Rudelproblem: Alter Stinker gegen Rudelchef *lang*
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Es ist schon richtig, ihm zu zeigen, dass du das nicht möchtest. Das sehe ich auch so. Wenn mein kleiner Terrorist meint, er muss mal einen anderen anstänkern, weil er vielleicht unsicherer ist, dann stelle ich mich vor den anderen und dränge ihn weg bzw. schicke ihn ab. Aber vielleicht ist es bei Berny ja auch eine gewisse Unsicherheit. Aber das kann außer dir hier niemand beurteilen.
Du hast ja wirklich eine kleine Meute zu Hause. Ich weiß nicht, ob du das Buch kennst - "Ausdrucksverhalten beim Hund - Mimik und Körpersprache, Kommunikation und Verständigung" von Dorit U. Feddersen-Petersen. Es ist ein wahnsinnig interessantes Buch, das das Rudelleben wirklich in allen Facetten und Kleinigkeiten beschreibt. Es ist faszinierend wie alleine das "Aufreißen" des Fangs in Drohsituationen beschreibt, ob es ein sicheres oder unsicheres Drohen ist z.B. Wie und welche und wieviele Aktivitäten im Rudel unter den Rudelmitgliedern passieren und in welchen Beziehungen. Alle Körpersignale sind in Kleinarbeit beschrieben. Ich beobachte seit dem viel in der Gruppe, wenn wir mit vielen Hunden unterwegs sind. Und man sieht Dinge, die einem vorher gar nicht aufgefallen sind. Also, falls du es noch nicht gelesen hast: Daumen hoch von mir für das Buch!! Sind zwar 40,- Euro, aber gut investiert. Allerdings findet man darin keine konkreten Erziehungstipps, sondern "nur" das Verstehen der genannten Ausdrucksformen. Aber klasse...
Liebe Grüße,
Anja - Vor einem Moment
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Hallo,
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So, ich gebe mal ein Update!
In den letzten Wochen habe ich versucht, in Anwesenheit der Huskies wirklich betont auf Berny einzugehen (kuscheln,...) SOLANGE er keinen Murrer von sich gab. Murrte er Jaakko an, musste Berny gehen.
Draussen wird Berny weggeschickt, wenn er versucht Jaakko den Weg abzuschneiden. Wenn Jaakko lauft, und Berny schielt ihm knurrend hinterher, rufe ich ein scharfes "Berny!", und er schaut schnell weg, beschwichtigt und kommt zu mir.
Beim Füttern muss Berny im Platz 5 Meter entfernt warten. Lass ich ihn frei, stolpern die Huskies in der Aufregung (sie schauen mir zu beim Näpfe füllen) hin und wieder über ihn, und ich will nicht, dass es da zu Missverständnissen kommt.
Berny bekommt NICHT mehr als erster. Ich gebe normalerweisse nach Futtermenge (der, der am Meisten bekommt, bekommt als erster), aus rein organisatorischen Gründen (so weiss ich welcher Futternapf für wen ist). Berny bekommt also als Vorletzter (vor der Katze). Ich wechsle aber auch oft, weil ich nicht will, dass sie sich an eine fixe Reihenfolge gewöhnen.
Berny mag Jaakko nicht, das wir sich wohl nie ändern. Es ist aber echt gut managebar. Ich kann sie alle zusammen laufen lasse, zusammen spazierengehen, zusammen füttern und zusammen ins Haus lassen. Hin und wieder murrt Berny halt beim ANBLICK von Jaakko
... dann muss er vom Sofa runter, oder ich schicke ihn weg von mir.
Auch wenn Berny zu meinen Füssen liegt, darf Jaakko herkommen und sich von mir streicheln lassen (das ist neu!). Er schaut zwar böse, murrt hin und wieder leise (dann muss er gehen), tut aber sonst nix.
Wenn ich die Hunde nach dem Spazierengehen ins Haus lasse, lasse ich NICHT mehr Berny als erster rein. Er bleibt dann nämlich hinter der Tür stehen, und macht dann Jaakko an (böser Blick, eventuell leises Knurren), wenn der rein will.
Was sicher auch geholfen hat, war eine intensive Rimadyl-Kur mit Berny zu machen. Jeh mehr Schmerzen er hat, desto ungeniessbarer wird er halt auch.
Berny wird nie ein Hundefan werden, und ein Rudelleben wird er auch im besten Fall ertragen, aber nie so richtig mögen. Er hatte halt in seiner ganzen Jugend sehr wenig Sozialkontakt und einfach echte Kommunikations-defizite.
Und der Fakt, dass Jaakko unkastriert ist, das wirkt auf Berny als hätte Jaakko ein fettes "FEIND" Schild auf der Stirn. Jaakko kann sich verhalten wie er will, Berny mag ihn nicht.
Was halt schade ist, ist dass wir eigenlich gerne eventuell noch einen Welpen dazunehmen würden. Und wir da eher an einen Rüden denken, weil wir nun mal schon zwei recht junge Weibchen haben, und 2 ruhige, sehr sozialkompetente (Husky)-rüden. Nur wenn der Rüde in die Pubertät kommt... er wird lernen, dass er Berny in Ruhe lassen soll, aber wird Berny ihn auch in Ruhe lassen??
Wenn er sich dann dem anderen Rüden auch wie Jaakko gegenüber benimmt, dann Mahlzeit. Das will ich dann nicht.
Obwohl dann der Altersunterschied auch wieder grösser ist, und sogar pöbelnde Junghunde sind Berny komplett egal *immer diese Jugend!*.
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Hallo Iris,
ich finds toll, dass du Fortschritte bei Berny siehst!
Meinst du nicht, wenn ein Rüdenwelpe bei euch einzieht und Berny quasi mitbekommt wie der groß wird, dass er den dann eher akzeptieren kann, als ein "fertiger Jaakko"?
Vielleicht würde der junge Rüde auch lernen mit Bernys Macken umzugehen (er kann es sich ja auch bei Roots und Jaakko abgucken) und Berny dann einfach Berny sein lassen (so wie Jaakko)?Ich würde die Hoffnung noch nicht so schnell aufgeben, denn du hast ja jetzt schon Fortschritte mit Berny gemacht und das in so kurzer Zeit. Ich denke, in einem halben Jahr oder Jahr wird alles auch nochmal anders aussehen
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Ein junger Rüde würde definitiv lernen, Berny einfach zu ignorieren, auch wenn der knurrt. Weil erstens alle anderen es auch so machen, und zweitens Berny dann ja noch älter wäre. 14 Jahre, klein, schlecht auf den Beinen, auf so was geht man doch nicht ein (ist doch auch null Konkurrenz).
Komischerweise gibt es ja auch unkastrierte Rüden, mit denen Berny vom ersten Treffen an Waffenstillstand hatte. Man ignoriert sich einfach und fertig. Der Schwiegerdackel, aber auch ein Schäfermix (der ja auch doppelt so gross wie Berny ist).
Berny stört es vor allem, wenn der unkastrierte Rüde GRÖSSER als er ist. Und je grösser er ist, desto mehr stört es ihn. Ich will halt nicht, dass Berny biestig wird, wenn der Welpe ihn dann grössenmässig überholt und anfangt sein Bein zu heben.
Meine Züchterin hat mir gesagt, doppelt so viele Hunde, heisst nicht doppelt so viele Probleme. Sondern exponentiell so viele Probleme. Jetzt ein neuer Hund dazu, ist nicht ein potentielles Problem dazu, sondern 6! Denn er kann sich mit Berny, Jaakko, Roots, Daika, Ebi oder Isis nicht verstehen.
Jetzt verstehe ich den Spruch erst so richtig.
PS: Ach ja, ich kann Jaakko inzwischen mit Katze Isis alleine im Haus lassen, ohne mir Sorgen zu machen. Und gefüttert werden alle 6 (Isis inklusive) frei im Freien. Alle Viecher wuseln herum, bis ich die Näpfe hergerichtet habe, dann rufe ich jedes Tier zu seinem Futternapf. Ich bin total stolz auf Jaakko (Katzenkiller seit 10 Jahren!)!
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