Vl. ein Australien Shepard?

  • Ich halte Australian Shepherds nicht fuer Anfaengerhunde, dazu sind sie einfach zu schwierig. Aussies sehen wunderschoen aus, eher weich und die Leute denken, och so schwierig kann das nicht sein, ich bekomme das schon gehaendelt. Die Warheit ist, es gibt kaum eine Rasse, bei der sich die verschiedenen Vertreter mehr unterscheiden.
    Ich habe hier einen 3/4 Arbeitsaussie liegen, einen Rueden, er ist ein super lieber Hund, der mir teilweise alles abverlangt und ich bin Hundeerfahren. Fuer einen Aussie, ist mein Ruede noch einfach. Er ist ein sehr lieber Hund, wird von mir aber klein gehalten, selber entscheidungen darf er nur selten treffen, denn meistens behagen mir seine Entscheidungen nicht so.
    Mein Ruede ist ein wirklich toller Hund, aber auch er, wie alle Aussies nicht ganz Agressionslos.
    Er muss gefuehrt und geleitet werden, man muss sein Temperament unter Kontrolle halten und muss versuchen ihn konsequent und liebevoll, aber auch mal sehr deutlich zu leiten und zu erziehen. Ein Aussie braucht eine starke Fuehrung. Menschen die noch nie einen Hund hatten, koennen das meistens noch nicht, Fehler machen, verzeiht ein Aussie auch meist nicht.
    Bei einem Aussie sollte man wirklich eine Art Konzept im Hinterkopf haben, was mache ich wann mit ihm, wieviel ist gut, was ueberfordert ihn, wieviel kann ich ihm zutrauen usw.
    Und das bezieht sich auf so ziemlich alles.
    Ich persoenlich wuerde dir auch eher zum Collie raten.
    Ein Aussie kann ein wunderbarer Hund und Begleiter sein, ich wuerde meinen fuer kein Geld der Welt, hergeben, aber ein Aussie ist auch kein einfacher Hund, der dir jeden Wunsch von den Augen abliest und einfach immer nett, lieb und umgaenglich ist.
    Vielleicht solltest du auch mal ein paar Aussies live kennen lernen. Mit den Besitzern sprechen und auch nach Problemen der einzelnen Aussies fragen, die meisten Besitzer werden dir erzaehlen, was sie so alles fuer Probleme hatten oder noch haben und wie sie die in den Griff bekommen wollen. Immer mehr Aussies werden abgegeben, weil die Menschen bzw. Familien ueberfordert mit einem Aussie sind. Darum finde ich es gut, das du dir gedanken ueber diese Rasse machst und nicht einfach losgehst und dir einen holst.
    Lg
    Gammur

  • Hallo liebe Foris, ich habe jetzt schon den ganzen Morgen hier mitgelesen und möchte doch jetzt etwas dazu sagen.
    Ich bin 24 und Studentin im letzten Semester. Ich gehe nicht studieren, um später zuhause zu sitzten, allerdings ist mein zukünftiger Beruf (so denke ich mir das!) durchaus sehr vorteilhaft, denn ich werde Lehrerin.


    Mein großer Traum, wieder einen Hund zu haben, hab ich mir im August 2008 erfüllt. Es ist ein kleines Aussie-Mädchen und ich würde sie nie wieder hergeben.


    Mein Aussie-Mädchen hat mit dem Allein sein kein Problem. Zwar könnte sie jeder Zeit (zumindest meistens) zu meinen Schwiegereltern, sie verbringt die Zeit, in der ich nicht zuhause bin aber lieber in ihrer Box oder auf ihrer Couch und schläft.
    Kaput gemacht hat sie einen Schuh und eine Zeitschrift aus der Sammlung meiner Schwiegermutter.
    Wenn ich aber nach Hause komme, ist HighLife in der Keksdose, dann wird sich gefreut wie Harry und erstmal ordentlich gekuschelt und gespielt.
    Es ist soooooo schön nach Hause zu kommen. :D


    Ein Aussie ist immer eine Überraschung. Keiner gleicht dem anderen, jeder ist irgendwie anders. Eine generelle Aussage über den Aussie lässt sich (so meine Meinung) nur sehr schwer fällen.


    Meine Cheyenne ist kein Kläffer, sie ist bereits mit 5 Monaten mit mir in die Uni gegangen, hat lieb unter der Bank gelegen (eventuelle Störungen habe ich vorher mit dem Dozenten besprochen-war garkein Problem).
    Ein Aussie muss auch nicht unbedingt ein "Kläffer" sein, wenn er bellt. Ein Aussie spricht und sagt dir genau, was er will und was los ist. Wenn man ihnen richtig zuhört, dann kann man sich mit ihnen unterhalten.


    Mein Aussie ist zufrieden und ausgelastet mit Unterordnung und Agility (befindet sich in den Anfängen), die BGH-Prüfung werden wir im nächsten Monat ablegen.


    Woran ich erkenne, dass sie zufrieden und ausgelastet ist? Naja, wenn sie das nicht wäre, würde sie wohl kaum gerade auf der Terasse in der Sonne liegen und gemütlich vor sich hin schlummern, sie würde wohl kaum mit dem gesamten Hinterteil wackeln, wenn sie mich kommen sieht, sie würde wohl kaum ein so ausgeglichener Hund sein.


    Das ein Aussie "unbedingt" ans Vieh muss, dem kann ich nicht zustimmen. Nicht jeder Aussie hat diesen Drang. Man muss aber immer damit rechnen und gegebenenfalls darauf reagieren und mit dem Hund gemeinsam einen geeigneten Weg finden.
    Und genau das ist das Stichwort: Gemeinsam, denn wenn man sich für einen Aussie entscheidet, dann muss man ihn so nehmen wie er ist, mit allen Nachteilen aber auch mit allein Vorteilen!


    Wenn ein Aussie in das Familienleben integriert wird, dabei sein kann, geliebt und geachtet wird, dann ist er ein toller Familienhund.
    Wird er das nicht, dann vereinsamt er und macht Probleme. Ein Aussie gehört nicht in den Zwinger, ein Aussie gehört unter den Couch-Tisch!


    (Jegliche Diskussionen über "artgerechte Haltung" sind sinnlos, denn dann müssten wir bei Adam und Eva anfangen!)


    Ein Aussie ist Arbeit, ein Aussie bedeutet aufmerksam und achtsam zu sein, ein Aussie bedeutet, sich auf etwas einzulassen.
    Ein Aussie bedeutet aber auch unendliche Liebe und Hingebung, Treue und ganz viel Spaß.


    Es macht mir nichts aus, Morgens um 6 mit ihr in den Wald zu gehen, mit ihr zu Arbeiten und zu spielen, oder sie einfach mal nur selber stromern zu lassen.
    Es stört mich nicht, bei Schnee und Regen oder Hitze auf dem Hundeplatz zu stehen und mit ihr zu trainieren und es stört mich nicht, dass sie mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hat.
    Und ich finde es toll, dass sie mich dazu bringt, wieder regelmäßig zu joggen und Fahrad zu fahren.


    Wenn man den Aussie (und eigentlich generell jeden Hund) als Herausforderung und Ausgleich sieht und nicht als Verpflichtung, dann steht einer lange Freundschaft nichts im Wege.


    Ich finde es toll, wie schnell sie lernt, wie sie alles aufnimmt, was sie alles in kürzester Zeit umsetzten kann. Leider aber auch schnell meine Führungsfehler übernimmt.


    Mit einem derart sensiblen und schlauen Hund entwickelt man ein völlig neues Ich-Empfinden. Plötzlich merkt man, wie abweisen vielleicht eine bestimmte Körperhaltung wirklich ist. Mein Hund hat mir im Studien-Bereich Personlamanagement viel geholfen zu verstehen und wird mir in meinem Beruf als Lehrerin wohl immer ein Hilfe sein.


    Mein Aussie, ist (nach unserem Familienhund-da war ich 9) mein erster Hund. Ich hatte kein Erfahrung mit dieser Hunderasse, ich habe mich damit beschäftigt, mich einlernen lassen, mich darauf eingelassen und bin soooo glücklich!
    Irgendwann ist immer das erste Mal.


    Ich kann nur sagen, dass ich meine Entscheidung nie und nimmer bereuen werden und ein zweites Mädchen schon in meinen Träumen spukt.


    Aussies sind toll, einfach nur toll!


    Aber die Entscheidung sollte dennoch gut überdacht sein!


    P.S. Ich beziehe das hier nur auf den Aussie, denn ich bin vom Aussie-Fieber gepackt. Stört euch also bitte nicht an meinem überschwänglichen Schreibstil.
    Für mich ist der Aussie einfach nur ein genialer Hund und meine Maus das Beste was mir jemals passiert ist!


    ABER: meine Schwiegereltern haben eine mitlerweile 17 Jahre alte Husky-Labrador-Dame und unser erster Familien-Hund war ein Briard. Es gibt unheimlich viele tolle Hunde(rassen).
    :D :D :D


    EDIT:
    Was ich undebingt noch sagen wollte. Man sollte einen Aussie nie überschätzen, sonst kann man sich auch ganz schnell einen hibbeligen kleinen Nerv heranziehen. Ein Aussie muss lernen, sich zu langweilen und Ruhe zu geben!

  • Oh, ich habe zu spät gesehen, dass der Beitrag von 2009 ist, aber egal.


    Hallo, ich wollte noch einmal kurz anmerken, dass sich oftmals bei der Entscheidung zu einem Aussie viele Gedanken um die Auslastung ect. gemacht werden. Ein Aussie braucht Auslastung, das ist klar, aber oftmals ist gar nicht mal die Auslastung der Grund, weshalb es vorkommen kann, dass sich ein Verhalten von Aussies zum Problem entwickelt.

    Als Hütehund muss der Hund Reize stark wahrnehmen und auch meistens sofort reagieren. Dass http://kann manchmal problematisch werden. Es kann sich durch Jagdtrieb, ihrem Wach- und Schutzinstinkt o.Ä. bemerkbar machen. Bei uns ist das kein Problem mehr, aber nur wenn ich meinem Hund ein Schritt voraus denke. Natürlich gibt es viele Aussiebesitzer, die das von ihrem Hund nicht behaupten können, aber diese sollten dann nicht alle Australian Shepherds über einen Kamm scheren, denn dies sind nunmal die Eigenschaften eines Aussies und darauf sollte man sich einstellen.


    Ich finde es gut, dass du dich so gut informierst und ich kann dein Interesse an einem Aussie sehr gut verstehen, denn wenn ein Aussie verstanden hat was er machen soll (was er auch echt schnell versteht), macht es eine unglaubliche Freude mit ihm zu arbeiten.

    Allerdings finde ich, dass es Rassen gibt, die wirklich besser für Hundeanfänger (mein Aussie ist auch mein erster Hund) geeignet sind und auch einen starken "will to please" mitbringen und auch besser für Agility geeignet sind. Einige wurden ja schon genannt.
    Ich habe noch keinen Aussie getroffen, der ein Kläffer ist. Allerdings hören sie sich recht gerne.


    lg

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