Zu zweit weniger allein?

  • @Mikah...ich glaube es geht nicht darum, ob dein jetztiger Hund dann besser allein bleiben kann (weil es ihm nichts ausmacht), sondern eher darum, ob er sich dabei nicht so allein fühlt, richtig?
    Es ist schon wichtig, dass dein Zweithund das Alleinbleiben schon kennt bzw. man es ihm beibringen kann. Wenn er ein Angsthund ausm Tierheim ist, der in dieser Beziehung schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht hat und stundenlang jault, wird das natürlich nicht gehen. Dann wird dein jetziger Hund nur verunsichert und es kann zu ungewollten Reaktionen kommen.

    Ja, Luni und Maya sind 8 Stunden allein. Aber, wie gesagt, ich bringe auch ne Menge Opfer dafür. Morgens um halb 5 aufstehen, kaum Verabredungen abends weil keine Zeit, nie länger arbeiten usw. Aber ich muss sagen, dass meine Hunde diese Zeit total relaxt verbringen und den Rythmus schnell gelernt haben. Sie müssen halt vorher extrem ausgepowert werden.
    Im Gegenzug gehe ich arbeiten, verdiene Geld und spendiere meinen Hunden mindestens 3 x im Jahr tolle holländische Strandurlaube :gut:

    Also wir haben Luni getroffen und die beiden haben sich auf Anhieb verstanden. Mir war es sehr wichtig, dass die beiden diesselbe Art zu spielen haben. Es gibt ja Hunde die zu ruppig sind, zu träge, zu grob, zu sanft usw. Luni und Maya ergänzen sich im Spiel aber perfekt und haben auch immer Lust zu spielen, das war mir sehr wichtig . Ich kann auch jedem empfehlen darauf zu achten, denn nur wenn die gegenseitige Körpersprache funktioniert, wird eine gute Freundschaft daraus entstehen. Das kann man besonders gut im Spiel abchecken.
    Naja, sie spielten hier im Wohnzimmer und draussen wie die Verrückten, hatten viel Körperkontakt und machten schnell und unmissverständlich klar, wer der Ranghöhere war (Maya fasste Luni an der Kehle, die unterwarf sich, weiter gings).
    Plötzlich wurde ich damit konfrontiert, mich intensiv mit Kommunikation und Körpersprache der beiden Hunde auseinanderzusetzen.

    Naja, dann zweifelte ich die letzte Woche bevor Luni kommen sollte doch wieder und fragte mich ob Maya nicht zu kurz kommen würde, ob es ihr recht wäre, ob sie nicht vernachlässigt würde usw. (Heute weiss ich dass Maya sowas nicht denkt ;) wenn es so wäre würde sie es mir zeigen )..

    Und dann kam Maya auf einmal zu mir an die Couch, wo ich grübelte, legte ihre Pfote auf mein Knie und sah mich ganz lange eindringlich an. Ich bin bis heute fest davon überzeugt dass sie mir sagte dass es Ok für sie sei... :ops:

    Naja, oft werde ich heute auf meine Beiden angesprochen...wie süss sie zusammen sind...wie vertraut sie wirken...wie toll sie spielen...wie sie sich blind verstehen...wie sie füreinander einstehen..usw...

    da rate ich dann immer den Leuten dass sie sich definitiv mit Körpersprache und Kommunikation unter Hunden vorher auseinandersetzen sollten um eventuelle Streitigkeiten frühzeitig zu erkennen, Ursache zu sehen und abzustellen. Denn die Ursache bin immer ich.

    Genauso musste ich mich an die Rudeltheorie gewöhnen und mich damit anfreunden Rudelführer zu sein. Mir hat das unheimlich viel gebracht. Ich habe Vorträge zu diesen Themen besucht und gelernt, dass mein Verhalten ausschlaggebend für das Miteinander meiner Hunde ist. Jeder kleinste Fehler wird von meinem Rudel gnadenlos gespiegelt.

    Auf jeden Fall kann ich es nur empfehlen. Erst seit ich zwei Hunde habe, habe ich wirklich viel über mich und meinen Umgang mit Hunden gelernt und versuche mich ständig zu verbessern. Das macht mir und meinen Hunden enorm viel Spass.

  • Super Meike :gut:

    Ich habe noch keinen Zweithund, möchte aber irgendwann mal einen (in frühestens 4 Jahren). Leider ist meine Hündin sehr zickig, taut aber nach längerer Zeit mit dem gleichen Hund auf. Spontan steht sie nur auf Border Collies - die liebt sie, immer. Sie sind auch die einzigen Hunde im Verein, die sie regelmäßig zum spielen auffordert - naja, ein Border soll es eigentlich mal nicht werden.

    Aber zur eigentlichen Frage:
    Was musstest du denn in deinem Verhalten so stark ändern? Was gibts es für Grundregeln, an die man sich dann unbedingt halten muss?
    Ich möchte nur schon mal ungefähr wissen, was ich mir da zumuten würde.

  • Zitat

    Ja, Luni und Maya sind 8 Stunden allein. Aber, wie gesagt, ich bringe auch ne Menge Opfer dafür. Morgens um halb 5 aufstehen, kaum Verabredungen abends weil keine Zeit, nie länger arbeiten usw. Aber ich muss sagen, dass meine Hunde diese Zeit total relaxt verbringen und den Rythmus schnell gelernt haben. Sie müssen halt vorher extrem ausgepowert werden.
    Im Gegenzug gehe ich arbeiten, verdiene Geld und spendiere meinen Hunden mindestens 3 x im Jahr tolle holländische Strandurlaube :gut:

    Ich würde das Geld statt in Strandurlaube lieber in einen Hundesitter investieren, damit die Hunde zwischendurch mal Gassi gehen können.

    Meine ehemalige Hündin konnte nicht alleine bleiben. Als der Zweithund (nicht wegen der Hündin, sondern weil ich mich in ihn verguckte) kam, wurde das nicht besser, im Gegenteil. Zu zweit macht Unsinn anscheinend doppelt Spaß :roll: .

    Doris

  • Zitat

    @Mikah...ich glaube es geht nicht darum, ob dein jetztiger Hund dann besser allein bleiben kann (weil es ihm nichts ausmacht), sondern eher darum, ob er sich dabei nicht so allein fühlt, richtig?


    Ganz genau, denn dann kann es eben auch mal 5 Tage die Woche bis zu 6,7 Stunden sein, die sie ohne Mensch sind.
    Natürlich bekommt der Zweithund seine entsprechende Eingewöhnungszeit und darf das Alleinsein lernen!
    Danke für die vielen Tipps, es ist ja noch eine Weile, aber hat mich sehr interessiert...zumal mein Freund evtl doch noch ein Auslandssemester machen will und es dann schon in ca. 1 Jahr soweit wäre.

  • Kira konnte alleine alleine :D bleiben und jetzt mit Nikan zusammen, können sie auch alleine bleiben!

    Wobei Nikans Training ein bisschen komplizierter war, wir mußten ja ihn alleine lassen und Kira mitnehmen, das haben wir dann mit schönen langen Spaziergängen gelöst, an denen er eh noch net hätte teilnehmen können.

    Aber zwei Hunde gucken sich halt auch oft den Scheiß vom anderen ab, das hat eine ganz eigene Dynamik, Minirudel eben! :roll:
    Und wenn einer der beiden vom anderen genervt ist, kann er eben nicht einfach mal weg, der andere ist ja immer da!

    Das fordert vom HH schon ein bisschen Fingerspitzengefühl, das hinzubekommen!

    Auf der anderen Seite brauchen meine Beiden nicht unbedingt einen fremden Hund dazu, die spielen oft sehr speziell miteinander und da stört ein dritter nur.
    Das finde ich manchmal schade, wenn der andere Hund dann so belämmert dasteht und blöde guckt!

    Aber ich möchte keinen der beiden missen, auch wenn es doch mehr Arbeit ist, als vorher gedacht (DAS liegt aber an mir und net an den beiden!)

  • @schlaubi...
    das habe ich früher auch gedacht und meine Mum immer mal kommen lassen. Die Hunde sind aber von morgends so kaputt, dass sie nur kurz in den Garten wollten, da doof rumstanden, rein und auf die Couch.
    Mal abgesehen davon stehe ich morgends nicht umsonst früh auf, lasse sie spielen, laufe sehr weit und mache Kopfarbeit. Nach der Arbeit läuft mein Freund (er läuft Marathon) und nimmt die Hunde alle zwei TAge zum Jogging mit. Das sind dann abends locker 20-25 km die sie laufen. Und an den anderen TAgen jogge ich , oder gehe von der Hundewiese aus mit Hundefreunen in den Wald. Ich denke ich könnte es nicht besser machen wenn ich den ganzen Tag zuhause wäre...(zudem sie da eh schlafen, so wie heute, Sonntag ;) ) .
    Und ich geniesse die Strandurlaube mit meinen Hunden sehr. Und ich glaube sie geniessen sie noch mehr =)
    Ich denke einfach Arbeit und Hundehaltung schliesst sich nicht aus und meine Hunde kommen öfter und intensiver raus als so mancher Hund in meiner Umgebung, wo die Besitzer den ganzen Tag zuhause sind.

    couchpotatoe: Das kenne ich auch. Ein dritter HUnd will mitspielen und meine beiden beachten ihn gar nicht. Ich finds dann auch manchmal schade, aber ich muss halt nicht mehr krampfhaft nach Spielkameraden Ausschau halten...

    Ashera: Also bei meinen beiden war es eben so, dass Maya anfangs eifersüchtig war. Sie wies Luni manchmal sehr scharf zurecht. Das löste ich dann indem ich ihr in allem den Vorzug gab. Zuerst anleinen, zuerst Futter hinstellen, zuerst ins Auto, zuerst auf die Couch usw. Sofort war das Problem gelöst. Aber meine beiden machten auch sehr offen klar, wer das Sagen hat.
    Es kann auch passieren, dass sich ein Hund zurückzieht. DAnn ist es am Rudelführer, entsprechend zu intervenieren. Aber das muss man dann individuell sehen und reagieren. Gute Vorträge zu diesem Thema besuchen, Hundesprache erlernen.

    Mittlerweile ist es völlig egal, wen ich zuerst anleine, die Positionen sind klar definiert. Maya hat ihren festen Platz, den Luni nicht einnimmt, Luni geht nie an Maya s Fressen wenn Maya nicht fertig ist , Maya hingegen darf das, frisst Luni aber nichts weg. (Anfangs hat Luni das versucht, das habe ich dann sofort unterbunden, bevor es zum Streit kam. So gab ich Maya Sicherheit und Luni eine klare Position. So Kleinigkeiten sind es eben, auf die man individuell achten muss).

    Hier meine beiden:

  • Hi,
    also mein Ersthund kannte das alleinsein (hab ihn mit ca.5 Jahren bekommen) und es hat ihm auch nicht das geringste ausgemacht, auch wenns mal 6 oder 8 h waren.
    Ich find übrigens 6 h allein für einen erwachsenen Einzelhund, der ohne Stress gut allein bleibt nicht zu viel und 8 h zwar lange, aber okay, wenn man sich sonst halt entsprechend kümmert.
    Ganz ehrlich, meine Hunde wollen auch so nicht alle 8 h raus, Nachts gehts ja auch ohne Drama 12 h...

    Der Zweite kannte es noch gar nicht, als ich ihn mit 4 1/2 Jahren zum Ersten, damals 6 Jahre, dazu bekam und hat innerhalb von wenigen Tagen gelernt in Hundegesellschaft allein zu bleiben, aber es hat Wochen bis Monate gedauert, bis er wirklich ganz allein, auch ohne anderen Hund dabei allein bleiben konnte.
    Zusammen Unsinn oder so machen sie nicht, die pennen beide wenn ich weg bin und sonst nix. Wenn ich da bin pennen sie auch nur, es sei denn es geht raus oder es gibt Futter....

    Ich kenne mehrere Hunde, die in Hundegesellschaft problemlos "allein" bleiben, aber ganz ohne Gesellschaft dann doch randalieren und jaulen.
    Insofern galub ich schon, dass das für die Hunde ein sehr großer Unterschied ist, ob noch ein zweiter gelassener Hund da ist oder nicht.

    Was natürlich nicht so sinnig ist, ist zu einem schon stressenden Hund noch einen dazu holen, von dem man nicht genau weiß, dass er sich nicht anstecken lässt. Aber ich denk das ist eh klar.

  • Ich ziehe mal ein Fazit: wenn beide Hunde sich gut verstehen, beide das Alleinsein gelernt haben, dann können 2 Hunde durchaus länger alleine sein (zB 8 Stunden) als ein einzelner Hund, da nun ein Teil des Rudels zusammen ist.

    Das hilft mir weiter.

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