann kann ich da nichts für.


    LG
    das Schnauzermädel

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