Dominanter Hund durch Fordern lassen?

  • Hallo,

    ganz zu schweigen von den Hütern, denen es im Blut liegt einem in die Augen zu schauen und denen man es nicht mal großartig beibringen muss.

    Was mir aber schon auch auffällt ist:
    wenn man einen Hund anschaut weil er z.B. etwas macht was er nicht machen soll, dann blicken die meisten weg.
    Es gibt einige, die starren einem dann in die Augen und das ist manchmal nicht nett gemeint. Da kommt es dann aber auch auf die ganze Körperhaltung an.

    Hier aber zu verallgemeinern halte ich für übertrieben. Es kommt immer auf den jeweiligen Hund an.

    Filou ist einer, der mit Kopfauflegen durchaus seine Bestätigung sucht, auch bei Fremden. Früher hat er sie angeknurrt und als das nicht mehr ging, hat er es eben auf diese Weise versucht. Hier wird es unterbunden und gut ist es.

    Wenn ich ihn zu mir ruf und er mir dann den Kopf auf die Knie legt, dann hab ich damit null Probleme.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Zitat

    Wenn es sehr lecker ist und sie eben unbedingt etwas haben möchte, legt sie sich dann hin, demonstriert ganz den braven Hund, und dieses Kopfauflegen ihrerseits ist eigentlich immer damit verbunden, dass sie sich extra *ganz klein* hinlegt, so richtig flach und sich nur noch durch einen (durchaus auch mal mit ein wenig mehr Nachdruck) aufgelegten Kopf und eben den Keks-Hypnose-Blick in Erinnerung bringt.

    Für mich ist grade dieses Kleinmachen schon das Gegenteil von Dominanz (gibt ja auch, dass sie hier mal an der Schulter hoch Männchen macht und herumtatzt, das wird unterbunden), mein *Gefühl* ist, dass sich sich eben *nicht* sicher ist, dass sie etwas bekommt und dass sie es einfordern *kann*, sondern dass sie sich bemüht, auf möglichst "wohlerzogene Art" zu betteln und keinen Kapitalfehler zu machen. Macht sie sonst manchmal, manchmal jammert sie herum, wenn es ihr zu lange dauert, das gibt natürlich Kontra, aber grade bei diesem Kopfauflegen ist sie so stumm wie ein Fisch und nur noch Augen und Schnauze. :)

    Ganz klar, dein Hund manipuliert dih (oder versucht es). Alles andere wäre eine Entäuschung, wie ich finde. Aus meiner Sicht machen gerade diese Manipulationsversuche und der Einfallsreichtum, der da an den Tag gelegt wird, die Faszination beim Hund aus. :D


    Zitat

    Und sowas hat sie bei mir noch nie gemacht. Bei Männe, ja, aber da hatten die beiden grade gekäbbelt und er hatte sie so richtig aufgedreht.

    Womit das dann ja erklärt wäre :smile:


    Zitat

    Aber ich denke tatsächlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem *Versuch zu dominieren*, und dem tatsächlichen Dominieren.

    Wenn man sich nicht dominieren lässt, kann es immer nur beim Versuch bleiben. Und der ist ja legitim ;)

    Zitat


    Solange ein Nein hier akzeptiert wird, mache ich mir einfach keine großen Sorgen. Zumindest bis ich diesen Text las.. :->

    Dann vergiss den Text lieber ganz schnell wieder ;)

  • Zitat

    Wenn man sich nicht dominieren lässt, kann es immer nur beim Versuch bleiben. Und der ist ja legitim zwinkern

    Eben.. ich finde es ja auch ganz süß, wenn sie sich so bemüht, ein ganz braver Hund zu sein.. bzw. sich so zu benehmen, dass Frauchen ihr auf jeden Fall was gibt und nicht nur wahrscheinlich oder vielleicht.

    Letztlich habe ich die Entscheidung ja schon früher getroffen - sie soll vom Essen etwas abbekommen, als Letzte, aber verlässlich. Insofern ist es fast zwangsläufig, dass sie zum Bettler wurde. Wenn ich das nicht gewollt hätte, hätte ich es vorher abstellen müssen (nagut, Herrchen war eigentlich Schuld, aber ich konnte mich damit arrangieren). WIE sie aber bettelt, soll natürlich sozialverträglich sein. Und wenn ihr Betteln so aussieht, dass sie still wartet und nur ab und zu guckt, ob noch was auf dem Teller liegt, dann finde ich das sehr sozialverträglich. Abgesehen davon gibt es die Reste meistens aus der Hand, immer nur wenn Hundi brav und still sitzt, also trotzdem mit Gegenleistung.

    Tja, ist es so schlimm, wenn einen der Hund versucht, zu manipulieren? :)
    Ich finde es süß, mir macht es Spaß, ich bin mir aber auch bewußt, dass ich das letzte Wort haben muss und habe es auch.

    Ich kannte einen Dackel, ziemlich coole Sau, wenn man für den ne Tüte Schmackos gekauft hat, dann hat er seinem Frauchen in die Hacken gebissen, damit sie ihm noch vor dem Laden die Tüte gibt, die er dann nach Hause getragen hat und dort alleine ausgepackt und geleert hat.
    Sowas würde es hier bei mir nie geben - weder Dackel noch so ein Verhalten, Mücke würde schneller auf dem Rücken liegen, als sie wuff sagen könnte. :->

    In einem meiner liebsten Hunderatgeber steht ein Satz, der hier auch mein Motto ist. "Sei berechenbar, gib Deinem Hund etwas, worauf er sich freuen kann".

    Wenn gegessen wird, ist der letzte Happen das, worauf sie sich verlassen kann - wenn sie sich gut benimmt.

    Wenn es hier irgendeine Manipulation gibt, gibt es hinterher Leckerlis.

    Wenn wir ins Bett gehen, gibt es ein Gute-Nacht-Leckerli mit einer letzten Trainingseinheit.

    Klar gibt es dadurch die Situation, dass sie manchmal ein wenig drängelt, endlich ins Bett gehen zu können (aber erst, wenn hier schon die Rechner runtergefahren werden, und die üblichen Routinen ablaufen - meist patroulliert sie dann zwischen Bad und Treppe zum Schlafzimmer)..

    Aber wo Du grade sagst, dass diese Manipulationen mit das faszinierendste ist am Leben mit Hunden...

    ...es war einmal, dass ich irgendwas mit Mücke gemacht habe, Bürsten, Krallenschneiden, irgendwas, und ich hatte das zwangsläufige Belohnungsleckerli am Ende vergessen. Mücke rannte also bestimmt eine Viertelstunde hinter mir her, stand immer wieder vor mir, starrte mich tonlos bittend an, und ich hatte keinen Plan, was los war. Aber irgendwas war, das war klar. Sie war halt mein starrender Schatten. :)
    Irgendwann habe ich sie gefragt "Was willst Du denn?", dann schaute sie hektisch um sich, rannte zu einem ungeliebten trockenen Hühnerhals, der noch ungegessen herumlag, trug diesen eiligst zu mir und spuckte ihn vor meinen Füßen regelrecht verächtlich aus und guckte mich dann wieder so intensiv und bittend an. Mir ist dann siedend heiß eingefallen, dass ich ihr noch ein Leckerli geschuldet habe - sie hatte es nicht vergessen, und als ich nicht verstanden habe, was sie so stumm bittend von mir will, hat sie nach einer Möglichkeit gesucht, mir zu zeigen, um was es geht.

    Das fand ich so dermaßen unglaublich.. dass mein Hund so kreativ nach einer Möglichkeit sucht, mir zu verclickern, um was es geht - dann auch noch mit Beispiel für die ganz Dummen. :)

    Das hier sehe ich nicht als Manipulation, sie hat ganz rechtmäßig darauf gewartet, dass sie ihre Belohnung bekommt, ihren Teil an der Abmachung, dass sie sich alles ganz still und lieb gefallen lässt, selbst wenn es unangenehm ist.

    Insofern.. die Grenzen sind fließend, zwischen Kommunikation, Bitten und Manipulation..

    hmm.. :)

    LG,

    Monica

  • Zitat

    dem kann ich nur zustimmen...und ich frag mich eh,warum hier in letzter zeit wieder so oft der begriff dominanz fällt :???:

    Um ganz kurz abzuschweifen:
    Ich persönlich hab da schon eine Theorie dazu :D

    Und zwar denke ich, dass sich jetzt so langsam mal rumgesprochen hat, dass man einen Hund positiv erziehen sollte, wie das Lernverhalten eines Hundes ist, usw.

    So, jetzt hast du das Problem, dass der Hund als Welpe/Junghund ein kleiner Mistkerl ist (wie das halt of der Fall ist) :D
    Jetzt kommen die ganzen schlauen Leute von früher wieder her, sagen dass man daran ja sieht wie schei*e diese "neuen" Methoden sind, und ihre Hunde, die mit harter Hand erzogen wurden niemals so waren. Und außerdem stellen sich so ja viel schneller Erfolge ein.
    Also wird wieder auf die alte Dominanztheorie eingegangen, geraten der Mensch solle sich aktiv zum Rudelführer erheben und den Hund doch bitte dominieren. Der Hund braucht das doch.
    Wenn ein Hund jetzt eine typische Verhaltensweise an den Tag legt, die dem Menschen aber nicht so ganz in den Kram passt, dann ist der Hund natürlich dominant. Ist ja auch viel leichter, als die wirkliche Ursache zu ergründen.

    Nur meine bescheidene Meinung....

  • Zitat

    Um ganz kurz abzuschweifen:
    Ich persönlich hab da schon eine Theorie dazu

    Und zwar denke ich, dass sich jetzt so langsam mal rumgesprochen hat, dass man einen Hund positiv erziehen sollte, wie das Lernverhalten eines Hundes ist, usw.

    So, jetzt hast du das Problem, dass der Hund als Welpe/Junghund ein kleiner Mistkerl ist (wie das halt of der Fall ist) :D
    Jetzt kommen die ganzen schlauen Leute von früher wieder her, sagen dass man daran ja sieht wie schei*e diese "neuen" Methoden sind, und ihre Hunde, die mit harter Hand erzogen wurden niemals so waren. Und außerdem stellen sich so ja viel schneller Erfolge ein.
    Also wird wieder auf die alte Dominanztheorie eingegangen, geraten der Mensch solle sich aktiv zum Rudelführer erheben und den Hund doch bitte dominieren. Der Hund braucht das doch.
    Wenn ein Hund jetzt eine typische Verhaltensweise an den Tag legt, die dem Menschen aber nicht so ganz in den Kram passt, dann ist der Hund natürlich dominant. Ist ja auch viel leichter, als die wirkliche Ursache zu ergründen.

    Nur meine bescheidene Meinung....

    Interessante Theorie (ich hab mir die Frage auch schon öfter gestellt :D ). Bisher hatte ich immer die Theorie, dass es vor allem daran liegt, dass sich die Stammuser hier immer mehr zurückziehen, und die "Neuuser" dann mit ihren "Vorurteilen" diese wieder festigen. :ka:

    Aber so, genug des OT :ops:

  • Ich habe den Thread ja gestartet..

    ich war nur über diese Webseite gestolpert, fand sie teilweise sehr unterhaltsam (z.B. http://www.hunde-stories.de/geschichten/freispruch-fido.html), auch informativ (http://www.hunde-stories.de/verhaltensweis…-zuneigung.html), aber dann waren da diese Texte und insbesonders der Punkt mit dem Kopfauflegen, der als Vorstufe zum Aufreiten dargestellt wurde. Das hat mich jetzt unsicher gemacht.

    Denn Aufreiten würde ich nicht zulassen, genauso wie eindeutiges Einfordern.

    Ansonsten mache ich mir bei meiner Schoßhundmaus keine großen Gedanken über Dominanz, ausser dass es für mich klar ist, dass ich Alpha zu bleiben habe und das notfalls auch mal deutlich durchsetze. Wirklich nötig war das aber nur während der Pubertät und die ist lange her. ;)
    Ansonsten reicht "unerbittliche" Konsequenz, wobei es aber Ausnahmen gibt, die ich bestimmt habe, bei denen sie Mitspracherecht hat - also beim Spielen (wenn sie denn mal Lust hat), Schmusen (klar, warum soll ich einen unwilligen Hund beschmusen und er hats zu ertragen?) naja.. und sie darf natürlich signalisieren, dass sie etwas vom Essen abhaben möchte... :)

    Klar gibts auch hier die kleinen Versuche, das zu untergraben.. geh ich weg und komme wieder, liegt sie auf meinem Platz.. sicher nicht nur, weils so schön warmgesessen ist und nach mir riecht.. meist verlässt sie den Platz, wenn ich mich hinsetzen will, manchmal bleibt sie aber auch bockig liegen - dann wird sie halt weggeschoben. 4kg können ganz schön schwer werden.. :-> Muss man sich wirklich Gedanken machen, nur wei lder Hund es *versucht*? ;) Oder erst dann, wenn man nachzugeben droht?

    LG,

    Monica

  • Zitat

    och die armen Menschlein... müssen sie wieder unter ihrem eigenen Dominanzproblem leiden :headbash:

    :lachtot:


    hihihihihi.....und zu brush...stimmt,interessante theorie aber auch die von zoe klingt logisch...ok ot ende ;)

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