Wer kennt sich aus mit der Hundeerziehung nach Jan Nijboer

  • Zitat

    HEIRATEN muss ich ihn ja nicht.


    Isser auch schon ;-)


    Hier macht ihn ja auch niemand schlecht. Ich schätze Jan als Mensch und viele seiner Ansichten als Trainer - wenn ich auch gänzlich anders arbeiten würde.


    Diese Methode ist aber die Seinige, die predigt er auch und dazu steht er. Das ist keine Interpretation von irgendetwas irgendwo Gehörtem, sondern exakt das, was auf Seminaren und in der Trainerausbildung gelehrt wird.


    Wers mag solls tun. Ich zweifel ja nicht an, daß ein ND´ler Hundehaltern mit Problemen helfen kann.


    Gruß, staffy - ohne Futterbeutel unterwegs



  • :gut: Toll geschrieben. Genauso ist es doch, wie oft schluft man los und kommt fröhlich und entspannt nach Hause, nachdem man mit dem Hund "einfach spazieren" war und ihn bei allem möglichen beobachten konnte. Das würde ich auch niemals missen wollen.


    Liebe Grüße, Jana

  • ... wie gesagt: Die Nij-boer-Anwender, die ich kenne, sind "nicht zertifiziert" und gehen mit ihren Hunden für meine Begriffe sehr gut, sehr vorbildlich um. Und diese Hunde HABEN freien Auslauf. Deshalb schrieb ich weiter oben scherzhaft davon, dass oftmals das Getöse von weit entfernten Fanboys für "the real thing" gehalten wird. Und anhand dieses Getöses würde ich vorsichtshalber nicht gleich die ganze Idee verteufeln.

  • Also ich halte DIESE Art von Erziehung halt auch nur für ein Modethema...hm, hatte ich gerade schon in einem anderen Thread geschrieben...es funktioniert dann ist es gut...aber ich würde mich einer "Erziehungsweise" nie ein Hundeleben lang verschreiben...das könnte fatal enden (siehe Beispiel Balljunkies)... der Hund ändert sen Verhalten im Laufe seines Lebens...und ich sollte mich darauf einstellen.


    Im Prinzip benutze ich bestimmte "Techniken" und trainier sie nur "an"(konditionieren) um den Hund Alltagstauglich zu machen...und dann ist es gut

  • Da ich auch mit meinem Hund "beutle", mag ich mich auch mal zu Wort melden.


    HerrSchobert hat es in meinen Augen wunderbar beschrieben:


    Genügt es nicht, sich mit den IDEEN und mit den vorgeschlagenen Verhaltensweisen zu befassen, das offenkundig Richtige zu übernehmen, das Zweifelhafte auszuprobieren und das offenkundig Falsche zu vermeiden?


    Es mag bei JN eine Menge Sachen geben, die nichts nutzen, aber dass sie alle schaden, kann ich auch nicht so richtig glauben. Ihm ist sehr daran gelegen, dass Hunde sinnvoll und artgerecht beschäftigt werden. Das ist doch unbestritten eine gute Sache?


    Ich bin in einer sehr guten HuSchu, die zufällig nach JN arbeitet aber macht mich das zur NDlerin?


    Die Trainerin dort ist so toll, dass es mir wurschtegal war, welcher Philosophie sie anhängt. Ich weiß nur, dass sie ganz individuell auf den Hund und den Halter eingeht. In der Welpengruppe werden die Tiere sorgfältig beobachtet, das gezeigte Verhalten wird den Haltern erklärt, ddie Halter bekommen Hinweise, wann eingegriffen werden sollte und auch wie. Da gibt es kein "machen die unter sich aus".


    Mir gefällt sehr, wie sie das Verhalten der Hunde interpretiert und da finde ich vieles von dem, was sie erklärt hier im Forum in Beiträgen von Leuten aus ganz unterschiedlichen Hundeerziehungs-Philosophien wieder.


    Mit den Junghunden wird viel an der Impulskontrolle gearbeitet, es wird Wert darauf gelegt, dass die Hunde lernen, abzuschalten, auch mal geduldig zu warten, keinen Menschen oder anderen Hunde zu bedrängen, die Hunde erhalten viel Gelegenheit, ein gutes Sozialverhalten zu erlernen, die Bindung zum Halter wird vertieft usw. usw. Gleichzeitig wird den Haltern vermittelt, dass ein Hund eben mehr braucht, als zweimal am Tag eine Stunde an der Leine spazierenzugehen.


    Es geht dort absolut gewaltfrei zu. Die vielgescholtene Ignoriererei empfinde ich dort als sehr sinnvoll, wo der Hund lernen soll, abzuschalten. Mit Betüddelei erreiche ich nicht, dass sich der Hund auch in einer für ihn schwierigen Situation entspannt.


    Wenn alles das mit dem Futterbeutel als Hilfsmittel für uns gut funktioniert, wo ist das Problem?


    Diese Trainerin sagt selbst: "Ihr müsst nicht alles so machen, wie es in en Büchern steht, Ihr müsst nicht alles so machen wie ich. Ihr müsst herausfinden, was für Euch und Euren Hund gut funktioniert. Ich kann Euch nur Anregungen geben und Vorschläge machen."


    Viele Dinge, die JN beschreibt sind mit Augenmaß anzuwenden, wir sind Individuen und unsere Hunde auch. Deswegen gilt das Augenmaß für alle Hundeschulen, egal welcher Couleur.


    Was ich mir von JN mitgenommen habe ist die Aussage, dass ein Hund einen "Job" braucht. Er soll seiner Neigung nach ausgelastet werden und die Möglichkeit haben, seine AUfgabe, für die er ja mal gezüchtet wurde, auch auszuüben, das dann in einer Form, die auch dem Halter entgegen kommt.


    Mein Beagle-Mischling liebt es, zu suchen und zu stöbern und zu apportieren, was bietet sich da mehr an, als ihn sein Abendessen suchen zu lassen? Klar kann man das auch mit Dummies machen, vielleicht gibt es auch mir mehr Befriedigung als dem Hund, der würde vielleicht auch mit der gleichen Inbrunst einen leeren Dummy suchen, aber schadet es ihm? Ist doch toll, er kann seine Nase nutzen, seiner Neigung nachgehen, stöbern in Büschen und Gestrüpp und satt wird er dabei auch noch.


    Mit dem Vorgänger-Hund war ich in einer anderen HuSchu, das ist schon sehr lange her. Wenn ich nun aber vergleiche, was meine Kleine in ihrem zarten Alter schon alles kann, bin ich sehr beeindruckt. Auch ihr unaufgeregter souveräner Umgang mit anderen Hunden gefällt mir sehr. Sie spielt ausdauernd und mit Begeisterung mit großen und kleinen Kumpels, stellt sich dabei aber sehr auf den anderen ein. Auch springt sie nicht sofort los, wenn sie einen sieht, sondern setzt sich erstmal neben mich und wartet ab, was ich mache.


    Ach so, wir gehen auch oft ganz normal spazieren, aber eben nicht nur. So wie alle anderen vernünftigen Hundebesitzer auch.


    Sorry, ist jetzt lang geworden. Was ich sagen will ist eigentlich nur, die Philosophie einer Hundeschule ist doch eigentlich egal, wichtig ist, was der Trainer und letzendlich der Hundehalter daraus macht.

  • Zitat

    Was ich sagen will ist eigentlich nur, die Philosophie einer Hundeschule ist doch eigentlich egal, wichtig ist, was der Trainer und letzendlich der Hundehalter daraus macht.


    Ja, da hast du zweifelsfrei Recht, das bestreitet ja auch niemand. Letztendes soll ja auch jeder individuell mit seinem Hund arbeiten und den für ihn besten Weg finden.
    Hier ging es aber um das Grundprinzip, das Konzept dahinter und dies hat nichts mit der Interpretation der einzelnen HS zu tun. ;-)


    Keiner sagt, daß alle, die nach ND gearbeitet haben, ihren Hund niemals frei laufen lassen.


    Gruß, staffy

  • > Keiner sagt, daß alle, die nach ND gearbeitet haben, ihren Hund niemals frei laufen lassen.


    Eben diese Aussage finde ich richtig und wichtig - darauf wollte ich hinarbeiten, als ich schrieb, dass hier im Thread übertrieben wird. Denn andere Aussagen wie (Zitat)
    Ein ND´ler hätte seinen Hund dann an der Leine, oder er arbeitet (...) mit ihm. (...) Das (Ableinen und Wandern) kennen (und dürfen) die (ND-Trainer) nicht.
    (Zitat Ende) oder (Zitat)
    Nee, nie. Hunde gehen doch nicht spazieren, der wird beschäftigt oder wir gehen nicht
    (Zitat Ende)
    könnten den Eindruck erwecken, dass ND-Trainer eben grundsätzlich gegen Freilauf sind. Die Relativierung, dass die Philosophie vielleicht so ist (was ich bezweifle, weil mir das völlig unglaubwürdig vorkommt), dass in der Realität die (guten) ND-Trainer aber zu "Kompromissen" bereit sind, finde ich sehr wichtig.

  • Hihi ...es ist schon lustig wie viel Gedanken wir uns über die verschiedenen Hundephilosophien machen...aber ich glaube uns macht es einfach nur Spass eine bestimmte Trainingsmethode zu perfektionieren...weil wir eben davon begeistert sind :smile:


    Den Hunden ist es natürlich egal wie die gerade moderne Variante heißt.


    Aber noch was anderes...Inlimine...Du schreibst eine der JN vermittelten These heißt zb jede Rasse braucht ihre Aufgabe bzw Auslastung...ich kann leider aber meinen Mischlingshund nicht einordnen um ihm eine Aufgabe zu geben, also mein Hund ist ein (wahrscheinlich)Labrador-Podenco-Bardino mix...also apportieren tut sie gar nicht gerne (4mal hintereinander dann legt sie sich einfach hin)also ich meine Labradorlike...rennen ja eine halbe Stunde lang dann ist sie platt wie ne Flunder...das reicht fast für den ganzen Tag(podenco) und Haus und Garten hüten...äh naja nach Lust und Laune....dann hab ich mit Fährte suchen angefangen...erst Leckerchen suchen, diese dann vergraben, klappt ja gut aber nur wenn sie Hunger hat...den will to please hat sie auch nicht unbedingt aber trotzdem hat sie guten Grundgehorsam, das hat auch viel Arbeit gekostet und es hat sich voll gelohnt...aber jede andere Hundeaktivität...irgendwie interessiert sie das nicht...naja sie ist ein eher ruhiger Hund...scheint voll der Familienhund zu sein


    Was ich halt meine ich glaube das nicht JEDER Hund eine Aufgabe braucht...( es sei denn mein Hund ist ein kleines Dummerchen) aber sicher gibt es Hunde die nur SO glücklich werden, wenn sie eine Aufgabe haben.


    Genauso unhaltbar finde ICH These der Sozialisierungsphase...will heißen nur in dieser Zeit könnte ich dem Hund am leichtesten und effektivsten an Menschen und Dingen gewöhnen...sprich Züchter versuchen mit den (für mich ) ulkigsten Vorgehensweisen die Welpen an die Umwelt zu gewöhnen...zb.die Welpen mit Föhngeräuschen, Musik, Stimmen, Kinder und anderen Alltäglichen zu konfrontieren...naja mein Hund kommt auch aus dem Tierschutz(damals 5 Monate alt ) und ich weiß ja nicht was sie vorher kennengelernt hat aber ich denke mal nicht das sie richtig sozialisiert und dann ausgesetzt wurde. (laut Orga) ...also und trotzdem hab ich keinerlei Probleme mit ihr
    Naja das hat jetzt nicht direkt mit JN zu tun aber für mich hat JEDE Art von festgelegter Hundephilosophie (und damit der mit geführte Name) einen bitteren Beigeschmack und ich lasse mich gar nicht erst auf eine Hundeschule mit einem bestimmten Oberbegriff (Rütter oder JN oder irgendeinen anderen Hundeoberst) ein...das wäre für mich ein NO GO

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