Hund nimmt Wohnung auseinander, wenn alleingelassen

  • Ich frage hier im Namen meiner Freundin, die einen 7 Monate alten Welpen(Junghund?) hat, der ein Mischling aus 50% Rottweiler, 25% Husky und 25% Labrador ist.

    Seit etwa einem Monat hat sie das Problem, dass der Hund immer frecher und destruktiver wird, wenn sie das Haus verlässt, was auch sicher daran liegt, dass er nun groß genug ist, um an alle möglichen Sachen heranzukommen.
    Er schnappt sich alles verpackte und unverpackte an essbaren Sachen, die irgendwo herumliegen, oder gar in einem zu niedrigen Schrank verstaut wurden. Seit kurzem zerstört er sogar einfach irgendwelche Sachen, z.B. Schachteln und Klopapierrollen, die er ebenfalls von Tischen/Regalen runterzieht.

    Nun ist die Frage woran das liegt und wie man es wegbekommen könnte. Wenn jemand zugegen ist, dann ist der Hund zwar trotzdem frech und versucht mal was vom Tisch zu schnappen, hört allerdings auf Kommando und tut es nicht, wenn man ihn lautstark darauf aufmerksam macht, dass er dies und jenes nicht zu fressen hat.

    Letztens hat der Hund sogar ein Glas vom Tisch heruntergeworfen und sich daran geschnitten, weil er es wohl auslecken wollte, was natürlich deutlich vor Augen führt, wie dringend und auch gefährlich die Situation für den Hund ist.
    Das Problem ist, dass der Hund 2-4 Stunden allein bleiben MUSS und das bisher auch mehr oder weniger ohne Probleme ging, also kein bellen oder jaulen, wenn sie das Haus verlässt, aber heute hat er ihre Wohnung sprichwörtlich zerlegt.

    Weiss jemand Rat? Wie kann man dem Hund beibringen, dass er....naja eben nicht die Wohnung auseinander nimmt und sich alles fressbare schnappt, was er unbemerkt kriegen kann?

  • Ich würde empfehlen einen Zimmerkennel aufzustellen und den Hund darin zur Ruhe kommen lassen.

    Sie soll Ihm erst mal den Zimmerkennel schmackhaft machen. Knauknochen rein, erstmal die Türe nicht schließen und langsam das ganze aufbauen. Bis der Hund schön ruhig im Zimmerkennel liegt. Er soll ja gern im seinem Kennel sein.
    Der Kennel ist praktisch das Hundezimmer, hier wird er nicht gestört und hat seine Ruhe.
    Am besten noch eine Decke über den Kennenl werfen, damit es für den Hund wie eine kleine Höhle ist.
    Dann kann man auch das Alleinebleiben aufbauen.

    Was macht den deine Freundin mit dem Hund? Besucht Sie eine Hundeschule/Verein?

  • Ich kann den Vorschlag mit dem Kennel nur unterstützen. Wir und viele Kollege aus unserem Hundeverein haben nur positive Erfahrung damit gemacht.

    Sei es bei der Stubenreinheit als auch beim Lernen des Alleine seins. Wichtig ist das der Hund sich darin wohl fühlt. Also immer schön Leckerlie und rein, anfangs nur kurz... aus dem Zimmer gehen wieder rein kommen und sich freuen wie ein Schneekönig.

    Nach kürzester Zeit ist der Kennel sein Lieblingsplatz und er wird gerne darin bleiben.

    Gruss Ingo

  • "Kennel" ist mir persönlich jetzt kein Begriff, ist das sowas wie ne kleine Hundehütte für die Wohnung?

    Ich halte es ausserdem für sehr fraglich, ob so ein Plätzchen für ihn schon alle Probleme mit dem Wohnung auseinandernehmen lösen. Oder soll sie ihn 4 Stunden dort einsperren??

    retrieverle
    Der Hund hatte relativ früh eine Blasenentzündung und musste Antibiotika nehmen, weswegen er nicht geimpft werden konnte, was natürlich auch einen Besuch in der Welpenschule unmöglich machte. Leider hat sich die Blasenentzündung lange hingezogen und anschliessend folgte noch ein Umzug von ihr in etwa 100km Entfernung, weswegen sie sich hier keine Hundeschule suchen konnte. Sie kann sich dort erst jetzt eine Hundeschule suchen, was natürlich recht spät ist, aber die Umstände waren denkbar schlecht und man kann ihr da auch keinen Vorwurf machen.

  • Hi Sarganto

    Kann es sein, dass der Hund charakterlich ziemlich viel vom Husky abbekommen hat?
    Von Huskys hört man immer wieder, dass sie die Wohnung "umdekorieren", wenn man sie alleine lässt. Das ist einfach eine Hunderasse, die nur sehr schwer mit dem alleinbleiben fertig wird und denen man das auch nur sehr schwer (manchmal gar nicht) beibringen kann.

    Ansonsten würde ich deiner Freundin raten, den Hund körperlich und geistig "auszupowern", bevor sie ihn alleine lässt. Also vorher einen schönen langen Spaziergang, mit Suchspielen, balancieren, Grundkommandos üben, etc.
    Danach besteht wenigstens die Chance, dass er ruhiger ist und die Zeit allein zum Schlafen nutzt.

    liebe Grüße
    Steffi

  • Oh ja,

    das Problem kenne ich. Meine Hündin hatte diese "ich fress alles was ich sehe/rieche Phase" auch schon. Die Hundeschule riet uns damals zu einem Zimmerkennel. Klang gut, brauchte aber seine Zeit. Kennel gekauft, angefangen Hund dran zu gewöhnen - wie schon vorher geschrieben, sollte man sich und dem Hund da wirklich Zeit lassen. Aber was sollte ich in der Zwischenzeit anstellen? Ich konnte nicht einfach mal ein paar Wochen Urlaub nehmen!
    Die Lösung war ganz einfach: Aufräumen und nichts Essbares rumstehen lassen.
    Meine Tochter hat gelernt, den Frühstückstisch abzuräumen, nachdem sich ein halber Liter Milch auf ihren Schulbüchern verteilt hat; ich habe gelernt, meine Lieblingskekse nicht einfach ins Regal zu legen, sondern hinter eine geschlossene Schranktür, nachdem mein Hund eine ganze Rolle gefressen hatte und ich mittags nicht nur Krümel und Papier sondern auch Durchfall wegputzen musste, usw. Seit wir unser "Verhalten" umgestellt haben, braucht mein Hund das Kennel nur noch nachts zum Schlafen. Tagsüber gab es seitdem keine Pannen mehr.
    Mein Hund hat tagsüber Zugang zu fast allen Räumen (außer Küche und Waschküche, da mache ich einfach die Tür zu) und stellt nichts an, weil es sich einfach nicht lohnt.
    Netter Nebeneffekt: die Bude sieht seitdem immer aufgeräumt aus...

    Liebe Grüße,
    Marion

  • Hallo Gleichgesinnte! :freude:

    Das Problem mit der Umdekoriererei haben wir auch gerade wieder.

    Unser jetzt 2 jähriger Rüde hat es als Welpe gemacht und unser junger Hund, 6 Monate, macht es nun auch wieder. Ich glaube, das ist einfach so.

    Bei unserem Älteren gab es damals "Küchenarrest", denn da war am wenigsten, was er kaputt machen konnte. Als es dann in der Küche ging, haben wir ihn zusätzlich auch in den Flur gelassen. Ging das auch eine Zeit ohne Zwischenfälle kam das Büro (in dem kann er aus dem Fenster gucken und das liebt er :wink: ) dazu. So konnten wir ihn nach und nach in fast alle Räume lasse. Nur das Wohnzimmer ist tabu wenn wir nicht da sind, weil da die Papageien und das Zwergkaninchen stehen.

    Bei unserem jungen Hund machen wir es wieder so. Momentan ist Küche angesagt wenn wir nicht da sind. Dort holt er sich auch alles, was er bekommen kann. Also,.....aufräumen :) Er findet aber trotzdem immer etwas und wenn es nur das Altpapier ist..... Aber das ist ja nicht so schlimm finde ich. Das wird sich geben.

    Ich beobachte bei unserem Kleinen auch eine Art Protest. Der erste Tag, wenn ich arbeiten muss geht eigentlich immer. Zum Ende der Woche wird es dann extremer. Ich glaube, er hat einfach keine Lust alleine zu bleiben. Dabei ist es nicht lange. So ca. 3-4 Stunden. Aber trotzdem,....ich denke das spielt auch eine Rolle.

    Bevor ich sie alleine lasse, lege ich immer zwei Kausnacks, die länger halten, in die Küche. Z.B. getrocknete Rinderkopfhaut, Kauknochen,..... alles, was nicht in zwei Minuten gefressen ist und woran sie etwas "arbeiten" müssen.

    Und immer Geduld haben! Es wird bestimmt wieder besser! :gut:

    Viel Erfolg!

    RoTy

  • Sarganto: Ein Kennel ist einen Zimmerbox, da kannst alles für nehmen der Hund sollte genügen Platz haben.
    Sowas

    Externer Inhalt www.zooplus.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    oder sowas

    Externer Inhalt www.zooplus.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.


    auf jeden Fall nicht diese Hundezelte nehmen, sonst zerlegt der Hund das auch noch.

    Unbedingt in eine Hundeschule oder in einen Verein gehen, der Hund braucht Erziehung und klare Regeln, sonst wird das vielleicht immer schlimmer.

  • Hallo nochmal,

    es gibt schlimmere Dinge als herumliegendes Essen aufzufuttern und dabei die Wohnung umzudekorieren.
    Ich bekomme nachher den Hund meiner Nachbarin zum "Hunde-Sitten" gebracht. Sie hat ihn vor eineinhalb Jahren aus Griechenland geholt. Bisher ein unauffälliger Hund; zwar mit einem starken Jagdtrieb, aber sonst echt ein lieber Zeitgenosse. Vor zwei Wochen rief die Nachbarin mich rüber und zeigte mir eine zerstörte Haustür. Er hat das Holzfutter der Haustür auf einer Fläche von ca. 30 cm² rausgekratzt oder rausgebissen, dazu noch den Fensterrahmen im Treppenhaus zerlegt - und das alles weil er "plötzlich" Angst vor Gewitter hat. :shock:
    Solche Panikattacken hatte er seitdem noch ein paarmal. Letzte Woche dann dasselbe nochmal, nur ohne Gewitter. Jetzt haben sie wieder mit ihrer Hundetrainerin Kontakt aufgenommen; keine Ahnung, was sie mit ihm machen werden.
    Jedenfalls habe ich ihn jetzt immer nachmittags wenn die Nachbarin arbeitet und es nach Gewitter ausschaut. Bei mir ist er brav; er läuft erst neugierig durchs Haus, spielt dann eine Runde mit meiner Hündin, und sucht sich dann eine Ecke zum Schlafen.
    Nachbars haben jetzt echt ein Problem. Zerlegte Haustür, zerlegte Fensterrahmen - das wird vielleicht ein Fall fürs Zimmerkennel.
    Bin mal gespannt, wie das Drama weitergeht.

    Viele Grüße
    Marion

  • Also im Klartext heisst das, dass sie den Hund an so einen Zimmerkennel gewöhnen soll und ihn darin einsperrt, während sie weg ist?

    Oder Alternativ in einem Zimmer, wo er nicht soviel kaputtmachen kann?

    Kurzfristig wird sie natürlich mehr aufräumen müssen, aber es ist dort eben noch keine richtig gut eingerichtete Wohnung, sondern sie ist in ein altes Haus mit ner Mitbewohnerin gezogen, wo noch viel dran gemacht werden muss. Von daher passiert es einfach, dass hier und da mal etwas rumliegt.
    Auch das mit der Beschäftigung ist natürlich ne gute Idee, aber sie ist ne arme Studentin und wird sich wohl schwer tun, wenn sie jeden Tag nen neuen Kauknochen an den Hund verfüttern muss ^^
    Die Dinger gibt's ja schliesslich auch nicht umsonst, aber mal sehen, was man da für eine Lösung finden kann.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!