Leinenaggression - wie habt ihr das Problem gelöst?
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Ich finde generell, dass die Wattebäuschchen-Schiene teilweise etwas zu sehr Überhand nimmt. Ich erlebe so oft, dass Hunde nur geschont und geklickert werden, während sie ihre Besitzer auf die Straße ziehen, anrempeln, Arme auskugeln und nicht für 5 Cent hören.
Oft wird vergessen, dass eine kurze, deutliche, durchaus auch körperliche Korrektur vom Hund viel besser verstanden wird und ihm somit mehr Sicherheit gibt als die endlosen Diskussionen und (nur) positives Bestätigen.
Wer hat denn überhaupt in die Welt gesetzt, dass man einen Hund ausschließlich positiv erziehen darf? Ich finde es absolut unnatürlich und dem Hund gegenüber unfair. Was ist für einen Hund wohl einfacher zu verstehen - "Pöbeln - Tabu!" oder "Du darfst ruhig an Menschen und Hunden vorbeigehen, du darfst mich anschauen, du darfst mit lockerer Leine laufen...." Wo bleibt da die andere Seite?
Es gibt ja die Schiene, nach der man an Leinenaggression arbeitet, in dem man sich Tag für Tag dem Objekt einen Schritt mehr nähert und ruhiges Verhalten bestätigt. Nun, wie realistisch ist das, in dieser Zeit sonstige Kontakte zu vermeiden? Und wann hat ein Hund wohl mehr Stress - beim monatelangen Üben oder bei 1-2 klaren Ansagen?Und wenn ich einen Hund mal zurechtweise und er mich daraufhin beschwichtigt ist es ein absolut normales Verhalten und er ist noch lange nicht traumatisiert oder sensibel deswegen. Vorausgesetzt natürlich, man bleibt fair und hat gutes Timing.
Bei uns in der Gegend werde ich oft schief angeschaut, wenn ich einem Hund mal ins Fell packe oder ihn kurz anfahre. Aber ich kann mit 4 Hunden an 2 pöbelnden Dackeln vorbeigehen und muss mir keine Gedanken um meine Arme machen
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Hi
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2.) Will er nach vorne gehen, zurückschicken mit taktilem Reiz vor die Brust (Stoß, Querstellen des Beines) in Verbindung mit "kssscchhhtt".
Ich würde es alternativ zum taktilen Reiz auch mal mit frontal vor den Hund drehen probieren. Zumindest meine Hunde reagieren da sehr viel deutlicher drauf, als auf "taktiles". Du nimmst Raum, der Hund nimmt sich zurück, man rückt mehr in den Focus des Hundes; statt auf "Schreck" zu setzen. Zumindest mein Eindruck. Wenn Max sehr sensibel, würde ich das aber erst mal etwas zurückhaltender probieren.
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Nur mal so als Denkanstoss:
Kann es nicht vielleicht genau andersherum sein ?
Könnte Lucy nicht eine selbstbewußte Persönlichkeit sein, die genau weiß was sie tut und sich nur zurücknimmt, wenn du mal deutlich wirst - man legt es ja nicht drauf an und ich halt die für ziemlich clever.
Und Grisu, der eigentlich alles richtig machen will geht nach vorne, weil er (vielleicht auch genetisch bedingt !!??) meint, regeln zu müssen wenn sonst keiner was macht, aber eigentlich glücklich wäre, wenn er die Verantwortung abgeben könnte ?Ich hab da jetzt mal eine Nacht drüber geschlafen. Aber so wirklich kann ich das nicht glauben. Oder vielleicht ist mein Focus da etwas anders. Dass ich immer noch sehr im Hinterkopf habe, warum der Hund so reagiert, statt einfach meine Linie vorzugeben und mir die Beweggründe des Hundes relativ egal sein zu lassen.
Mein Eindruck bei Grisu ist: er hat nicht wirklich was dagegen, sich zu kümmern. Und bei ihm ist da keine "Unsicherheits-Komponente". Es ist sicherlich so, dass er in vielen Situationen denkt, irgendjemand sollte sich jetzt kümmern und wenn das sonst niemand kompetent macht, übernimmt er das. Aber er reagiert da im Normalfall nicht auf den anderen Hund, was der tut, wie der sich nähert, sondern auf mich oder Lucy. Wobei es interessant ist: bei Grisu habe ich das Gefühl, er tut letztlich vieles "für das Rudel". Lucy dagegen scheint eher nur an sich zu denken
Bei Lucy ist mein Eindruck, eigentlich will sie die Konfrontation mit anderen Hunen nicht. Sie geht nicht von sich aus hin, sie ignoriert nach Möglichkeit... Z.B. waren wir letzten Sommer vor Lucys Kreuzbandgeschichte ja öfter in Köln unterwegs. Da ging Lucys Tatktik dann immer mehr in die Richtung, bloß nicht auffallen. Einen kleinen Bogen laufen, schnüffeln, keinen Blickkontakt zu anderen Hunden aufnehmen. Und sie wurde ja so auch von den meisten Hunden ignoriert. Oder wenn wir auf Veranstaltungen rund um den Hund sind und dort stehen Futterproben in Näpfen am Boden, traut sich die verfressene Lucy nicht dran. Während Grisu, wenn er düprfte, den Napf aufs Blut verteidigen würde.
Deshalb mein Gefühl, Lucy ist froh um jede Konfrontation, die sie nicht haben muss. Sie legt es nicht drauf an. Da fällt mir noch was ein: im Schweiz-Urlaub vor 1,5 Wochen kam ein frei laufender Hofhund auf uns zu (auf Lucy und mich, Grisu war nicht dabei). Lucys Nackenfell ging hoch, sie fing an zu "tänzeln". Der Hofhund wirkte friedlich und in der Vergangenheit hätte ich normalerweise von Lucy erwartet, dass sie sich nicht so anstellt. Ich habe es nun probiert und den Hofhund "vertrieben". Und Lucy war sofort ruhig, schaute mich an, streckte dann sogar recht entspannt-interessiert die Nase in den Wind, um über Geruch aufzunehmen. So weit geht ihr Interesse ja sonst bei weitem nicht... Ich war aber wohl recht deutlich, der Hofhund blieb auf Distanz und so gingen wir weiter.
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@ melani
ich gehe eigentlich auch davon aus das jeder hund/halter individuell behandelt wird.
nur was mir meine freundin gesagt hat,hat mich einfach nur entsetzt.
wir haben nie weiter über hundererziehung gesprochen vorher.ihr mann hat früher hundesport der etwas heftigeren art betrieben und da wir diese ansichten nicht teilen war das thema hund bei treffen tabu(der mann neigt zudem leicht dazu auch die menschen zu maßregeln) um keine streit zu verursachen.
als ich ihr nun erzählte wo ich hin will,hat sie erzählt.
wir kennen ihre hündin(damals noch mit schwester) seit der 10 lebenswoche.
da sie nicht wollte das ihr mann die hunde nachs einer art erzieht(der hund davor kannte nur den zwinger) hat sie sich diese trainerin gesucht.
wenn aber ein trainer einen 4 mon. alten welpen mit dem besen tracktiert bis dieser veränsgtigt in der ecke hockt und ihr rät das gleiche zu tun wenn sie einen der hunde rausholen will,dann farge ich mich was daran kompetent sein soll.
ebenso wurde jedesmal vorweg mit dem besen gegen die zwingerwände gehauen damit die beiden in dei ecke gingen.gott sei dank hat meine freundin sich durchgesetzt und die süße lebt jetzt im haus.
mir macht so eine raktion von seiten eines trainers angst.
ich möchte als basis vertrauen und keine angst.
auch wir pütschern sam nicht,es gibt durchaus klare regeln und auch mal nen rempler(in einem haushalt mit 3 katzen,rund 50 meerschweinchen,vögeln und schildkröten sowie unserer 2 kleinen enkelinnen müsen klare verhältnisse sein).
wir haben wirklich nur das ,noch von sams seite aus freundliche ,problem mit anderen hundebegegnungen.
erschwerend dazu ist eine verletzung des rechten ellebbogens meinerseits,die mich doch recht einschränkt(was vieleicht auch der hund bemerkt)
lg kirsten
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Lucy_Lou
Das haben wir schon probiert sogar mit Hundetrainerin ... er reagiert auf Bewegungseinschränkung, wie von Jana beschrieben aber nicht auf frontales vor ihn drehen... das interessiert ihn nicht sonderlich. In der Situation ist es immer hilfreich, wenn ich ihn wirklich auch körperlich daran erinnere, dass ich da bin. Das kann auch ein anticken sein aber alles was sich irgendwo hinstellt oder vor ihn stellt, dass "verstellt ihm nur den Blick".
Mit dem Sensibelchen war auch nur bedingt gemeint. Mit mir geht er ja auch nicht sensibel um, also kann er nicht erwarten, dass ich ihm die Nase mit nem Wattebausch pudere.
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Oft wird vergessen, dass eine kurze, deutliche, durchaus auch körperliche Korrektur vom Hund viel besser verstanden wird und ihm somit mehr Sicherheit gibt als die endlosen Diskussionen und (nur) positives Bestätigen.Da hätte ich im Prinzip überhaupt nix gegen, im Gegenteil. Ich bin mir sicher, dass mein Terrier-Rüde das sehr wohl verkraften würde.
Mein Problem ist nur, dass ich nicht weiß, wie ich das machen soll! :/
Wenn ich ihn körperlich bedränge, ihn nach hinten schicke oder ihn ablegen lasse, hört er höchstens mal kurz auf zu knurren und macht dann weiter. Es ist ihm dann doch egal, ob er nun sitzt, liegt oder steht, ob ich vor ihm stehe oder nicht, ob er nach hinten gedrängt wurde etc. Sobald er meint, ein anderer Hund ist ihm zu nahe, knurrt er, komme was da wolle.
Teilweise geht er dann sogar schon ins Meideverhalten, fängt also an, sich vor mir zu ducken oder zuckt zurück, wenn ich z.B. einen energischen Schritt auf ihn zumache oder ihn anmecker - trotzdem guckt er immer wieder zu dem anderen Hund hin und knurrt weiter! Es geht sozusagen im Sekundentakt- er guckt zu mir weil ich ihm auf die Pelle rücke, er duckt sich weg, ist kurz ruhig; guckt dann wieder zum anderen Hund- und knurrt. Ich geh wieder auf ihn zu, er duckt siich wieder weg und guckt mich an, ohne knurren- um dann wieder den anderen Hund anzugucken und weiter zu knurren.Wenn ich dann noch deutlicher werde, wird alles schlimmer. Sobald ich ihn anstosse, ihn am Halsband oder Geschirr festhalte etc. klingt er nicht mehr nur wie ein knurrender Hund sodern wie ein ganzes Rudel Löwen
ZitatUnd wenn ich einen Hund mal zurechtweise und er mich daraufhin beschwichtigt ist es ein absolut normales Verhalten und er ist noch lange nicht traumatisiert oder sensibel deswegen. Vorausgesetzt natürlich, man bleibt fair und hat gutes Timing.
Tja, genau da hapert es bei mir offensichtlich... Wenn Balou z.B. einen Hund nur anguckt und ich allein deswegen anfange, ihn zurecht zu weisen, fängt er erst recht an, den anderen Hund zu fixieren und die Nackenhaare aufzustellen.
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Bitte bitte schlagt mich nicht
Denken hier einige ein bisschen viel in ihre Hunde hinein ? Immer alles lieb und ohne Aggression, den Hund immer in Watte packen. Bloß nicht zu ruppig, er könnte ja ein Trauma bekommen.
Es sind Raubtiere !
Ich habe in Rumänien schwerst misshandelte Hunde gesehen die ihrem Peiniger treu ergeben waren.
So sind Hunde. Ihrem Menschen treu ergeben. Leider ?
Nicht falsch verstehen. Meine Hunde werden/wurde nicht geschlagen, aber wenn die Situation es erfordert, würde ich meinem Hund auch physisch sagen was ich will. Anrempeln, Schnauzengriff u.ä
Ein paar Seiten vorher schrieb ich was ich versuchen würde.
Aber das Traumatisiert den Hund ja zu sehr. Was will ich damit bei einem Leinenaggressivem Hund bezwecken fragte jemand.
Ganz einfaches Vermeidungsverhalten. Für einen auf den Halter geprägten Hund gibt es kaum schlimmeres als von seinem Menschen getrennt zu sein.
Hund macht Alarm an der Leine, ich trenne von ihm (binde ihn wortlos an Laterne o.ä). gehe kurz außer Sichtweite. Hund ist ruhig, ich gehe zu ihm und lobe. Wie gasagt: Ein paar Tage mit eingeweihten Hundehaltern üben. -
@vallea
Du darfst auch nicht vergessen, dass ein Hund der eine Weile sein Verhalten verfestigt hat braucht auch eine Weile bis er begreift was du willst. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbautIch habe es vorhin so gemacht:
Max hat den Hund auf der anderen Straßenseite angeschaut, ich hab ihn angerempelt, er hat weitergeschnüffelt, wieder hingeschaut, ich angerempelt ... weitergeschnüffelt, gepuschert, alles gut. Schritt 2 und 3 waren gar nicht nötig.
Ansonsten trainiere ich ihn wieder darauf, dass er beim Fußgehen mit seinem Kopf auf meiner Beinhöhe ist, so nimmt er sich zurück, kann aber hintenrum keinen Blödsinn machen oder unkontrolliert nach vorne schießen, weil ich ihn aus dem Augenwinkel sehe. Mal schauen wie es weitergeht. So ist auf jeden Fall schonmal gut gelaufen. Leider war es vorhin sehr stürmisch und wir haben nur einen Hund getroffen. -
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Was will ich damit bei einem Leinenaggressivem Hund bezwecken fragte jemand.
Ganz einfaches Vermeidungsverhalten. Für einen auf den Halter geprägten Hund gibt es kaum schlimmeres als von seinem Menschen getrennt zu sein.Das heißt, du nutzt es als Strafe? Terror vom Hund = ich verlass dich, deshalb meidet der Hund? Ist das nicht etwas umständlich? Gesetzt den Fall, der Hund verhält sich nicht nur beim Halter so und verteidigt nicht seinen Besitzer...
Ich empfinde es so, dass ich meiner Hündin damit erst recht vermittel, dass ich sie ihrem Schicksal überlasse und sie sich selbst kümmern muss. Ich sehe nicht so recht, was sie sonst dabei lernen soll? Jedenfalls nicht, dass ich alles im Griff habe, souverän führe und mich gut um alles kümmere. Das wäre eigentlich mein Anspruch. Ganz unabhängig von Wattebäuschen... -
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Das heißt, du nutzt es als Strafe? Terror vom Hund = ich verlass dich, deshalb meidet der Hund? Jedenfalls nicht, dass ich alles im Griff habe, souverän führe und mich gut um alles kümmere. Das wäre eigentlich mein Anspruch. Ganz unabhängig von Wattebäuschen...Ich nutze es nicht als Strafe, ich nutze es als Konsequenz aus dem Verhalten des aggressiven Hundes. Er/sie bekommt dann ja auch bei ruhigem (gewünschtem Verhalten) ein lob.
Ich finde, sog. Leinenagressivität ist nichts niedliches oder vernachlässigbares, sondern ein ernstes zu behebendes Fehlverhalten. Zt sogar gefährlich.
Was passiert den wenn du mit deinem "Leineagressivem" Hund um eine Hausecke gehst, und ein anderer HH kommt dir entgegen ? Dein L.a Hund verbißt sich gleich im anderen.
Für mich wäre diese Situation nicht hinnehmbar. Ich bin fast tgl. mit meinem Hund (ohne Leine bei fuß) in der Stadt. Und ärgere mich über diese Leinenaggrohunde. Mit einem Hund der dieses Verhalten zeigt kan man/frau doch nichts unternehmen. Weder in die Stadt noch in ein Restaurant/Kneipe oder sonst irgendwas. Immer und überall begegnen einem Hunde.
Ich würde etwas dagegen tun. Und wenn es nicht mit tututut und pieppiep klappt, würde ich das (anbinden) zumindest mal versuchen. Der Hund wird schon kein Trauma bekommen was ihn den Rest seines Lebens begleitet. -
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