eigener hund?brauche eure meinung

  • Zitat

    Und der letzte Punkt, so hart es klingt...müssen wir uns auch fragen was das kleinere Übel ist....ein Hund der jahrelang im Tierheim dahinvegetiert oder irgendwann wegen Überfüllung eingeschläfert wird oder ein Hund der einen Besitzer hat der ihn liebt und sich kümmert AUCH wenn die Umstände bei weitem nicht perfekt sind.


    Tut mir leid, dass ich das jetzt völlig anders sehe...! Angenommen diese 3jährige Hündin ist ein netter Hund, der - wie ja beschrieben - kein Problemhund ist, aufgeweckt, umgänglich, friedlich, lieb und so weiter und sofort... Wunderbar, das bedeuted also gute Chancen auf Vermittlung! Wenn sich jetzt jemand den Hund holt, der ihn zwar wohl lieb hat (das stell ich nicht in Frage!) und sich einigermaßen drum kümmert - auch toll... Aber der Hund ist dennoch allein zu Hause und hätte vielleicht ein paar Wochen später jemanden gefunden, der eben weiß, wie die nächsten 2-10 Jahre seines Lebens laufen sollen und der sicher ist, ein Hund passt grad ins Leben rein (zumindest steht für die nächste Zeit kein Lebenswandel an) dann ist das sicher nicht das kleinere Übel! Aber davon weiß der Hund nichts!


    Ich halte absolut nichts davon sich Situationen schön zu reden! Meiner Meinung nach passiert das hier gerade! Wenn man ein Tier hat, dann kann man sich nicht auf andere verlassen oder sollte man zumindest nicht... Vielleicht sollten wir der Tierliebe wegen unser subtiles, zweischneidiges Mitleid (oder Ego - was auch immer es ist) mal hinten anstellen und statt an uns mal an das Tier denken, das mit dem zukünftigen Halter in eine eventuell ungewisse Zukunft stolpert und wegen beruflichen Gründen etc. wieder durch verschiedene Hände gereicht wird, bis aus dem Tier ein unvermittelbarer alter Problemfall geworden ist, der dann tatsächlich eingeschläfert werden muss obwohl er vielleicht noch ein, zwei Jahre hätte haben können! Mag sein, dass das hier gar nicht der Fall ist aber Fakt ist, dass Jule nicht weiß, wo und wie sie arbeiten wird, wenn ihre schulische Ausbildung dem Ende zugeht!
    Für mich sieht das nach einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt aus...! Und die Tierliebe als Grund vorzuschieben ist auch ein recht naja sagen wir mal "windiger" Grund! Das alles passiert nicht, weil man dem Tier helfen möchte sondern weil man selbst ein Tier besitzen möchte und ist somit einfach purer Egoismus nichts weiter! Und bevor jetzt ein Sturm von Gegenargumenten und Widersprüchen kommt... Denkt mal nach, ob ihr das auch für einen Hund tun würdet, der euch wirklich unsympatisch ist!


    Das Argument mit "nichts ist in der heutigen Zeit gewiss!" gilt nicht! Natürlich kann niemand sagen, ob er seinen Job behält, selbstständig bleiben kann wie ich es bin oder sonst was. Klar, vielleicht zwingt mich eine Klage, die ich verlieren werde, meine Selbstständigkeit aufzugeben oder vielleicht verliert jemand seinen Job wegen Insolvenz der Firma in der er seit 10 Jahren beschäftigt ist... Aber das sind unkalkulierbare Dinge! Sleipnir z.B. hat sich seinen Hund in der Schulzeit angeschaft. Da war Zeit. Jetzt studiert er. Auch da ist Zeit. Aber er wird absehbar die nächsten 2-3 Jahre noch studieren und in seinem Leben ist wahrscheinlich in nächster Zeit kein Umbruch, wie es im Leben von Jule der Fall ist wo demnächst ein wechsel von der Schule in die Arbeitswelt ansteht. Erfahrungsgemäß ist das nicht nur anstrengend sondern auch eine gewaltige Umstellung! Vielleicht bin ich auch nur ein wirklich miserables Organisationstalent, das eine 40-Stunden-Woche nicht so hinbekommt, dass der Hund keine 7-9 Stunden täglich alleine wäre!


    Ich selbst hab erlebt, dass mir mehrere Freunde von Tierbetreuung abgesprungen sind... Und da ging es nur von Ratten, die weitaus weniger Bedürfnisse haben als ein Hund und in meinem Freundeskreis haben sich anfangs alle darum gerissen meine Krümel zu nehmen!


    Feli: Beschäftigt kieg ich den Hund vielleicht... Aber kann ich ihm auch ein Leben bieten in dem er nicht 7-8 Stunden am Tag daheim verbringt ohne Ansprache, die ich versuche an Wochenenden und in meiner geringen Freizeit auszugleichen? ICH persönlich könnte es nicht und würde MEINEM Hund das nicht zumuten wollen!


    LG murmel

  • Hi


    Ich finde auch, hier gibt es zu viel "vielleicht" und "wahrscheinlich".
    Klar kann man, wenn man sich Mühe gibt, jemanden finden, der sich um den Hund kümmert, wenn Frauchen oder Herrchen arbeiten gehen.
    Aber eventuell ein Partner, Bekannte, Eltern, Dogsitter.... das ist zu ungenau. Da sollte man sich schon vorher sicher sein. Man kann den Hund ja nicht jeden Tag woanders unterbringen, weil mal der eine oder der andere keine Lust oder keine Zeit hat. Ein Hund braucht feste Bezugspersonen und sollte nicht herumgereicht werden wie ein Wanderpokal.
    Du solltest also eine oder zwei Personen haben, die sich wirklich verlässlich um den Hund kümmern. Und dass nicht nur die ersten paar Monate, weil der Hund da noch "neu" und interessant ist, sondern auch auf längere Sicht.


    Ich weiß nicht, wie das in eurem Tierheim geregelt ist. Ich habe einige Jahre ehrenamtlich in einem Tierheim gearbeitet und war auch in der Hundevermittlung. Wir haben grundsätzlich keine Hunde an Leute vermittelt, bei denen der Hund 8 Stunden am Tag allein gewesen wäre. Egal ob Mittagspause oder nicht. Wenn angegeben wurde, dass der Hund in der Zeit von einer anderen Person betreut wird (Großeltern, Eltern, Freunde, etc.), mussten die Interessenten nochmal mit der betreffenden Person ins Tierheim kommen. Erstens waren wir der Meinung, dass jemand, der sich 8 Stunden am Tag um einen Hund kümmert, bei der Auswahl ein gewisses Mitspracherecht haben sollte (damit die 80jährige gehbehinderte Oma nicht auf einen zweijährigen Doggenmischling "aufpassen" soll) und zweitens haben wir den Leuten auch ordentlich auf den Zahn gefühlt, ob sie auch wirklich wissen, auf was sie sich da einlassen.


    Ich bin der Meinung, solange du nicht wirklich sicher weißt, wie, wo und von wem dein Hund betreut wird, solltest du noch warten. Wenn du erst mal im Beruf bist, kann die Sache ja schon ganz anders aussehen. Dann weißt du, wie lange du aus dem Haus bist und bist finanziell abgesichert falls du doch einen professionellen Dogsitter brauchst.


    liebe Grüße
    Steffi

  • hallo jule!
    ich finde es toll, dass du dir so viele gedanken machst.
    du machst auf mich einen sehr verantwortungsbewussten eindruck.
    meiner meinung nach kannst du dir deinen wunsch nach einem hund erfüllen.
    ist doch schön, wenn du einem tierheimhund ein schönes neues zuhause gibst.
    und wenn du jetzt schon die möglichkeit hast, dass sich jemand um deinen hund kümmert, wenn du mal länger weg bist, dann bekommst du das auch sicher später noch hin!
    im grunde kann doch keiner ganz genau sagen, was in ein paar jahren ist.


    und sehr viele menschen, die sich einfach einen welpen bei irgendeinem "züchter" holen machen sich weitaus weniger gedanken darüber, wie das leben mit diesem hund funktionieren soll.


    fazit: ich denke du wirst dem hund ein schönes zuhause geben!


    gut wäre es aber auf jeden fall, wenn du ihn dir während deiner ferien/deines urlaubs anschaffst, damit er sich in ruhe einleben und an das alleine bleiben gewöhnen kann.
    mein hund z.b. schläft immer in aller ruhe, wenn er alleine ist und freut sich dann, wenn ich nach hause komme und wir ausgiebig spazieren gehen und spielen!

  • Meine Güte, was ist denn so schlimm daran zu warten, bis die schulische Ausbildung zu Ende ist und man weiß was einen die nächste Zeit im Beruf erwartet? Und das wird ja in absehbarer Zeit sein! DANN ist es nämlich aktuell und DANN weiß man auch, was auf einen zukommt!
    Es geht hier um ein paar Monate, nicht um Jahre, die man darauf warten muss, sich einen Hund anzuschaffen...!


    Tut mir leid, Carrie, dass ich jetzt grad dich zitiere um deutlich zu machen, was ich meine...


    "ich find es toll dass du dir so viel Gedanken machst!"


    Ja, das ist in der Tat ein bisschen lobenswert, obwohl ich es als das Selbstverständlichste auf der Welt halte, auch wenn es das leider in manchen Fällen nicht ist! Aber was zum Teufel hilft denn all das Gedanken machen, wenn man die Zweifel die man hat KOMPLETT ignoriert, wie es hier der Fall ist und mit einem "der arme Hund bekommt dann ein schönes Zuhause und muss nicht im Tierheim sitzen!" übertönt wird!? Aber ob der Hund nun im Tierheim sitzt oder allein daheim ist kein wirklich großer Unterschied. Auch im Tierheim kommen Leute holen ihn zum Spaziergang ab und bringen ihn danach wieder hin! So wie es die Freunde/Bekannten von Jule tun würden, von denen nicht sicher ist, ob sie das auch noch machen, wenn der Hund Probleme macht oder wenn der Hund nun plötzlich nicht mehr neu und niedlich sondern gewöhnlich geworden ist und anfängt Arbeit zu machen!


    Da lob ich mir doch die rationale Denkweise der meisten Männer, denn dieses emotional geprägte Verhalten hat bisher schon einige Tiere um ein schönes Leben gebracht und die verantwortlichen Personen sind bis heute der Meinung eine Wohltat á la Maria Theresa vollbracht zu haben!


    Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht stikt dagegen sich einen Hund anzuschaffen, wenn man nicht unbedingt die nächsten 10 Jahre planen kann...! Aber wenn in nächster Zeit eine ungewisse Arbeitssituation bevorsteht von der man auch noch weiß, dass sie auf einen zukommt und somit kalkuliert ist, dann muss man doch auch mal an andere Dinge denken als ausschließlich an sich!


    LG murmel, die so eine dermaßen falsch verstandene Tierliebe leider nie verstehen wird

  • hallöchen murmel,
    das ist schon okay, dass du mich zitierst! :wink:


    ist ja nicht so, dass ich deine meinung nicht verstehen könnte.


    aber ich glaube trotzdem, dass der hund es bei jule besser hätte als im tierheim (soweit ich das beurteilen kann).
    so hat er ein zuhause und eine bezugsperson, auch wenn sich mal jemand anderes um ihn kümmert.
    naja, es kommt auch auf den hund an. und auf das tierheim.
    ich habe meinen ersten hund damals aus einem ganz schlimmen tierheim geholt und das hat richtig lange gedauert, bis er sich davon erholt hat.


    natürlich sollte es selbstverständlich sein, dass sich jeder vernünftig gedanken macht bevor er einen hund anschafft, aber das ist leider ganz und gar nicht die regel.
    ich habe das selber im bekanntenkreis mitbekommen.
    die tierheime/tierschutzorganisationen haben der person keinen hund vermittelt.
    dann hat sie sich einen welpen vom züchter geholt und der war ab der zweiten woche täglich 8 stunden allein.
    über sowas rege ich mich viel mehr auf!!!

  • @ murmel: off-topic, aber in einem sind wir uns sowas von einig: WIR WERDEN WELTMEISTER! :freude:
    sorry, dass musste ich grad noch schnell loswerden! :winken:
    gut nacht!

  • vielen dank für eure antworten!
    ich denke sehr viel darüber nach, ob ich einem hund das bieten kann, was er braucht...und genau aus diesem grund habe ich mich ja auch hier angemeldet und möchte gerne eure meinung hören, da ich mir absolut unsicher bin.


    ich habe auch bedenken, dass der hund leidet, wenn er 8 stunden am tag allein bleiben müsste, aber ich weiß, dass viele leute ihre hunde so lange alleine lassen und diese absolut keine probleme damit haben.
    ich will hier auch absolut nichts schönreden und wahrscheinlich hat "murmel" recht mit der aussage, dass es vielleicht auch etwas egoismus ist, auch wenn ich dieses wort etwas hart finde. mir gefällt dieser hund eben unglaublich gut und ich möchte das beste für ihn und wenn das tierheim einen anderen bewerber (es gibt noch einige) auswählt, dann freue ich mich natürlich, wenn sie es gut hat. aber das tierheim hat einen dreiseitigen bogen mit angaben von mir und will sich meine wohnung bzw das haus angucken und entscheidet sich dann für den besten bewerber.


    ach ich weiß auch nicht...ich bin mir eigentlich sicher, dass ich es auch mit hund schaffen kann und dass es auch leute gibt, die zuverlässig zu mir halten, aber solche widerworte wie die von "murmel" geben mir schon zu denken...


    am samstag hole ich dir kleine wieder zu mir und gewöhne sie weiter an das autofahren und die wohnung...falls ich sie dann doch nicht nehmen kann, tue ich so wenigstens was dafür, dass sie dann vielleicht besser vermittelt werden kann. *seufz*


    freue mich über weitere antworten!


    Liebe Grüße
    Jule

  • ich denke mal es interessiert euch, was aus mir und meinem hundewunsch wird...
    ich habe mir sehr sehr viele gedanken gemacht und nochmal mit vielen hundebesitzern gesprochen und habe michh für das mäuschen entscheiden...
    aber ich werde dafür sorgen, dass sie nie länger als 3 allerhöchstes 4 stunden alleine ist und sonst immer jemand nach ihr guckt.
    heute hatte ich sie wieder für 3 stunden bei mir und habe sie auch meinen eltern vorgestellt und sie haben gesagt, dass sie mich unterstützen werden.
    die kleine hat sich super gefreut als ich gekommen bin und ist dieses mal ohne probleme mit ihm auto gefahren (letztes mal hatte sie ab 50 kmh angst) und wir sind auf der autobahn sogar 130 gefahren!
    sie hat sich mit dem border collie meiner besten freundin super verstanden und die beiden haben schön gespielt...das tierheim wird sich ende der woche mein haus und den garten angucken und dann werden sie sich entscheiden. außer mir gibt es noch eine alleinstehende ältere dame (ich schätze sie auf 55 oder knapp drüber), die im gegensatz zu mir den ganzen tag zu hause ist, aber dafür kann die kleine mit mir zum pferd und ich habe vor ins agility zu gehen.
    vielen dank, dass ihr mich zu wichtigen überlegungen angeregt habt!!!


    LG
    Jule

  • Hi
    Super daß Du uns informiert hast.
    Ich bin davon überzeugt, daß Du richtig gehandelt hast!!!!
    Und ich wünsche Dir und deinem Wuff eine Superzeit zusammen.
    Viel Glück.
    Walter

  • Hi Jule!


    Ich wünsche euch auch eine super schöne Zeit zusammen und hoffe, dass du das alles so hinbekommst, wie du dir das für euch wünscht!


    LG murmel

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