Der Zwiespalt eines Kleinhundehalters

  • Moin Moin liebe Foris, ich muss mal meine Gedanken loswerden.

    Wir waren gestern Abend auf der Geburtstagsfeier meines "Schwagers" und nach langem Überlegen haben wir uns entschlossen, Missy mitzunehmen.

    Da wir vorgestern schon mit einigen für Missy fremden Leuten gegrillt hatten und es so gut lief, hielt ich es für ausprobierenswert. Wir wollten eh nur 2 Stündchen bleiben, nichts trinken, einfach, dass man da war und die Familie wiedersieht.

    Die "fremden" Leute beim Grillen waren allerdings wesentlich leichter zu "kontrollieren", als die Leute gestern auf dem Fest.

    Beim Grillen hatte ich, dadurch dass ICH die Leute ja kannte, kein Problem damit, zu sagen, wie sie sich Missy gegenüber verhalten sollen.
    Seitlich nähern, Hand hinhalten, nicht einfach losstreicheln und aufhören, wenn sie knurrt.

    Es war ein gutes, ein richtiges Gefühl im Nachhinein, dass ich das durchgezogen habe und keine Rumhampeleien durchgehen lassen hab.

    Gestern allerdings waren da lauter Leute, die ich noch nie zuvor gesehen habe. "Die der Jugend kürzlich entwachsene Dorfjugend" so zu sagen.
    Die besten Freunde meines von mir hochgeschätzten Schwagers und meiner Schwester.

    Und dann fing es an. Dass gelacht wird, wenn ich mich erstmal um Missy kümmer (anbinden - wegen katzen - , Kauknochen geben, etc) bevor ich mich in die Runde setz, damit hab ich kein Problem.
    Dann puschte Missy wegen der Katzen hoch und ich hab sie zum Pennen auf meinen Schoß genommen.

    Vielleicht hat das daher so ausgesehen, als wäre sie ein Schoßhündchen. Jedenfalls hat ihr jeder Hans Franz übern Kopf gestreichelt. Auf meine anfänglichen, übertrieben höflichen Anspielungen wurde nicht eingegangen. Da wurde gelacht und weiter (oder gar intensiver) getätschelt, als Missy zu knurren anfing.
    Ich wollte diesen Leuten auch nicht vor den Kopf stoßen und irgendwie fühlte ich mich plötzlich (ganz im Gegensatz zum Abend davor) einem gesellschaftlichen Druck untzerworfen.
    Ich hab mich schlichtweg nicht getraut, richtig deutlich zu werden und mich hinter meine Hündin zu stellen.

    Klar, sie ist klein und süß, aber wäre sie ein Schäferhund, hätten die Leute sie sicherlich nicht so bedrängt, erstrecht nicht, wenn sie zu knurren angefangen hätte!

    Es war einfach ein richtig besch****es Gefühl, hin und hergerissen zu sein.
    Man wollte nicht dumm auffallen, aber zulassen wollte ich das auch nicht.

    Wir sind dann recht früh gefahren, auch weil Missy totmüde war und einfach wegen dieser ständigen Aufmerksamkeit nicht pennen konnte.

    Im Nachhinein wäre es wirklich besser gewesen, sie zur Freundin zu bringen, auch wenn das sicherlich ähnlich viel Stress für sie bedeutet hätte.

    Das wollt ich mir nur mal von der Seele reden...

  • Hi!
    Nein, besser wäre es, wenn Du Deine Wünsche so klar formulieren könntest, daß sie respektiert werden.
    Wir haben auch oft das Problem, daß unsere Zwerge von Fremden nicht als Hund für voll genommen werden, also MUSS ich das in letzter Instanz für sie regeln, damit sie keinen Stress bekommen.
    Wenn ich allerdings irgendwo zu Gast bin und mir fremde Leute trotz meiner Ansage so garnicht an sich halten können (was ich schon recht respektlos finde), dann bitte ich zuletzt den Gastgeber, das zu regeln. Letztlich ist er für die Einladung verantwortlich und sollte dafür sorgen, daß alle Gäste sich wohlfühlen.
    LG von Julie

  • Ach du, lass ich mal drücken...

    Ich finde gut, dass du sie mithattest. So sammelst du doch Erfahrungen und kannst dich das nächste Mal vielleicht etwas entspannter verhalten.
    Ich glaube, dass Anspannung und innere Zwiespältigkeit eine solche Situation anstrengender machen als nötig.

    Ich finde nicht, dass du deinen Hund verraten oder zu wenig beschützt hast. Gibt dir nicht selbst noch die Keule!
    Letztlich ist doch nichts passiert, im Gegenteil, du hast eine Erfahrung gemacht. Kannst du es nicht als Übung betrachten?

  • hallo

    das problem ist, das viele kleine hunde nicht für vollnehmen.
    wenn sie knurren, wird es als ach das ist doch nicht schlimm abgestempelt.
    wenn meine hunde bei solchen veantstaltungen dabei sind( ich glaub mit allen dreien hatte ich das noch nicht) gibts von mir den leute gegenüber ne klar ansage!
    sammy würde sich eh nicht streichen lassen( würde sich zurückziehen)
    und emma wurde jedem der nett zu ihr ist auf den schoss springen :ops:.
    in unserem bekanntenkreis werden die hunde akzeptiert und auch meine ansagen, obwohl sie sich überall "frei" bewegen können.
    ich lasse sie meisten zuhause auf feiern.

    bei einem hund ist das sicher was anderes. da war sammy auch immer bei. versuch eden leuten deinen standpunkt klarzumachen, auch wenn es nicht immer einfach ist.

  • Ich kann Deine Gefühle verstehen, mit meinem Minihund (SH 18cm) geht es mir sehr oft so :sad2: Das schlimme ist, es bleibt oft nicht beim streicheln, sie wird sehr oft einfach hochgenommen, obwohl ich vorher eine Ansage gemacht habe. Viele Leute halten sich einfach nicht dran und meinen dann noch, kluge Sprüche von sich geben zu müssen, von wegen ist doch ein Schoßhündchen und so.

    Das Schlimme ist, zu erkennen, das die Leute nicht nur den Hund nicht ernst nehmen, sondern auch mich und das kann es nun wirklich nicht sein.

    Mein Rat, kurze, klare und leichtverständlich Ansagen und wenn diese widererwarten ausgeführt werden, kannste den Leuten auch mal ein Leckerchen geben :D

  • Erlich gesagt frage ich mich gerade was für ne tolle erziehung diese "tätschelnden" Leute genossen haben.
    Ich genauso wie meine Kinder würden nie auf die idee kommen nen Hund einfach so anzutätscheln.
    Wenn mir oder eben meinen Kindern nach vorherigem fragen ob der Hund gestreichelt werden darf, jemand sagt das dieser Hund lieber nicht gestreichelt werden soll oder ähnliches, wird das aktzeptiert und punkt.

    Aber anderer seits verstehe ich dich da auch nicht ganz.
    Wenn ich nicht will das mein Hund gestreichelt werden soll, und ich ihn eh schon auf dem arm habe, dann sage ich den leuten klip und klar das die meinen Hund jetzt in ruhe lassen sollen.
    Erst recht wenn er ja scheinbar schon probleme damit hat.
    Wenn er gebissen hätte wärst du die blöde gewesen.
    Und dann wäre das geschrei groß gewesen.

    Wir hatten das letztens auch auf einer feier bei meinen Eltern.
    Da wuselte Emily die ganze zeit durch die menschen menge, allerdings hatte ich sie immer im Blick.
    Nunja auf jedenfall war da ein behinderter Junge, der die ganze zeit versucht hat EMily zu bedrängen in dem er ihr hinterher rannte und sie streicheln wollte (eigentlich ja lieb aber er war halt tollpatschig durch die behinderung).
    Nunja, Emily fing schon an in mit schnappen in die Luft zum weg gehen zu bewegen.
    Da bin ich dann eingeschritten und habe sie weg geholt.
    Der Junge wollte hinterher, und ich habe ihm klar gemacht das er den Hund in ruhe lassen soll.
    Also ich habe weniger probleme damit anderen klar zu machen das sie meinen Hund nicht anpacken sollen

  • Zitat

    Erlich gesagt frage ich mich gerade was für ne tolle erziehung diese "tätschelnden" Leute genossen haben.
    Ich genauso wie meine Kinder würden nie auf die idee kommen nen Hund einfach so anzutätscheln.

    ich leihe dir gerne mal einen von meinen dreien :/
    das ist dieses, ach ne was sind die süss
    *ich kanns nicht mehr hören* :/

  • Zitat

    ich leihe dir gerne mal einen von meinen dreien :/
    das ist dieses, ach ne was sind die süss
    *ich kanns nicht mehr hören* :/

    Ja das muß ich auch öfters hören, und wenn jetzt bald noch die welpen zum gassi gehen dazu kommen wird es wieder wesentlich extremer werden.
    Es ist ja auch ok wenn sie angefaßt werden, aber man kann doch wenigstens mal fragen ob man es darf oder :???:
    Das kann doch nicht so schwer sein :zensur:
    Meine große Tochter ist ja auch so ein kandidat die jeden hund begrabbeln muß, eben typisch Hunde freund, aber sie fragt jeden besitzer vorher ob sie ihn mal streicheln darf.
    Sollte kein besitzer in der nähe sein (zb vor nem einkaufsladen ect) dann ist klar das der Hund nicht angefaßt werden darf.

    Das nervt mich auch immer.
    Biste mal kurz bei bäcker, hund draußen angebunden, du kommst wieder und mind. einer steht da und begrabbelt deinen Hund ohne vorher mal gefragt zu haben.
    Einmal bin ich echt ausgerastet, (kam aber dazu das diese frau mit meinem Hund am reden war und sowas gesagt hat wie: Och gott, du bast aber ein armer Hund, hat dein bößes Frauchen dich einfach hier warten lassen und nun mußt du so jaulen weil dein bößes Frauchen dich armen Hund nicht mit nehmen wollte?!?) Ne, da is mir echt der kragen geplatzt und habe der Frau gesagt das das böße frauchen auch in zukunft nicht mehr möchte das sie meinen armen jaulenden Hund nochmal anpackt.
    Und ob sie jemals davon gehört hat das Hunde auch beißen können und man gefälligst vorher zu fragen hat ob man einen Hund anfaßt.

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