
Altes Problem: Alleine bleiben.
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Katyuschka -
5. August 2009 um 12:27
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Hallo.
Hab zwar schon viel gelesen, aber so recht passt kein Thread zu unserem Problem.
Nietzsche ist ein 4jähriger Mischling mit enormen Problemen beim alleinebleiben.
Da es bisher nicht wirklich notwendig war, haben wir es auch absolut schleifen lassen...*schäm*
Vor Supermärkten o.ä. wartet er wunderbar, mal ganz kurz was einkaufen klappt meistens aber nicht immer.Als erstes sucht er in der ganzen Wohnung essbare Sachen, besonders beliebt Schokolade und gelber Sack. Lege ich ihm was zum Kauen hin, rührt er es nicht an.
Anschließend jault/bellt er und kratzt an der Tür.So, und jetzt wollen wir das Thema mal wirklich angehen.
Ich glaube es hilft ihm, wenn es sich immer um die selbe Uhrzeit handelt, er ist ein Hund, der Sicherheit aus Routine zieht.
Aber ansonsten? Ja, der Klassiker, langsam steigern, nicht reinkommen wenn er laut ist...
Ich glaube aber, dass ich im Alltag viel falsch mache und ich da durch Änderungen erreichen könnte, dass er entspannter wird.Gibt es gängige Fehler, die einer solchen Verlustangst zugrunde liegen können? Steht er zu sehr im Mittelpunkt?
Vielen Dank für eure Ideen und Fragen, werde versuchen alle so gut es geht zu beantworten.
lg, Katja
- Vor einem Moment
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Zitat
Ich glaube es hilft ihm, wenn es sich immer um die selbe Uhrzeit handelt, er ist ein Hund, der Sicherheit aus Routine zieht.
Hallo!
Genau DA würde ich ansetzen!
Nicht an der Uhrzeit aber an den "Umständen" des alleine bleibens.
Mach da ein Ritual draus, was dem Hund vermittelt, was nun kommt, damit er sich darauf einstellen kann.Hat er Zugang zur ganzen Wohnung/Haus wenn er allein ist?
Viel Raum bietet viel Platz für viele Ideen.
Ich hatte das anfangs auch so, ich dachte wenn er schon allein ist, soll er sich frei bewegen dürfen.
Ja, bis er dann meine Küche umdekorierte, Kaffeepads aufbiss, ein Nutella-Glas wie per Dosenöffner köpfte und Schubladen kaputt machte auf seiner Suche.
Seitdem bleibt er im Flur/Bad-Bereich.Mach ihm einen schönen Liegeplatz in dem Raum, wo er bleiben soll.
Belohn ihn, wenn er ihn eigenständig aufsucht.
Dann fängst Du mit dem üblichen Minutentraining (oder sogar nur 30 Sekunden) an. Und zwar immer gleicher Ablauf.Ich sag zum Beispiel morgens immer: Bis heute abend!
(er bleibt natürlich nicht bis zum Abend allein, um halb elf kommt der Opa und holt ihn)
Geh ich außer der Reihe weg (also am Wochenende z. B.) mach ich ihm Musik an.
Du kannst auf den Liegeplatz auch ein getragenes Kleidungsstück von Dir legen, evtl. beruhigt ihn Dein Geruch dann.
(Meiner holt sich meine Jacken von der Garderobe wenn ich sie nicht weghänge und legt sich drauf.)Wichtig ist in gaaaaaanz kleinen Zeiten anfangen und keinen großen Kram drum machen.
Ansagen was passiert und gehen.Gruß Regine
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Danke für deine Antwort.
Jepp, er Zugang zu fast der gesamten Wohnung, da wir wenig Türen und auch noch eine Katze haben.
Ich könnte unseren kleinen Flur abtrennen, der hat aber höchstens 6qm und kein Fenster, das kommt mir sehr klein vor? Oder kann man in der Übungsphase klein bleiben und wenn er es verstanden hat ihm wieder die gesamte Wohnung zur Verfügung stellen?30s geht nicht, da ich zumindest aus dem Haus rausmuss, befinde ich mich noch im Hausflur liegt er ruhig auf seinem Platz (was ja schonmal ein Anfang ist...)
Und falls es jetzt z.B. 5 min ohne Probleme klappt, wie schnell steigert man? Wie oft täglich macht man es überhaupt?
Wäre jeden Tag z.B. 9:00 für 5 min, 10 min, 15min etc. pp. ein guter Plan?
Wenn er es dann von 9:00 bis 12:00 kann, wie erreicht man, dass es auch zu anderen Zeiten klappt?Ach, was mir noch einfällt, wenn wir gemeinsam (mein Partner und ich) die Wohnung verlassen dreht er viel schneller durch als wenn wir es einzeln im Laufe des Tages tun. Hat er Angst, was zu verpassen?
Ihr seht, beim Thema alleinebleiben bin ich vollkommen unbeleckt...*seufz*
Upps, jetzt hab ich es erst gelesen:
NICHT die Uhrzeit, die Umstände.mmmh
Mein Freund arbeitet im Mom als Springer, wenn er mal eine Weile dieselbe Tour fährt, steht der Nietzsche nicht mal auf, wenn es aber wechselt und es eine andere Uhrzeit als am Tag zuvor ist, ist er verunsichert und schaut ob er mitgenommen wird. Deshalb dachte ich, dass ihm immer diesselbe Uhrzeit helfen würde? -
Kannst du ihn jetzt, wenn du in der Wohnung bist, auf seinen Platz schicken und dich frei bewegen, während Hundi ruhig liegen bleibt ?
Das von dir beschriebene Verhalten ist weniger ein Hund der Angst vor dem Alleine bleiben hat, sondern eher einer, der protestiert weil Frauchen ihn einfach zurückläßt !
Ich würd dem Hund drinnen weniger Aufmerksamkeit schenken und ihn s.o. öfter in einem Zimmer alleine lassen (sofern du kein Einzimmerappartement hast).
Gruß, staffy
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Ich habe meinen Hund auch immer für unfähig gehalten alleine zu bleiben. Habe immer gedacht der Arme hat Verlustangst.
Bis ich mir das Buch "Waldi allein zu hause" geholt habe. Fast alle Symptome für Verlassensangst trafen, genau betrachtet nicht zu. Er hat einne sehr geringe "Frusttoleranz", da er von mir zu sehr wie ein Kindersatz behandelt wurde.
Echte Verlassensangst ist ganz selten.
Hast du deinen Hund mal gefilmt?
Ich habe meinen gefilmt und habe herausgefunden, dass er sauer ist weil er nicht mitkann. Er war es auch immer gewohnt überall mit hingenommen zu werden, da ich ihm ja diese Panikataken ersparen wollte. Armer Tierheimhund eben...
Resultat: Er bellt 20 Minuten, und zwar NACHDEM er seinen Kalbsbrustknochen gegessen hat (von wegen Verlassensangst). Nach 20 Minuten merkt er dass er damit nicht weiter kommt, beruhigt sich und legt sich aufs Sofa. DU darfst ihm halt keinen einfachen Kauknochen hinlegen, nimm was so geiles das er dafür Salto schlagen würde.
Das habe ich übrigens heute erst rausgefunden indem ich einfach 30 Minuten weggegangen bin.
Ich rate dir ihn mal zu filmen und dann evtl zu einer Therapeutin gzu gehen und ihr das Video zu zeigen. Ich hätte mir 210,- sparen können wenn ich das vorher gemacht hätte...
Ansonsten, auch wenn es wirklich Verlustangst sein solle, empfehle ich dir dringend das Buch, ist echt klasse.
Ich drücke dir die Daumen.
P.S: ich empfehle dir evtl auch Bachblüten. -
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Ich bin jetzt soweit zu glauben, dass er tatsächlich etwas kontrollieren möchte, was ihm nicht zusteht, da er aber ein so ängstlicher Hund ist, fiel mir das bisher nicht recht auf.
Seit gestern gibt es einige Regeländerungen, damit es ihm leichter fällt seinen Platz zu finden:
Kein bellen/springen mehr wenn wir nach Hause kommen (arbeite noch an einem Freund, ihm fehlt Geduld und Konsequenz, er freut sich einfach wenn Nietzsche sich freut...)
Runter von Couch/Bett; Körbchen stehen daneben, was er macht, wenn sonst keiner drauf ist, ist mir egal.
Keine Reaktion, wenn er zu uns kommt (Wohnung), wir entscheiden, wann es Aufmerksamkeit gibt.
Gestern hab ich mich mal 15min in den Hausflur gesetzt, er hat sich nicht von seinem Platz wegbewegt und keinen Ton gesagt. Ich glaube er weiß allerdings, dass ich nicht ganz weg bin...
Heute üben wir weiter, erstmal mit Hausflur und höchstens 15min, bis er sich daran richtig gewöhnt hat.
In der Wohnung folgt er mir nicht, er ist ein eher ruhiger Gesell, der den ganzen Tag in irgendeiner Ecke liegt bis wir gassi gehen.
Filmen werden wir demnächst mal machen, müssen irgendwie unsere Webcam in den Flur bugsieren.
Hab ich schon echt stinkenden Ochsenziemer hingelegt, für den würde er töten ;-), hat er aber auch nicht angerührt.
Ich werde es einfach nochmal probieren.Einzimmerappartment haben wir nicht, werden also öfter mal eine der wenigen Türen hinter uns schließen.
Dankeschön, ich hoffe wir sind auf dem richtigen Weg.
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Na, das klingt doch schon mal nach einem guten Anfang.
Das mit der festen Uhrzeit würde ich allerdings nicht machen, weil Du dann Schwierigkeiten bekommst, wenn Du mal zu einer anderen Zeit aus dem Haus willst.
Und mach Deinem Freund Feuer unterm Hintern. Es ist gaaaanz wichtig, dass er da konsequent ist, weil der Hund sonst lernt, dass er durch Beharrlichkeit doch ans Ziel kommt.
Was die Leckerche angeht... vielleicht kannst Du die verstecken oder in irgendetwas einpacken. Also quasi ihm das Gefühl geben, dass er etwas "verbotenes" suchen und finden kann. Möglicher Weise braucht er die Herrausforderung.
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Hallo,
wieso unterstellt Ihr den Hunden immer so böse Absichten wie Trotz oder Protest?
Für einen Hund ist es nicht automatisch normal allein gelassen zu werden.
Und es ist auch bei jedem anders wie er damit umgeht.
Der eine wird unsauber, der nächste macht Sachen kaputt weil er gestresst ist und der dritte bellt.Wenn ein Hund der Ochsenziemer heiß und innig liebt, diese Dinge nicht essen kann wenn er allein ist, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass er einfach nicht KANN.
Weil ihm dann der Appetit vergangen ist.Liebe Katyuschka, bitte verunsichere Deinen Hund nicht noch weiter mit solchen Aktionen wie ihn plötzlich nicht mehr zu begrüßen, wenn Ihr heim kommt.
Ihr sollt ja kein riesiges Trara machen, aber ihn zu ignorieren ist falsch.
Der versteht ja die Welt nicht mehr.
Stell Dir vor Dein Freund/Mann kommt nach einer Dienstreise wieder, Du freust Dich wie Hulle und fällst ihm um den Hals und der ignoriert Dich.
Da wirste aber extrem verunsichert sein.15 Minuten sind meiner Meinung schon zu lang, Du solltest kürzer anfangen.
Du schreibst selber, dass er bei regelmäßigen Zeiten nicht mehr so verunsichert ist. Also ist das doch das beste Indiz dafür, dass er es aushalten KANN.
Wenn er weiß was ihn erwartet.
Bau darauf auf und denk nicht, der Hund will Euch kontrollieren oder sowas.
Der Hund will wissen was passiert, damit er sich der Situation anpassen kann und nicht die Weltherrschaft übernehmen.Ich finde es so traurig, dass es noch so viele Hundehalter gibt, die ihren Hunden egal was sie tun immer so schlechte Absichten unterstellen.
Natürlich sind sie Opportunisten aber sie haben auch die gleichen Emotionen wie jedes andere Säugetier: Angst, Glück, Stress, Frust, Liebe, etc.Und ja, auch 6 qm reichen aus. Meiner hat im Flur auch kein Fenster, dafür lasse ich das Licht im Bad an.
Was soll der Hund daraus lernen, dass ihr nicht reagiert, wenn er zu Euch kommt?
Außer das ihr nicht mehr vertrauenswürdig seid und er verunsichert ist?
Mein Hund darf immer zu mir kommen und bekommt von mir dann die entsprechende Reaktion.
Das heißt ich geh darauf ein oder schick ihn halt auf seinen Platz wenn es mir gerade nicht passt.Und wenn da wieder mal der Bezug zur Rudel-Kram-Theorie gezogen werden soll...
Wildlebenden Caniden sind genauso. Es fordern nämlich die rangniedrigen zum Spiel auf, nciht die ranghöheren.Mir persönlich ist Rang und Status in der Beziehung zu meinem Hund wurscht.
Ich hab einen deutlich höheren IQ und keine Bedenken, dass mein Hund mir auf der Nase rumtanzt.Und diesen IQ nutze ich, um ihn anzuleiten.
Gruß Regine
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Huhu Regine!
Ich finde im Prinzip ist egal, warum ein Hund Theater macht, wenn er allein ist. Stress hat er in jedem Fall. Keine Frage.
Es ist aber für die meisten Halter - mich eingschlossen - leichter, sich in so einen "Ich lass mich doch von meinem Hund nicht Kontrollieren"-Modus zu steigern, als immer wieder gegen den "Ach mein armes Hundchen, du hast ja solche Angst" - Impuls wehren zu müssen.
Und wenn ein Hund während ich zuhause bin, jeder Zeit seine Beachtung bekommen kann, wird es ihm noch schwerer fallen, allein zu sein, als wenn er schon im normalen Zusammenleben Phasen kennt, in denen er einfach nicht beachtet wird.
Bei uns war das ganz extrem. Durch verschiedene Umstände haben wir das Alleinbleiben mit unseren Hunden um Weihnachten rum total versemmelt. Das ging so weit, dass sie versucht haben, permanent Körperkontakt zu uns zu halten und jedesmal, wenn ich mich auf der Couch bewegt habe, aufgesprungen sind.
Ein Hund, der so viel Kontakt gewohnt ist, wird logischer Weise in ein tiefes Loch fallen, wenn er dann allein gelassen wird. Für einen Hund, der schon Phasen ohne Kontakt aber mit Anwesendheit der Halter gewohnt ist, wird da weniger frustriert sein. Denn genau das wird in dem Fall trainiert: die Frustrationstoleranz.
Und es ist ja nicht so, dass der Hund der TS wenn er allein ist gar nicht fressen kann. Er frißt ja, was er findet/stielt. Und ich kann mir nicht helfen, bei einem Hund der die Zeit/Ruhe hat, in der Wohnung Futter zu suchen, kann ich mir nicht vorstellen, dass er Todesängste aussteht. (Was nicht heißt, dass er gar keinen Streß hat)
Das Begrüßen haben wir auch komplett runter gefahren. Zum einen weil es bei 20 - 30 Mal die Wohnung verlassen und wiederkommen einfach zu aufwändig gewesen wäre, zum anderen, weil dadurch unser Heimkommen noch toller für die Hunde wurde. Es war dann automatisch das emotionale Tageshoch für die Beiden. Kein Wunder, dass die Wartezeit auf dieses Highlight sie frustriert hat.
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Hallo!
Na aber es gibt doch total viel zwischen diesen beiden Extremen.
Und wer spendet seinem Hund auch bei Anwesenheit 24 Stunden Aufmerksamkeit? Das ist ja genau so schlecht wie umgekehrt.
Bach macht auch immer ein Gesicht wie: NICHT GEHEN ICH STÄRBEEEE WENN ICH HIER ALLEIN BLEIB.
Trotzdem bleibt er gut allein.
Auch wenn wir Phasen haben, wo wir viel zusammen sind wie nach einem Urlaub oder so.
Ich denk das ist so, weil ich das halt immer gleich ablaufen lasse.
Wobei meiner halt auch da sehr einfach ist.
Der verfolgt mich nicht in der Wohnung und legt sich auch selber mal in ein anderes Zimmer.
Wenn er mich verfolgt (da gehts dann um das Thema, dass sein Hungertod bevor steht und er mich darauf hinweisen möchte) schick ich ihn auf einen seiner Plätze.Ich bin halt einfach dafür dem Hund zu sagen was ich möchte und gut finde als das andere zu ignorieren oder zu strafen.
Und ich unterstelle ihm halt nix böses.
Verfalle aber auch nicht in Mitleid.Gruß Regine
- Vor einem Moment
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