Menschentrainer in Berlin gesucht

  • Hi,
    möchte mich hier kurz einreihen....
    Auch ich kenne den Lars Thiemann schon 15 Jahre ( noch aus der "Lucky Dog"-Zeit) und halte ihn für einen erfahrenen und kompetenten Trainer. Er hat eine sehr ruhige Art mit Hund und Halter umzugehen und wer ihn erstmal unverbindlich kennenlernen möchte, kann ihn jeden Tag im Auslaufgebiet Schlachtensee/Krumme Lanke beim Auslauf-Service treffen :smile:
    http://www.lars-thiemann.de hundeschule
    Allerdings ist er wirklich ziemlich teuer.....und leider auch oft ausgebucht!
    Meine Rüpel-Ashley und ich sind seit 2 Wochen in der Hundeschule Grünberg in Potsdam-Babelsberg und sind dort sehr zufrieden. Kleine Gruppe, Sport und Spiel unter kompetenter Beobachtung :smile:
    http://www.hunde-gruenberg.de


    LG


  • Also Toni arbeitet komplett ohne Leckerlies und setzt viel mehr auf die Sachen die zuhaus passieren... Denn er sagt immer wieder draußen können man nur symptome behandeln, aber dennoch war ich schon 2 mal mit ihm draußen, beim gassy gehen. War sehr spannend und lehrreich mal lernt sehr viel über sich selbst. Ist schon witzig wieviel man eigentlichüber Hunde weiß und es trotzdem falsch macht.... Kann wahrscheinlich jeder ein lied von singen.


    P.S: ist nen hübscher. :D (auch wenn das nichts mit der eigentlichen sachen zu tun hat...)

  • Zitat

    Also Toni arbeitet komplett ohne Leckerlies und setzt viel mehr auf die Sachen die zuhaus passieren... Denn er sagt immer wieder draußen können man nur symptome behandeln, aber dennoch war ich schon 2 mal mit ihm draußen, beim gassy gehen. War sehr spannend und lehrreich mal lernt sehr viel über sich selbst. Ist schon witzig wieviel man eigentlichüber Hunde weiß und es trotzdem falsch macht.... Kann wahrscheinlich jeder ein lied von singen.


    P.S: ist nen hübscher. :D (auch wenn das nichts mit der eigentlichen sachen zu tun hat...)


    Wir hatten jetzt schon zwei Termine bei ihm, der erste fand zuhause statt und der zweite im Grunewald. Beim ersten Termin also viel Theorie, beim zweiten Praxis, könnte man sagen.
    Ich muss sagen, dass wir nach dem Hausbesuch noch nicht so wirklich überzeugt waren. Er hat uns in dem Sinne nichts Neues erzählt. Dass der Hund vom Wolf abstammt und ihm genetisch fast zu 100% ähnlich ist, wussten wir schon. Dass der Mensch viele typische Verhaltensweisen des Hundes unterdrückt, wussten wir auch. Und auch, dass man einem Hund zwecks einfacher Mittel wie zuerst durch die Tür zu gehen, in den richtigen Momenten zu ignorieren und "aus seinem Napf zu fressen" sowie die ersten fünf Minuten beim Spaziergang im Fuß laufen zu lassen, auf ganz einfache Weise klarmachen kann, wo in der Rangordnung er steht. Nämlich ganz unten. Neu war uns das alles nicht und dafür haben wir dann 50 Euro hinblättern müssen :/


    Wir wussten aber nicht, dass man einen Hund auch komplett ohne Leckerlies erziehen kann. Dabei ist es ja eigentlich logisch: schon mal ein Alpha-Pärchen im Wolfsruden gesehen, dass bei richtigem Verhalten Leckerlies an die Rudelmitglieder verteilt? :lachtot:
    Man braucht keine Leckerlies, um einen Hund an sich zu binden. Wenn man souverän als Rudelführer auftritt, wird einem der Hund von ganz allein brav folgen und im Falle eines sowieso schon vorsichtigen oder ängstlichen Hundes wie unserer Ivy dabei auch viel, viel entspannter und ausgeglichener sein. Das hat uns wirklich zuerst vom Hocker gehauen. Aber weil wir offen sind für Neues, haben wir Tonis Hausaufgabe erledigt und siehe da, es sind schon erste Erfolge sichtbar. Ivy hört aufs erste und aufs leiseste Wort, sie sucht von alleine viel deutlicher unsere Nähe auf Spaziergängen und wirkt insgesamt schon um einiges entspannter. Und das alles ohne ein einziges Leckerlie, nur mit Ignorieren und Lob durch körperliche Nähe in den entscheidenden Momenten.
    Er hat uns gezeigt, wie man einen vorsichtigen Hund richtig beschützt, wenn er Hilfe beim HH sucht, und auch wie man den eigenen Hund souverän aus einer Situation rausholt, in der er sich "falsch" verhält. Das sieht vielleicht brutal aus, weil man dem Hund dabei in den Nacken greift. Ich hab auch zuerst geschluckt und war dagegen, aber nachdem ich diesen Griff einmal selbst unter Anleitung (dann tut es dem Hund nämlich auch nicht weh - Toni hat es mit der Art verglichen, wie eine Hundemutter ihre Welpen trägt) richtig bei Ivy angewendet habe und sehen konnte, dass sie sofort ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich lenkte und der heran nahende Hund plötzlich keine Bedrohung sondern zur Nebensache wurde, hab ich eingesehen, dass daran nichts falsch ist. Im Gegenteil, das vermittelt Ivy auf ganz souveräne Art und Weise Sicherheit, dass ich alles im Griff habe und sie sich nicht darum zu kümmern braucht. Ist nichts anderes, als wenn man mit der Leine leichten Druck aufs Geschirr ausübt, was den "Schmerzgrad" angeht (also Null), nur ist das Signal, das dabei an den Hund weitergegeben wird, für ihn eindeutig. EBen weil das Hundesprache ist. Total einleuchtend für mich.


    Damit ist unser Problem mit Ivy allerdings noch nicht komplett gelöst. Sie hat sich ja nun angewöhnt, das Rudel gegen andere Hunde, die nicht dazugehören, zu verteidigen. Kommenden Dienstag haben wir den dritten Termin im Grunewald. Wir sollen eine Schleppleine mitbringen, die wir laut ihm nur 4-5 Mal gebrauchen werden müssen, dann wird Ivy verstanden haben, worum es geht. Er sagte auch noch, dass das Problem innerhalt eines Monats gelöst sein wird, weil wir schon sehr viel instinktiv richtig machen.
    Seine Aussage: "Hättet ihr die Leckerlies von Anfang an weggelassen und Ivy damit in ihrem sowieso schon vorsichtigem Wesen nicht nur noch mehr verunsichert, dann hättet ihr dieses Problem heute bestimmt gar nicht."


    Wir werden den nächsten Termin auf jeden Fall wahrnehmen und auch am Sonntag zu seiner Spielgruppe nach Buch fahren. Die Teilnahme da kostet nur 5 Euro und man lernt dort auch viel über Hundebegegnungen und wie man wann und wo einzugreifen hat und wo nicht.


    Kurz gesagt: wir sind guter Dinge, den richtigen Trainer gefunden zu haben, mit dem wir unser Problem gut und fair dem Hund gegenüber gelöst bekommen :gut:


    Und er ist wirklich ein sehr Hübscher :D

  • Zitat


    Und auch, dass man einem Hund zwecks einfacher Mittel wie zuerst durch die Tür zu gehen, in den richtigen Momenten zu ignorieren und "aus seinem Napf zu fressen" sowie die ersten fünf Minuten beim Spaziergang im Fuß laufen zu lassen, auf ganz einfache Weise klarmachen kann, wo in der Rangordnung er steht. Nämlich ganz unten. Neu war uns das alles nicht und dafür haben wir dann 50 Euro hinblättern müssen :/


    Das ist so altbacken und quatsch. der Hund merkt dadurch überhaupt nix. Das einzige was hilft ist souveränität, ruhe und respekt vor dem Tier und seiner eigenen persönlichkeit ebenso sollte das Tier Respekt vor deinem Individualbereich haben, wenn du gerade das möchtest.
    Das du als erstes durch die Haustür läufst hat den einfachen Grund, dass es sicherer für Hund und andere Menschen ist (Zusammenstöße weil Hund nicht kuckt). Aber das hat nichts mit Rudel"führung" zu tun.
    Leckerlis sind dazu da um zu konditionieren... das kann man in keinster Weise mit den Alphatieren eines Wolfsrudels vergleichen. Das Leittier will dort ja auch nicht dass er bei Fuss geht oder Sitz macht bzw. an der Strasse hält.
    Konditionierung über positive Reize läßt den HUnd mit der gegebenen Aufgabe was gutes verbinden, was Motivation steigert und lange im Gedächtnis bleibt. Oftmals ist nämlich nicht das Rudelführungsproblem das eigentliche Problem, sondern weil man es einfach noch nicht gut genug und konsequent genug geübt hat.


    Das der HUnd stark verteidigt werdet ihr entweder dadurch los, dass ihr ihn beobachtet und schon kleinste Verhaltensänderung in der Körpersprache bemerkt und ihn schon VOR dem Problemverhalten zu Raison ruft ("xy hier! und Ruhe!"). Timing ist alles. Wenn er noch nicht Abrufbar ist, dann am Abruf trainieren - erst ohne Ablenkung und positiven Reizen, dann immer stärkere Ablenkung - IMMER mit positiven Reiz.
    Wenn er trotzdem nicht hört, Schleppleine.... ranrufen.... hört er -> kein leckerli, aber loben "braaaaav"; hört er nicht -> entgegengesetzte Richtung laufen und einfach mitnehmen (Geschirr nicht vergessen mit der Schleppleine). Das erste Mal wo er ohne murren an einem Hund vorbei läuft, überschwenglich loben.


    So würde ich es machen. Dieses Rudelführer Gequatsche geht mir echt auf den Keks.

  • Und warum haben wir dann schon erste Erfolge zu verbuchen, obwohl wir das eigentliche Problem, also dieses Verteidigen, noch gar nicht weiter "behandelt" haben? :???:
    Durch dieses Ranrufen und Absitzen verbietet man dem Hund doch ein vollkommen natürliches Verhalten. Ein Hund geht doch nun mal nicht blind an Artgenossen vorbei und ignoriert sie total oder setzt sich von sich aus hin und wartet ab. Das will ich ja auch gar nicht.

  • Wie ist es denn zu dem Preis von 50 € gekommen?


    Na klar kann ich durch ignorieren (keine Zuwendung) eine "Bindung" aufbauen, der Hund versucht mir dann zu gefallen, damit er die Zuwendung wieder bekommt...


    Wie hat er denn das "Hättet ihr die Leckerlies von Anfang an weggelassen und Ivy damit in ihrem sowieso schon vorsichtigem Wesen nicht nur noch mehr verunsichert, dann hättet ihr dieses Problem heute bestimmt gar nicht." erklärt?


    P.S. Es git Hunde die an der Leine überhaupt keinen Kontakt zu anderen Hunden wollen.
    Wenn man denen einen Beschwichtigungsbogen gestattet, fangen diese sogar noch versträrkt zu beschwichtigen an, in dem sie z.B. den Kopf abwenden und am Rand schnuppern.

  • LasPatitas:


    Weil wir uns beim ersten Termin zwei Stunden unterhalten haben plus die Anfahrtskosten von 20 Euro. Daher die 50 Euro ;)


    Du verstehst das mit dem Ignorieren falsch. Ivy bekommt nicht keine Zuwendung, wir knuddeln sie nicht weniger als zuvor. Aber eben nur, wenn wir das wollen und nicht wenn sie das will. Das fängt schon beim Angucken an. Selbst das ist schon Aufmerksamkeit für den Hund, ebenso "negative" Befehle wie ein Wegschicken oder ein "Nein".
    Ivy hört jetzt ohne Leckerlies und ohne Aufmerksamkeit wenn sie es will sehr viel besser als vorher mit Leckerlies. Und das ist gut so. Ich möchte, dass sie auf mich hört, nicht auf das Leckerlie, dass sie dafür erwartet. Die Aufmerksamkeit, die sie dann bekommt, wenn sie etwas gut macht, ist meiner Meinung nach Lob genug.


    Das Weglassen der Leckerlies hat er uns anhand eines Beispiels beschrieben. Stell dir vor, du machst etwas, was du ohnehin schon sehr gerne machst und erhälst dafür auch noch eine Belohnung in Form von Geld. Dann wirst du automatisch aufgeregt sein, also in gewisser Weise gestresst. Verstehst du?
    Bei einem vorsichtigen und sensiblen Hund wie bei unserer Ivy reicht das schon aus, damit sie noch verunsicherter/hektischer in den problematischen Situationen, also generell bei Hundebegnungen, wird.



    Ja, es gibt Hunde, die an der Leine überhaupt keinen Hundekontakt wollen. Es gibt auch so Hunde, die wollen einfach nur laufen und nicht an jedem Hund schnuppern. Doch selbst diese Hunde würden niemals einfach so vorbeilaufen, ohne irgendeine Form der Aufmerksamkeit zu zeigen. Und wenn dies nur dadurch geschieht, dass sie beschwichtigen und ausweichen. Auch das zeigt, dass sie den anderen Hund keinesfalls "übersehen". Das ist ganz normal, keine Frage. Nicht normal ist es da meiner Meinung nach, wenn ein Hund wirklich blind an Artgenossen vorbeiläuft. Dann kann man sich laut Toni absolut sicher sein, dass dieser Hund mit Leckerlies oder sonst irgendwie vom Menschen dazu gebracht wurde, seine natürliche Verhaltensweisen bei Hundebegegnungen zu unterdrücken. Ich stimme ihm da zu. Musst du mal beobachten, wenn du spazieren gehst ;)

  • Dieses von wegen "zuerst durch die Tür, ..." würd ich auch mal für mich streichen, denn pauschal kann man das nicht so sagen - ist aber je nach abgewandelter Ausführung durchaus sinnvoll.


    Ich find, das hört sich gut an. Reduziert auf ein Minimum an nötiger Aufmerksamkeit (und die im richtigen Moment), souveränem, eindeutigem Führen, Rückhalt geben und somit Entscheidungen abnehmen ... und das ohne Leckerlis, ohne um/ablenken ... macht weiter so !!


    Gruß, staffy

  • Zitat

    Und warum haben wir dann schon erste Erfolge zu verbuchen, obwohl wir das eigentliche Problem, also dieses Verteidigen, noch gar nicht weiter "behandelt" haben? :???:
    Durch dieses Ranrufen und Absitzen verbietet man dem Hund doch ein vollkommen natürliches Verhalten. Ein Hund geht doch nun mal nicht blind an Artgenossen vorbei und ignoriert sie total oder setzt sich von sich aus hin und wartet ab. Das will ich ja auch gar nicht.



    Nein tut er nicht, aber was er noch viel weniger macht ist aggressiv auf andere zurennen. (das tut eurer, wenn ich richtig verstanden habe)
    Normalerweise läuft es so ab: er trifft einen HUnd, sie senden beide Beschwichtigungssignale - jeder wartet die des anderen ab (Nase lecken, zur Seite schauen, hinlegen usw.). Dann gehts zur sog. Analkontrolle, die sich jeder Hund gefallen lassen muss, sonst wäre das äußerst unhöflich. Danach Spielaufforderung oder weiter gehen.
    Eurer zeigt erlerntes, falsches Verhalten. Er ist im richtigen Moment nicht korrigiert worden.... Ist nicht schlimm.... man macht nie immer alles richtig.
    Was hilft, ist gegenkonditionieren. Dem HUnd einen anderen Weg zeigen. Wenn er Leckerli geil ist, an einem anderen Hund vorbei laufen und ober-hammer Leckerlis dabei haben. Wenn er sich auf dich, anstatt aufs verteidigen konzentriert - belohnung. Irgendwann verknüpft er den fremden Hund mit den Leckerlis, und irgendwann findet er es super dass er auf andere Hunde trifft. Das nennt man Verknüpfung.


    Wenn das nicht funktioniert wie ich oben beschrieben habe reagieren. Es geht hier nicht darum dem Hund den Kontakt mit Artgenossen zu verbieten, sondern ihm den richtigen Weg zeigen, sobald er ihn beschreitet sofort bestätigen (Wenn er ganz lieb z.B. per analkontrolle "Hallo" sagt ohne zu meckern). Je mehr er sich dann benimmt, desto mehr Freiheiten kriegt er dann. Manche Hunde wissen einfach nicht wie sie mit anderen Hunden kommunizieren sollen.
    Bei der übertriebenen Verteidigung (nicht wenn er einmal laut gibt oder so...) sollte man aber immer souverän eingreifen und ihn ranholen. Das geht nicht.... Manchmal hilft auch ein Signal einzuführen wie die Handfläche stoppend zu ihm zu strecken und ein bestimmendes "nein" zu sagen, ranzuholen und ihm damit signalisieren - Ich hab alles unter Kontrolle und ich will das nicht.
    Das setzt aber voraus, dass du ihn grundlegend gut auf dich konditioniert hast und die Grundkommandos sitzen. Immer bei der Basis anfangen.

  • Zitat

    Normalerweise läuft es so ab: er trifft einen HUnd, sie senden beide Beschwichtigungssignale - jeder wartet die des anderen ab (Nase lecken, zur Seite schauen, hinlegen usw.). Dann gehts zur sog. Analkontrolle, die sich jeder Hund gefallen lassen muss, sonst wäre das äußerst unhöflich. Danach Spielaufforderung oder weiter gehen.


    Wie kommst du denn da drauf ????


    Zitat

    Irgendwann verknüpft er den fremden Hund mit den Leckerlis, und irgendwann findet er es super dass er auf andere Hunde trifft.


    Aha, die Hunde die zwischendurch ohne Leine angeschossen kommen, die blendet er während des "gegenkonditionierens" aus und nach der "Verknüpfung" findet er jeden Hund toll, egal wie der sich benimmt !


    Interessant ! =)

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