Hundeschulen - Durcheinander

  • Hallo,

    als mein Hund mit 10 Wochen zu mir kam, waren wir nach zweimal Welpenstunde mit den Geschwistern dann ca. 12-14 Wochen in der Welpenstunde in einer Hundeschule (1x Spielstunde, 1x Einzelerziehung pro Woche - war ein Kompletpaket) Arbeit nur mit Brustgeschirr. War alles ganz nett, allerdings gingen die Methoden nicht wirklich an mich ran.

    Mir wurde gesagt, ich darf nicht "Hier" oder "Komm" verwenden um meinen Hund ranzurufen (denn das übt einen unheimlichen Zwang auf den Hund aus und jeder Hund der so gerufen wird, kommt zwar aber mit hängenden Ohren und ganz ängstlich).

    Außerdem darf ich nicht "Aus" oder sowas sagen, wenn mein Hund irgendwas im Maul hat, sondern soll ihm hinterherlaufen bis er es freiwillig hergibt - er wüsste schon was er tut (war super spaßig für den Kleinen, für mich weniger), wenn er beim Spaziergang in jedem Vorgarten läuft, soll ich ihn nicht auf den Weg zurück holen, er weiß schon, wann er auf dem Weg laufen muss und wann nicht und das beste überhaupt: Wir hatten/haben ein Problemchen mit vorbeifahrenden Autos und Radfahrern sowie Joggern (habe hier berichtet und um Rat gebeten). Dies habe ich in der Hundeschule angesprochen worauf mit gesagt wurde, dass man da nix machen braucht, das gibt sich von selbst. SUPER!!!

    Generell war man dort auch gegen alles, was ich mit dem Hund machen wollte. Agility macht nur die Gelenke kaputt, Obedience ist der reine Zwang und KANN keinem Hund Spass machen.


    Naja, habe mich daraufhin mal umgehört und eine zweite HuSchu in der Umgebung gefunden. Dort war ich nun einmal um mit der Leiterin zu sprechen.

    Sie meinte, dass bei Ihnen nicht mit Geschirr gearbeitet wird sonder NUR mit Halsband (mein Hund ist in seinem Leben noch niemals an einem Halsband gelaufen, immer nur am Geschirr). Außerdem ist die gute Dame Verfechterin von Ball-apportier-Spielchen, was ich mit meinem kleinen bisher noch überhaupt nicht gemacht habe, da ich mir immer Mühe gegeben habe, ihn ruhig zu beschäftigen und zudem seine Gelenke noch schonen wollte. Sie sagte folgenden Satz zu mir: " Es ist nicht das Schlechteste, was man mit seinem Hund machen kann, ihn zum Balljunkie zu erziehen. So hat man ihn wenigstens im Griff und er kommt sicher zu einem zurück/bleibt bei einem, wenn er auf den Ball fixiert ist." Was ich davon halten soll weiß ich auch nicht.
    Zudem gibt es in dieser Hundeschule kein gemeinsames Spiel am Anfang/Ende (was mir für meinen Junghund auch noch wichtig wäre) sondern jeder arbeitet für sich mit seinem Hund an der Leine.

    Diese Hundeschule bietet allerdings hier als weit und breit einzigste einen Agilitykurs an.

    Ich hab keine Ahnung, was ich nun machen soll. Wie hört sich das für euch an? Hoffe ich hab euch jetzt nicht totgeschrieben :)

    Mehr Auswahl an Hundeschulen habe ich hier leider nicht. :sad2:

  • Hallo,

    das ganze hört sich nach einem echtem Drama an.

    Die eine Hundeschule ist gegen alles und die andere spricht genau dagegen.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, einmal Nein ist immer Nein und einmal Ja ist immer Ja.
    Hört sich doof und doch einfach an.
    Wenn man dem Hund kräftig Nein, Aus oder Pfui sagt, dann ist er schon etwas irritiert, aber er versteht es schon. Man nimmt Ihm was weg oder, oder... Ein kleines Kind schaut auch blöd aus der Wäsche.
    Dem Kind sagt man doch auch wenn es etwas gut gemacht hat und so ist es beim Hund auch.
    Ganz ohne Tadel geht es nicht. Aber ohne Loob geht auch nichts mehr.

    Bei dieser sache muß man einen guten Mittelweg finden.
    Vieles was man so von seinem Hund möchte und er auch leisten kann hängt von der Rasse und der Familie ab.

    Stelle dir doch einfach mal die Frage:

    Was gefällt dir und deinem Hund?
    Was macht dir Spaß?

    Wenn du diese Frage beantworten kannst, dann ist das schon die halbe Miete.

    Dann fehlt nur noch die Frage:

    Was möchtest du nicht oder was gefällt dir nicht?

    Jetzt gibt es nur eine Lösung:
    Hier muß man einen Goldenen Mittelweg finden um dem Hund Erziehung zu schenken und auch gleichzeitig Freude mit dir Zeit zu verbringen.

    Ich hoffe, ich konnte dir schon ein wenig helfen.

    LG Janette

  • Naja, die Sache ist eben, dass ich nicht zu zwei Hundeschulen gleichzeitig gehen kann und es gibt bei beiden definitv Dinge die mir extrem widerstreben.

    90% von dem was mein Hund zum jetzigen Zeitpunkt kann, habe ich mir hier erlesen, von der Züchterin oder meiner Kollegin mit ihren zwei Hunden gelernt. Der Besuch der Hundeschule wurde immer mehr nur dazu genutzt, dass mein Hund Kontakte mit anderen Hunden hat und mit seinesgleichen zusammen sein kann.

    Ich weiß auch nicht ob ich es mir zutraue, die Hundeschule komplett zu quittieren, obwohl er im Moment wirklich super hört.
    :|

    echt doofe Situation

  • muahaha, das ist ja laissez-faire, lustig. ich finde es ja schon witzig, dass es in der kindererziehung den trend gab, dass sie selbst wissen, was sie tun, aber bei HUNDEN? :lol: und die zweite hört sich nicht besser an... mein tip: keine hundeschule, du schaffst das schon selbst.

  • Vielleicht siehst du dich mal nach Hundewiesen in deiner Umgebung um...ansonsten würd ich bei anderen HH in deiner Nähe mal erfragen, wo gute Hundetreffs sind.
    Oder einfach gut frequentierte Auslaufgebiete.

    Wenn du dir bei der Erziehung sicher bist und dir auch "selbst " was beibringen und umsetzen kannst, brauchst du nicht zwingend eine HuSchu besuchen.
    Du siehst ja selber, welche Pfeiffen für ihren Driss auch noch Geld verlagen.

  • Hi,

    Ganz ehrlich:
    Besser keine Hundeschule als so eine wie die Beiden!
    Wenns wirklich keine andere gibt, ist das erstmal natürlich super-schade! v.a. weil ich auch rauslese, dass du wohl gerne einen Sport mit deinem Hund machen möchtest, wie z.B. Agility.

    Gibts denn irgendwo einen Hundesportverein? Agility in der Hundeschule wäre mir irgendwann eh zu teuer (kostet bei uns so ab 10€ pro Stunde aufwärts). Wenn es einen Verein gibt, kann das toll sein, wenn dir dort Methoden und Stimmung zusagen, es ist häufig recht günstig wenn man Mitglied ist und es werden auch Erziehungsstunden angeboten.

    Eventuell gibt es auch noch freiberufliche Hundetrainer, bei denen man Einzelstunden nehmen kann. Das hilft, wenn man mal mit einem Problem nicht weiterkommt.

    Wenn nicht, würde ich mich auf meine eigenen Fähigkeiten verlassen und den Hund nach Büchern/DVDs/Tipps von anderen Hundehaltern (auch hier im Forum) verlassen.
    Dann würde ich mich ein wenig bei den bekannten Trainern umhören und mal ein oder zwei Wochenendseminare mitmachen. Wenn der Trainer einem zusagt, lernt man da auch sehr viel und umsetzen muss man es dann letztendlich eh selbst!
    Das gleiche gilt natürlich auch für Sport - auch hier gibt es Sportarten, die man sehr gut alleine machen kann und Seminare, in denen man das beigebracht bekommt.

    Zwecks gemeinsamen Spielen mit anderen Hunden:
    Ich nehme mal an, dein Hund ist noch ein Welpe. Ich persönlich finde den Kontakt zu allen möglichen Hunden aller Altersstufen eigentlich viel wichtiger als das Spiel in einer reinen Welpengruppe.
    Daher würde ich einfach versuchen herauszufinden, ob es stärker frequentierte "Hunde"wiesen etc. in der Nähe gibt und dort Kontakte für meinen Hund knüpfen.

    lg,
    SuB

  • Also "selbst beibringen" ist kein Problem. Machen wir ja größtenteils von Anfang an. ;)

    Wie ist das denn mit den Hundekontakten? Bisher hatte er immer regelmäßig in der Welpenstunde Gelegenheit mit anderen Hunden zu spielen usw. .
    Wie wichtig ist das denn im Moment? Wir treffen hier nur manchmal den Nachbarhund, mit dem er sich super versteht, aufm Spaziergang. Mit dem kann er dann spielen. Ab und zu geh ich noch mit meiner Freundin und ihren beiden spazieren, da wird dann auch miteinander getobt.
    (Hundeschule war/ist für mich irgendwo auch eine Gelegenheit, dass er mit seinesgleichen Kontakt haben kann.) :???:

    P.S. Hundi ist 7 Monate alt, Agility - Vereine gibts hier schon. Der nächste liegt aber auch ca. 30 km entfernt :(

  • Hi,

    Also wegen Hundekontakt:
    Ich finde Kontakt zu anderen Hunden schon wichtig, aber gerade in diesem Alter finde ich persönlich den Kontakt zu gut sozialisierten und verträglichen, wesensfesten älteren Hunden wichtiger als den zu gleichaltrigen.

    Wenn der Hund nur mit gleichaltrigen spielt und Kontakt hat (gerade in größeren Gruppen) kommt es halt häufig vor, dass ein bestimmter Hund gemobbt wird, dass die Hunde recht grob miteinander umgehen etc. In einer natürlichen Hundegruppe mit älteren und jüngeren Hunden greifen die älteren häufig ein und trennen die übermütigen Jungspunde.

    Wenn das auch in der Junghundegruppe der Hundeschule so passiert, finde ich das gut. Oft wird das aber auch nicht gemacht ("die machen das unter sich aus") und dabei wird völlig vergessen, dass eine Gruppe, die nur aus Junghunden besteht auch ganz und gar nicht natürlich ist.

    Deshalb finde ich Gruppen mit Hunden verschiedenen Alters sehr schön. Da können die Hunde miteinander spielen, aber wenns zu bunt wird, greifen dann souveräne ältere Hunde auch mal ein.

    Zu dem Thema gibts aber mal wieder verschiedene Meinungen, man muss also den richtigen Weg für sich selbst finden...

    Ich glaub du hast ja einen Aussie, oder? Da würde ich auf eine Hundeschule achten, die in etwa so eine Einstellung hat wie die hier: http://freude-am-hund.info/?Was_es_sonst_…ibt:H%FCtehunde (da ist ein Text über Hütehunde, kannst ja einfach mal schauen...).

    Ich weiß jetzt nicht genau, ob du das warst oder nicht, dem ich das geraten hatte:
    Ich würde nicht zu früh mit Agility anfangen!

    lg,
    SuB

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