das berufsbild: "tierheilpraktiker_in"

  • Hey,
    Ich stehe zur Zeit vor exakt dem gleichen Problem wie du (außer dass ich die Option auf Veterinärmedizin gleich von vornherein ausgeschlossen habe ;-) ).
    Also erstmal: Wenn du eine Ausbildung zum Tierpfleger machst, dann kannst du auch gleich mit dem THP anfangen, du wirst damit nicht mehr verdienen und es gibt keinen Job. Außerdem ist es auch nicht für alle Leute leicht damit klarzukommen, dass eine Ausbildung zum Tierpfleger, egal ob Pension/Tierheim oder Zoo NUR Putzen in der Praxis beinhaltet. Und ob man das mit so einem guten Abi sich jetzt als Berufsziel vorstellt? Ich glaube nicht. Da ist es schon besser, wenn man diesbezüglich lieber Praktika macht.
    Ich habe auch in den letzten Tagen, Wochen, Monaten ausgiebig im Internet recherchiert, es gibt durchaus Menschen, die vom THP leben können. Nicht viele, aber es gibt sie. Auf der anderen Seite hat man dann aber auch grausig gemachte Internet-Seiten mit furchtbar vielen Rechtschreibfehlern, mich persönlich würde sowas als potenzieller Kunde sofort abschrecken.
    Wie gesagt, ich bin mit meiner Entscheidung auch noch nicht weiter, das Anmeldeformular liegt hier ausgefüllt auf meinem Schreibtisch, nur abgeschickt habe ich es noch nicht ;-).
    Jaja, das liebe Geld.... :/

  • Rodaneze hat recht, willst du wirklich mit einem Abi eine Ausbildung als Tierpflegerin machen?


    Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze sind extrem rahr und die Arbeit besteht hauptsächlich aus Putzen und Futter zubereiten (kenn mich da aus, hab nen Praktikum im Zoo Belrin gemacht).
    Das ist teilweise auch sehr anstrengende Arbeit (wer Pferdeboxen ausmistet weiß wovon ich rede ;) ).


    In Richtung Klinik und Forschung, gibt es die meißten Plätze, nach deinen Aussagen wäre das nichts für dich, denn hier musst du Tiere töten, bei Versuchen mithelfen teilweise unter Quarantänebedingungen arbeiten (Mundschutz, Kittel, handschuhe, Haarnetz oder sogar Vollanzug).


    Es gibt mehrere Sparten in dem Beruf des Tierpflegers:


    - Zoo/Tierpark (speziell Aquarientierpfleger)
    - Tierheim/Tierpension (das hätte ich vielleicht gemacht, wenn ich damals gewusst hätte, dass es diese Sparte gibt :D )
    - Klinik/Forschung



    Zum Beruf der Tierarzthelferin


    Hier gibt es hinterher tolle Weiterbildungmaßnahmen, die auch sehr gefragt sind (Homöopathie, Physiotherapie).


    Das Berufsbild wäre für mich nichts: Tiere festhalten, warten bis der TA dir sagt was du zu machen hast :roll: , die meißten Halter sagen dir nicht mal Hallo oder Tschüss :lol: und dann dieser Schreibkram.......


    Tierärztin wollte ich nicht werden, weil man entweder der Buhman der Tiere ist oder es mit kranken, leidenden Tieren zu tun hat.


    Ich würde dir immer raten vorher ein Praktikum zu machen (am besten in mehreren Betrieben), dann eine Ausbildung anfangen und dann hinschmeißen ist gegenüber anderen, die das unbedingt machen wollen nicht fair.


    Wie wär´s denn mit einem Studium in Biologie???

  • Sowohl beim Tierpfleger, als auch beim TA-Helfer ist die Bezahlung mieserabel und die Chancen nach der Ausbildung einen Job zu bekommen eher rar. Ich arbeite selber als Tierheilpraktiker, leben könnte ich davon auf gar keinen Fall. Ich kenne Kollegen die das Hauptberuflich machen. Allerdings haben die alle einen Vollverdienenden Partner.... Ich weiß das es schwierig ist für sich das richtige zu finden. Würde dir aber auch raten zu Studieren (Bio?) und dich dann weiter zu orientieren. Es gibt Biologen die arbeiten als Verhaltensforscher usw.

  • Eine Freudin von mir ist THP (fängt jetzt mit eigener Praxis an), die hatte mal so ein Existenzgründerseminar mitgemacht und da wurde ihr gesagt, dass dass Höchste der Gefühle im Bereich der 2000 Euro Verdienst sei, da müßte man aber voll ausgebucht sein mit Patienten. Ob das so stimmt, weiß ich nicht. Ich habe Biologie studiert, hätte auch lieber Tiermedizin gemacht, aber Operieren, Schlachthof und Einschläfern schrecken mich absolut ab. Deswegen habe ich auch vor, jetzt den THP zu machen und irgendwann bei meiner Freundin einsteigen. Also ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ein Studium der Biologie kein wirklicher Ersatz für Tiermedizin ist, zumindest nicht für mich. Die Berufschancen in der Verhaltensbiologie sind soweit ich weiß sehr schlecht. Hab mich auf Molekularbiologie spezialisiert, meine Dr.-Arbeit in der Medizin gemacht und merke eben jetzt, dass ich ohne meinen Hund nicht mehr sein will und langfristig auch mehr Hunde haben will und diesbezüglich gerne halbtags als Biologin und den anderen halben Tag als THP arbeiten will, wo ich dann hoffentlich meinen Hund eben bei mir habe. Von daher setz ich mir mal ein Lesezeichen hier :-). THP sollte man wohl nur machen, wenn man ein zweites berufliches Standbein hat, denn selbst wenn man Vollzeit als THP arbeiten will, braucht man dafür Jahre, um sich das praktische Wissen anzueignen und einen Kundenstamm aufzubauen. Meine Freundin hat vor 4 Jahren ihre Ausbildung abgeschlossen und jetzt ihre Praxis angemeldet, arbeitet aber noch halbtags als Biologin. Es scheint ein sehr langsamer Prozess zu sein, bis man eine Praxis hat und einen fesen Kundenstamm und und und...

  • ich habe ja die hoffnung, auch anderweitig nebenbei verdienen zu können. eben wie gesagt barfpläne bei krankheit zu erstellen oder auch seminare zu geben, vielleicht sogar zu unterrichten. mein traum wäre es ja irgendwann mal ein buch zu schreiben ;)


    ich bin noch ziemlich jung (21), mein abitur ist ganz gut und ich weiß, dass mir einige türen offen stehen. ich habe jetzt ein jahr lang eine sozialwissenschaft studiert, aber mir fehlt einfach der praxisbezug. ich bin damit nicht glücklich geworden... und ja, ich könnte noch etwas anderes studieren aber es kommt doch nur sehr wenig für mich in frage. über biologie habe ich auch schon nachgedacht aber selbst da müssen soweit ich weiß tiere seziert werden. außerdem ist ein direkter erfolgreicher berufseinstieg auch nach einem studium heute bei weitem nicht mehr gegeben. ein risiko ist immer da.


    ja, dann dauert es eben etwas bis ich von dem beruf leben könnte aber das wäre es mir wert. dann mache ich halt irgendwas nebenbei, das mir nicht hundertprozentig zusagt, so lange ich die aussicht habe, dass ich das nicht mein leben lange machen muss ist das okay. und wenn ich tatsächlich in 2 berufen geschult wäre (tierheilpraktikerin und tierphysiotherapeutin) dann hätte ich ja quasi zwei jobs, würde das nicht reichen? :roll:


    die ersten jahre hast du ja denke ich zumindest kaum ausgaben weil du dir ja noch keine praxis leisten musst/ kannst sondern erstmal mobil arbeitest. das klingt jetzt vielleicht kitschig, aber ich will mit meinem beruf nicht reich werden, nur glücklich :hust:


    und ein großes plus wäre natürlich auch, dass ich meine hunde immer dabei haben könnte und kaum mehr tierarztgebühren zahlen müsste :lol:

  • Also in meiner THP-Ausbildung haben wir auch Tiere seziert... Meine Hunde kann ich meistens nicht mit zur Arbeit nehmen, ich mache Hausbesuche, meistens kann der Hund da nicht mit, muss also Zuhause bleiben oder im Auto warten. In Reitställen geht das manchmal, heist aber meist angebunden warten. Die Ernährungsberatung gehört zur Arbeit dazu und zählt für mich nicht als Nebenverdienst, genau wie das geben von Seminaren. Buch schreiben ist schön, aber reich wird man davon auch nicht. Ich fände es auch toll, von dem Beruf leben zu können, aber denke nicht das es klappen würde. Hier in der Gegend gibt es viele THP und Tierphysiotherapeuten. Durch meine Arbeit als Reitlehrerin hatte ich einen guten Einstieg, aber trotzdem... THP ist ein schöner Beruf und auch Berufung, aber versteif dich nicht zu sehr darauf, davon leben zu können. Kannst du dir zwei Ausbildungen leisten? Eine gute THP und Tierphysiotherapeuten-Ausbildung kostet ein kleines Vermögen + unbezahlte Praktika. Ich konnte das nur von einem anderen Beruf bezahlen.

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