Jagdtrieb ?? Schnüffeln und weglaufen beim Gassi!
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Ich hab derzeit einen jagdlich sehr interessierten Setter-DL-mix bei mir in Pflege. Der hat mir in Bezug auf Rückruf-, AJ- und Schleppleinen-Training so einiges beigebracht.
Ich kann bei ihm inzwischen an kleinstens Vränderung an der Körperhaltung sehen, wenn er anfängt darüber nachzudenken, ob es vielleicht in 300 metern entfernung jagdlich interessanter werden könnte. An der Stelle habe ich dann verschiedene Möglichkeiten.
a.) ich nehm die bis dahin schleifende Schleppe in die Hand, und lass ihn ansonsten "in Ruhe" - Sprich,ich lass ihn schnupper, innerhalb des Leinenradius umhersausen, etc.. Damit er nicht lernt, das die LEINE die Begrenzung ist, sondern meine Signale verwende ich ein "Ende"-Signal, das ich gebe, bevor er in drei-vier Sekunden das Ende der Schleppe erreicht haben wird. Abstoppen oder zurückkommen und oder Warten wird angelickt und entweder mit Leckerchen oder mit weiterlaufen dürfen bestärkt. Das gleiche Signal gibts dann auch an schleifender Schleppe und ohne Leine (ja, ich hab ihn auch schon ohne Leine laufen lassen...)
b.) ich lass die Leine weiter schleppen, beschäftige ihn aber mehr - rufe ihn öfter ran, mache kleine Mini-Clickersessions, übe Sitz auf Distanz, Bestärke heftigst, wenn er sich selber zu mir umorientiert und clicke alles, was er an "aufmerksamkeit" mir gegenüber anzeigt, auch wenn manchmal nur ein Ohrzucken geht.Welches ich davon mache, hängt von der Stärke der Ablenkung ab. Auf freien Strecken - weite Felder große Wiesen, z.B. hat er einen wahnsinssrückruf (aud Pfiff) da kann ich ihn auch wenn er im Stöbermodus ist, trotzdem gut abpfeifen - sogar von flüchtenden Katzen. In Gebieten mit Unterholz muß ich ihn entweder mit Signalen in sehr kleinem Radius bei mir und auf dem Weg halten oder die Schleppe in die Hand nehmen, denn sonst verschwindet er im Gebüsch, und man hört es sehr lange nur mehr oder weniger laut rascheln...
Was ich damit sagen will: Achte Auf die Körpersprache: die sagt Dir, was Dein Hund denkt und vorhat. Dazu muß man natürlich erst mal ein wenig beobachten, und damit das nicht in die Hose geht, muß sie erst mal wieder an die Schleppe.
Dann würde ich mit Radiussignalen arbeiten (wie dem eben beschriebenen "Ende").Das mit dem Futter mitnehmen ist eine sehr gute Idee, ich mach das auch so, aber man muß sich nicht darauf als Bestärker beschränken, gerade bei kleinen Jagdschweinchen kann trainieren, dass sie einem Fährten Anzeigen, die sie dann als Belohnung kontrolliert an der Leine einige Meter ausarbeiten dürfen. Wir hatten hier vor einiger Zeit einen tollen Fred über Belohnungen nach dem Premack Prinzip, da sind einige tolle Bestärkermöglichkeiten drinn.
Und schließlich: bring ihr unterwegs Sachen bei, irgendwas, es ist eigentlich egal was. Nur muß es eben lohneswert für sie sein.
Das bringt mehrere Benifits: Sie strengt ihren Kopf an, aber nicht im Jagdmodus. Du kannst an ihren Reaktionen (oder nicht-Reakionen) sehen, wie stark sie von der umwelt abgelenkt ist - ist die umweltablenkung zu stark, muß die Leine in die Hand.
Bei der gelegenheit, kannst Du gleich auf die körpersprache achten: wie sieht sie aus, wenn einfachste Signale nicht mehr ausgeführt werden können. Wie hält sie den Oberkörper, was machen die Ohren, wie sehen die Augen aus, wo ist der Schwanz und was macht der. Da das bei jedem hund im Jagdfieber anders aussehen kann, hilft es nichts, wenn ich dir beschreibe, wie der Sausesetter aussieht, da mußt Du selber lesen lernen... Der Setter interessiert sich übriegens ausserhalb des Hauses auch gar null für andere Hunde! Eine Katze wäre interessanter, aber die sind da ehr unkooperativ, unerklärlicherweise -
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- Neu
Hi
hast du hier Jagdtrieb ?? Schnüffeln und weglaufen beim Gassi!* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Also bei Roxy ist es ja interessanterweise so, dass ich sie abrufen kann, wenn sie dem Wild hinterher geht. Also bei einem flitzenden Reh oder hasen kann ich sie abrufen. Sie legt dann zwar keine Vollbremsung hin und dreht sich auf der Stelle um, aber auf mein Zeichen hin dreht sie ab und kommt in einem mal mehr mal weniger großen Bogen zurück.
Was für sie das größte ist, ist das Stöbern. Sie stöbert für ihr Leben gern. Dazu gehört dann auch, mal eine Mauseloch auszugraben oder einen Hasenbau. Und dann ist sie auch irgendwie total entrückt. Aber sie nimmt mich durchaus wahr, denn wenn ich aus dem Blicfeld verschwinde, kommt sie ziemlich flott angedüst.
Das Stöbern ist auch relativ neu, sie hat das schon immer gerne getan, aber wie hier jemand geschrieben hat: Seit es auf den Herbst bzw. Winter zugeht und die Kleintiere vermehrt aktiv sind um sich noch Futter anzusammeln, ist Roxy auch deutlich mehr am stöbern. Ganz extrem auf Mäuse.
Ich verbiete es, wenn ich die Möglichkeit dazu habe, das Verbot auch durchzusetzen. Wenn nicht, dann verschwinde ich aus ihrem Blickfeld und sie unterbricht selbst.
Ich bemühe mich, sie viel abzulenken. Aber man kann keine 90Minuten durchgehend clickern oder spielen. Dann ist sie auch gefrustet. Deshalb suche ich zur Zeit einen gesunden Mittelweg, sie kontrolliert stöbern zu lassen und gleichzeitig an der Abrufbarkeit zu arbeiten. Die Schleppleine lasse ich dabei allerdings aus dem Spiel.
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Zitat
Ich bemühe mich, sie viel abzulenken. Aber man kann keine 90Minuten durchgehend clickern oder spielen. Dann ist sie auch gefrustet. Deshalb suche ich zur Zeit einen gesunden Mittelweg, sie kontrolliert stöbern zu lassen und gleichzeitig an der Abrufbarkeit zu arbeiten. Die Schleppleine lasse ich dabei allerdings aus dem Spiel.
Enen solchen Weg haben wir auch beschritten und ich muss sagen, nach 6 Monaten konnte ich Erfolge feststellen. Jetzt nach 1 1/2 Jahren kann ich wirklich behaupten, ihr Jagdverhalten weitestgehend unter Kontrolle zu haben.
Ich bin ein absoluter Jagdprophyklaxe- und Jagdverhalten kontolliert ausleben lassen - Verfechter.
Was ich nicht abstellen kann, muss ich kontrollieren und dosieren.
Also habe ich begonnen, Missys Jagdverhalten a) etwas zu verändern und b) in einen strikten Rahmen zu packen.
Jagen ja, aber jagen nur wenn ...
Das Abrufen würde ich definitiv nicht ans Jagdverhalten gebunden trainieren, sondern so trainieren, dass der Hund mal in erster Linie so im Alltag zu 99% abrufbar ist.
Viele unterschätzen da die Kraft der positiven Bestärkung. Mit der richtigen Belohnung (das ist ganz individuell von Hund zu Hund unterschiedlich) bringe ich meinen Hund dazu, angedüst zu kommen, wenn ich ihn rufe. Ständiges Rufen wiederum schwächt die Bedeutung ab, daher würd ich auf der einen Seite das Abrufen in der Trainingssituation festigen, auf der anderen Seite im Alltag eher nur hin und wieder einsetzen - jedesmal aber möglichst entsprechend belohnen.
Wenn man sich anstrengt, schafft man es auch, die Aufmerksamkeit des Hundes bei einem zu behalten, ohne ihn ständig rufen zu müssen.
Ich verlink mal meine HP, da hab ich viele Möglichkeiten zusammengefasst
http://www.aura-antijagd.jimdo.com
Das wird aber nicht von heute auf morgen einfach so klappen. Der Fokus des Hundes muss sich ja peu a peu auf dich verschieben.
Futter erarbeiten ist auch ein ganz wichtiger Baustein bei der Jagdprophylaxe.
Das Futter durch das kontrolliert ablaufende Ausleben des Jagdtriebes zu erarbeiten, ist das Höchste für meine Hündin.
Ich denke zudem, dass man nach 10 Wochen noch nicht sagen kann, ob der Hund wirklich einen stark ausgeprägten Jagdtrieb hat oder ob sein "Appetenzverhalten", also das suchen nach entsprechenden Reizen, nur durch Langeweile ausgelöst wird.
Was völlig überschätzt wird, da du, Metatron, schreibst, du könntest nicht 90 Minuten durchgehend clickern und spielen, ist die Dauer eines Spaziergangs.
"Ein Hund ist kein Mensch! Er empfindet es nicht als entspannend, befreiend und belebend, ziel- und sinnlos durch die Gegend zu latschen.
Jeder Hund hat Instinkte, die beim "Gassigehen" ausgelebt werden:
zb
Sicherung des Territoriums im weitesten Sinne
Suche nach Nahrung
Suche nach SexualpartnernOb du willst oder nicht, das alles spielt sich bei deinem Hund ab."
Scherlich möchte man auch mal nen schäönen Spaziergang mit dem Hund machen, aber mMn sollte die Draußenzeit mit dem Hund möglichst so verbracht werden, dass sie auch für den Hund sinnvoll ist.
Meine ist Jägerin und wenn wir rausgehen, wird nach Möglichkeit gejagt.
Ignoriere ich dieses unzweifelhaft existierende Bedürfnis und gehe einfach stundenlang spazieren, muss ich eben hinnehmen, dass mein Hund selbstständig, allein, ohne mich diesem Bedürfnis nachgeht.
Nutze ich aber die Zeit und mache mich in Jagdangelegenheiten nicht nur interessant, sondern notwendig, hab ich vielleicht einen Schlüssel für die Kontrolle des Jagdverhaltens gefunden.
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Hallo,
vielen Dank für die Tipps.
Anne danke für Deine Homepage, die werde ich gleich mal durchforsten.
Ich habe auch z.B. das Problem, dass ich den Hund schlecht beschäftigen kann beim Gassigehen, da sie dann meistens nichts mehr interessiert was ich mit ihr machen möchte. Sie ist eher so, dass sie eh auf nicht viel Lust hat, d. h. das einzige Spielzeug mit dem sie spielt ist der Ball. Ansonsten wird alles ignoriert was wir an Spielzeug haben. Ich versuche derzeit ihr die einfachsen Tricks wie Pfötchen geben anzulernen . . .keine Chance! Sie sitzt dann vor mir teilnahmslos und schaut mich an wie ... was will die nun vor mir ..lass mich doch einfach in Ruhe ....Hilfe ... ich bin bissi gefrustet das es nicht klappt. Mein Freund sagt, dass ist ihr Charakter da sie warscheinlich ein Strassenhund ist und in ihrem Leben nichts anderes gemacht hat, wie sich Futter suchen.
LG Karuma
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Wie wär's, wenn du versuchst ihre Aufmerksamkeit auf Spaziergängen zu bekommen, indem du ihr Dinge anbietest, auf die sie ganz offensichtlich Lust zu haben scheint: Nase einsetzen und vielleicht auch einem Bewegungsreiz nachgehen?
Ich würde dir viiiel eher zu Impulskontrolle raten, als zu Pfötchen geben.
Belohnen kannst du sie ja super mit dem Ball oder damit, dass sie Leckerlis suchen darf zb.
Manchmal muss man den Hund beobachten und etwas kreativer sein.
Schön wäre es ja, wenn du die Erziehung und das Training so ausrichtest, dass ihr langsam darauf hinarbeitet zb mal Dummysuche zu machen.
Da kann sie die Nase einsetzen unter kontrollierten Bedingungen.
Dazu braucht ihr viel Grundgehorsam, Impulskontrolle, Distanzkontrolle, du würdest ihr gezielt Kommandos beibringen, die ihr auch dafür verwenden könnt, sie individuell auszulasten.
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Ich würde den Hund nur noch beim Spaziergang Futter erarbeiten lassen. Arbeitet sie nicht mit, hat sie Hunger...
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Danke für die vielen Tipps.
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Ein Sprichwort besagt:
" Ein Jahr Schleppleine sind zehn freie Jahre"Ich mache mit meinen 9 Monate alten Parson Russell Terrier schon seit ich ihn mit 8 Wochen bekommen habe, Schleppleinen Training.
Frei laufen darf er nur in dafür vorgesehen Wiesen, welche auch abgtrennt bzw. abgezäunt sind.
Das Buch "Ich lauf schon mal vor..." von Thomas Baumann hat mir sehr geholfen und ich habe auch eine Trainerin gefunden, die zum großen Teil nach seiner Methode arbeitet. Leider zu weit von Dir entfernt!Die Schleppleine dosiert und auch zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, ist für mich bis jetzt das beste Trainingsutensiel und beste Investition. Denn wenn ich ihn rufe, dann bleibt ihm nichts anderes übrig, als zu mir zu kommen. Natürlich gibts dann immer eine Belohnung.
LG
klabe2 -
Ein Jahr Schleppleine :o Super lange -wenn man wie ich, ein ungeduldiger Mensch ist - :jump:
Aber es wird uns nichts anderes übrig bleiben.
Hast Du Deinen Terrier zwischendurch gar nicht abgeleint -ausser auf den eingezäunten Wiesen?
LG Karuma & Lotti
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Nein, ich nicht!
Aber mein Bruder geht ab und zu mal mit ihm Gassi. Er leinte ihn, sobald er von der Straße weg war, immer ab.
Bis auf einmal ist es gut gegangen. Vor den Beiden ist ein Feldhase aufgehüpft und Chester ist sofort nach.
Das schlimme ist, dass der Hund den Hasen auf den ersten 20m erwischt hat.Als er nach Hause kam, hat er mir alles erzählt und ich hab sofort unsere Trainerin angerufen. Tja, jetzt machen wir noch Anti-Jagdtraining!
Meinen Bruder war es eine Lehre, denn er musste dem Jagdverband den Hasen bezahlen. Jetzt leint er ihn nicht mehr ab!
LG
klabe2 :| -
- Vor einem Moment
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